Soundprocessing für Archiv / Webstream

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Parallel zum Output auf den Optimod [oder ähnliches] fürs terrestrische Signal wird bei fast allen Sendern ja mittlerweile auch ein Webstream gesendet bzw werden Sendungen/Beiträge in ein Archiv abgelegt.

Ich neige grundsätzlich natürlich dazu, den Optimod sehr dezent einzusetzen, um die Dynamik zu erhalten - gerade beim Livestream würd ich dann aber doch gerne mehr Kompression einsetzen [für die typischen Notebookhörer in den Büros], um Pegelschwankungen im Material auszugleichen, und genau dieselbe Klientel greift ja auch auf das Archiv zu.

Meine Frage daher: wie wird das gehandhabt - bzw welches Soundprocessing käme auch da in den Sinn [ganz unabhängig vom eingesetzter Software für den Webstream, im Archiv liegen .MP3s] :confused:

edit/Nachtrag: mir ist bewusst, dass es das Thema Internetradio hier auch gibt :rolleyes:
 
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Ich würde es so machen:

- Archiv unkomprimiert (i.S.v. Dynamikompression) aufzeichnen. Evtl. einen Brickwall-Limiter davor geschaltet, je nachdem wie sauber Deine Mannschaft ihre Sendungen fahren kann.

- Streamsignal: Wir verwenden dafür diese Kette: Pult -> Translantech Ariane Sequel (mit Absplittung zum Optimod etc.) und von dort geht es dann direkt in den Livestream. Das gibt zwar weniger "Dampf" auf dem Livestream, klingt aber recht schön und wird nicht bei 15kHz abgeschnitten. Ich bin immer wieder erfreut, wenn ich einen nicht sonderlich bearbeiteten Stream anhören kann, statt Brikettsound. Bisher hat sich noch niemand von Hörer- und Belegschaft beschwert, dass der Livestream nicht klingen würde. Denn die Ariane ist ja nur eine Vorstufe, um zu starke Dynamikschwankungen außerhalb eines bestimmten Level-Fensters auszugleichen (was nicht heißt, dass die Ariane kein vollwertiger Prozessor wäre, der sich nicht auch für die finale Bearbeitung eignen würde).

Ich würde mir daher nicht zu große Sorgen um das Processing machen. Es gibt auch Sender, die einfach das aufgeblasene Signal des Optimod auf den Stream loslassen. Wem's gefällt...
 
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Ich bin immer wieder erfreut, wenn ich einen nicht sonderlich bearbeiteten Stream anhören kann, statt Brikettsound.
Das findet meine unbedingte Zustimmung, meinen Beifall und überhaupt:
Es kann nicht Sinn und Zweck digitalen Radios sein, es mit den gleichen (unsinnigen) Ausreden wie anderweitige Sendesignale zu plätten. Für den Webstream ist es vollkommen ausreichend, gediegen zu Leveln und etwas Peaklimiting zu betreiben.
 
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Meine Frage daher: wie wird das gehandhabt - bzw welches Soundprocessing käme auch da in den Sinn [ganz unabhängig vom eingesetzter Software für den Webstream, im Archiv liegen .MP3s] :confused:

Pult <- AES/EBU -> TC DBMAX II <- S/PDIF -> Stream

Wobei man mit dem Ding natürlich problemlos übelsten Brei erzeugen kann. Muss man aber nicht.
 
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...- gerade beim Livestream würd ich dann aber doch gerne mehr Kompression einsetzen [für die typischen Notebookhörer in den Büros], ...
Wieso muss beim Livestream auf 'Notebookhörer' Rücksicht genommen werden?

Leider wird der maximale Lautstärkepegel beim Notebook an Briketts orientiert und ist für vernünftige Signale viel zu leise. Die sollen sich ihren Sound doch selbst aufbereiten im Notebook! Notfalls ein "Leveltool" zum Player installieren, sollte kein Problem sein.

Der Livestream wird ja schliesslich auch auf Stereoanlagen gehört wo er m.E. dynamisch nicht anders klingen sollte als das Digitalradio. Dort wird ja eh' schon genug "ge-levelt".

Gibt's andere sinnvolle Argumente?

mfg.

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p.s.: Soundprocessing im Archiv halte ich für total daneben. Da fällt doch dauernd jemandem was Neues ein. Vielmehr halte ich es für sinnvoll das Material vernünftig gepegelt - und nicht als Brikett - dort abzulegen. Selbst bei 16 bit Auflösung sollte das möglich sein.
http://www.radioforen.de/showpost.php?p=441942&postcount=11
 
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...Die sollen sich ihren Sound doch selbst aufbereiten im Notebook...
Ich bin mir der Problematik da schon bewusst - ich überlege auch in die Richtung, zwei verschiedene Streams anzubieten...

Grundsätzlich ist es ja so, dass die Signalaufbereitung [egal ob Optimod oder exzessives CD-'Remastering'] amfalschen Ende stattfinden, nämlich an der Quelle - sollte eigentlich eher das 'Endgerät' machen - aber das ist ja sowieso eine andere Geschichte :cool:
 
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Ich bin mir der Problematik da schon bewusst - ich überlege auch in die Richtung, zwei verschiedene Streams anzubieten...

Hier liegen wie so oft Welten zwischen dem, was gut ist und dem was praktikabel ist. Angenommen man bietet zwei Streams mit unterschiedlichem Processing an, dann werden die meisten Brüllwürfelbesitzer trotzdem den vermeintlich "besseren" Stream wählen weil sie denken ihr Subwoofer ist High-End.
Gegen ein leichtes Processing ist denke ich bei Unterhaltungsformaten auch gar nichts einzuwenden, auch bei Leuten mit höherwertiger Abhöre. Wir haben jetzt erstmal die machbaren Möglichkeiten dahingehend genutzt, einen Stream mit 192kbit/s anzubieten, wodurch der Webstream jetzt qualitativ locker mit anderen digitalen Verbreitungswegen mithalten kann. Damit geht dann natürlich einher, sein Processing sorgfältig zu überdenken und an das hochwertige Encoding anzupassen.

Wer (wie bei vielen "großen" immernoch üblich) einen 24kbit/s WMA Stream anbietet, der entweder einfach hinterm Optimod abgegriffen ist oder gleich mit einer TV-Karte oder 'nem Consumer-Receiver mit mäßigem Empfang aus der Luft geholt wurde muss sich über sowas wohl keine Gedanken machen.

Und was die Archivierung angeht, kommt's natürlich auf den Verwendungszweck an. Für den Pflicht-Aircheck, Belegexemplare etc. greifen wir einfach den 128kbit/s Webstream ab, so hat man dann das "Ergebnis" vorliegen, exakt wie es die meisten (Online-) Hörer auch gehört haben.
Für Dinge, die nochmal gesendet werden sollen, O-Töne & Performances von Studiogästen etc. wird natürlich die Pultsumme 1:1 unkomprimiert mitgeschnitten.
 
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Grundsätzlich ist es ja so, dass die Signalaufbereitung [egal ob Optimod oder exzessives CD-'Remastering'] amfalschen Ende stattfinden, nämlich an der Quelle - sollte eigentlich eher das 'Endgerät' machen .. :cool:
Wenn Du damit das digitale "Sounddesign" meinst, unbedingte Zustimmung :cool: .
 
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Also, Radio Kiepenkerl sendet seit heute sein Programm unkomprimiert in Stereo. Endlich mal kein Optimod :) Welcher Sender ist denn noch so "mutig" und sendet unkomprimiert?
 
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Also ich handhabe das so, dass der Server der Kompressor ist. Richtig gelesen. Der Unix-Server ist der Kompressor. Wenn der Stream vollkommen unkomprimiert reinkommt geht das. Es geht auch bei entsprechender Musik. Wenn aber Fidget bzw. French-Touch gespielt wird, was quasi durch einen vollkommen überzogenen Kompressorsound brilliert, klingt das einfach wie durch den Klampfen-Amp gejagt.
 
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Also, Radio Kiepenkerl sendet seit heute sein Programm unkomprimiert in Stereo. Endlich mal kein Optimod :) Welcher Sender ist denn noch so "mutig" und sendet unkomprimiert?

Und wie kriegen die den Pegel in den Griff?

Edit: Es geht doch um den Webstream, oder?
 
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Es geht um den Webstream, ja. Nun, ansich ist das mit dem Pegel doch kein Proble wenn man mit einem Peakmeter umgehen kann dann sollte das doch kein Problem sein. Ich bin jedenfalls für den unkomprimierten Sound. Das war ja hier irgendwo auch mal ein Thema. Es klingt eben meiner Meinung nach viel besser. Vorallem... ist es nicht so, das der Optimod auf 15KHz beschränkt? Wie siehts denn bei 128kBit aus? Wieviel KHz sind da denn drin? Seit der Umstellung finde ich die Bandbreie des Sounds jedenfalls deutlich besser.
 
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ansich ist das mit dem Pegel doch kein Proble wenn man mit einem Peakmeter umgehen kann () bin jedenfalls für den unkomprimierten Sound.

. ist es nicht so, das der Optimod auf 15KHz beschränkt? Wie siehts denn bei 128kBit aus? Wieviel KHz sind da denn drin? Seit der Umstellung finde ich die Bandbreie des Sounds jedenfalls deutlich besser.
Beim unkomprimierten Sound ist es geschickter nicht nach den echten Spitzen auszusteuern sondern einen (echten) DIN-Aussteuerungsmesser zu verwenden und entsprechend Headroom einzurichten. 6 dB Headroom sollten ausreichen, d.h. mit der DIN-Anzeige 100% auf - 6 dBFS aussteuern. Dann haben die einzelnen Titel keine große Lautstärkedifferenz. Spitzen, die nicht in diesen Headroom passen können getrost geklippt werden.

Nicht die 15 kHz-Bandbeschränkung (Optimod) ist das Problem - die hört doch keiner - sondern die zeitweilige Höhenabsenkung für den FM-Rundfunk wegen der Preemphasis (bis zu 13 dB bei 15 kHz).

128 kbps hat ausreichend Frequenzbandbreite (hängt ab vom Coder-Hersteller und der Dichte der Tonsignale).
mfg.
 
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