Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

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Auch wenn es die Bahn und die Sender so nicht nennen wollen:
Sehr viel eindeutiger könnte die Sachlage kaum sein - jedenfalls, wenn stimmt, was bei blogmedien.de nachzulesen steht:

http://www.blogmedien.de/?p=1303#more-1303

Erneut muss man sich indes wundern, dass hier nicht darüber diskutiert wird - und dass von der Medienaufsicht kein Wort zu hören ist.

Es kann doch nicht wahr sein, dass solche Fälle keine größeren Schlagzeilen machen!
Und wann äußern sich endlich die genannten Radiomacher selbst?

In dem Fall müssen doch ganz offensichtlich mal wieder nicht nur die Bahn und die Agentur als Sünder gelten, sondern vor allem und erst recht, die Sender, die diese PR als journalistische Berichterstattung ins Programm nehmen.

Denn die Redakteure und Moderatoren waren es doch, die die Hörer hinters Licht geführt haben.

Warum hört man von denen nichts?
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Warum sollte man sich dazu äußern müssen? Es handelt sich hier doch nicht um Schleichwerbung. Schließlich wird kein einziger Versuch unternommen, zu verschleiern, wer hinter der Aktion steht. Das ist eine ganz normale Promotion, wie sie seit Bestehen des Privatrados üblich ist. Der Kunde wird genannt, womöglich wird sogar eine Verpackung eingesetzt, im Stil von "94,3 rs2 und die Deutsche Bahn schicken Sie nach Hamburg!" oder so. Also alles ganz transparent und die Aufregung nicht Wert. Schöne Promotion, sauber umgesetzt, weiter so!
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Tut mir leid, aber das sehe ich allein aus der Art, wie die Agentur die Aktion beschreibt, anders.

Da heißt es:

Die Gewinnaktionen der Deutschen Bahn präsentieren sich komplett im Gewand von Radio Hamburg und 94,3 rs2.
So werden sämtliche Trailer im Senderdesign gestaltet. Darüber hinaus führen die bekannten Moderatoren während ihrer Shows durch das Gewinnspiel und sprechen mit den Gewinnanwärtern. Auch Werbebotschaften zu Angeboten der Deutschen Bahn werden mitkommuniziert.


Und das steht eindeutig im Gegensatz zu:


§ 7 Abs. 3 RStV
Werbung und Teleshopping muss als solche klar erkennbar sein. Sie müssen im Hörfunk durch akustische Mittel eindeutig von anderen Programmteilen getrennt sein. In der Werbung und im Teleshopping dürfen keine unterschwelligen Techniken eingesetzt werden.


Und in den Werberichtlinien der Landesmedienanstalten heißt es dazu:


Das akustische Mittel [mit dem die Werbung vom redaktionellen Teil zu trennen ist] muss aufgrund der Art seiner Gestaltung und der Dauer seiner Ausstrahlung eine deutliche Trennung von Programm und Werbung gewährleisten. Das akustische Mittel muss sich von der Senderkennung und von den üblicherweise verwendeten Programmankündigungen ausreichend unterscheiden.


Dass sich in der Tat viele Sender schöne Verpackungen für gekaufte Werbeplätze basteln, ändert also nix an der Tatsache, dass viele davon fragwürdig und manche davon eindeutig illegal sind. Denn der Hörr hat keine Chance zu erkennen, dass da grade bezahlte Werbebotschaften über den Äther gehen.


Und egal ob illegal oder nicht:
Je häufiger diese Verschleierungstaktik öffentlich wird, desto schneller ist der Ruf ruiniert.
Denn ein "Gschmäckle" - wie man im Süddeutschen sagt - hat die Sache doch immer.

Erstaunlich also, dass sich so viel Sender immer wieder freiwillig mit dem faulen Odeur der Käuflichkeit parfümieren.
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

...Das ist eine ganz normale Promotion, wie sie seit Bestehen des Privatrados üblich ist. Schöne Promotion, sauber umgesetzt, weiter so!

Ja, so weit sind wir schon. Alles ganz normal, wenn einer der Topmoderatoren Deutschlands wie John Ment im Auftrag der Werbeabteilung von RHH die Bahn über den Klee lobt. Wenn er aus seinem "ganz persönlichen Alltag" erzählt und die Hörer glauben macht, positive Erlebnisse mit der Bahn allein hätten ihn zu dieser Moderation bewogen. Armes Radio. Du bist so bedeutungslos geworden, das sich kaum mal eine etablierte Zeitungsredaktion diesen Missständen annimmt. Die LMA's interessieren sich mehr fürs Fernsehen, als für den Radiokleinkram, der in der Summe der Schleichwerbung, Gewinnspielmauschleien etc. 9live weit in den Schatten stellen würde. Das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht. Die Werbeeinnahmen sinken dramatisch. Also werden wir in den nächsten Monaten noch viele neue "normale Promotion, wie sie seit Bestehen des Privatradios üblich ist" erleben. Es gibt aber auch ein schönes Sprichwort, das eines nicht mehr allzu fernen Tages die Radiostationen vielleicht ereilen könnte: "Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht"...

By the way @idan: Hast Du Dich jetzt im Auftrag von RHH oder von rs2 für Dein aussagekräftiges Posting angemeldet?
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Ich habe es auch am Mittag auf Radio Hamburg gehört, dann im Abendblatt die Werbung erspäht und gedacht: Ob Bahn-Tower und Axel-Springer-Haus ein neues Marketing-Konzept erproben wollen?
Zum Fahrplanwechsel der letzten Woche gehört auch, dass die Strecke HH-B wieder baufrei ist. Und zu diesem Zwecke vermute ich hat die Bahn diese mit Verlaub sehr skurrile Werbung um es kommafrei zu sagen einfallen lassen.
Mich stört es nur dass sich die Sender immer wieder vor den Karren spannen lassen.
In diesem Falle vor die ICE-Lok.
RHH gibt noch 103,6 € Gutscheine raus. Wie siehts in Berlin aus? Geben die 94,3 € Gutscheine für HH aus?
 
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Einfach mal ein bisschen Bahn fahren, am besten im überfüllten Regionalzug zur Rush-Hour, mit defekten Fahrkartenautomaten, verpissten Bahnunterführungen, verriegelten Toiletten, nicht funktionierenden Klimaanlagen, überforderten und unfreundlichen Schaffnern, schwäbisch-englisch Lautsprecheransagen, unerklärlichen Verspätungen, verpassten Anschlüssen, von stinkenden Bananenschalen überquellenden Abfallbehältern (falls überhaupt vorhanden), und dergleichen Begleiterscheinungen mehr. Da kann die Bahn noch so viel Schleichwerbungsschmiergeld zahlen, das reisst es nicht mehr raus...
 
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Einfach mal ein bisschen Bahn fahren, am besten im überfüllten Regionalzug zur Rush-Hour

Bißchen OT, aber: Die Bahn möchte gar nicht, dass Du Regionalzug fährst. Das ist in meinen Augen nur ein lästiges Übel, dass sie die Dinger fahren lassen müssen (das jeweilige Bundesland bestellt die Verkehrsleistung und die Bahn muss springen). Das Geld wird nämlich im Fernverkehr generiert. Dass die 1. Klasse doppelt so viel kostet wie die 2. Klasse ist nur schwer nachzuvollziehen. Außer etwas mehr Exklusivität (nur Personen, die es sich leisten können fahren 1. Klasse) und Beinfreiraum ist da nicht mehr. Die 1. Klasse hat genauso viel Verspätung wie die 2. Klasse. Daher ist ein Produktvorteil nur schwer vermittelbar. Das Bahnmarketing versucht es trotzdem immer wieder.

Neulich am noch existenten Fahrkartenschalter (Automat defekt): "1x von X nach Y mit ICE und Bahncard 50 bitte". Verkäuferin "Sie fahren erste Klasse, richtig?" Ich: "nein, 2. Klasse (in Gedanken: seh ich so aus???)" Sie: "Aber in der 1. Klasse haben Sie mehr Komfort blabla -5 Sätze weiter - also nehmen Sie die 1. Klasse?" Ich: "Nein, ich fahre 2. Klasse. Nehmen Sie das so hin, fragen Sie nicht warum."... Leere Gesichter bei der Dame... Dabei hatte ich weder einen Anzug an noch einen Geldkoffer dabei. Kriegen die da eigentlich Provision für, dass sie einem um jeden Preis solche "Premium"-Leistungen anbieten?
 
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Kriegen die da eigentlich Provision für, dass sie einem um jeden Preis solche "Premium"-Leistungen anbieten?

Das heißt auf Bahn "Bedienzuschlag".

Kurz vor der Einführung stehen auch "Sitzzuschlag", "Abfahrtszuschlag" und "Fahrkartenentwertungszuschlag".
 
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Doch, die Bahn hat theoretisch schon Interesse, dass du RB/ RE fährst, denn die Bahn prügelt sich ja fast darum, die Ausschreibungen gegen die Konkurenz zu gewinnen und guckt nun in Mitteldeutschland ab Dezember in die Röhre. Doch eigentlich will sie, dass du den Fernverkehr nutzt, um die Wirtschaftlichkeit des Konzerns zu verbessern. Denn nur hier verdient sie Geld.

Ob das schwer beschädigte Image der Bahn nach all den Vorkommnissen der letzten 12 Monate so schnell wieder reperiert werden kann? Vielleicht durch Umbennung á la PREMIERE?
Was das Thema angeht: Es ist doch usus, dass Promos in der CI eines Senders daher kommen, auch die Live-Sendungen meines Lieblings-Lokalradios aus einem Autohaus oder vom Tütensuppen-Kochstudio kommen in der CI daher. Allerdings mit dem Unterschied, dass ein Werbetrenner davor gesetzt wird.
 
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In ÖBB-Zügen hat man aber in der Tat in der 1. Klasse mehr Komfort. Manchmal auch exquisite Speisen, und nicht a billiges Tüterl Studentenfutter mit am Erfrischungstücherl...
Hab im ÖBB schon wunderbar essen können. Wirklich manchmal gut.
 
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Oh doch, auch bei der Deutschen Bahn haben 1. Klasse Reisende viele Vergünstigungen. Hier ein paar Auszüge von diversen Unterseiten des DB-Auftritts im Web (hervorhebungen von mir):

Als 1. Klasse-Fahrgast können Sie Ihre Wartezeit im Reisezentrum verkürzen. Denn Informationen oder Fahrkarten erhalten Sie dort auch an unserem speziell für Sie eingerichteten 1. Klasse-/bahn.comfort-Schaltern. Hier werden Sie besonders zuvorkommend bedient und kompetent beraten. Die Schalter sind leicht aufzufinden - achten Sie einfach auf den roten Teppich.

Die separaten 1. Klasse-Bereiche einiger Lounges bieten ein weiteres Plus an Komfort. Hier verwöhnen wir Sie zum Beispiel mit einer Auswahl an kostenfreien Getränken und kleinen Snacks - serviert direkt an Ihrem Platz. Auch der HotSpot-Zugang ins Internet steht Ihnen gratis zur Verfügung. Mit diesem innovativen und kundenorientierten Servicekonzept geben wir dem Warten eine neue Qualität.

Erleben Sie das Gefühl persönlicher Betreuung durch unsere 1. Klasse-Mitarbeiter, die Sie an Bord unserer ICE-Züge mit einem Lächeln begrüßen und Ihnen bereits beim Einsteigen gerne behilflich sind z. B. beim Anreichen Ihres Gepäckes oder Fragen zu Ihrem Sitzplatz. Bedienung am Platz mit einer erweiterten Auswahl an Tageszeitungen, Speisen und Getränken sowie kleinen Aufmerksamkeiten...
Lassen Sie sich verwöhnen und nutzen Sie Ihren Aufenthalt in der 1. Klasse zum Lesen und Entspannen. Bei Fragen und Wünschen sind unsere 1. Klasse-Mitarbeiter jederzeit für Sie da und bedienen Sie gerne direkt am Platz. z. B. mit einer kostenlosen Auswahl an Tageszeitungen - täglich druckfrisch - auch am Wochenende.

Des Weiteren bieten wir Ihnen in der 1. Klasse einen aktuellen Informationsservice an: Ab ca. 16 Uhr können Sie im Zug exklusiv und druckfrisch die "Handelsblatt News am Abend" mit Redaktionsschluss um 14 Uhr lesen, natürlich kostenlos...
Als 1. Klasse-Kunde servieren wir Ihnen Speisen und Getränke aus unserer Speisekarte selbstverständlich direkt am Platz - lassen Sie sich kulinarisch verwöhnen. Mit kleinen Aufmerksamkeiten, wie Pralinen und Nüssen verkürzen wir Ihre Reisezeit zudem auf angenehme Art.

Als ob das im Vergleich zur 2. Klasse nichts wäre. - Erinnert mich übrigens an einen Sketch mit Rudi Carell, Joachim Fuchsberger, Ursula Herking und anderen aus den 70er Jahren, der hier angeschaut werden kann.
 
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schwäbisch-englisch Lautsprecheransagen

Es geht nichts über ein gepflegtes Schaffnerenglisch!


unerklärlichen Verspätungen

Was ist der gerade aktuelle Euphemismus? Heißt es jetzt Notarzteinsatz, oder gibt es schon wieder was neues?

Und hat mal jemand Wischmeyer mit der Mitropa zur Hand? Wurde mir neulich leider nur auf einem Mobilfunkendgerät vorgeführt.


Senk juh vor Trewelling wiß Deutsche Bahn, gut bei!
 
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Denn nur hier verdient sie Geld.

Regio macht mehr Gewinn als Fernverkehr. Das ist ja das Lustige an den ganzen Meldungen über die angeblich explodierenden Bahngewinne, bei denen man dann die alten Bundesbahnzahlen zum Vergleich heranzieht. In den aktuellen Zahlen werden die Bestellerentgelte der Bundesländer mit eingerechnet. Allein dafür, dass die DB in Berlin die S-Bahn fahren lässt, kassiert sie einen dreistelligen Millionenbetrag jährlich.

Regionalzug fahren findet die Bahn übrigens in bestimmten Fällen auch gut: Wenn sie einen Großteil der (zusätzlichen) Fahrgeldeinnahmen bekommt (und das Geld nicht etwa bei den Ländern/Bestellern landet).
 
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Oh, ja: Ein schöner Running Gag...

Leider kein Gag, sondern bittere Realität. Ich fahre wirklich oft Bahn und habe selten erlebt, daß da mal einer der Zugbegleiter den englischen Teil richtig rausbekommen hätte. Abgesehen davon, daß zum Beispiel die Anschlußzüge im englischen Teil meistens einfach rausgelassen werden... Und daß die im Fernverkehr weniger Gewinne als im Regionalverkehr einfahren sollen, wundert mich schon ein bischen, die Züge sind fast immer brechend voll. Egal, ob ich zur NATO-Ralleye (Freitag Mittag/Nachmittag und Sonntag Abend) oder sonstwann unter der Woche fahre, ohne Reservierung geht im ICE in der 2. Klasse oft gar nichts mehr - zumindest auf den Strecken München - Frankfurt - Düsseldorf und Frankfurt - Basel... andere fahre ich zu selten, um sie beurteilen zu können. Von Verspätungen, umgekehrter Wagenreihung, nicht vorhandenen Kofferkulis (München geht's noch, aber in Frankfurt sind die Dinger irgendwie ausgestorben, habe ich den den Eindruck) und anderen Erfreulichkeiten dabei noch ganz abgesehen. Um die Kurve zum Thema wenigstens noch halbwegs zu kriegen: daß die sich aller Mittel bedienen müssen, um ihr angekratztes Image aufzupolieren, kann ich schon nachvollziehen... inzwischen sehe ich Verspätung <5 Minuten als Leistung an und nicht als Selbstverständlichkeit...

LG

McCavity
 
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Bezeichnend, dass sich in einem Radioforum mehr postings mit den Verfehlungen der Deutschen Bahn beschäftigen als mit den Verfehlungen der eigenen Branche.

Nach meinem Dafürhalten, sind die Hörer der fraglichen Sender, um die es hier geht, mindestens ebenso mies behandelt worden, wie es angeblich die Kunden der Bahn werden.

Und im Radio erster Klasse zu buchen wird offenbar auch immer schwieriger.

Warum bleiben wir nicht beim Thema und sammeln Ideen, wie Radiomacher wieder 1a-Service bieten können? So wie es die Hörer verdienen und der journalistische Ethos verlangt!
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Vielleicht sollte man Radioschaffende angemessen bezahlen, dann kämen sie nicht mehr auf die Idee, sich von den Marketingagenten der Bahn oder anderer übel beleumundeter Unternehmen für Positiv-Moderationen schmieren zu lassen!
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Hier ein paar Auszüge von diversen Unterseiten des DB-Auftritts im Web (hervorhebungen von mir):

Oh Gott, welcher Marketing-Kasper hat sich das denn einfallen lassen? Die ticken doch echt nicht mehr richtig... :eek: Natürlich erwarte ich, dass mir jemand beim Einsteigen hilft, wenn ich mit 3 Koffern und 2 Kindern unterwegs bin. Wie stellen die sich das vor? Soll der Bahnmann vor dem Anbieten seiner Hilfe erst fragen "Fahren sie 2. Klasse? Ja dann müssen sie sich selbst helfen. Tschöö". Früher konnte man fast erwarten, dass jemand, der gesehen hat, dass sich jemand abmüht demjenigen Hilfe anbietet. Ich nenne das Kundenservice, aber als Fahrgast in der 2. Klasse kann man damit scheinbar nicht rechnen.

Außerdem zum Fahrkartenverkauf: Warum wird der 1. Klasse-Fahrer "besonders zuvorkommend bedient und kompetent beraten"? Kann ich nicht mehr erwarten, dass ich eine kompetente Beratung erhalte? Hallo, die wollen schließlich was verkaufen...

Ich fass es nicht, und sowas trauen die sich sogar noch ins Internet zu stellen...
 
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Ja, so weit sind wir schon. Alles ganz normal, wenn einer der Topmoderatoren Deutschlands wie John Ment im Auftrag der Werbeabteilung von RHH die Bahn über den Klee lobt. Wenn er aus seinem "ganz persönlichen Alltag" erzählt und die Hörer glauben macht, positive Erlebnisse mit der Bahn allein hätten ihn zu dieser Moderation bewogen.

Das empfinde ich schon als reichlich derb. Sowas geht nun gar nicht. Werbebotschaften sollten als solche erkennbar sein.

Ich erinnere mich, daß hr1 vor Jahren mal eine Reihe von Live-Sendungen in Hessen produzierte, bei der die DB federführend als Partner dabei war. Mit einem entsprechend gekennzeichneten Bühnen-Truck usw. Das geht okay, weil auch die zu Wort gekommenen DB-Gesprächspartner als solche zu erkennen waren. Aber irgendwelche von einer Werbeabteilung erfundenen Märchen als "eigene Erlebnisse" zu verkaufen, ist reichlich daneben.
 
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@radioddr1

Sind sieben Köppe, die gegen eine Mauer donnern:wall:, nicht sechs zuviel? Oder handelt es sich lediglich um einen running gag?:D

Beides.

Da ich als leidgeprüfter 1. Klasse Fahrer mit BC 50 erkennen musste, dass Lufthansa und Air Berlin auf Bahnlangstrecken im Vergleich billiger sind....:wall:
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

. Früher konnte man fast erwarten, dass jemand, der gesehen hat, dass sich jemand abmüht demjenigen Hilfe anbietet. Ich nenne das Kundenservice, aber als Fahrgast in der 2. Klasse kann man damit scheinbar nicht rechnen.

Die Hilfe kommt heute auch noch, aber eben von einem Fahrgast der sich erbarmt.

Abgesehen davon hat der Zugbegleiter/Schaffner ja während eines Haltes ja auch andere Sachen zu tun als den ganzen Zug entlangzuschreiten und Fahrgästen beim einsteigen zu helfen. Un extra Personal kostet ja.

Ich reise gelegentlich (alle 1-2 Monate) auf der Strecke München-Berlin-Hamburg und hatte dort bisher kein großartigen Probleme. Die Woche über fahr ich inzwischen mit der RB zur Arbeit weil auf den Straßen etliche Baustellen sind. Im Vergleich zum Auto auf jeden Fall ein bequemeres Reisen. Und mehr als 3 Minuten Verspätung hatte ich auch seit Monaten nicht mehr.
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Warum bleiben wir nicht beim Thema und sammeln Ideen, wie Radiomacher wieder 1a-Service bieten können?

Ist es nicht naiver Idealismus, noch zu glauben, Privatradio wäre als journalistisches Medium ernstzunehmen?

Nun gut, bei einer besonders schmierigen Promotion von Antenne Bayern hatte es immerhin für widerborstige Worte auf dem Sender („Sie glauben doch nicht etwa, daß ein Profi wie Wolfgang Leikermoser sich so verspricht“) gereicht, wie hier zu lesen war. Da wäre anzusetzen.
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

Ich bin ja eigentlich was die Diskussionen hier im Forum angeht ein ruhiger Zeitgenosse, aber wenn ich jetzt schon wieder lese, dass endlich mal wieder alle ein Thema gefunden haben, auf dem sie rumhacken können, muss ich leider in dieser Deutlichkeit sagen:
"Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die F**** halten!"
Was hier teilweise für ein Unsinn geschrieben wurde, da stehen mir alle Haare zu Berge.

Mal zwischendrin das Zitat von McCavity "inzwischen sehe ich Verspätung <5 Minuten als Leistung an und nicht als Selbstverständlichkeit..."
Ganz ehrlich: Das IST auch eine Leistung!

Und wer beim Notarzteinsatz vom "Euphemismus" spricht, disqualifiziert damit keine Verspätungsbegründungen, sondern nur sich selbst.

Sorry, aber bei sowas hört das nicht ernst zu nehmenden Rumgemotze bei mir auf.

Zum eigentlichen Thema: Also klar geht es hier in erster Linie ums Prinzip, denn die Bahn hat ja noch keine Konkurrenz auf dem Fernverkehrsgebiet. Insofern hätte ich eine Werbung für ein bestimmtes Produkt, von dem es mehrere Konkurrenzprdoukte gibt, wesentlich schlimmer gefunden.
Trotzdem sind natürlich Aussagen wie "Ich muss mich nochmal ganz herzlich bei der Bahn bedanken" in der Tat unglücklich und überflüssig.
 
AW: Immer noch mehr pikante Details zur Bahn-Schleichwerbung im Radio

@K6
Ist es nicht naiver Idealismus, noch zu glauben, Privatradio wäre als journalistisches Medium ernstzunehmen?

Es ist weder naiv noch Idealismus, es ist schlicht und einfach unangebracht.

Privatradio ist im besten Falle ein Unterhaltungsmedium, in aller Regel ein Vermarktungsmedium, in beängstigenden Ausmaßen (Tendenz steigend) ein Verblödungsmedium. Aber nie und nimmer ein journalistisches Medium, da helfen auch von dpa abgekupferte Zwei-Minuten-Nachrichten vom Band nichts, ebensowenig wie viertelstündliche Wetterstudios und ellenlange Verkehrshinweise, auch nicht das Wochenende-Band vom ADAC und die fertigen Zwei-Minüter von der Stiftung Warentest oder von Hanno Gehrwin.
 
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