Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

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Das nette Gespräch am Wochenende mit einem langjährigen Bekannten, der heute immer noch bei einem bekannten privaten Sender arbeitet (moderiert), veranlasste mich zu diesem neuen Faden.
Thema des Plausches war u.a. Räson und Identifikation mit dem Produkt „Radio“ (siehe entsprechender anderer Faden)

Abgesehen von dem Umstand, daß es auch in diesem Haus nicht gern gesehen wird, daß Details nach außen dringen und Mitarbeiter anonym in den radioforen mitschreiben... sagte er u.a. folgendes (Gedächtnisprotokoll):
„Ihr diskutiert über Gute und Schlechte. Wir von den Privatstationen sind automatisch immer „schlecht“. Ist jemanden in den radioforen eigentlich schon mal aufgefallen, daß sehr wenige Mitarbeiter von Privatsendern sich überhaupt zu Wort melden oder auch verstummt sind?“

„Grund: Wir werden permanent niedergemacht. Die radioforen sind ein einziges Jammertal von gefrusteten Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Sender, die sich zum zweihunderttausendsten Mal gegenseitig ihr Leid klagen“

Gedächtnisprotokoll Zitat Ende.

Und Eure Meinung zu dieser Meinung?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Ich weiß, was er meint: Die ÖR-Wellen sollen sich halt laut Programm-Chefs immer mehr den Privaten anpassen, um Quote zu erzielen. Ich hätte dann auch Frust. Personality wird halt heute immer weniger geschätzt und gefördert, so isses halt, leider.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Natuerlich ist das so, zumindest, wenn man einigen bestimmten Faeden hier im Forum glauben schenken darf (ich denke hier an den NDR2-Faden, der momentan ein wenig ruht).

Allerdings denke ich ebenso, dass das Thema ein wenig ueberbewertet wird, denn, die ÖR haben noch immer die Moeglichkeit, sich entsprechend von den Privaten abzusetzen. Die Frage, die sich hier stellt ist, wieso das teilweise nicht umgesetzt wird.
Wobei meine Aussage so ganz auch widerum nicht stimmt, denn es gibt noch immer einige, wie ebenfalls hier in den radioforen zu lesen ist, die sich ganz gezielt von den Privaten absetzen.
Sowohl Programmlich, Inhaltlich, als auch Moderationstechnisch!

Die Frage, die wohl explizit gestellt werden muesste waere:
Warum schaffen es nicht alle ÖR, sich von den Privaten abzusetzen, warum wird darauf auch nicht verstaerkt geachtet, selbiges zu tun?
Allein wegen der MA kann es nicht sein!
Die kann den ÖR reichlich knapp sonstwo - aber lassen wir das! - Die Gebuehren fließen dennoch.

Personality?
Tja, wen interessiert die denn schon?
Hauptsache es klingen alle gleich! - So haben wir wenigstens ein durchhoerbares Programm mit Ihrem Moderator Tina Schraube und 100% der besten Musik! ;)
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Die Antwort ist m.E. recht einfach:

Bei den Öffis gibt (gab?) es, auf Macher- und Hörerseite noch eine gewisse Erwartungshaltung an Inhalt und Qualität. Dieser Kredit wurde in den letzten Jahren konsequent verramscht und darum drehen sich im Grunde die meisten Öffi-Topics (hr1, hr3, NDR2, mdr... ).

Bei den Privaten erwartet schon lange niemand mehr, dass er mehr bekommt als die 30 ausgelutschten Superhits von heute oder von vorgestern. Die hundertste Diskussion über das mysteriöse Geräusch ist mittlerweile verstummt, weil dann doch langweilig.

Du kannst Deinen Bekannten also beruhigen, rv01. Das Jammern von der Öffi-Fraktion wird hier auch bald aufhören. Es werden dort mehr und mehr Leute einziehen, die das machen, was ihr Chef von ihnen verlangt: Quote. Und das geht halt mit Doofenrotation und Promo-Terror. Die anderen gehen in Rente, wechseln den Job oder finden ein Asyl bei den verbliebenen Inseln des Anspruchs auf den Kulturwellen. Und die Hörer wissen ja mittlerweile auch, was sie vom Radio erwarten können und was nicht (mehr).
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Dem Eindruck dass das hier der ab und an der Meckerstammtisch in der virtuellen Mitarbeiterkantine ist, kann ich mich nicht ganz entziehen ;)
Aber dazu müsste man abschätzen können, wer denn überhaupt Mitarbeiter und wer rundfunkaffin bzw. schlicht und ergreifend Kunde (=Hörer) ist.
Gerade im NDR2 Faden sind's vermutlich mehr Hörer als Mitarbeiter.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Wenn dem Bekannten aus dem Privatfunk ein gutes Argument für seinen Arbeitgeber als Stellvertreter einfällt wäre ich gespannt, es zu lesen.
Mir fällt da nicht viel ein. Zumal sowohl das private Fernsehen wie auch der private Rundfunk anfangs wirklich frecher und kreativer waren. Das Jammern kommt hier von Hörern und Machern. Und ich frage mich, inwieweit sich die Programmmacher der Privaten mit ihrem alles andere als authentisch dargebotenen Produkt überhaupt identifizieren können.
Klar kotzt viele Privatfunkmacher an, dass sie hier niedergemacht werden. Das zeigte ja auch ein Eintrag im Namen der Jump-Redaktion. Doch kritisiert werden hier ja eher die, die sowas aushecken, also "Berater" und PD. Und weniger die, die die dünne Suppe auslöffeln müssen, die ihnen auf dem Teller von oben dargereicht wird.
Insofern Grüße an deinen Bekannten. Verbunden mit der Hoffnung, dass er bei seinem Arbeitgeber eine Perspektive hat. Gerade in einer anbrechenden Zeit, in der sich zeigen wird, ob Substanz im Internet-Zeitalter Bestand haben wird oder austauschbare Produkte, die ihre Identität nur aus Claimerei und Jinglelei sowie durch balla-balla MA-Promos beziehen.
Kotzt deinen Bekannten denn nicht an, dass er mutmaßlich nur als Ansager fungiert und weniger als Moderator im eigentlichen Sinn?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Es ist überhaupt merkwürdig, dass es von Seiten Privater so "problematisch" ist, wenn sich deren Mitarbeiter an den Radioforen beteiligen. Wenn man nichts zu "befürchten" hätte, müsste man das niemandem verbieten und dann müssten auch nicht so viele als Gäste von außen mitlesen bzw. Angst haben, von Kollegen oder gar Vorgesetzten entlarvt zu werden, falls sie doch aktiv werden. Was für eine Phobie!

Abgesehen davon sieht es tatsächlich eher so aus, dass sich mehr Hörer hier bewegen, denn auch ÖR-Mitarbeiter treten hier aus, kürzer oder gar nicht erst bei, weil die Spannungen in den Funkhäusern nun auch nicht gerade geringer werden.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Klar sind viele der Gefrusteten hier nur Hörer. Kenne ich nen ganzen Zoo von - mich eingeschlossen. Sie (wir) trauern alten Programmen nach, mit denen wir uns identifizierten, die uns begleiteten, die nun fehlen. Und sie (wir) sind wachsam wie sonstwas, wenns um weitere Einschnitte geht.

Einige der prominentesten öffentlich-rechtlichen Radiomacher, die dieses Forum (offenbar) hatte, sind verstummt. Nicht etwa, weil hier alten Zeiten nachgetrauert wird und dies aus ihrer Sicht vielleicht sinnfrei wäre. Nein, sie selbst bekamen hier im Forum ja sichtbar leuchtende Augen, wenn sie über alte Zeiten schreiben konnten. Nicht trauernd, sondern schwelgend. Sie mußten aber teils erkennen, daß sie zunehmend Anfeindungen (auch im Sender, auch gegen die reale Person) von Vertretern der "neuen Generation" ausgesetzt waren. Wenn gesichtslose Formatfunker gestandenen Radiomachern mit Persönlichkeit erklären wollen, wie Radio geht, stimmt oft was nicht (wobei freilich auch die Chance besteht, daß mal ein "Junger" einem "Alten" was beibringen kann und die Sache tatsächlich Wert hat). Offenbar geht es aber inzwischen selbst innerhalb öffentlich-rechtlicher Anstalten vorrangig ums Plattmachen. Die Strategen in der Führung haben dazu in der Basis genug Austausch vorgenommen, so daß die (erwünschte?) Klimavergiftung nun ganz von alleine wirkt.

Also kehrte hier vor einem halben Jahr Ruhe ein - einige nicht-Angegriffene verstummten gleich aus Solidarität oder aus Angst. Man konzentriert seine Energie jetzt halt auf die eventuell noch vorhandene Nische im Sender oder auf die zähe und oft frustruierende Überzeugungsarbeit bei den Chefs, in der Hoffnung, daß es doch noch mal wenigstens etwas besser werden könnte. Oder man schiebt resigniert Dienst nach Vorschrift und wartet auf die erlösende Pensionierung vom ehemaligen Traumberuf. Wenn ich Sätze wie "So fressen wir uns also alle langsam selbst auf..." aus dem Munde gestandener ARD-Leute lese, muß ich schlimmes ahnen. Diesen Satz bekam ich per Mail.

Klar, der Ton hier ist, wenn es um die Reizthemen geht, oft heftig. Das stößt selbst Leuten auf, die bei Programmen arbeiten, die bei den "Rundfunk-Konservativen" meist als "gut" und nicht als "böse" gelten. Mir ist der Fall einer sehr sensiblen Mitarbeiterin eines solchen Programmes in Erinnerung, die hier einmal ihre Meinung dazu schrieb und seitdem schweigt. Ich weiß, wer es ist, die private Kommunikation gestaltete sich nicht unbedingt leichter. Nicht jeder hält es hier dauerhaft aus - auch nicht, wenn "sein" Programm gar kein Angriffsziel ist.

Und die Leute vom Privatfunk? Kenne ich auch einen hier, weiß nicht, wer er real ist, weiß aber, wo er arbeitet. Er ist überzeugt von der Linie seines Arbeitgebers, er glaubt der Marktforschung (deren Richtigkeit ja auch gut möglich sein kann). Er findet möglicherweise nicht alles gut, was im Sender passiert, aber er betrachtet es als wirtschaftlich notwendig - auch sein Arbeitsplatz ist vom wirtschaftlichen Funktionieren des Senders abhängig. Er kam zumindest in privater Kommunikation so rüber, als nehme er nicht wahr, was sensible Hörer wahrnehmen. Es ist sehr still um ihn geworden in den vergangenen Monaten, möglicherweise bemerkt er nun auch das vergiftete Klima im Sender, das bereits eine on-air-Personality zum Weggang bewog.

Ich bin überzeugt davon, ihm mit Respekt und Menschenwürde begegnet zu sein. Er ist es mir als einem der erbittertsten Gegner der Linie seines Arbeitgebers auch. Er macht da nur nen Job bei einem Programm, ohne das es für mich auch geht. Ich muß als (angenommener) BMW-Fahrer ja nicht meinen Nachbarn hassen, weil der im Mercedes-Autohaus arbeitet.

Was mich wirklich erbost, sind ganz andere Dinge als (in meinen Augen) schlechtes Privatfunkprogramm: schlechtes öffentlich-rechtliches Programm und damit fehlende Alternative, schlechte Empfangbarkeit guter Programme, das interne Mobben fähiger Hörfunkleute oder schlicht die Tatsache zu wissen, für was für verkommene Strukturen meine Rundfunkgebühr teils draufgeht. Woher ich das weiß? Nun, vor einiger Zeit bekam ich eine Mail, in der von einem Insider über ein öffentlich-rechtliches Programm wie folgt berichtet wurde:

"...daß das ein unglaublicher Schweinesender sei. ... erlebt als, so wörtlich, 'Arschloch', vor dem fast alle Mitarbeiter zittern, wenn sie ihm nur auf dem Gang begegnen u.dgl. ... soll er herumgetobt haben, er würde am liebsten alle rausschmeißen, um mit frischen Leuten neu anzufangen. Dabei war allerdings klar, daß die dann weiter den alten Stiefel fahren sollten. Nicht etwa irgendwas neues machen, um Gottes Willen!"

Noch Fragen? DAS macht mich wirklich aggressiv. Ob das versteckte Geräusch auf Privat-Radio XY heute früh nicht startete, ist mir dagegen ehrlich gesagt wurscht. Da sitzt doch ein ganz anderes Problem: was sollte man denn berichten über den Privatfunk? Den neuesten Claim diskutieren? Den neuen Sound-Preset feiern? Den Austausch von 5 Titeln in der A-Rotation würdigen? Das ist doch gewollt Nebenbei-Funk. Wieso sollte er hier im Mittelpunkt stehen?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Ich weiß, was er meint: Die ÖR-Wellen sollen sich halt laut Programm-Chefs immer mehr den Privaten anpassen, um Quote zu erzielen. Ich hätte dann auch Frust. Personality wird halt heute immer weniger geschätzt und gefördert, so isses halt, leider.

Wobei doch gerade die Personality viel in dem Medium ausmacht...
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

was sollte man denn berichten über den Privatfunk? Den neuesten Claim diskutieren? Den neuen Sound-Preset feiern? Den Austausch von 5 Titeln in der A-Rotation würdigen? Das ist doch gewollt Nebenbei-Funk. Wieso sollte er hier im Mittelpunkt stehen?
Schau dir doch die Fäden an, radiowaves. Die Hälfte dieses Forums ist doch voll davon.
Ansonsten wie so oft: D'accord mit dir.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Ein ganz anderer Gedanke:

Solange es vorwiegend private Funkhäuser sind, die ihre Stellen auf radioszene.de ausschreiben, wird ihnen auch bewusst sein, dass sie sich damit an Leute richten, die garantiert mindestens hier lesen - wenn nicht sogar aktiv mitwirken. Mit welchem zweiten Maß wird da gemessen, potentielle Bewerber deswegen zu verteufeln bzw. bei Zustandekommen eines Beschäftigungsverhältnisses gleich welcher Art die Foren schlicht zu verbieten?

Wie reagiert man denn, wenn ein Bewerber auf die Frage, wie er denn auf den Dreh kam, sich zu bewerben: "Jobs bei radioszene.de!"? Ist er dann schon ein Böser? Sagt man ihm: "Da darfst du nie wieder hin!" oder wie funktioniert das dann?

Niemand hier "macht" die Privaten zu Bösen - das haben sie längst selbst gemacht und nach und nach ziehen die ÖR nach. Beipiele davon sind hier genug zu lesen.

Schiebt's also bitte nicht auf die Foren und die bösen User - gefrustet oder nicht!
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Mit Verlaub: ein angehender Radiomoderator der denkt, er könne mit seiner Personality und seinem Moderationsstil die Radiowelt verändern, der wird schnell auf den Boden der Realität aufschlagen! Das gilt für die Privatfunker wie auch für den ÖR. Im Prinzip hören sich die meisten (bis auf ein paar Ausnahmen) eher wie die Marionetten ihrer PDs und Berater an. Querulanten sind da auch nicht erwünscht. Entweder man passt sich dem Senderschema an, oder man sucht sich eine andere Stelle.

Die risikobereiten und frechen Moderatoren der 80er Jahre, welche für ihren Sender markant waren, sind heute weder von der Geschäftsleitung erwünscht, noch vom Hörer gewollt. Der Anspruch an das TV-Programm sinkt kontinuierlich, das wird beim Radio nicht anders sein.

Viele Privatradios sind immerhin da Vorreiter und glänzen mit niedrigem Niveau. Dümmliche Gewinnspiele und inhaltslose Moderationen sind da nur zwei Beispiele.

Die Moderatoren sind nur so gut, wie ihre PDs sie lassen und wie weit sie sich entfalten können.

Es gibt Mechaniker in einer Porsche-Werkstatt und welche bei ATU. Wo die bessere Qualität zu finden ist, kann jeder für sich entscheiden.

Für Moderatoren gilt das Gleiche und ich kann verstehen, wenn sich einige hier über ihre schlechten Arbeitsbedingungen und Vorgaben beschweren! Viele gute Leute verschwenden ihr Talent mit Runterleiern von Claims und Gewinnspielansagen.

Ich frage mich, wo das hinführt?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Na, haben wir doch noch die Kurve zur Ausgangsfragestellung bekommen: Die Vertreter der "Privaten" werden melden sich gar nicht zu Wort und wenn, werden sie niedergemacht...
von grenzwelle: Du kannst Deinen Bekannten also beruhigen, rv01. Das Jammern von der Öffi-Fraktion wird hier auch bald aufhören. Es werden dort mehr und mehr Leute einziehen, die das machen, was ihr Chef von ihnen verlangt: Quote.

Ich sehe es nicht ganz so. Wie ggf. bekannt sein dürfte, nehme ich bei Musikformat eine andere Haltung ein und bin auch der Überzeugung, daß die bewusste Station (andere auch...) intelligenter gegen die Mitbewerber steuern sollten. Und gegen überhandnehmende promos und trailers bin ich auch leicht allergisch, dosiert sind sie aber notwendig.

Dann zu grenzwelle: Du sprichst -u.a.- von "gestandenen Radiomachern". Nun, ich definiere diese NICHT (unbedingt) automatisch als "15-25 Jahre am selben Platz". Denn da kommt mein Einwand "und sonst nichts gesehen und gelernt?"

Wenn man einen Sender neu einstellt bzw. justiert, kommt man in der Tat mal an den Punkt, ob alle mitziehen und es umsetzen. Oder "man tauscht die Leute aus", wie Du treffend zitiert hast. Das mal ganz wertfrei gesagt, ganz unabhängig von dem (vielleicht "miesen" Produkt). Und um, na klar, den "alten (neuen!) Stiefel" zu fahren.
Kann man eine Welle mit einem Haufen renitenter (oder auch: enttäuschter) Mitarbeiter in punkto Betriebsklima und Präsentation im Äther erfolgreich und auf Dauer fahren?

Das ist die sehr diffizile Problematik, die ich im "Räson oder Renitenz"-Faden versuchte anzuschneiden. Mal stimmt es, mal nicht...

Und: Moderatoren mit "personality" reissen es allein nicht heraus, wenn sie nur 500 Titel wochenlang zur "Auswahl" haben. Zudem haben die meisten davon wenig Ahnung von Formaten (und Inhalten), sondern feiern sich selbst als Radio-DJ (was ja auch ok ist). Innerhalb der kritisierten Sender ist das Potential der Stimmen bei weitem noch nicht ausgereizt (da bin ich d'accord), aber haben diese auch das Wissen um eine Fein- oder Neujustierung einer ganzen Welle? Sie kritisieren immer wieder nur Begleiterscheinungen oder Details, aber nicht das ganze Werk....

Ich glaube, radioman2000 sagte es mal treffend in einem anderen thread: Im Moment haben wir hier runterformatiertes Radio. Das hat aber nichts mit dem ursprünglichen Formatradio- und Musikformat-Gedanken zu tun. (Ergänzung von mir: Und kam durch die These des Nebenbei-Mediums).

Eine andere interessante Aussage in diesem thread: Ja, in den 80ern waren sowohl die ÖR (als Reaktion) und die "Privatsender" (inkl. TV) recht kreativ und setzten neue Akzente.
Und ja: Meinem Bekannten gefällt es (vielleicht noch?) bei dem betreffenden Sender und er hat eine Sendung, bei der er sich recht frei "austoben" kann (Musik). Ihn stört eben, daß die Öffis nur am jammern sind und wenn sich einer zu seiner Privatwelle bekennt, er (mehrfach geschehen) hier untergebuttert wird... so what?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Könnte es denn sein, dass es tatsächlich –egal, bei welchem Sender- Leute gibt, die ihren Job gerne machen? Und vielleicht gar nicht in diesem Forum schreiben, weil sie den Eindruck haben, dass es hier den ein oder anderen Selbstdarsteller gibt, der, erkennbar nicht anonym, endlich eine Plattform gefunden zu haben scheint, um sich präsentieren zu können –in der Hoffnung, wenigstens hier so etwas wie Anerkennung zu finden?
Jemand, der unvorbereitet in diesem Forum liest, könnte den Eindruck bekommen, dass alle, die beim Radio arbeiten, geknechtet, geknebelt und böse herumgeschubst werden. Der Gedanke, dass ein Unbedarfter aus Versehen hier landet und alles, was hier steht, für bare Münze nimmt, ist ein wenig frustrierend.

Welcher PD sollte seinen Leuten jetzt noch ernsthaft verbieten, hier zu schreiben, geschweige denn zu lesen? Wann sind hier das letzte Mal ernstzunehmende Einträge aufgetaucht, die einen Sender kompromittieren könnten?
Und dass die ...
... radioforen ein einziges Jammertal von gefrusteten Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Sender (sind), die sich zum zweihunderttausendsten Mal gegenseitig ihr Leid klagen“ ...

... ist schlichtweg Humbug. Die schreiben hier nicht.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Oh Ludwig, Deine Anspielungen treffen mich nicht....:D. Rede Dir ruhig etwas ein, vielleicht hilft es ja... Aber das von Dir zitierte Zitat ist nicht meines, sondern das von mir wiedergegebene eines Bekannten, der immer noch beim Privatradio arbeitet. Bitte genauer lesen!
Und:
Zitat Ludwig: Könnte es denn sein, dass es tatsächlich –egal, bei welchem Sender- Leute gibt, die ihren Job gerne machen?
Exakt. Das wundert mich dann bei den vielen Klagen, die wir hier alle lesen, auch. Von denen ist zu wenig zu lesen. Und der zitierte Bekannte gehört (noch) zu dieser Klientel.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

radiowaves mit einigen mutigen Zitaten!
"...daß das ein unglaublicher Schweinesender sei. ... erlebt als, so wörtlich, 'Arschloch', vor dem fast alle Mitarbeiter zittern, wenn sie ihm nur auf dem Gang begegnen u.dgl. ... soll er herumgetobt haben, er würde am liebsten alle rausschmeißen, um mit frischen Leuten neu anzufangen. Dabei war allerdings klar, daß die dann weiter den alten Stiefel fahren sollten. Nicht etwa irgendwas neues machen, um Gottes Willen!"
Ich glaube den Herrn zu kennen :D Oder es ist eine zufällige Parallele?

Einige der prominentesten öffentlich-rechtlichen Radiomacher, die dieses Forum (offenbar) hatte, sind verstummt. Nicht etwa, weil hier alten Zeiten nachgetrauert wird und dies aus ihrer Sicht vielleicht sinnfrei wäre. Nein, sie selbst bekamen hier im Forum ja sichtbar leuchtende Augen, wenn sie über alte Zeiten schreiben konnten. Nicht trauernd, sondern schwelgend. Sie mußten aber teils erkennen, daß sie zunehmend Anfeindungen (auch im Sender, auch gegen die reale Person) von Vertretern der "neuen Generation" ausgesetzt waren. Wenn gesichtslose Formatfunker gestandenen Radiomachern mit Persönlichkeit erklären wollen, wie Radio geht, stimmt oft was nicht
Wir kennen ihn alle- wenigstens die Eingeweihten?

Also kehrte hier vor einem halben Jahr Ruhe ein - einige nicht-Angegriffene verstummten gleich aus Solidarität oder aus Angst
Auch die Zeiten als man morgens während der Nachrichten oder abends während der Technik mal eben auf radioforen eingeloggt war sind vorbei. Entsprechende tools schrecken ab.

Auf das Eingangsposting bezogen- einer der privaten Funker die zu ihrem Programm stehen und es verteidigen? Es würde mich interessieren darüber von ihm zu lesen.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Wann sind hier das letzte Mal ernstzunehmende Einträge aufgetaucht, die einen Sender kompromittieren könnten?

Es spart halt Zeit, wenn man seine Selbstgespräche nicht erst ins Internet hackt. Wenn keine aufschlußreichen und anregenden Diskussionen folgen, ist das blanke Zeitverschwendung. Auch dann, wenn es Gesprächsstoff außerhalb des Forums liefert.


Auch die Zeiten als man morgens während der Nachrichten oder abends während der Technik mal eben auf radioforen eingeloggt war sind vorbei. Entsprechende tools schrecken ab.

Naja, sie lieben doch, sie setzen sich doch dafür ein!

Zugegeben, das ist jetzt ganz üble Polemik, die ich mir aber nicht verkneifen kann. Auf den Vorgang, der dazu führte, kann ich leider nicht näher eingehen. Er warf jedenfalls die Frage auf, ob die eigentlich nichts anderes zu tun haben.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Leute, wir sind ein bißchen vom Thema ab. Das jemand durch seine Beiträge hier im Forum seinen Sender kompromottiert, ist kaum anzunehmen. Maximal mal einige unvorsichtige Äusserungen....

Hier ging es um das Thema radioforen an sich und den Bekannten (Freund) aus dem Privatradio, der sich über das Thema radioforen dahingehend äusserte (Kurzfassung- siehe #1!):
- Wenn Du hier mitschreibst und Dein (Privat-)Radio verteidigst, wirst Du niedergemacht.
- radioforen ist ein Jammertal öffentlich-rechtlicher Mitarbeiter, die sich gegenseitig ihr Leid klagen.
(Mal ganz bewusst überspitzt formuliert bzw. zitiert, sozusagen ein Gedächtnisprotokoll).

Und aus diesem Grund liest der Mann zwar mit, schreibt aber nichts (er ist seit langer Zeit registiert). Und (noch) mag er seinen Job...
Ist er nun gut oder böse und warum schweigt er, das war meine Frage zu dem Thema?! (Abgesehen von der Tatsache, daß die meisten, die hier mitschreiben, sowieso mehr oder minder engagierte Hörer sind...).

Oder um es in andere Worte zu fassen: Es gibt mehr Gründe, hier im Forum zu schweigen und/oder nicht mitzumachen?
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Gutes Thema. Ich muss zugeben, auch ich besprach jüngst mit mehreren Kollegen den Niedergang dieses Forums. "Früher" wurde hier zwar auch schon teilweise recht armselig gepostet (meine subjektive Ansicht), aber: es war DIE Adresse für Flurfunk-Neuigkeiten. Das ist definitiv nicht mehr so. Dass ich als Privatradio-Mitarbeiter hier eher einen schweren Stand habe - geschenkt. Ich weiß ja genau, würden diese "Besserwisser" beim Privatradio arbeiten, wären sie zum Großteil nicht anders drauf als ich oder meine Kollegen.Und wenn ich heute meinen Job beim Privatradio verlieren würde, ja was glaubt denn ihr, was ich - befreit von meinen professionellen Fesseln - Brandreden für die Kultur hier halten würde....das ist nunmal menschlich, nach außen anklagen ist einfach, nach innen hingegen schwer.
Aber: das teilweise heftige Dinge passieren in der Radiolandschaft und kein einziger Beitrag zu dem Thema erscheint. Das hat mich etwas "abwandern" lassen.Da gab es zuletzt mehrere Dinge. Klar, nun kann man sagen "Du hast es ja auch nicht geposted, scheinbar". Richtig.
Dennoch, der abflauende Geschmack bleibt.
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

So lange hier ein Wechsel bei Moshow Grinsemann & Co bei Hitradio irgendwas mit flankierenden Kichererbsen und einen leicht geändertem so genannten "Sounddesign" wichtiger sind als wirklich wichtige Dinge...
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

Früher™ gehörten zum Standardprogramm hier lange Klagen darüber, was nur aus unseren Privatradios geworden ist. Unvergeßlicher Höhepunkt: Die Beschwörung von Dr. Fangerau, der sich im Grab umdrehen würde.

Those were the days, my friend ...
 
AW: Böse oder gut - wo sind die User aus den Privatradios?

...und heute gehört hier zum Standardprogramm, anzuklagen, was aus vielen Öffis geworden ist. In Sachen Privatradio wird meist nur noch diskutiert, dass die Schichten der lebenden Sprechpuppen länger werden, Personalnot herrscht, eine Sprechpuppe jetzt die selbe Suppe eine Tür weiter als Gormet-angebot preist und dass irgend ein Automatenradio mit eingesprengselten Nachrichtenansätzen neue Jingles im Programm hat.
 
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