UKW-Klangqualität

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PoTZ

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Moin,

darf ich Euch mal kurz entführen ins Analog Audio-Forum?
Dort treibt unter anderem mich eine aktuelle Frage nach der Klangqualität beim kürzlich ausgestrahlten Robbie Williams Konzert aus London um.
Vielleicht weiß jemand dazu Näheres auszusagen?


MfG,
Wolfgang
 
AW: UKW-Klangqualität

meinte, daß den Sendern das gar nicht bewußt sei, daß das Soundprocessing die Hörer nerven würde oder zumindest könnte, da wohl nie Beschwerden hierzu eingehen würden. Vielleicht ein Ansatzpunkt???

Komisch,ich habe einige Sender mehrmals angeschrieben.
Aber entweder, man wird dort mißverstanden, die Mitarbeiter meinen, man hätte Empfangsprobleme (95% der Antworten,leider auch,wenn man heinweißt,daß man per Kabel empfängt), oder es kommt keine Antwort.

Einmal kam eine Antwort zurück (Bei Sunshine Live vor Jahren). Dort wurde mir geschrieben, daß man mit dem Soundprozessing selber nicht glücklich sei,dies aber "Von oben" so vorgeschrieben würde.
 
AW: UKW-Klangqualität

Wer weiß, in welcher Qualität das Signal schon beim ARD-Sternpunkt ankam. Würde mich nicht wundern, wenn das EBU-weit schon in mieser Bitrate, totkomprimiert und zermatscht verteilt worden wäre. Dann wäre alles weitere nur noch "Garbage in - more garbage out".

Falls nicht: nehmen wir an, es lag ein hochwertiges Signal an und stand allen ARD-Popwellen zur Verfügung. Dann durchläuft das identische Signal die Schalträume der einzelnen ARD-Anstalten, wird irgendwo von MP2 (oder bereits AAC bzw. einem anderen datenreduzierten Format) zurück in lineares PCM gewandelt ("Wave"), geht dann vermutlich unverändert auf einen Fader des Mischpultes im Sendestudio der jeweiligen Welle. Dort sollte nichts weiter als eine statische Pegelanpassung passieren (Abschwächung / Anhebung um x dB), ggf. fügt der Audio-Kern des digitalen Mischpultes noch Dither hinzu.

Das Ausgangssignal geht zurück in den Schaltraum und läuft dort durch das Soundprocessing. Das ist je nach Welle und Anstalt unterschiedlich, oft Orban Optimod (8200 oder neuer, auf jeden Fall heute voll digitial), mitunter Omina (da gilt ähnliches). Das dürfte bei Popwellen auf UKW überall so sein. Jede Welle schwört dabei auf ihren ganz eigenen individuell verhunzten "Sound" - so kommen die Unterschiede zustande. Mängel im angelieferten Signal können dabei gnadenlos verstärkt werden.

Sat-Wege (DVB-S, ARD-Hörfunktransponder) sind bei SR, MDR und RBB optimod-frei, stattdessen laufen hier meist Jünger d07 oder ähnliche Geräte, deren Aufgabe ein werktreues Processing ist. Bei diesen Anstalten ist DVB-S nahe am Original, auch wenn gewisse Regelprozesse nachweisbar sind.
 
AW: UKW-Klangqualität

Die Frage ist doch, ob es bei allen Sender so miserabel geklungen hat. Nur ein Vergleich wird schwer. Ich glaube aber nicht, daß die ARD das Signal verhunzt hat.

Wer mal nach Wien kommt, sollte mal "Radio Arabella" hören. Dagegen wird das Konzert ein reiner Genuß gewesen sein.
 
AW: UKW-Klangqualität

Nachtrag, weil nebenan etwas steht, was ich nicht unkommentiert stehenlassen möchte:

www.analog-forum.de schrieb:
Bei DVB-C wird das eingespeiste Material (was ja bereits verlustbehaftet datenreduziert ist) noch einmal reencodiert, dass das dann nicht besser sein kann, als ein einwandfrei empfangenes analoges Material via UKW, sollte einleuchten.
Nun, da es sich um ein Analog-Forum handelt, ist diese pauschale Qualitätsbewertung sicherlich nicht sehr verwundernd.

DVB-C ist nur bei Kabel Deutschland und dessen Resellern (Abnehmer einer Kabel-Deutschland-Netzebene) nochmals datenreduziert, und zwar von 320 kBit/s brutto auf 256 kBit/s brutto. Dabei werden auch die Dolby-5.1-Streams der Kulturwellen entfernt sowie alle Zusatzdaten im MPEG-Header. Bei einigen Programmen des SWR verschwindet auf diese Weise auch RaSS, so daß der reine Audiodatenverlust deutlich geringer als die Differenz 320 - 256 kbps sein sollte. Die Unterschiede sind meßbar, wenn die Programme vollen Frequenzgang haben - was bei vielen Popwellen nicht gegeben ist, da das bei denen auf Sat gegebene für UKW aufbereitete Signal bei 15 kHz abbricht.

Alle anderen Kabelnetzanbieter speisen die ARD-Hörfunkprogramme so ein, wie von den Anstalten zur Verfügung gestellt und wie direkt auf Satellit (DVB-S) gegeben. Das ist immer dann der Fall, wenn alle ARD-Radios auf einem Kabelkanal liegen - der wird einfach transparent aus dem Sat-Transponder umgesetzt.

In den Netzen von UnityMedia und KabelBW sind die Radioprogramme zwar auch auf mehrere Kanäle verteilt, aber das sind speziell gepackte Pakete für die Kabelnetzbetreiber. Das wird im Kabelcompression-Center (KCC) beim hr in Frankfurt gemacht und dafür kommen höchstwahrscheinlich die Originaldaten aus dem ARD-Hybnet zum Einsatz, die auch für die Satellitenversion verwendet werden. Zumindest wurde RaSS bei SWR3 in Frankfurt schon auf einer Dreambox am UnityMedia-Kabel gesichtet. Der "Trick" bei diesen Kabelsignalen ist die Modulationsart QAM256, mit der eine höhere Bitrate als mit QAM64 möglich ist. Somit kann die ARD ihr Angebot von 4 auf 3 Digitalpakete "umpacken", ohne irgendwo an der Bitrate sparen zu müssen.
 
AW: UKW-Klangqualität

Naaamd, erstmal danke an Wolfgang für den Hinweis. :)

.. Dort wurde mir geschrieben, daß man mit dem Soundprozessing selber nicht glücklich sei,dies aber "Von oben" so vorgeschrieben würde.
Das scheint tatsächlich so zu sein, Loudness ist Trumpf wegen der angeblichen Wettbewerbsvorteile, die mit 'Reichweite' begründet werden. Und dabei scheint so manchem Verantwortlichen der Klang völlig egal zu sein.

Wer weiß, in welcher Qualität das Signal schon beim ARD-Sternpunkt ankam. ..
Aber Radiowaves, @tomfritz schrieb:
Ich glaube aber nicht, daß die ARD das Signal verhunzt hat.
Oh oh ... ;)

Zum Problem scheint, wie auch im Leben draussen, die Bequemlichkeit mitverantwortlich zu sein: Mit namhaften Kompressoren kann man eben alle Problematiken (Aussteuerung, Pegelung) erschlagen. (autsch) :rolleyes:

mfg. TB

gut's Nächtle :cool:
 
AW: UKW-Klangqualität

..wenn die Programme vollen Frequenzgang haben - was bei vielen Popwellen nicht gegeben ist, da das bei denen auf Sat gegebene für UKW aufbereitete Signal bei 15 kHz abbricht...
@Radiowaves,

das klingt ja wie ein KO-Kriterium für den analogen FM-Rundfunk. Also am StereoCoder oder FM-Sender bricht nix ab, da sind die 17 kHz noch gut da, denn erst bei 19 kHz muß die Audiodämpfung groß genug sein um den Pilotton nicht zu stören. Wenn was 'abbricht', dann sind dafür alte 32 kHz-Übertragungsleitungen verantwortlich. Gibt's sowas überhaupt noch? Und wer vermisst in der Musik eigentlich Frequenzen über 15 kHz??

Aber das ist ja nicht das Qualitätsproblem.

Der FM-Sender beinhaltet nämlich sowas antiquiertes wie ein "Preemphasis-Filter", das bei hoher Aussteuerung den Sender mit hochtonhaltigem Audio zu übersteuern droht :eek: . Um das zu verhindern wird zugunsten des "Loudness War" dafür gesorgt, daß diese Audioanteile gnadenlos bis zur Sprachunverständlichkeit niedergeknüppelt werden! Und dafür sind - oft diletantisch programmierte - Voice- und Soundprozessoren verantwortlich. Diesen Mist empfange ich dann auch über hochwertige digitale Kanäle. Welch ein Fortschritt! Und dieser Trend setzt sich vermutlich auch im künftigen "HighDefinitionAudio" fort.

Die psychoakustischen Eigenschaften der Übertragungstechnik

Ich erinnere mich noch gern an den früheren glasklaren UKW-Klang mit dezent unterlegtem FM-Rauschen in einem dünnen Sendernetz. :cool: . Das 'seidige', fast weisse Rauschen wurde nach einiger Zeit vom Gehirn 'wegintegriert', da es immer gleichmässig vorhanden war. Auch mit einem verbogenen Kopfhörer-Frequenzgang kann unser Gehör gut umgehen. Es hört sich einfach auf diesen linearen Zustand ein.

Anders dagegen verhalten sich "Soundprozessoren" mit ihrer ständigen nichtlinearen, zeitvarianten, oft unerwarteten Auf-und-Ab-Modulation. Da kann das Gehör kaum noch was differenzieren. Ähnlich verhält es sich mit Kodierartefakten bei starker Datenreduktion. Welche Rolle spielt dabei noch der messbare Frequenzgang?

Ich bleibe dabei:

Mit der Digitaltechnik sind mehr "Massakriermöglichkeiten" für das Audiosignal geschaffen worden als die Analogtechnik je zur Verfügung hatte.

Uff, ich haben fertig.

Gruß TB.
 
AW: UKW-Klangqualität

Ich erinnere mich noch gern an den früheren glasklaren UKW-Klang mit dezent unterlegtem FM-Rauschen in einem dünnen Sendernetz. :cool: . Das 'seidige', fast weisse Rauschen wurde nach einiger Zeit vom Gehirn 'wegintegriert', da es immer gleichmässig vorhanden war.
Lang ist's her - UKW galt wirklich mal als "Welle der Freude" und als Maßstab für HiFi-gerechte Wiedergabe über hochwertige Heimanlagen. Davon ist heute leider nicht mehr viel übriggeblieben. Seit dem Loudness- und Processing-Wahn klingen gerade die meisten Formatsender einfach nur grausam.

Mit den heutigen Möglichkeiten stünden doch alle Chancen offen, das Maximum an Klangqualität aus UKW herauszukitzeln.
 
AW: UKW-Klangqualität

Mit den heutigen Möglichkeiten stünden doch alle Möglichkeiten offen, das Maximum an Klangqualität aus UKW herauszukitzeln.

Das Problem ist nur, dass alles, was analog war, heute als vollkommen überaltert und mega-out gilt. Das gilt auch für diejenigen, die mit Analogtechnik noch verantwortungsvoll umgingen, und ihr das Optimum zu entlocken vermochten.

<ironie="true")
Analog ist Scheiße, die alten Techniker auch. Alles raus! Volldigitale Lautheitsmaximierer müssen her - kosten sie, was sie wollen - und irgendein Grünschnabel dazu, den wir auf einen Lehrgang schicken, damit er dort lernt, wie die Kiste so eingestellt wird, dass ein Pegelmesser am Ausgang nicht mehr zuckt. Und dann brüllen wir damit die größten Hits, meiste Musik, die schnellsten Verkehrsinfos aus den Stauzentren und anderen Gips in den Äther.
</ironie>
 
AW: UKW-Klangqualität

Hallo!

@Radiowaves,

das klingt ja wie ein KO-Kriterium für den analogen FM-Rundfunk. Also am StereoCoder oder FM-Sender bricht nix ab, da sind die 17 kHz noch gut da, denn erst bei 19 kHz muß die Audiodämpfung groß genug sein um den Pilotton nicht zu stören.

Jein. Wenn man sich das MPX-Signal eines UKW-Stereosenders mal anschaut, wird schnell deutlich, warum das Audiosignal oberhalb von 15kHz sehr steilflankig von einem Tiefpass beschnitten wird/werden sollte. Wenn ich mich nicht irre, gibt es sogar ein ARD-Pflichtenheft bezüglich der Sende-Mischpulte, in dem die Behandlung von Frequenzen über 15kHz geregelt ist.


Fakt ist, daß ein UKW-Empfänger den Pilotton problemlos aus dem Signalgemisch filtern können muss, um den 38kHz Hilfsträger regenerieren zu können. Die "große Lücke" zwischen 15-23kHz ist also durchaus gewollt, um einfache (analoge!) Filterschaltungen für den Pilotton auf Empfängerseite anwenden zu können. Anders hätte man das in den frühen 60er Jahren auch nicht lösen können.

Und indirekt beantwortet sich damit auch die Frage, warum man überhaupt den 38kHz-Träger senderseitig unterdrückt, und stattdessen einen relativ "freistehenden" 19kHz Pilotton sendet. Nun, wenn man Audiosignale ab 15-20 Hz senden will, ist die Lücke um den 38kHz Träger nur 30-40Hz "breit". Selbst mit digitalen Filtern wird das sehr schwierig, mit analog aufgebauten Filterschaltungen praktisch unmöglich, den Träger sauber herauszutrennen.


Wenn man nun den Audio-Frequenzbereich erweitert, wird es für den 19kHz Pilotton im wahrsten Sinne des Wortes "eng". Von "unten" kommt das Summensignal, von "oben" ein Seitenband immer "näher". Das erhöht den schaltungstechnischen Aufwand, den ein Empfänger treiben muß, um den Pilotton sauber herausfiltern zu können, denn dieser "Bandpass" mit einer Mittenfrequenz von 19kHz muss immer "schmaler" werden. Wie man das mit einer "handvoll" Kondensatoren und Widerständen, die ja auch Toleranzen haben, großtechnisch löst, weiß ich auch nicht. Zumindest steigt der Aufwand für den "Abgleich" auf der Seite der Hersteller.


vg Zwerg#8
 
AW: UKW-Klangqualität

Mit den heutigen Möglichkeiten stünden doch alle Chancen offen, das Maximum an Klangqualität aus UKW herauszukitzeln.
Ich befürchte, nein.

1.
Viel zu viele belegte Frequenzen, zig Mehrfachversorgungen und ein Paradigmenwechsel von "zum guten Empfang gehören eine gute Antenne und ein guter Tuner" hin zu "das muß auch im Stahlbeton-Keller mit einem im Mobiltelefon integrierten 1-Chip-Radio gehen". Sauberer Empfang ist fast nirgendwo mehr möglich, Fernempfang sowieso nicht mehr.

2.
Waren sämtliche Komponenten der Studiotechnik bereits vor Jahrzehnten auf einem Stand, der die auf UKW erreichbare Qualität lässig überbot. Vom Mikrofon über den MV-Vorverstärker, das Sendepult, die Bandmaschinen und Plattenspieler und - erst recht - CD-Player bis zur Modulationsleitung war alles von hoher Qualität.

Heute hören wir stattdessen oft mies datenreduzierte / kaskadierte Audioelemente, schlechte / nicht vorhandene Sprecherräume, ungeeignete Mikrofone, fehlerhafte Bedienung (Personal gespart, Selbstfahrbetrieb) - und wertloses Programm. Paßt doch alles zusammen.
 
AW: UKW-Klangqualität

Waren sämtliche Komponenten der Studiotechnik bereits vor Jahrzehnten auf einem Stand, der die auf UKW erreichbare Qualität lässig überbot. Vom Mikrofon über den MV-Vorverstärker, das Sendepult, die Bandmaschinen und Plattenspieler und - erst recht - CD-Player bis zur Modulationsleitung war alles von hoher Qualität.

Sicher - Hörfunk-Studiotechnik war gerade hier bei der ARD (mit ihrem strengen Pflichtenheft) schon seit ich mich erinnern kann vom Feinsten und dazu unglaublich robust. Ich arbeitete sehr gerne mit der alten Analogtechnik. Wobei ich dachte, mit der Einführung der Digitaltechnik wäre man bei der Perfektion des Audiosignals auf die Antennen angelangt - wenn man damit natürlich keinen Mist baut.

Heute hören wir stattdessen oft mies datenreduzierte / kaskadierte Audioelemente, schlechte / nicht vorhandene Sprecherräume, ungeeignete Mikrofone, fehlerhafte Bedienung (Personal gespart, Selbstfahrbetrieb) - und wertloses Programm. Paßt doch alles zusammen.

Traurig, aber wahr.
 
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Paradigmenwechsel von "zum guten Empfang gehören eine gute Antenne und ein guter Tuner" hin zu "das muß auch im Stahlbeton-Keller mit einem im Mobiltelefon integrierten 1-Chip-Radio gehen"

Letztlich hat sich die Aufgabe des UKW-Rundfunks grundlegend gewandelt. Früher war er dazu bestimmt, mit hohem Aufwand in der guten Stube empfangen zu werden. Die Gewährleistung eines mobilen Empfangs ist eine noch nicht allzu alte Forderung. Früher galt das als Glückssache; wenn der Rundfunkteilnehmer ohne Hochantenne nur berauschende Resultate erzielte, hatte er eben Pech. Und nein, ich finde das nicht den richtigen, besseren, „wahren“ Weg.

Für die gute Stube wiederum hat es heute andere Systeme; Satellit oder Kabel. Dafür ist UKW überhaupt nicht mehr bestimmt, sofern es nicht um simple Kofferradios u.dgl. geht (auch früher betrieb beileibe nicht jeder einen Großsuper mit UKW, oft hatte sich mit irgendeiner Mittelwellenplärre der Horst gepfiffen).

Und darüber, daß so mancher sich selbst vorlügt, bei UKW habe er es immer noch mit einer durchweg analogen Übertragungskette zu tun, ist nun hinlänglich gesprochen worden. Vielleicht noch nicht darüber, daß die 15 kHz von Anfang an die obere Grenze des spezifizierten Übertragungsbereichs waren, auch wenn erst der Stereobetrieb Tiefpaßfilterung mitbrachte. Wer hört denn noch etwas über 15 kHz? Wen treibt ein alter Röhrenfernseher ohne 100-Hz-Technik denn schon in den Wahnsinn?
 
AW: UKW-Klangqualität

Wen treibt ein alter Röhrenfernseher ohne 100-Hz-Technik denn schon in den Wahnsinn?

Das habe ich neulich erst erlebt:
Bei meiner werten Schwester mal wieder den guten robotron RC 9140 zerlegt, weil der mit seiner Videosignal-Schalterei nicht klarkam. Die Kiste hat bereits einen neuen, modernen und somit geschlossen Zeilentrafo drin, den ich nur bei absoluter Totenstille noch höre... Sie dagegen: "Boah, die Kiste macht mich wahnsinnig!"

Ich kenne das Drama mit ihr aber schon: Sie hört Fledermäuse, Marderschrecks... (ohne zu wissen, was es ist!) Ultraschall ist kein Thema.. trotz 30 Lenzen.

Die Tante meines Vaters konnte übrigens den Bildrücklauf sehen. Sie musste damit leben, auf ihrem Fernsehbild einen schwarzen Streifen zu haben.

OK - das ist alles nicht normal, aber gibt es.
 
AW: UKW-Klangqualität

Ich kenne das Drama mit ihr aber schon: Sie hört Fledermäuse, Marderschrecks... (ohne zu wissen, was es ist!) Ultraschall ist kein Thema.. trotz 30 Lenzen.

Früher - so mit 18 - habe ich auch "Fledermäuse" gehört. Ich wohnte damals noch im "Hotel Mama". Während ich unten die Haustür aufschloss, klingelte ich auch gleich bei meinen Eltern.

Das Timing war perfekt, denn mein Vater öffnete die Wohnungstür immer, als ich etwa noch eine "halbe Treppe" zu gehen hatte - Entfernung zur Tür etwa 3 bis 4 Meter.

Die erste Begrüßung (noch im Treppenhaus) lief daher einmal folgendermaßen ab:

"Hallo Vati! Guckst du schon wieder West-Fernsehen?"
"Hallo! Wieso? Ist das zu laut?"
"Nein, ich höre nur die Zeilenfrequenz hier auf der Treppe."

Das ist kein Quatsch! Dieses "feine Singen" habe ich damals auf gut 10 Meter Entfernung gehört - auch durch die geschlossene Tür.

Für die Abhörspezis: Hohe Frequenzen gehen problemlos durch den kleinen Luftspalt zwischen Tür und Türrahmen. Die GEZ - und zuvor die Stasi - hätten mir fürstliche Gagen gezahlt, wenn ich in ihre Reihen eingetreten wäre. Niemals.


Die Tante meines Vaters konnte übrigens den Bildrücklauf sehen. Sie musste damit leben, auf ihrem Fernsehbild einen schwarzen Streifen zu haben.

OK - das ist alles nicht normal, aber gibt es.

Und ich dachte bisher, daß der Elektronenstrahl während des "Zeilenrücklaufs" und des "Bildwechsels" (von rechts unten nach links oben) "dunkelgetastet" wird und damit unsichtbar ist? Der Strahl sollte definitiv "aus" sein - das muß so sein. Was sieht deine Großtante genau?

Grüßle Zeilensprung-Zwerg

EDIT:Jetzt reichts aber mit den Fehlern!
 
AW: UKW-Klangqualität

Ich zerbreche mir gerade den Kopf, was es beim Bildrücklauf zu sehen gibt. Der berühmte durchlaufende schwarze Streifen, wenn ein Bildschirm mit einer Filmkamera aufgenommen wurde, lag doch bloß an deren im Verhältnis zu kurzer Belichtungszeit :confused:

Die 15625 Hz hatten sich bei mir wohl so um den 20. Geburtstag verabschiedet. Eine Kindheitserinnerung ist ein Besuch im „Grünen Gewölbe“, wo mir überall das Gepfeife der Überwachungskameras auffiel. (Mit CCD-Kameras funktioniert das aber wohl wirklich nicht mehr, das müssen Röhren sein.)

Das alte englische 405-Zeilenfernsehen war auch für das scharfe Pfeifen der Fernseher berühmt. Das waren ca. 11 kHz. Keine Chance, gnädig überhört zu werden.
 
AW: UKW-Klangqualität

Ich zerbreche mir gerade den Kopf, was es beim Bildrücklauf zu sehen gibt

Das frage ich mich auch.


Der berühmte durchlaufende schwarze Streifen, wenn ein Bildschirm mit einer Filmkamera aufgenommen wurde, lag doch bloß an deren im Verhältnis zu kurzer Belichtungszeit :confused:

Das ist ein anderes, sehr heikles Thema... SMTE-Code, 24 fps, 25 fps... Oh Gott. Ich fange nicht an... ;)

Grüßle Zwerg#8
 
AW: UKW-Klangqualität

Halt! Stop! Ich erinnere mich.

Als "kleiner Bub" habe ich auch gern an den Knöpfen des Fernsehgeräts gedreht. Mit "Helligkeit" und "Kontrast" konnte man duchaus den Rücklauf des Strahls beim Bildwechsel "sichtbar" machen. Meinen Eltern "gefiel" meine (Bild)Einstellung aber aus "unerfindlichen Gründen" nicht. ;)

Mit "heutigen" Geräten kann man solche Einstellungen gar nicht mehr machen. Selbst die "Bildhöhe" - um die Zeilen vom Videotext "ganz oben" sichtbar zu machen - kann man heute nicht mehr einstellen. Als Kind/Jugendlicher habe ich mir oft auch diese Zeilen angesehen - also das Bild so eingestellt, damit ich auch diese Zeilen sehe. Total krank.

Und da ich das gemacht habe, kann ich von meiner Seite her feststellen, daß DT64 nicht über die "Austastlücke" oder den "Videotext" übertragen wurde. Die ersten Zeilen waren damals immer statisch. Das ist so sicher wie das "Amen" in der Kirche.

vg Zwerg#8
 
AW: UKW-Klangqualität

Und da ich das gemacht habe, kann ich von meiner Seite her feststellen, daß DT64 nicht über die "Austastlücke" oder den "Videotext" übertragen wurde. Die ersten Zeilen waren damals immer statisch. Das ist so sicher wie das "Amen" in der Kirche.
Sollte damit dieses alte Gerücht endlich aus der Welt geschafft sein?

Btw, beim "Durchklingeln" des Gehörs meines Vaters (75, schwerhörig) letztes Wochenende ca. 5 kHz als obere Grenzfrequenz ermittelt. Echt Mittelwelle... Ich (35) habe immerhin noch ca. 16 kHz übrig, links weniger als rechts - und bei 16 kHz ist es schon nahe am Raten, ob das nun an oder aus ist. Schlimm, wie das nachlässt.
 
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@Zwerg#8
So langsam kriege ich Hochachtung vor Dir,
da ich selber gerne "hinter die Kulissen" schaue...
Wann erscheint Dein Buch :) ???

Ich hoere mich mal nach besagtem ARD-"Pflichtenheft" um,
denn offiziell hoerte die Uebertragungsqualitaet zumindest frueher
mal bei einem Frequenzbereich von 15 kHz auf, soviel ich weiss...
 
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Dass dem jetzt noch so ist, entnehme ich der Leistungsbeschreibung fuer UKW-Sender der "MediaBroadcast":

Schnittstellenbeschreibung UKW-Sendeanlagen
Übertragungsbereich: 40 Hz bis 15 kHz
Signalübernahmepegel: 0 dBr oder - 3 dBr
max. Tonsignalpegel + 9 dBuOs
Eingangswiderstand: ≤ 35 Ω
Signalgeräuschabstand: ≥ 57 dB, bewertet nach ITU-R-Empfehlung BS.468


Spitzenhub und mittlere Modulationsleistung
Werden die zur Abstrahlung über UKW-Sender übergebenen Signale elektronisch aufbereitet (z. B. durch Soundprozessoren), so sind nur solche Signalbearbeitungen zulässig, die ein Signal am Senderausgang erzeugen, das die gemäß
Frequenzzuteilung zugelassenen Maximalwerte für die mittlere Modulationsleistung und den Spitzenhub, gemessen nach technischer Beschreibung 176 TR 28, nicht überschreitet:
• In der Rf-Lage: Mittlere Modulationsleistung 0dBr,
Spitzenhub < 75 kHz,
• An der Schnittstelle: Mittlere Modulationsleistung 0dBr,
Spitzenpegel 14,4 dBu
 
AW: UKW-Klangqualität

Hallo!

Wann erscheint Dein Buch :) ???
Ob sich dafür ein Verleger findet? Einige "Zwergenerkenntnisse", besonders aus dem Bereich Chemie, darf man heute sowieso nicht mehr veröffentlichen. Dabei ist der Selbstbau von Silvesterraketen mit Zutaten aus Küche und Garten durchaus interessant. Die Dinger sind sogar geflogen, bis das als Ersatz-Düse fungierende und in der Mitte angebohrte 1-Pfennig Stück aus DDR-Produktion (Alu) den Schmelzpunkt erreichte... :D

Hinweis: In der "GST" gab es auch eine Abteilung "Raketenmodellsport". Wenn ich mich recht entsinne, hatte das größte "offizielle" Triebwerk einen Schub von immerhin 5 Kilopond...


Ich hoere mich mal nach besagtem ARD-"Pflichtenheft" um, denn offiziell hoerte die Uebertragungsqualitaet zumindest frueher mal bei einem Frequenzbereich von 15 kHz auf, soviel ich weiss...

So habe ich das auch in Erinnerung. Im Dunstkreis der ARD-Website finden sich sicher die Pflichtenhefte als PDF-Dateien. Und dort muß ich das mal gelesen haben.


@Waver: Es kommt sogar noch besser. Die alten Röhrengeräte brauchten ja einige Zeit um auf Betriebstemperatur zu kommen. Während dieser paar Minuten war die Bildhöhe immer etwas geringer. Man hat nach dem Einschalten also immer die Videotextzeilen gesehen. Und mir wäre es definitiv aufgefallen, wenn diese Zeilen - so wie im Westfernsehen - "geflimmert" hätten.

Andererseits haben wir natürlich das: http://de.wikipedia.org/wiki/R@dio.mp3

Aber genau diese Technik gab es damals noch nicht. Auch nicht in der DDR, in der ja auf dem Gebiet der Tontechnik durchaus auch etwas erfunden wurde.

Grüßle Zwerg#8
 
AW: UKW-Klangqualität

... und ich wollte mir gerade ein schlechtes Gewissen machen,
weil ich "nur" zu UKW geschrieben habe.
Fakt ist, dass das ARD-Hoerfunk-Equpiment VERMUTLICH zu 90%
jedoch auf den alten UKW-HiFi-Massstaeben aufbaut,
obwohl die Signalwege SAT/Kabel/Stream vom UKW-Signalweg
garantiert abgetrennt werden, da sie einen erweiterten Frequenzbereich
(-20 kHz?) versprechen!
 
AW: UKW-Klangqualität

obwohl die Signalwege SAT/Kabel/Stream vom UKW-Signalweg garantiert abgetrennt werden, da sie einen erweiterten Frequenzbereich (-20 kHz?) versprechen!
Die Broadband-Internet-Livestreams des BR z.B. hören exakt bei 15 kHz auf. Das fiel mir per Zufall auf, als ich das Spektrum nach einem Mitschnitt von BR-Klassik ansah.
 
AW: UKW-Klangqualität

obwohl die Signalwege SAT/Kabel/Stream vom UKW-Signalweg garantiert abgetrennt werden, da sie einen erweiterten Frequenzbereich (-20 kHz?) versprechen!
Tun sie nur dort, wo man nicht auf einheitlichen "Sound" Wert legt bzw. wo ausgeschlossen ist, daß DVB-S auch mal (im Notfall?) als Modulationszuführung für UKW dient. Ansonsten ist das der normale UKW-Studioausgang nach Optimod bzw.Omnia, und damit schon aus Lautheits-Optimierungsgründen ab 15 kHz dichtgemacht (warum sollte man Energie in Spektralbereiche verschwenden, die ohnehin am Sender rausgefiltert werden?).

Grobüberblick, muß nicht vollständig stimmen:

- alle Kulturwellen auf DVB sauber bis "Anschlag" (20 kHz oder sogar höher)
- alle Wellen des SR und RBB voller Frequenzgang und keine signifikante Kompression oder gar Klangverfälschung
- MDR Jump, Sputnik voller Frequenzgang und keine signifikante Kompression oder gar Klangverfälschung
- MDR 1 und MDR Info alle 3 Optimod-UKW-Signal
- NDR, RB, WDR, hr, SWR bis auf die Kulturwellen UKW-Signal
- BR weiß ich nicht, war mal teils dezenter as UKW, aber dennoch behandelt, wurde später schlimmer
- DLF, D-Kultur bis 15 kHz, aber weniger komprimiert als der UKW-Feed (zumindest beim DLF)


Und hier sind die technischen Richtlinien, aber nicht für lau.
 
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