Der BR und die Nationalhymne

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Radiokult

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München (ddp-bay). Der britische Rocker Pete Doherty hat in München für einen Eklat gesorgt. Der 30-Jährige habe bei einem Überraschungsauftritt im Funkhaus des Bayerischen Rundfunks am Wochenende die erste Strophe des Deutschlandlieds «Deutschland, Deutschland, über alles» angestimmt, berichtet die Münchner Tageszeitung «tz» (Montagausgabe). Das sei auch live im Radiosender «Bayern 2» übertragen worden. Mit Buhrufen, Pfiffen und ausgestreckten Mittelfingern habe das Publikum des Festivals des Jugendsenders «on3» geantwortet.

Der Bayerische Rundfunk habe zunächst weder das Konzert noch die Radioübertragung abgebrochen. Erst nach weiteren fünf Liedern sei der Skandal-Rocker von der Bühne gebeten worden. Man habe das extrem gespaltene Publikum nicht weiter aufregen wollen. «Sonst hätten wir die Sicherheit nicht mehr garantieren können», zitiert die «tz» den BR-Programmchef für Multimedia, Rainer Tief. «Um es britisch zu sagen: We are not amused.»

Ähmmm...naja. Gibt wahrlich schlimmeres würde ich mal sagen.
 
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Woher soll denn Mr. Doherty auch wissen, dass von unserer Hymne die erste Strophe verboten ist.

Badula82 macht sich über Doherty lustig und irrt selber zweimal:

1. Unsere Hymne hat nicht mehrere Strophen. Die dritte Strophe des Deutschlandliedes ist unsere Hymne.

2. Das Singen der ersten Strophe des Deutschlandliedes (das meinte Badula82) ist nicht verboten.
 
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Eben! Das Singen des kompletten Deutschlandliedes, und damit auch dessen erster Strophe, ist mitnichten verboten. Wir mussten das seinerzeit sogar im Musikunterricht (stehenderweise) singen, denn da waren noch alle drei Strophen Nationalhymne.
Insofern verstehe ich die Aufregung nicht. Manche mögen es anrüchig finden, aber ein Skandal lässt sich daraus IMHO nicht ablesen!
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Ja, das ist einen eigenen Thread wert, denn das "Ereignis" hat durchaus eine gewisse Komik. Sind es nicht gerade die Bayern, die immer einen auf national und Deutschtum machen?

@Commander_Keen
Das von dir verlinkte Ereignis würde ich als größeren "Skandal" werten als das, was da jetzt beim BR passiert ist. Mir ist nämlich noch immer völlig schleierhaft was der Krawczyk dort zu suchen hatte. Mit Opposition oder Bürgerrechtlern hatte der wenig bis nichts zu tun. Ausser altklugen Sprüchen und komischen Aktionen (man erinnere sich an seine Landung per einmotorigem Kleinflugzeug auf dem Roten Platz in Moskau) war von diesem Herrn nie irgendwo was zu lesen, geschweige denn zu hören. Alles was der wollte, war seinen Namen per Pseudo-Skandal mal wieder in Erinnerung zu rufen.
Und davon mal ganz abgesehen, finde ich Veranstaltungen wie diese ohnehin etwas peinlich. Es waren vor allem die sogenannten Bürgerrechtler, die die DDR erhalten wollten mit einem sogenannten "Sozialismus mit menschlichen Antlitz". Merkwürdig nur, das sich von denen heute keiner mehr daran erinnern will.
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Mir ist nämlich noch immer völlig schleierhaft was der Krawczyk dort zu suchen hatte. Mit Opposition oder Bürgerrechtlern hatte der wenig bis nichts zu tun. Ausser altklugen Sprüchen und komischen Aktionen (man erinnere sich an seine Landung per einmotorigem Kleinflugzeug auf dem Roten Platz in Moskau) war von diesem Herrn nie irgendwo was zu lesen, geschweige denn zu hören.

Könnte es sein, dass hier dieser Herr mit jenem Herren verwechselt wurde? - Eigentlich nicht, denn die Namen klingen noch nicht einmal ähnlich. :confused:
 
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@radiokult

Mit einem einmotorigen Flugzeug auf dem roten Platz gelandet ist nicht Stefan Krawczyk, sondern ein gewisser Mathias Rust. Ansonsten gebe ich dir aber Recht.

Mich hat an der Eingangsmeldung stutzig gemacht, dass das jugendliche Publikum (in Bayern) "Mit Buhrufen, Pfiffen und ausgestreckten Mittelfingern" geantwortet haben soll. Das vermache ich offen gestanden dem Festivalpublikum, von dem die Rede ist, in dieser Geschlossenheit nicht. Ich neige deshalb auch zu der Vermutung - wie schon von "Berlinerradio" geäußert - dass wir es mit einer Inszenierung zu tun haben.
 
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Wer Pete Doherty sät, wird Skandale ernten. :D Warum holt man sich diesen dummen Jungen auch ins Haus?


Ich kann auch nicht verstehen, dass diesem Typen immernoch Geld in den A**** geblasen wird und er die Möglichkeit hat, sein "künstlerisches" Schaffen hier zu präsentieren.

Stattdessen sollte man das Geld lieber dafür verwenden, unbekannten Bands aus Deutschland ein Forum zu bieten.

Aber damit gibts ja keinen Artikel in der tz.
 
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... denn das "Ereignis" hat durchaus eine gewisse Komik..

Vor allem in Hinblick auf die derzeit laufende Diskussion um Frau Steinbach, in der die Bayrischen Staatsregierung ja eine tragende Rolle spielt (Anm.: Text der ersten Strophe und Ablehnung der Oder-Neiße-(Friedens-)Grenze durch diese Dame).
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Mich hat an der Eingangsmeldung stutzig gemacht, dass das jugendliche Publikum (in Bayern) "Mit Buhrufen, Pfiffen und ausgestreckten Mittelfingern" geantwortet haben soll. Das vermache ich offen gestanden dem Festivalpublikum, von dem die Rede ist, in dieser Geschlossenheit nicht. Ich neige deshalb auch zu der Vermutung - wie schon von "Berlinerradio" geäußert - dass wir es mit einer Inszenierung zu tun haben.

Ich kann mir die "angebliche" Reaktion des Publikums jetzt auch so nicht vorstellen, aber daß jemand eine derartige Aktion inszeniert, erscheint mir mehr als armselig.
 
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Es waren vor allem die sogenannten Bürgerrechtler, die die DDR erhalten wollten mit einem sogenannten "Sozialismus mit menschlichen Antlitz". Merkwürdig nur, das sich von denen heute keiner mehr daran erinnern will.

Na ja, das ist aber eine arg verkürzte Darstellung. In erster Linie wollten die Bürgerrechtler die DDR Honeckerscher Prägung verändern. Für den vor Oktober 1989 aufgebrachten Mut und die Inkaufnahme übler staatlicher Reaktionen gebührt ihnen uneingeschränkte Anerkennung.

Und daß ein Teil dieser Leute (keineswegs alle!) eine DDR, die wohlgemerkt aber außer dem Namen nichts mehr mit der Täterä der bleiernen Honecker-Zeit zu tun hatte, erhalten wollten, macht sie ebenfalls nicht zu schlechten Menschen.

Im übrigen glaube ich nicht, daß sie sich daran nicht mehr erinnern wollen. Im Gegenteil.
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Das mit dem Flugzeug war natürlich Rust und nicht Krawczyk. Da war ich wohl einem Irrtum aufgesessen. Naja, ist ja auch schon etwas länger her.
Das die Bürgerrechtler die DDR Honeckerscher Prägung verändern wollten ist richtig und das war auch ausserordentlich wichtig. Heute stellt man sie aber gern auch als die eigentlichen Mütter und Väter der Einheit hin und das hat irgendwie ein, na sagen wir mal "Geschmäckle", denn dem ist ja eigentlich nur bedingt so.
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Können wir mal wieder zum Ausgangspunkt zurückkommen? - Ich finde, dass das Thema doch keiner weiteren Erklärung bedarf, wenn man weiß, dass die erste Strophe sich nicht auf das Dritte Reich bezog, sondern auf den Deutschen Bund von 1815 bis 1848. "Von der Maas bis zur Memel, von der Etsch bis an den Belt..." Die Grenzziehung von 1848 war so, das kann man nicht abstreiten.
Vgl.: http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mapd848.htm mit: http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mappEu848Serie1.htm und http://www.ieg-maps.uni-mainz.de/mapsp/mappEu848Serie2.htm .
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

Blöderweise sind es die Medien, die dieses Ereignis unnötig aufblasen und somit das Aufsehen erregen! Hätte man das nicht beachtet, wären vielleicht 500 Leute in der Konzerthalle empört gewesen. Nun ist wieder ganz Deutschland darüber am diskutieren. Bravo, Doherty! Bravo, Bayerischer Rundfunk! Eure PR-Maschinerie funktioniert bestens...

Oder wusste beim BR niemand im Vorfeld, welch ungemütlicher Geselle Hanswurst Doherty ist??

Seine Band Babyshambles ist schließlich auch kein Kirchenchor. :D
 
AW: Der BR und die Nationalhymne

@HRotation25: Ja, das ist leider so. Je mehr man etwas aufbauscht, umso heftiger die Reaktion. Das ist wie mit den Cumulus-Wolken und dem Gewitter, wenn du den Vergleich verstehst...
 
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