Miss Daisy und ihr Malheur

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AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Um mal auf den Ausgangspunkt dieses Threads zurückzugehen: Da wird den Medien vorgeworfen, daß ein Wetterereignis nicht so schlimm eingetreten ist, wie es den Wettermodellen nach hätte werden sollen.

Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle vergegenwärtigen, daß Medien das Wetter nicht selbst herstellen. Und ansonsten die verschneite Kirche im geräumten Dorf belassen.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Dass 'Daisy' absolut uebertrieben wurde, war dennoch abzusehen, als bereits die (beispielsweise) Schweizer noch Stunden zuvor berichteten, dass das angekuendigte Wetterchaos ausblieb.

Ich selbst erinnere mich ungern an vergangenen Spaetsommer zurueck, als in Teilen NRWs das Wasser bis ueber einen Meter hoch ueber die Straßen floss und weder ein Lokalsender, noch der WDR in irgend einer Form dazu wenigstens eine Warnung brachten.
Ja! - Hinterher, als alles bereits vorbei war, die Keller unter Wasser standen, die Haeuser, die Gaerten, etc., dann war ueberall in den Medien von 'schweren Unwettern' in NRW zu hoeren und zu sehen.
Ach? - Da fingen diese erst an?

Liebe Redakteure (lieber Keek), manchmal sollte man eben doch Prioritaeten setzen! - Und zwar an den richtigen Stellen! ;)
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Werden wir jetzt bald auch vor Dunkelheit gewarnt, wenn es Abend wird?
vor der Dunkelheit vielleicht ja, aber der Abend ist spielt dabei keine Sache, denn: Helligkeit und Dunkelheit sagen nichts über die Tageszeit aus. Um 17:00 Uhr ist es Nachmittag, auch wenn es dann im Winter schon dunkel ist. Um 21:00 Uhr ist es Abend, auch wenn es dann im Sommer noch hell ist. Fazit: der Abend beginnt für mich frühestens um 18:00 Uhr, völlig egal, ob hell oder dunkel.

Grüße, der Klugscheißer.


:D
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Beim Oderhochwasser hat der DWD nicht gewarnt - die Folgen sind Geschichte ...

Bei Hochwasser bringt es dann eh nicht mehr viel. Dagegen kann man sich nicht schützen. Vielleicht hätte man ein paar mehr Habseligkeiten in Sicherheit bringen können, aber ändern kann man durch eine Warnung an einer Hochwassersituation wie damals nichts. WEnn aber eine Schneefront mit Sturm anrückt, machen Warnungen Sinn. Das ist absolut unstrittig, damit man ggf. zuhause bleibt und nicht vom Winter auf der Strasse überrascht wird.

Trotzdem bleibe ich dabei, dass es sich dabei um einen normalen Wintersturm gehandelt hat, der sogar relativ wenig Schnee gebracht hat. Das hätten die Wetterfuzzies, egal von welchen Verein, aber vorhersehen können ja müssen. Vielleicht haben sie es ja auch, die Medien sind jedenfalls nicht drauf angesprungen weil sich Schlagzeilen halt besser vermarkten lassen.

Dass 'Daisy' absolut uebertrieben wurde, war dennoch abzusehen, als bereits die (beispielsweise) Schweizer noch Stunden zuvor berichteten, dass das angekuendigte Wetterchaos ausblieb
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Ich selbst erinnere mich ungern an vergangenen Spaetsommer zurueck, als in Teilen NRWs das Wasser bis ueber einen Meter hoch ueber die Straßen floss und weder ein Lokalsender, noch der WDR in irgend einer Form dazu wenigstens eine Warnung brachten.
Ja! - Hinterher, als alles bereits vorbei war, die Keller unter Wasser standen, die Haeuser, die Gaerten, etc., dann war ueberall in den Medien von 'schweren Unwettern' in NRW zu hoeren und zu sehen.
Ach? - Da fingen diese erst an?

Stimmt. Ähnlich sah es bei Kyrill im Jahr 2007 aus. Da wurde zwar auch vorher gewarnt, dass es aber wirklich so schlimm werden würde, hat auch keiner vorhergesagt. Da wäre der Medienhype wahrscheinlich wirklich angebracht gewesen, der kam aber auch erst als schon alles vorbei war bzw. in vollem Gange.

Da wird den Medien vorgeworfen, daß ein Wetterereignis nicht so schlimm eingetreten ist, wie es den Wettermodellen nach hätte werden sollen.

Nein. Ich werfe den Medien vor, dass hier ein normales Winterwetterereingnis derart hochgepusht wurde, als ob Roland Emmerich höchstpersönlich am Wetterdrehbuch mitgeschrieben hätte. Sowohl im Vorfeld, wo noch gar nicht klar war, was überhaupt passieren wird, als auch im nachhinein, wo man noch krampfhaft versucht hat, die Situation als dramatsich darzustellen, die sie aber absolut nicht war. Das ist mein Kritikpunkt. Dass die Wettervorhersage sich mal vertun kann, Schwamm drüber. Sollte aber bei so einem wichtigen Ereignis eigentlich nicht sein, aber wie schon geschrieben, wollte das vielleicht auch anscheinend niemand hören.
 
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Vielleicht sollte man sich an dieser Stelle vergegenwärtigen, daß Medien das Wetter nicht selbst herstellen...

Das entbindet den gut ausgebildeten Redakteur nicht davon, den eigenen Kopf einzuschalten. Ich denke mal, er formuliert seine Meldungen immer noch selber, "bevor (er) immer und immer wieder so unreflektierte Grütze" auf die Welt loslässt. "Nicht mal Schülerpraktikanten-Kompetenz" aber Journalist sein wollen und bei jedem Wetterereignis "immer auf dicke Hose machen."
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Also Leute ehrlich, ich würge über Euch auch schon.....

Daisy hat bei uns im Norden mit voller Wucht zugeschlagen in Schleswig Holstein und Mecklemburg Vorpommern. Der Sturm unterspülte Küsten, Deiche , Straßen, schneite Autos ein, brachte den Strom vorübergehend zum ausfallen, schloß Häuser und Menschen ein.
Ok aber nur in 2 Bundesländern. Ich bin kein Metereologe , aber das wir alle gewarnt wurden liegt nunmal in der Macht der Medien und für uns im Norden war es gut so.
Noch immer sind einige Straßen nicht passierbar!

Fernsehsender senden nunmal Deutschlandweit, Radiosender wie der WDR haben leute gewarnt, und das ist doch gut so, warum regt man sich über sowas auf?
Wir im Norden können froh sein das wir vileicht nur geringe Schäden haben, aber uns mit Lebensmitteln eindecken konnten.
Stellt euch vor, der WDR hätte keine Meldungen gebracht, und bei Euch in Mitteldeutschland wär es genau so gekommen wie im Norden, denn wär Euer geschrei größer!
 
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@Christian:

Gegen eine Warnung sagt ja keiner was, das erwarte ich von den Medien auch! Aber dass die "Bild" tagelang mithilfe von "Daisy" ihre Auflage hochtreibt, genau das kotzt mich an! Mit Riesenlettern auf Seite 1 "Die weiße Hölle" titeln ist doch wohl völlig am Thema vorbei, oder?

Es gibt nun mal einige Tage im Jahr, die wettertechnisch außergewöhnlich sind. Sei es die anhaltende Hitze im Sommer, oder halt Sturm in Verbindung mit Schneefall.

Warnen ja, aber nicht Panik machen, um Auflage/Quoten zu steigern!
 
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@Christian:

Gegen eine Warnung sagt ja keiner was, das erwarte ich von den Medien auch! Aber dass die "Bild" tagelang mithilfe von "Daisy" ihre Auflage hochtreibt, genau das kotzt mich an! Mit Riesenlettern auf Seite 1 "Die weiße Hölle" titeln ist doch wohl völlig am Thema vorbei, oder?

Es gibt nun mal einige Tage im Jahr, die wettertechnisch außergewöhnlich sind. Sei es die anhaltende Hitze im Sommer, oder halt Sturm in Verbindung mit Schneefall.

Warnen ja, aber nicht Panik machen, um Auflage/Quoten zu steigern!

Ja da gebe ich dir Recht, die Bildzeitung hat auch 14 Tage nach Jacksons Tod noch von Ihm auf dem Titelblatt berichtet. Dieser Thread richtet sich bestimmt nicht nur über die Bildzeitung oder Explosiv (RTL). Wir wissen wie diese Medien berichten. Aber die übrigen haben nur das berichtet was man auch berichten sollte! Danken sollte man den Radiokolllegen von Antene MV
und den Kollegen von der Ostseewelle für eine 1A mit Sternchen Berichterstattung vor während und nach Dasy.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Aber die übrigen haben nur das berichtet was man auch berichten sollte! Danken sollte man den Radiokolllegen von Antene MV

Nein. Der WDR hat am Wochenende insgesamt 2 Stunden über Daisy berichtet. Die Zeiten in der Woche, wo immer wieder auf das "schlimme Wetter" am Wochenende hingewiesen wurde, mal gar nicht eingerechnet.

Mit welcher Berechtigung? Wo und wann gab es in NRW am Wochenende ein Schneechaos? Mir ist nichts bekannt.

Daisy hat bei uns im Norden mit voller Wucht zugeschlagen in Schleswig Holstein und Mecklemburg Vorpommern. Der Sturm unterspülte Küsten, Deiche , Straßen, schneite Autos ein, brachte den Strom vorübergehend zum ausfallen, schloß Häuser und Menschen ein.
Ok aber nur in 2 Bundesländern. Ich bin kein Metereologe , aber das wir alle gewarnt wurden liegt nunmal in der Macht der Medien und für uns im Norden war es gut so.
Noch immer sind einige Straßen nicht passierbar!

Unbestritten, der Hype wurde aber wohl in allen 16 Bundesländern betrieben, obwohl abzusehen war, dass sich Daisy in den meisten Teilen nur als Luftnummer (im wahrsten Sinne des Wortes) entpuppen würde. Trotzdem war man nicht gewillt von einer Katastrophenberichterstattung abzuweichen.
 
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So schrecklich es ist, - aber das Erdbeben in Haiti sollte uns umso mehr gemahnen, welch einem Kasino-Katastrophismus wir hier in Deutschland aufgesessen sind.

Ob ich in den gut beheizten Räumlichkeiten des Frankfurter Flughafens mal auf einem Feldbett übnernachten muss - die Snakbar grad um die Ecke - oder nach einem Erdbeben wie jetzt in Haiti ums Überleben kämpfe, das macht schon einen Unterschied.

Das eine ist eine Katastrophe,
das andere war ein aufregendes Wochenende.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Na, ich weiß nicht ganz... kommt auf den Betrachter an. Wenn Du mal in einem 350 km langem (!) Stau auf den hell erleuchteten Autobahnen Belgiens gestanden hast (und das war wenige Tage vor Daisy) wirst Du möglicherweise anders darüber denken.
Und was in Ost-SH und auf Fehmarn abging, war nicht von schlechten Eltern... das war eine wirkliche Katastrophe.

In dem Zusammenhang: Ich sah mittags den Moderator von "vor Ort" bei phoenix mit einer Berichterstattung über Fehmarn. Der Korrespondent dort erwähnte, daß man bedauert habe, daß keine Katastrophenstufe ausgerufen wurde. Dann wären ein Teil der Kosten übernommen worden und man hätte die Bundeswehr rufen können, so wie 78/79.

Woraufhin der (geschätzte) Moderator der Sendung meinte, daß dies zu DDR-Zeiten noch nicht möglich gewesen wäre, da andere Armee und so...

Fast schon eine Panne! Offensichtlich hatte er Fehmarn mit Rügen verwechselt, so im Eifer des Gefechts (:D). Immerhin hat der interviewte Korrespondent souverän reagiert und den fauxpas einfach übergangen.

Nochmal zurück zu mannis fan: Tagelang im Schnee versunken und abgeschnitten zu sein, ist schon eine Katastrophe. Aber bestimmt nicht zu vergleichen mit dem Erdbeben vor Haiti, das sind zwei, drei Stufen mehr auf der Skala.
 
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Nochmal zurück zu mannis fan: Tagelang im Schnee versunken und abgeschnitten zu sein, ist schon eine Katastrophe.

Heutzutage ist es ja auch schon ein Katastrophe wenn mal einen Tag das Handy-Netz ausfällt. Wenn ich wegen Schnee das Haus mal 1-2 Tage nicht verlassen kann oder mein Autobahn auf der Autobahn feststeckt ist das bestenfalls unangehm, aber Katastrophe... ich weiss nicht. Katstrophen sind für mich Hochwasser oder auch Kyrill, wie er 2007 in weiten Teilen Europas gewütet hat. Auch das Schneechaos im Münsterland 2005 wo ganze Gebiete bis zu einer Woche ohne Strom und Heizung waren, war sicherlich mehr Katastrophe als das was Daisy da angerichtet hat.

Tagelang im Schnee versunken und abgeschnitten zu sein, ist schon eine Katastrophe. Aber bestimmt nicht zu vergleichen mit dem Erdbeben vor Haiti, das sind zwei, drei Stufen mehr auf der Skala.

Nein, das sind sicherlich 10 Stufen mehr auf der Skala, wenn man sich die Bilder angesehen hat. Wie Mannis Fan schon richtig geschrieben hat, ist das gar nicht miteinander zu vergleichen. Auf der einen Seite ein paar eingeschneite Auto und zwei vom Festland abgeschnitte Inseln und auf der anderen Seite zehntausende Tote und ein komplett zerstörtes Land, wo kaum noch ein Stein auf dem anderen steht. Das steht in überhaupt keinem Verhältnis zueinander.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Heutzutage ist es ja auch schon ein Katastrophe wenn mal einen Tag das Handy-Netz ausfällt. Wenn ich wegen Schnee das Haus mal 1-2 Tage nicht verlassen kann oder mein Autobahn auf der Autobahn feststeckt ist das bestenfalls unangehm, aber Katastrophe... ich weiss nicht. Katstrophen sind für mich Hochwasser oder auch Kyrill, wie er 2007 in weiten Teilen Europas gewütet hat. Auch das Schneechaos im Münsterland 2005 wo ganze Gebiete bis zu einer Woche ohne Strom und Heizung waren, war sicherlich mehr Katastrophe als das was Daisy da angerichtet hat.



Nein, das sind sicherlich 10 Stufen mehr auf der Skala, wenn man sich die Bilder angesehen hat. Wie Mannis Fan schon richtig geschrieben hat, ist das gar nicht miteinander zu vergleichen. Auf der einen Seite ein paar eingeschneite Auto und zwei vom Festland abgeschnitte Inseln und auf der anderen Seite zehntausende Tote und ein komplett zerstörtes Land, wo kaum noch ein Stein auf dem anderen steht. Das steht in überhaupt keinem Verhältnis zueinander.

Außer euch beiden Vögeln kommt ja auch kein Mensch auf die Idee, diese beiden Ereignisse permanent miteinander zu vergleichen und zueinander ins Verhältnis zu setzen.

Sollen die Medien die Berichterstattung über Ereignis X, welches viele Millionen Menschen in diesem Land betroffen hat, aussetzen, weil die Lage nicht existenzbedrohend ist und Tweety, der kleine Schlaumeier, zu den Glücklichen gehörte, die ihr Öko-Granulat nicht aufbrauchen mussten? Und dürfen erst wieder ausführliche Beiträge senden, wenn Summe X an Menschen gestorben ist? Sollen sich jetzt alle Leute, die Angst vor brechenden Deichen hatten, eingeschneit waren, Unfälle hatten, in Zügen und auf Flughäfen festsassen entschuldigen, weil ihr Leid nicht ausreichend war im internationalen Vergleich? Bei dir und Mannis Fan oder direkt bei den Haitianern?

Oder könntet ihr es einfach mal mit Nuhr nehmen?
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Nochmal zurück zu mannis fan: Tagelang im Schnee versunken und abgeschnitten zu sein, ist schon eine Katastrophe. Aber bestimmt nicht zu vergleichen mit dem Erdbeben vor Haiti, das sind zwei, drei Stufen mehr auf der Skala.


Vielleicht sollten wir mal schnell den Begriff "Katastrophe" anschauen. Wikipedia (ich zitiere) sagt hierzu:

Eine Katastrophe (altgriechisch καταστροφή, Komposition aus katá – „herab-“, „nieder-“ und stréphein „wenden“, also eigentlich „Wendung zum Niedergang“) ist ein entscheidendes, folgenschweres Unglücksereignis.

In versicherungsrechtlicher Sicht ist sie nach bundesdeutschem Verständnis ein Schadensereignis, welches deutlich über die Ausmaße von Schadensereignissen des täglichen Lebens hinaus geht und dabei Leben und Gesundheit zahlreicher Menschen, erhebliche Sachwerte oder die lebensnotwendigen Versorgungsmaßnahmen für die Bevölkerung erheblich gefährdet oder einschränkt.Katastrophe im engeren Sinn ist dabei eine länger andauernde und meist großräumige Schadenlage, die mit der normalerweise vorgehaltenen Gefahrenabwehr (Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei) nicht mehr angemessen bewältigt werden kann und die nur mit überregionaler (oder internationaler) Hilfe und zusätzlichen Ressourcen (Militär sowie nicht organisierte Bevölkerungsteile) unter Kontrolle gebracht werden kann.

Typisch dabei ist, dass durch das Ereignis (wie Erdbeben, Hochwasser, Waldbrandserie) auch die örtlichen Hilfskräfte und Hilfsquellen (beispielsweise Krankenhäuser) selbst sowie die Infrastruktur (Straßen, Brücken, Wasser- und Energieversorgung) nicht mehr einsatzfähig sind.

In Deutschland ist die Feststellung des Katastrophenfalls eine politische Entscheidung. Sie erfolgt durch den „Hauptverwaltungsbeamten“ (HVB, das sind die Landräte und Oberbürgermeister kreisfreier Städte bzw. die Innensenatoren). Die Entscheidung hat immer erhebliche finanzielle Folgen. Die Erklärung oder Nicht-Erklärung des Katastrophenfalls kann weitreichende juristische Konsequenzen haben.

Nun mache sich jeder seine Gedanken dazu, ob wir manchmal nicht allzu leichtfertig mit dem Begriff umgehen.
 
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Außer euch beiden Vögeln kommt ja auch kein Mensch auf die Idee, diese beiden Ereignisse permanent miteinander zu vergleichen und zueinander ins Verhältnis zu setzen.

Wie Mannis Fan schon richtig geschrieben hat, ist das gar nicht miteinander zu vergleichen.

Wie ich schon schrieb (s.o.) kann man das nicht miteinander vergleichen.

Sollen die Medien die Berichterstattung über Ereignis X, welches viele Millionen Menschen in diesem Land betroffen hat, aussetzen, weil die Lage nicht existenzbedrohend ist

Na ja, Millionen Menschen ist vielleicht etwas übertrieben, wie die ganze Berichterstattung. Daher past es aber ganz gut, das zeigt doch schon wieder dass man vier Tage nach Daisy immer noch nicht zu einer realistischen Einschätzung gefunden hat.

Und dürfen erst wieder ausführliche Beiträge senden, wenn Summe X an Menschen gestorben ist?

Natürlich nicht, aber das steht doch auch gar nicht zur Debatte. Manche wollen die Sache auch ganz bewusst falsch verstehen, hab ich den Eindruck.

Erstens muss das Ereignis einen Berichtswert haben und dann sollte die Länge und die Art der Berichterstattung in einem vernünftigen Verhältnis zur Relevanz des Ereignisses stehen.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Na ja, Millionen Menschen ist vielleicht etwas übertrieben, wie die ganze Berichterstattung. Daher past es aber ganz gut, das zeigt doch schon wieder dass man vier Tage nach Daisy immer noch nicht zu einer realistischen Einschätzung gefunden hat.
Die Frage ist, ob man diese ueberhaupt finden will, denn so muesste man, wie rv01 bereits richtig zitierte, realistisch einschaetzen, dass es sich in Deutschland vermutlich gar nicht um eine Katastrophe handelte.
Natürlich nicht, aber das steht doch auch gar nicht zur Debatte. Manche wollen die Sache auch ganz bewusst falsch verstehen, hab ich den Eindruck.
Manche drehen und wenden sich ihre Dinge eben gern wie sie sie haben wollen. ;)
Erstens muss das Ereignis einen Berichtswert haben und dann sollte die Länge und die Art der Berichterstattung in einem vernünftigen Verhältnis zur Relevanz des Ereignisses stehen.
Ganz meine Rede!
Was interessiert mich denn, ob in Bayern gerade ein schweres Unwetter aufzieht und die Keller unter Wasser stehen? - Betrifft es mich?
Mich betrifft es, wenn hier in der Umgebung in der ich mich aufhalte eben dies passiert!
Allerdings stellt sich hier auch noch immer die Frage, ob dies der Anlass wert ist, den Katastrophenfall auszurufen und Panik zu verbreiten.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Ich frage mich langsam, ob ihr einfach so unfassbar arrogant oder schwachsinnig seid, oder beides.

Es gab eine Unwetterwarnung, es war ein Sturm angekündigt, auch für NRW, und zwar für die Nacht von Freitag auf Samstag, mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h. Diese Wetterlage sollte über einen ganzen Tag bis Sonntag anhalten.

Das hat Millionen von Menschen auch in NRW betroffen, weil Betroffenheit nicht erst dann eintritt, wenn einem beide Beine abfrieren (oder bei manchen das Gehirn, wie mir scheint). Mich hat es auch betroffen, weil ich zum Beispiel einige berufliche Dinge für den Fall von tatsächlichen wetterbedingten Beeinträchtigungen am Samstag zweigleisig planen musste. Das hat mich nicht umgebracht, ich jammere deshalb nicht und habe das auch nicht als Katastrophe empfunden. Ich fand es aber angemessen, dass darüber im Vorfeld ausführlich berichtet wurde, gerne auch zwei Stunden lang in einer Sondersendung. Ich fühlte mich auch weder in Panik noch in Wetterhype versetzt, Gott sei Dank.

Dass die Wetterlage in NRW nicht so eingetreten ist, wie die Meteorologen befürchtet haben, ist nicht die Schuld der fucking Medien, nicht mal der Meteorologen. Kaum zu glauben, aber wahr: Eine Sturmfront verändert mitunter ihren Verlauf oder schlägt in unterschiedlichen Regionen unterschiedlich stark zu. Ich erwarte für meine GEZ-Gebühren auch einen anständigen Sturm, aber leider hat der WDR den wohl versaut.

Es war DAS Topthema am Freitag, ich kenne NIEMANDEN, weder in meinem privaten noch beruflichen Umfeld, für den die Wetterlage am letzten Wochenende keine Rolle gespielt hätte, aus welchem banalen Grund auch immer.

Mir ist auch der Begriff "Katastrophe" in der Berichterstattung des WDR nicht über den Weg gelaufen. Wenn die BILD-Zeitung über "die weisse Hölle" schreibt, ist auch das nicht die Schuld des Westdeutschen Rundfunks.

Und um euch noch etwas Faszinierendes aus dem Alltag von Medienmachern zu erzählen: Sehr zum Leidwesen von Rundfunk- und Fernsehredakteuren zählt der Wetterbericht zu den größten Informationsbedürfnissen von Hörern und Zuschauern. Das ist auch der Grund, weshalb Radio- und TV-Sender zum Teil so extrem viel Wetter machen oder sogar "Wettervögel" beschäftigen. Und das gilt bei normalen Wetterlagen. Umso mehr gilt dieses Informationsbedürfnis (außer bei ein paar Klugscheissern in diesem Forum) bei extremen Wetterlagen, wie wir sie für die Verhältnisse hierzulande am letzten Wochenende hatten (und ich verneige mich demütig vor den Inuit, weil ich weiß, dass meine Schneebeinträchtigung im Vergleich zu ihrem Alltag natürlich Kasperletheater war).

Und dann noch ein letzte Frage an euch Möchtegern-Experten, die ihr hier meiner Überzeugung nach eure Inkompetenz für eine redaktionelle Tätigkeit umfassend dokumentiert: Womit hättet ihr denn am Freitag eure Sendezeit bestritten, mal angenommen, ihr würdet in einer aktuellen Redaktion arbeiten? Ich stelle mir das so vor in einer Redaktionskonferenz: Erst euer Einwand, dass das Thema trotz Unwetterwarnung nicht als so wichtig einzuschätzen ist, und dann euer Vorschlag: Bitte sehr! Bin sehr gespannt.

Wenn auch da nur heiße Luft kommt, steht euch ja immer noch die Bewerbung als Wetter-Orakel frei.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Es gab eine Unwetterwarnung, es war ein Sturm angekündigt, auch für NRW, und zwar für die Nacht von Freitag auf Samstag, mit Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h.

Dann freue ich mich schon auf den nächsten Herbst. Wenn es jedesmal bei Windgeschwindigkeiten über 100km/h stundenlange Sondersendungen gibt, dann braucht der WDR ja für den Zeitraum Oktober/November kaum ein reguläres Programm planen.

Das hat Millionen von Menschen auch in NRW betroffen, weil Betroffenheit nicht erst dann eintritt, wenn einem beide Beine abfrieren (oder bei manchen das Gehirn, wie mir scheint). Mich hat es auch betroffen, weil ich zum Beispiel einige berufliche Dinge für den Fall von tatsächlichen wetterbedingten Beeinträchtigungen am Samstag zweigleisig planen musste

Ja und dann weisst man im Wetterbericht oder in den Nachrichten drauf hin, dass es unter Umständen zu Beeinträchtigungen kommen könnte und gut gut iss.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Also ich erinnere mich an einige Winter in meiner Kindheit und Jugend, die waren über Wochen wesentlich heftiger als Daisys kleines Intermezzo. Deutschland war damals so besiedelt und mindestens genauso industrialisiert wie heute - es mussten also auch Millionen Menschen möglichst pünktlich durch Schnee und Eis. Damals stand nicht an jeder Ecke ein Kamerateam vom WDR, aber dennoch war man über die Ereignisse ausreichend gut informiert.

Ich denke, da ist schon eine Menge Luftblasenjournalismus produziert worden, auch vom WDR. Was soll z.B. ein Reporter auf dem Kahlen Asten? Da muss keiner hin und es ist jedem Dussel klar, dass es dort recht heftig stürmt. Boulevard-Luftblase, Informationswert gleich Null.

Was macht ein WDR-Kamerateam auf dem Düsseldorfer Flughafen? Filmt ratlose Reisende mit ihren Koffern. Die findet man dort auch bei schönstem Sommerwetter, nur ein paar weniger und in Shorts. Der aktuelle Flugplan mit allen Streichungen und Verspätungen steht im Sekundentakt aktualisiert im Internet oder sicher auch im Videotext des WDR. Informationswert des Kamerateams gleich Null.

etc. etc.
 
AW: Miss Daisy und ihr Malheur

Also ich erinnere mich an einige Winter in meiner Kindheit und Jugend, die waren über Wochen wesentlich heftiger als Daisys kleines Intermezzo. Deutschland war damals so besiedelt und mindestens genauso industrialisiert wie heute - es mussten also auch Millionen Menschen möglichst pünktlich durch Schnee und Eis. Damals stand nicht an jeder Ecke ein Kamerateam vom WDR, aber dennoch war man über die Ereignisse ausreichend gut informiert.

Ich denke, da ist schon eine Menge Luftblasenjournalismus produziert worden, auch vom WDR. Was soll z.B. ein Reporter auf dem Kahlen Asten? Da muss keiner hin und es ist jedem Dussel klar, dass es dort recht heftig stürmt. Boulevard-Luftblase, Informationswert gleich Null.

Was macht ein WDR-Kamerateam auf dem Düsseldorfer Flughafen? Filmt ratlose Reisende mit ihren Koffern. Die findet man dort auch bei schönstem Sommerwetter, nur ein paar weniger und in Shorts. Der aktuelle Flugplan mit allen Streichungen und Verspätungen steht im Sekundentakt aktualisiert im Internet oder sicher auch im Videotext des WDR. Informationswert des Kamerateams gleich Null.

etc. etc.

Warum ist der Informationswert von der Flughafen-Reportage gleich null? Natürlich kann man sich über die Sinnhaftigkeit der Schalte vom Kahlen Asten streiten (finde ich auch verzichtbar, aber jut, soll er da doch frieren), aber wie kannst du ernsthaft behaupten, dass eine Schalte vom Flughafen XY keinen Informationswert hat an einem Tag, an dem zuhauf Flüge gestrichen werden? Der Reporter hat doch nicht nur die Aufgabe, den Videotext aufzusagen, es geht ja auch darum, eine aktuelle Lage einzuordnen, weitergehende Informationen zu liefern etc. Und zwar in einer Angelegenheit, die mehrere tausend Reisende betrifft. So ignorant kann man doch gar nicht sein?
 
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