Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Metal008

Benutzer
Wie sah das anfängliche Radio Programm aus?

Wie reagierte die Bevölkerung auf diese neue Technik?

Welche Entwicklung des Radios habt ihr miterlebt und wie hat das Radio euch geprägt?

Dies sind alles Fragen, die mir bei meiner Facharbeit sehr helfen würden!

MFG Metal008
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Radio Programm? Wo sendeten die denn? Und was für ein Radioprogramm war Radio Programm denn genau? Moderierten dort Dr. Vater und Bernhard Diener?
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Frage: Wie weit zurück in die Historie soll Deine Abhandlung gehen...? Da ich mal ein Buchfragment über die Frühzeit von Radio und Popradio geschrieben habe, wäre da einiges zwischen 1925 und 1950 erwähnenswert, da damals das Radio wirklich beeinflusste bzw. beeinflussen konnte (siehe die Reichssender und Lord Haw Haw auf Radio Luxembourg...).
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Besorg dir das dunkel-rote Buch vom MDR, das steht die Rundfunkgeschichte drin.
Frag mal in Leipzig an.
Und sonst : hier im Internet kam das Thema "Radio damals" auch schon mal vor, wenn auch nur am Rand.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Da ich mal ein Buchfragment über die Frühzeit von Radio und Popradio geschrieben habe, wäre da einiges zwischen 1925 und 1950 erwähnenswert, da damals das Radio wirklich beeinflusste bzw. beeinflussen konnte (siehe die Reichssender und Lord Haw Haw auf Radio Luxembourg...).

Diese Zeit ist sehr interessant, wie ich finde und wenn du mir mehr informationen zu deinem Buch, geben könntest, würde es mir denke ich sehr helfen!

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Menschen das Radio früher für ein Wunder gehalten haben! Unsichtbare Musik-Übermittlung!

Also wenn du mir dafür Material zukommen lassen könntest, würde mich das sehr viel weiter bringen!

Ihr könntet mir auch Begriffe geben, oder Ideen geben, nach denen ich recherchieren könnte

Danke für die Tipps die sind wirklich gut, ich werde mal nach dem Roten Buch schauen! =)
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Radio-Geschichte(n)

Herausgeber : Mitteldeutscher Rundfunk
2000

Kamprad-Verlag
3-930550-10-5
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Über die Urzeit und Anfänge von Radio (inkl. der "pirates") findest Du hier mehr:

http://www.sterlingtimes.co.uk/pirate.Html


Großbritanniens erste Popstation.... (noch vor WW2):
http://www.offshoreechos.com/radionormandie/RadioNormandy01.htm

oder nochmal hier:
http://www.sterlingtimes.co.uk/RADIO_NORMANDY.htm

oder über die erste (und nahezu einzige) deutschsprachige Offshorestation, den
Sender der Deutschen Freiheitspartei vor Holland, 1938:
http://www.offshoreradio.de/fleet/faithful.htm

Was deutlich den Einfluss von Radio als Medium in den frühen Tagen belegt sowie die genutzten Rundfunkbänder (Mittel- und Kurzwelle waren ganz normale Bänder. UKW kam in Europa erst nach dem zweiten Weltkrieg. Skandinavien war da der Vorreiter, und auch die alte Bundesrepublik. Da aber aus der Not heraus: Die meisten starken Mittelwellen (ehemalige Reichssender) waren in Genf gestrichen und anders vergeben worden.

Das nur mal in aller Kürze....
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Was du hier schon wieder mit deinem Offshore-Rotz willst...
Wenn ich das Eingangsposting richt verstehe, gehts erstmal um den allgemeinen Einfluß des Mediums Radio zu Beginn seiner Existenz. Das hat mit Offshore erstmal überhaupt gar nichts zu tun.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

In Wort, Bild und Ton werden sicher hier:

http://www.dra.de/rundfunkgeschichte/radiogeschichte/index.html

viele deiner Fragen beantwortet werden können. Das "DRA" (Deutsches Rundfunk Archiv) mit Sitz in Frankfurt (Wiesbaden) und Potsdam-Babelsberg dürfte die richtige Quelle sein. Aber, das wirst du sicher schon wissen und hast hier vielleicht ein paar spezielle Dinge/Infos erhofft. Dann wären vielleicht ein paar sehr genau gefasste Fragen hilfreich.

Viel Erfolg bei der Recherche
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Vielen Dank für eure Hilfe :) ich werde die links mal durchforsten
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Leider sind von dem Popradiobuch derzeit nur Fragmente (ab 1967) übrig geblieben. Wenn daran Interesse sein sollte, eine PN an mork schicken.

Die Entwicklung und Bedeutung von „Radio“ war von Beginn an auch ein Kampf zwischen öffentlich-rechtlichen/staatlichen und privaten Stationen....
Ich will hier einfach mal einige wichtige Tendenzen und Entwicklungen in der Geschichte anführen.

Generell lässt sich zu der Vergangenheit (und dem Einfluss des Mediums) folgendes sagen:

Als Marconi die Übertragung von Signalen per Radiowellen erfand, war er eigentlich ein Gegner von Radioprogrammen, Musik und dergleichen. Er wollte kein Radio, sondern nur die Übermittlung von Nachrichten per Morsezeichen.
In England erkannte man frühzeitig die „Gefahr“, daß das neue Medium in falsche Hände (privat) geraten würde. Die DAILY MAIL erkannte schon früh den Einfluss von Radio und schickte ein Schiff auf die Reise- mit Nachrichten und Pressereports: Die Ceto (dem ersten „Piratensender“ vor UK)
http://www.offshoreradio.de/fleet/ceto.htm

Die frühe Abwehrfront gegen alles private, kommerzielle erscheint mir bezeichnend für diese Ära. Bis auf die USA, wo man Radio von vornherein in private Hände gab, entschied man sich weltweit fast durchweg für ein staatlich-kontrolliertes und öffentlich-rechtliches System. In UK wurde Mitte der 20er Jahre entschieden, daß alle bereits existierenden kleinen Privatstationen in die neugegründete BBC aufzugehen haben, die dann das alleinige Monopol (bis Anfang der 70er Jahre!) hatte.

Daher kam es in den Frühtagen des Rundfunks zu Stationen wie Radio Normandy und Radio Luxembourg (anfänglich wurde hier die Langwelle genutzt), um z.B. England mit einem unterhaltsamen Programm zu versorgen. Dort stiess man wiederum auf eine Abwehrfront: In der offiziellen „Radio Times“ wurden weder die Programme noch die Frequenzen abgedruckt: Die privaten Stationen mußten ihre eigene Zeitschrift gründen und verbreiten.

Erste TV-Versuche gab es Ende der 30er Jahre auch schon, aber dies waren ohne Bedeutung. Ganze Familien (samt Nachbarn) sassen aber zusammen vor den ersten Detektor-Radioapparaten und hörten gebannt wirklich jedem „Furz“ zu, stimmten die Antennen auf diese und jene Frequenz ab... Und -wichtig- sie hörten auf allen Bändern (die heute fast vergessen sind): Lang-, Mittel- und Kurzwelle.

Dann kam der zweite Weltkrieg, und wenn Befürworter des staatlichen/öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein Argument gebraucht hätten, hier kam es: Die rigorose Instrumentalisierung des Mediums Radio durch das Dritte Reich: Propaganda und Ideologie pur. Welche Bedeutung das Medium Radio hatte, zeigt auch der Umstand, daß es den Reichsdeutschen damals verboten war, die BBC oder Radio Moskau abzuhören (die damals auf Grund von relativ „freien“ Rundfunkbändern sehr weit zu hören waren).
Hitler instrumentalisierte auch das in seine Hände gefallene Radio Luxembourg und dort gab es abendliche Propagandasendungen mit jenem „Lord Haw Haw“ in Richtung England.

Dieser Schock (Instrumentalisierung des Mediums als Propaganda-Maschine) wirkte dann bis Anfang der 60er Jahre nach: Es gab nur das gute öffentlich-rechtliche System, abgesehen von einigen wirklich staatlich kontrollierten Sendern (diese mit der gleichen Gefahr der Propaganda). Die Meinung, daß Rundfunk nur in einem pluralistisch-gesellschaftlichem Kontext zu verwirklichen sei, war zementiertes Monopol.

Mitte der 50er Jahre wurde dann vermehrt UKW eingeführt, zunächst in Skandinavien und -notgedrungen auf Grund vieler verlorener Mittelwellenfrequenzen- auch in der Bundesrepublik.

Dann kamen, zuerst wiederum ZUERST in Skandinavien, die DRITTEN Programme für jene Hörer, die doch mehr auf „Pop“ generell standen und sich mehr unterhalten wissen sollten. Das war Mitte 1962, nachdem erste offshore-Stationen wie Radio Mercur, Radio Syd, DCR und Radio Nord die Entscheidungsträger dazu gezwungen hatten.
In Großbritannien sollte dieser Schritt erst am 1. September 1967 erfolgen, etwas früher waren die Niederlande mit Hilversum III (11. Oktober 1965). In Deutschland dauerte dies zu den ersten zaghaften Pop-Rumpfprogrammen bis Anfang der 70er Jahre (SWR Popshop, hr3 toptime usw).

Den Übergang von Rundfunk als meistgenutzem, einflussreichen Medium zum Fernsehen sehe ich zeitlich Anfang der 70er Jahre gekommen.

Also ziehe Dir an Infos und Denkanstössen hier raus, was Du möchtest und wenn noch einzelne Fragen zu beantworten wären, stelle sie hier!
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Hitler instrumentalisierte auch das in seine Hände gefallene Radio Luxembourg und dort gab es abendliche Propagandasendungen mit jenem „Lord Haw Haw“ in Richtung England.
Was so dargestellt freilich nicht stimmt. Radio Luxembourg stellte mit Beginn des 2. WK seinen Sendebetrieb ein! Mit der Besetzung Luxemburgs im Mai 1940 wurde der Sender dem großdeutschen Rundfunk zugeordnet und der Sendebetrieb als fremdbestimmter Propagandasender wieder aufgenommen. Zu der Geschichte gehört auch, daß Radio Luxemburg 1944 als "Stimme Amerikas" und danach als "Sender 1212" von den Amis zu Propagandezwecken mißbraucht wurde.
Das deutschsprachige Programm von Radio Luxemburg startete im Juli 1957. Über mehrere Jahrzehnte hinweg war dieses Programm gemeinsam mit dem englischsprachigen Dienst 2-0-8 dann das einzige, das einen nennenswerten Einfluß auf die Entwicklung des deutschen Rundfunks hatte.

In UK wurde Mitte der 20er Jahre entschieden, daß alle bereits existierenden kleinen Privatstationen in die neugegründete BBC aufzugehen haben, die dann das alleinige Monopol (bis Anfang der 70er Jahre!) hatte.
Dem ist nicht so. Die BBC wurde am 18. Oktober 1922 als unabhängiger Radiosender gegründet! Erst 1927 wurde aus der British Broadcasting Company die British Broadcasting Corporation und damit die ÖR-änlichen Anstalt, die sie auch heute noch ist. Ihr "Auftrag" war anfangs hauptsächlich die Informationsversorgung der britischen Kolonien und der Commonwealthstaaten.

Erste TV-Versuche gab es Ende der 30er Jahre auch schon
Auch falsch. Erste Fernsehversuche gab es sowohl in Deutschland als auch bei der BBC ab 1929. Regelmäßige TV-Ausstrahlungen fanden in Deutschland ab 1935 und bei der BBC ab 1936 statt.

die damals auf Grund von relativ „freien“ Rundfunkbändern sehr weit zu hören waren
Soweit die Programme heute noch auf Mittel- bzw. Kurzwelle senden, ist das auch heute noch so.

Mitte der 50er Jahre wurde dann vermehrt UKW eingeführt, zunächst in Skandinavien und -notgedrungen auf Grund vieler verlorener Mittelwellenfrequenzen- auch in der Bundesrepublik.
Falsch! Erste UKW-Versuche gab es in Deutschland bereits 1933. Ab 1943 lief in Eindhoven bereits ein UKW-Sender mit 6 KW- und FM-Modulationen. Im Frühjahr 1949 begannen der Bayerische und der Nordwestdeutsche Rundfunk versuchsweise mit der Ausstrahlung von UKW-Programmen im 3 Meter Band (88-108 MHz). Ab 1950 gab es in Deutschland serienmäßig hergestellte UKW-Empfangsteile zu kaufen. Ab April bzw. August 1950 wurden vom damaligen NWDR und dem BR ein zweites Hörfunkprogramm auf UKW ausgestrahlt. Auf der ersten IFA nach dem Krieg vom 17. bis zum 28.August 1950 in Düsseldorf wurde Europas erster fabrikmässig hergestellter AM/FM- Empfänger vorgestellt, hergestellt von Rhode & Schwarz in Deutschland!

In Deutschland dauerte dies zu den ersten zaghaften Pop-Rumpfprogrammen bis Anfang der 70er Jahre (SWR Popshop, hr3 toptime usw)
Und auch das ist in gewisser Weise falsch. Im Jahre 1964 fand in Ost-Berlin das sogenannte Deutschlandtreffen statt, zu dessen Anlaß ein eigenständiges Pop-Radio namens DT64 installiert wurde. Heute würde man das wohl Veranstaltungsfunk nennen. Der Erfolg des Senders war damals widererwarten so groß, dass man es stundenweise auf den Frequenzen des Berliner Rundfunks weiterführte. 1987 wurde daraus ein eigenständiger Sender. Davon unabhängig gabs beim Rias schon sehr frühzeitig Popsendungen, dazu dürfte auch die Hitparadensendung "Schlager der Woche" gehören, die es ab 1949 gab.

Den Übergang von Rundfunk als meistgenutzem, einflussreichen Medium zum Fernsehen sehe ich zeitlich Anfang der 70er Jahre gekommen.
Das würde ich eher auf die Mitte der 80er Jahre legen, als auch beim Fernsehen mit der Einführung des Privatfunks ein gewisses inhaltliches Umdenken stattfand.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

@Victor: Was ist los?, stelle auch fest, dass Du in Deiner rundfunkhistorischen Grundversorgung (Wissen) recht ungenau bist.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Nun, hinsichtlich Radio Luxembourg (die Sendekristalle wurden einst im Wald vergraben) habe ich im Prinzip nichts anderes behauptet. In meinem Buch steht das exakt und chronologisch Woche für Woche und Datum, aufgelistet.
Ich hoffe, ich finde den Rest (1900-1966) nochmal, war auf irgendeiner Zip-Diskette, verschollen....
Hier ging es um den Einfluß von Radio (am Beispiel Propaganda auch via Luxembourg), nichts anderes. Binde mir also gewisse Kritik nicht weiter ans Bein, es war alles aus dem Gedächtnis zitiert.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

DT64 hatte einen Nachteil : es war kritisch. Deshalb ist es weg. DT64 hätte im Internet überlebt, wenn es zu dieser Zeit ein Internet von heute gegeben hätte.

Es gab vom WDR noch eine Broschüre, "50 Jahre Langenberg". Es ist ein Heftchen, eher technischer Natur, jedoch mit vielen Hinweisen auf die damalige Politik, warum und wieso etwas war (und ist). Angeblich gibt es das Heft noch als Nachdruck beim WDR.
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

Binde mir also gewisse Kritik nicht weiter ans Bein, es war alles aus dem Gedächtnis zitiert.
Ich habe dir keine Kritik ans Bein gebunden, sondern deine Aussagen bestenfalls, na sagen wir mal konkretisiert. :D ;)
 
AW: Facharbeit: Einfluss des Radios auf die Gesellschaft

rv01 schrieb:
Dieser Schock (Instrumentalisierung des Mediums als Propaganda-Maschine) wirkte dann bis Anfang der 60er Jahre nach: Es gab nur das gute öffentlich-rechtliche System, abgesehen von einigen wirklich staatlich kontrollierten Sendern (diese mit der gleichen Gefahr der Propaganda). Die Meinung, daß Rundfunk nur in einem pluralistisch-gesellschaftlichem Kontext zu verwirklichen sei, war zementiertes Monopol.
Und wieder einmal läßt sich dein engstirniger und stets einseitig formulierter Mumpitz ein wenig relativieren. Reinhold Maier, seines Zeichens erster MP von Baden-Württemberg sagte am 22.07.1949 zur Reorganisation des Rundfunks nach dem Krieg das Angehängte...
Schon aufgrund des damals völlig anderen Umgangs von Journalisten mit Politikern sind deine Phrasen vom permanenten, staatlichen Monopolfunk ziemlicher Nonsens. Die zunehmenden Versuche der politischen Einflußnahme in die Medien und da speziell in den Rundfunk nahm aus meiner Sicht erst Mitte/Ende der 60er zu als das "Wirtschaftswunder" endgültig dahin und die sogenannten 68er mehr und mehr zum Vorschein kamen.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben