Reparatur eines TC-D5m – lohnt das noch?

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Hallo zusammen,

ich bin Benutzer eines Sony TC-D5m Kassettengerätes, welches anscheinend unter Alterserscheinungen leidet.
Jedenfalls gibt es ein "merkwürdiges Geräusch" von sich (ich habe es euch mal aufgenommen -- vielleicht erkennt es ja jemand von euch als charakteristisch fuer ein bestimmtes Problem).

Ich habe mir von einem Techniker beim örtlichen ÖR einen Techniker bei einem Audio- und Videoverleih in Hannover (bin dort gerade wegen eines Praktikums) empfehlen lassen, der mir nach Hineinschauen und -horchen folgende Rechnung eröffnete:
Einmal "Grundreinemachen", fetten, Riemen tauschen -- um die 120 Euro.
Wenn er aber auch dem Geräusch nachgehen soll -- um die 200-250 Euro. Er tippt dabei auf eine Achse, welche sich (teilweise) aus ihrem Lager befreit hat.

Allerdings nähere ich mich dabei auch langsam aber sicher der Preisregion, in der ich auch schon ein brauchbares, neues, Aufnahmegerät bekommen könnte. Besonders, wenn zu erwarten ist, dass sich in näherer Zukunft weitere Alterungserscheinungen zeigen werden, die mich das Gerät immer wieder in die Werkstatt bringen oder öffnen lassen...

Daher nun an euch als Profis -- mit deutlich mehr Erfahrung als ich sie habe -- die Frage: Lohnt die Reperatur?

Meine Rahmenbedingungen (für eine Schätzung wohl notwendig) :
Ich bin Student und nutze das Gerät zusammen mit einem MD21 für unser "Campusradio" (eine wöchentliche Sendung im örtlichen offenen Kanal; ehrenamtliche Arbeit, also keine Geldquelle), weil ich mit den vom Bürgerfunk gestellten Zoom H2 nicht mag und/oder kann (angefangen bei den 3.5mm-Klinken). Finanziell werde ich da also keine Hilfe bekommen. Allerdings schreckt es mich nicht, zu sparen, das habe ich für das TC-D5m und für das MD21 auch getan und bisher nicht bereut... und im Moment tue ich es für ein MD421.

Zur Aufnahme:
Sie entstand in einem denkbar ungeeigneten Raum (ich hab im Moment nur leider nichts anderes). Im Hintergrund hört man das Rauschen eines Notebooks, A/D-Wandler ist eine externe Creative SB Audigy 2 (USB), akustischer Wandler mein MD21, vorverstärkt durch das TC-D5m.

Meine bisherige Forensuche ergab, dass ich Riemen selbst beziehen kann (http://www.radioforen.de/showthread.php?14069-Sony-TC-D5Pro-Kassettenrekorder-Reparatur) und dass ich die Fettung der Lager mit Wick VapuRub vornehmen könnte... was ich beides auch gerne machen werde. Eine (aktuelle) Schätzung, wie lange ein TC-D5m heute noch (bei guter Pflege) halten wird und ob eine Reperatur noch lohnt, fand ich nicht.

Wenn es sinnvoll erscheint, würde ich auch vorschlagen, meine Frage in den oben genannten Thread einzupflegen -- auch wenn ich nur das kleinere Geschwister des dort behandelten Geraetes habe :)
Von einem Post im Endlos-Thread zum Thema Reporter-Aufnahmegeraete habe ich abgesehen, da es dort eher um neue Geraete geht -- und nicht um durchhalte-Einschaetzungen fuer alte. Wenn ich mich da irre, bitte verschieben :)
 

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AW: Reperatur eines TC-D5m -- lohnt das noch?

Also erstens, ich höre da auf der Aufnahme nüscht was auf eine Defekt hindeutet.
Zweitens würde ich den Recorder solange weiterbenutzen wie er geht.
Drittens ist Wick Vaporup in der Apotheke viel zu teuer und richt nach Krankheit.

Ich denke nicht das es die richtige Heilmethode für einen Kassettenrecorder ist.
Auch wenn man hier evtl. selber, bei seltsamen Geräuschen in der Pneumatik,
ausgerechnet mit dieser Schmiere gute Erfolge erzielt hat. Der Hauptbestandteil ist übrigens
billige Vaseline. Aber ich empfehle hier ein hochwertiges Molykote- oder astreines
Lithiumseifen-Lagerfett.

Und nein, eine Reparatur des alten klobigen Kassettenkastens lohnt sich nicht mal bei Defekt.
So ein paar passende Gummitreibriemen für "einige" Cent kann man sich ja mal in die
Schublade legen, um sie dann bei Versagen neu aufzuziehen, - wenn man es selber kann.
Ansonsten Finger weg.

Heutzutage investiert man wenn, 300,- € in ein neumodisches digitales Wav Recörderchen
mit eingebauten und brillianten (eben nicht dumpfen) Stereomikrofönchen. Mit USB
Schnittstellchen zum rasanten übertragen der Takes in eine digitale Audioworkstation,
zur verlustfreien Weiterbearbeitung des hochwertig aufgenommenen Audiomaterials,
unter dem Vorwand es später versenden zu wollen.

Von den TC-D5M habe ich noch ein paar ganz unten im Schrank liegen, die hole ich da wohl auch nicht mehr raus.
 
AW: Reperatur eines TC-D5m -- lohnt das noch?

Von "lohnen" kann man hier sicher nicht sprechen, es gibt lauter schöne zeitgemäße digitale Geräte für wenig Geld, aber auf der anderen Seite finde ich es schon schön, wenn jemand mit einem Gerät, welches das Standard-Arbeitsgerät einer ganzen Epoche war, so lange wie möglich weiterarbeiten möchte. Nicht um Geld zu sparen, sondern um ein kleines technisches Denkmal am Leben zu erhalten. Es gibt doch heute auch noch Leute, die zuhause Musik von einer B77 hören.

Matthias
 
AW: Reperatur eines TC-D5m -- lohnt das noch?

Daher nun an euch als Profis -- mit deutlich mehr Erfahrung als ich sie habe -- die Frage: Lohnt die Reperatur?

Überleg mal selbst. Wenn reparieren, dann gut und fachkundig, sonst ärgerst du dich noch mehr. Kosten: ca. 300 - 400 Euro minimal.

Was machst du dann? Ich tippe mal, das Schätzchen möglichst schonen, denn jetzt ist es so schön heile und so soll es auch bleiben, oder?

Deshalb legst du dir einen billigen Digitalrecorder zu, denn die Reparatur für den Sony war ja schon so teuer. Dann ärgerst du dich noch mehr, denn die Aufnahmen sind längst nicht so gut, wie sie sein sollten. Hättest du doch ein paar Euro mehr ausgegeben.

Mein Tipp: Mach es lieber gleich, staub den Sony schön ab, leg ihn in eine hübsche, trockene Schublade, hol ihn ab und zu hervor und denk an die alten, schönen Zeiten, wo er noch so prächtig funktioniert hat. :)

VG

Nicolai
 
AW: Reparatur eines TC-D5m – lohnt das noch?

Schönen Abend zusammen,

Also erstens, ich höre da auf der Aufnahme nüscht was auf eine Defekt hindeutet.
Freude! :D

Zweitens würde ich den Recorder solange weiterbenutzen wie er geht.
Drittens ist Wick Vaporup in der Apotheke viel zu teuer und [...] billige Vaseline. Aber ich empfehle hier ein hochwertiges Molykote- oder astreines
Lithiumseifen-Lagerfett.

Ich danke für den Schmiertipp und werde erstmal das tun, was du als zweites vorschlägst: Weiterbenutzen. Bis er aufgibt (schade) oder das Budget für eines dieser netten neumodischen Geräte aus dem Nachbarthread reicht.

Bis dahin werde ich wohl als Wanderausstellung musealer Technik unterwegs sein, aber solange das Ergebnis stimmt und ich nicht in die Situation komme, dass die lineare Überspielzeit stört, solls mich auch nicht stören... :)

Was machst du dann [nach der Reperatur]? Ich tippe mal, das Schätzchen möglichst schonen, denn jetzt ist es so schön heile und so soll es auch bleiben, oder?
Nein, das würde ich nicht tun -- ich las hier einmal, dass diese Geräte mit Ruhe mehr Probleme haben als wenn sie in Nutzung bleiben. Also wäre ein monatlicher Kassettenabend Pflicht ;)
Aber ja, die generelle Rechnung eher auf ein gutes Neugerät auszurichten scheint dann doch sinnvoll.

Danke fuer eure Gedanken,
Andreas.
 
AW: Reparatur eines TC-D5m – lohnt das noch?

Du wirst geschätzt noch einige Freude an dem Gerät haben, meines machte diese Geräusche lange Jahre - bis es durch ein digitales Neugerät ersetzt wurde, weil ich die Zeit fürs analoge Überspielen immer seltener hatte. Es funktioniert aber nach wie vor (schnüff) - und hängt sehr sichtbar hinter meinem Studiotisch - inclusive zweier (fast voller) Mono-Zellen. Du könntest, wenn Du schon mal nach den Riemen schaust (die eigentlich ewig halten) auch mal die Federn prüfen, die längen sich nach einer Weile... und fetten ist nie schlecht.
Apropos - wer schwärmt hier von Griffgeräusch-affinen Windploppern in 90 oder 120 Grad Anordnung, wenn der Mann ein MD21 hat? Da wird er zwar auch so um die 500 Euro ausgeben müssen, aber dann spielt das Mik seine Qualität richtig aus - kein Vergleich mit den Festeinbau-Quäken.
 
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