Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Fleur

Benutzer
Hallo,
Bisher waren meine einzigen Arbeitsutensilien Block und Stift und natürlich ein Computer. Jetzt möchte ich mich auch im Feld des Radiomachens ausprobieren und so als Berufseinsteigerin meine Chancen auf dem journalistischen Arbeitsmarkt zu steigern. Dass Kosten für Radiotechnik nach oben offen sind, habe ich schon gesehen. Meine Frage lautet aber: Wo beginnt die Preisspanne für ein vernüftiges Aufnahmegerät und ein Mikrofon eurer Meinung nach? Welche Modelle würdet Ihr als Einsteigergerät empfehlen.

Weil ich das Material direkt am PC bearbeiten könnte, kann ich mir vorstellen, dass digitale Aufnahmegeräte letztenendes billiger sind, weil es keines Einspielgerätes für MD bedarf oder gibt es solche Einspielgeräte die mit einem handelsüblichen PC kompatibel sind?

Lohnt es sich für die ersten Schritte ein besonders einfaches Modell anzuschaffen, um wenigstens Arbeitsproben für die Bewerbungsphase herzustellen (In einigen Bewerbungsverfahren sollen Reportagen mit bestimmten Themen bearbeitet werden) oder ist die Qualität eurer Meinung nach so schlecht, dass man sich damit nicht bewerben sollte? Wo fängt "Radiotauglichkeit" eurer Meinung nach an? Es geht mir auch darum, dass ich die Preis-Leistungsfähigkeit billigerer Geräte ein bisschen besser abschätzen kann.

Wie ihr sicherlich raushört habt ihr es hier mit Fragen einer unbedarften Anfängerin zu tun, die aber willens ist, gründlicher in die Materie einzusteigen. Für eure Empfehlungen und Tipps wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße,
Fleur
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Hallo,
Bisher waren meine einzigen Arbeitsutensilien Block und Stift und natürlich ein Computer. Jetzt möchte ich mich auch im Feld des Radiomachens ausprobieren und so als Berufseinsteigerin meine Chancen auf dem journalistischen Arbeitsmarkt zu steigern. Dass Kosten für Radiotechnik nach oben offen sind, habe ich schon gesehen. Meine Frage lautet aber: Wo beginnt die Preisspanne für ein vernüftiges Aufnahmegerät und ein Mikrofon eurer Meinung nach? Welche Modelle würdet Ihr als Einsteigergerät empfehlen.

Weil ich das Material direkt am PC bearbeiten könnte, kann ich mir vorstellen, dass digitale Aufnahmegeräte letztenendes billiger sind, weil es keines Einspielgerätes für MD bedarf oder gibt es solche Einspielgeräte die mit einem handelsüblichen PC kompatibel sind?

Lohnt es sich für die ersten Schritte ein besonders einfaches Modell anzuschaffen, um wenigstens Arbeitsproben für die Bewerbungsphase herzustellen (In einigen Bewerbungsverfahren sollen Reportagen mit bestimmten Themen bearbeitet werden) oder ist die Qualität eurer Meinung nach so schlecht, dass man sich damit nicht bewerben sollte? Wo fängt "Radiotauglichkeit" eurer Meinung nach an? Es geht mir auch darum, dass ich die Preis-Leistungsfähigkeit billigerer Geräte ein bisschen besser abschätzen kann.

Wie ihr sicherlich raushört habt ihr es hier mit Fragen einer unbedarften Anfängerin zu tun, die aber willens ist, gründlicher in die Materie einzusteigen. Für eure Empfehlungen und Tipps wäre ich sehr dankbar.

Beste Grüße,
Fleur

Guckst du hier!

http://www.radioforen.de/showthread.php?5626-Reporter-Aufnahmegeräte&p=508014&viewfull=1#post508014

Wenn du mehr dazu wissen möchtest, bitte PN.

Nicolai
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Ich finde diesen "Reporter-Aufnahmegeräte"-Thread viel zu unübersichtlich und lang.

Man kann doch mal einen kurzen Tipp geben...



Gruß
Tim

Stimmt, deshalb ging der Link ja direkt auf den Praxisbericht Swissonic mit Rode M 3.

Nicolai
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Hatte den Reporter-Aufnahmegeräte-Thread gesehen, war aber völlig überfordert... also danke für eure Tipps, ich fange ja gerade erst an, mich einzufuchsen.

@Tim: Aus deiner Erfahrung: Würdest du ein zusätzliches Mikrofon empfehlen oder kann das integrierte Mikro auch schon was, wenn ja welches würdest du nutzen. Ich bräuchte eine Art Allrounder, vorallem für O-töne, Interviews, und für Atmo...

Grundsätzliche Frage: Lassen sich bei solchen Aufnahmegeräten grundsätzlich Handmikros aller Art anschließen? Kann ich also ein richtig gutes, hochwertiges Mikro nehmen und spüre tatsächlich einen Qualitätsunterschied oder sollte man da in ähnlichen Qualitätsklassen bleiben, weil die eher billigeren Aufnahmegeräte mit den Anforderungen nicht zurecht kommen?
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Hmmm...

das hört sich jetzt schon nichtmehr nach "Einsteiger" an,
sondern eher nach kompletter Ausrüstung...

Handmikros kann man anschließen, sogar mit Phantomspeisung.

Für O-Töne, Interviews (und auch mal Atmo) würde ich ein
Sennheiser ME66 nehmen. Kostet dann aber nochmal soviel
wie das Aufnahmegerät.


@ Nicolai: Swissonic ist zwar günstig ...aber für die Tonne.


Gruß
Tim
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Würdest du ein zusätzliches Mikrofon empfehlen oder kann das integrierte Mikro auch schon was, wenn ja welches würdest du nutzen. Ich bräuchte eine Art Allrounder, vorallem für O-töne, Interviews, und für Atmo...

Ich bin zwar nicht Tim, aber: für Interviews würde ich ein externes Handmikrofon unbedingt empfehlen. Selbst die Mikrofone der - im gegensatz zu Swissonic und co - schon "etwas gehobenen" Geräteklasse wie Marantz PMD620 Oder Olympus LS-10 bzw. LS-11 taugen nur sehr bedingt zur O-Ton-Akquise. Ohne umfangreiche Nachbearbeitung (viel Filtern, entploppen, teils durch händisch zu setzende Schnitte) kann man sowas nicht seriös senden.
Zur Atmo-Aufnahme sind sie allerdings nahezu immer gut geeignet.



Lassen sich bei solchen Aufnahmegeräten grundsätzlich Handmikros aller Art anschließen? Kann ich also ein richtig gutes, hochwertiges Mikro nehmen und spüre tatsächlich einen Qualitätsunterschied oder sollte man da in ähnlichen Qualitätsklassen bleiben, weil die eher billigeren Aufnahmegeräte mit den Anforderungen nicht zurecht kommen?
Sorry, jetzt wird es ein bisschen technisch, denn: leider nein. Grundsätzlich lassen sich an die Aufnahmegeräte, die als Mikrofoneingang einen Miniklinkenanschluss haben, keine Kondensatormikrofone anschließen, die zwingend Phantomspeisung benötigen. Außerdem muß man auf den Ausgangspegel des Mikrofons achten. Vereinfacht gesagt gilt: je billiger der Rekorder, desto höheren Pegel sollte das Mikrofon liefern. Die Angabe, auf die man beim Mikrokauf achten sollte, ist der sog. Freifeldleerlaufübertragungsfaktor, angegeben in mV/Pa. Je größer dieser Wert, desto mehr Pegel liefert das Mikro.

Für die günstigen Rekorder empfehle ich das AKG C-1000S. Das ist von der Preis/Leistung her OK, liefert einen hohen Pegel udn kann auch mit Batterie im Schaft betrieben werden. Der Klang ist ausgewogen. Ein Mikrofon, an dem man lange Freude haben wird, wenn man später mal beim Rundfunk anfängt und zur Beitragsproduktion übergeht.

Das von Timmey vorgeschlagene Sennheiser ME66 ist auch sehr gut, allerdings "gerichteter" als das AKG. Heißt, es dämpft den von der Seite einfallenden Schall besser, neigt aber auch schneller zum Ploppen und erfordert etwas mehr Übung bei der Handhabung.
Wenn der Rekorder schon etwas besser ist, nimm den Reportage-Klassiker, ein Sennheiser MD 421. Das liefert konstruktionsbedingt zwar nicht so viel Pegel, klingt aber ausgewogen und ist batterielos, unkompliziert und nahezu unzerstörbar.

Zustimmen muß ich auch Timmeys Kommentar zum Swissonic. Wenn der in die Tonne kommt, ist's schon schade um die Tonne. Häufig hört man - neben den wirklich nicht guten und verfärbenden Vorverstärkern - von Summ- Brumm- und Sirrgeräuschen. Ich werde häufiger nach Rekordern gefragt, und für den Preis kann man einfach noch keine ausgereifte, rundfunktaugliche Lösung anbieten.

Wie hoch ist Dein Budget? Im Nachhinein ärgert man sich viel länger über ein mieses Produkt als man sich über den günstigen Preis freut. Und einmal vernünftig gekauft erspart Dir Nerven, dem Technker Ausflüche und dem Hörer ne schlechte Aufnahme.
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Wie hoch ist Dein Budget? Im Nachhinein ärgert man sich viel länger über ein mieses Produkt als man sich über den günstigen Preis freut. Und einmal vernünftig gekauft erspart Dir Nerven, dem Technker Ausflüche und dem Hörer ne schlechte Aufnahme.

Genau das versuche ich mir gerade selbst zu beantworten. Mal abgesehen davon, dass ich eigentlich gar kein Geld zu verschenken hab, muss ich mir klar darüber werden, ob ich die absolute Einstiegsvariante (von mir aus ein Swissonic oder ähnliches) will und damit nicht so weit komme, aber erstmal ein bisschen spielen kann oder ob ich (guten Mutes, dass ich als Radioreporterin Fuß fasse...) ein Gerät+Mikro wähle mit dem ich ggf. beim Radio Chancen hab, damit weiterzuarbeiten....

Nochmal zu Budget: Ich darf mir von den lieben Eltern zum Studienabschluss etwas wünschen: Wenn ich glaubhaft machen kann, dass ich unbedingt ein "gehobenes Aufnahmegerät" + Mikro brauche, sind vielleicht 400 Euro drin. Allerdings bleibt dann (in meiner ganzen beruflichen Orientierungslosigkeit) die Frage, ob ich mir dann nicht lieber eine einigermaßen gescheite Kamera wünsche (und mir selbst ein billigeres Aufnahmegerät "zum Spielen" kaufe)... achja...

Gesetz den Fall ich setze auf ein "rundfunktaugliches" Gerät- würde ich für 400 Euro etwas bekommen, für das ich bei einem Radiosender nicht aus der Tür gejagt würde? Gerne lese ich eure Diskussionsbeiträge und bemühe mich nach bestem Wissen und Gewissen auch die technischen Beiträge zu verstehen (ohne komm ich ja wohl auch nicht weiter)

Merci!
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

ob ich die absolute Einstiegsvariante (von mir aus ein Swissonic oder ähnliches) will und damit nicht so weit komme, aber erstmal ein bisschen spielen kann oder ob ich (guten Mutes, dass ich als Radioreporterin Fuß fasse...) ein Gerät+Mikro wähle mit dem ich ggf. beim Radio Chancen hab, damit weiterzuarbeiten....
[...]
Gesetz den Fall ich setze auf ein "rundfunktaugliches" Gerät- würde ich für 400 Euro etwas bekommen, für das ich bei einem Radiosender nicht aus der Tür gejagt würde?

Völlig verständlich.

Ich empfehle Dir für den Anfang das mit 350,- € günstige, aber dennoch gute Zoom H4n.

225428.jpg


Es kann alles was ein gutes Reportage Gerät können muss bei guter Qualität.

Hochwertige Aufnahmen machen in WAV Audio bei 44.1 Khz und 16 Bit Tiefe.
Mit relativ guten eingebauten Elektret Mikrofonen in professioneller X/Y Anordnung.

Es hat professionelle XLR Anschlüsse mit zuschaltbarer Phantomspeisung (48 V).
Die sind kombiniert mit 6,3 mm Klinkenbuchsen Eingängen.
Die XLR Eingänge sind praktisch zum Anschluss an sogenannten Presseverteiler
z.B. bei Konferenzen, Presseterminen und natürlich allen möglichen Mikrofonen.

Über einen USB Anschluß lässt sich alles schnell auf den PC übertragen.
Zudem kann das Gerät 4 Spuren aufzeichnen und hat sehr viele Sachen zusätzlich
eingebaut. Wie z.B. einen eingebauten Lautsprecher zum abhören.

Der Stromverbrauch ist moderat und ein Ladung hält den ganzen Arbeitstag.
Das Gehäuse robust, ist aber aus Kunststoff! Man hört Griffgeräusche wenn man nicht ruhig hält.

Es ist eigentlich für den Musiker konzipiert, kann aber dennoch hervorragend für den
Radio Broadcast Bereich eigesetzt werden. Es lässt sich z.B. auch als externe
Soundkarte an einen PC/Laptop anschließen und punktet durch seine sehr universelle
Einsatzmöglichkeiten unterwegs und in unterschiedlichsten Aufnahmesituationen.

Daran lassen sich jederzeit ein optimales Mikrofone, für unterschiedlichste
Einsatzzwecke anschließen, was bei den meisten anderen Geräten in der Preisklasse
nicht möglich ist.

Ein Mikrofon zu empfehlen ist schwieriger. Denn es hängt sehr von dem Einsatzbereich ab.
Ähnlich wie ein Wechsel-Objektiv für eine Spiegelreflex-Kamera, gibt es nicht das "eine".
Die eingebauten Zoom H4n Mikrofone sind schon sehr universell benutzbar und decken
den typischen Reportagebereich weit ab.

Als zusätzliches externe Mikrofon würde ich im Zusammenspiel mit dem Zoom H4n ein
AKG C 1000 Kondensatormikrofon (Niere) für 132,- € vorschlagen.

140263.jpg


Da es sehr schön brilliant abbildet und entweder über die eingebaute Batterie oder die 48 V Phantomspeisung des Gerätes versorgt werden kann. (Damit überschreiten wir aber schon dein Budget ;) )

Wichtig ist es in jedem Fall ein Windschutz dazu zu kaufen, bei dem Zoom H4n
und bei dem AKG C 1000!

Du kannst aber erst mal nur mit dem Zoom H4n ohne externes Mikrofon anfangen.
Wahrscheinlich wird die Klangqualität nach einigen Aufnahmetest überzeugen
und Du wirst auf ein zusätzliches Mikrofon verzichten.

Probier das Gerät einfach mal bei einem Händler aus.


Gruß Codo
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Unter Berücksichtigung der 400 EUR, die Dir zur Verfügung stehen, empfehle ich das bereits erwähnte AKG C1000S und dazu einen TASCAM DR-1.

Macht beim Versandhaus mit dem T zusammen 371 EUR.

Ich selbst kenne das AKGC1000S nicht, verlasse mich aber auf die überwiegend wohlklingenden Bewertungen der Profis hier.

Ich (zwar schon seit Jahren radioaktiv, aber auch noch Student und Berufsanwärter) nutze einen TASCAM in Verbindung mit einem Beyerdynamic MCE 86 S II.
Der Recorder ist vollkommen in Ordnung und benutzerfreundlich, die eingebauten Mikros sind (draußen nur bei Verwendung eines Windschutzes) vergleichsweise sehr Atmo-tauglich, finde ich.

Mit einem externen Mikrofon (z.B. dem AKG) an diesem Recorder für Interviews und O-Töne wirst Du definitiv rundfunktauglich arbeiten können.

Wie sich der Recorder schlägt, wenn er im hektischen Alltag bei Wind und Wetter eingesetzt wird, vermögen die Vollprofis sicher besser zu berurteilen. Ich setze ihn regelmäßig ein und behandele meine Technik liebevoll. Mit den Ergebnissen war ich bislang immer zufrieden - obwohl mein klanglicher Anspruch hoch ist.

Bei Interesse kann ich Klangproben per PN zur Verfügung stellen.

Grüße vom
Ostseelauscher

Nachtrag: Auf ein zusätzliches Mikrofon würde ich - bei Interviews, Pressekonferenzen usw. -, wenn irgend möglich, nicht verzichten. Die Vorteile externer Mikrofone bei der Atmo-Aufzeichnung (das Aufnahmefeld ist recht weit) können sich bei einem Interview in lauter Umgebung schnell als schlagende Nachteile darstellen.
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Unter Berücksichtigung der 400 EUR, die Dir zur Verfügung stehen, empfehle ich das bereits erwähnte AKG C1000S und dazu einen TASCAM DR-1.
Oder das erwähnte C1000S und einen Olympus LS-10. Diese Kombination funktioniert auch wunderbar.

Nachtrag: Auf ein zusätzliches Mikrofon würde ich - bei Interviews, Pressekonferenzen usw. -, wenn irgend möglich, nicht verzichten. Die Vorteile externer Mikrofone bei der Atmo-Aufzeichnung (das Aufnahmefeld ist recht weit) können sich bei einem Interview in lauter Umgebung schnell als schlagende Nachteile darstellen.
Volle Zustimmung. Erschwerend kommt hinzu: wer die Handhabung von Stereo-Mikrofonen nicht gewohnt ist, nimmt bei einem Interview schnell mal Mist auf. Nicht so gravierend beim Zoom, da die Mikrofone x/y angeordnet sind, sehr wohl aber bei den kleinen Marantz, Olympus, Tascam...
Ganz davon abgesehen liefern diese kleinen Elektretdinger in der Regel einen "metallisch" anmutenden Klang ab, das kommt bei Stimmwiedergabe nicht gut.

Fleur schrieb:
Nochmal zu Budget: Ich darf mir von den lieben Eltern zum Studienabschluss etwas wünschen: Wenn ich glaubhaft machen kann, dass ich unbedingt ein "gehobenes Aufnahmegerät" + Mikro brauche, sind vielleicht 400 Euro drin. Allerdings bleibt dann (in meiner ganzen beruflichen Orientierungslosigkeit) die Frage, ob ich mir dann nicht lieber eine einigermaßen gescheite Kamera wünsche (und mir selbst ein billigeres Aufnahmegerät "zum Spielen" kaufe)... achja...
Naja, man muß schon ein bisschen radioverrückt sein. ;)
Für 400,- kommst du schon ganz amtlich hin, Vorschläge wurden oben ja schon genannt. Wobei man das Zeug notfalls auch ohne riesigen Wertverlust wieder verkaufen kann.
Wenn's wirklich "zum Spielen" sein soll, reicht notfalls auch ein gebrauchter MD-Rekorder von Ebay + ein oben genanntes Mikrofon, aufnehmen wird der auch. Nachteile wären das lineare Einspielen in den PC - Geräte, die das über USB können sind selten. Die Bedienung ist oft fummelig, gerade was die Aussteuerung etc. angeht und ein Qualitätswunder darf man vom Mikrofonverstärker auch nicht erwarten. Gibt aber nach wie vor Kollegen, die solche Geräte im Einsatz haben.

Das Mikrofon kann man dann bei Gefallen ja weiter verwenden und den Rekorder irgendwann ersetzen.
Und ja, es geht hier schon recht technisch zu, "leider" muß man sich auch in der Redaktion damit auseinandersetzen. Die Einsätze, wo ein Techniker mitgeht und die Aufnahmen macht, sind leider seeeeehr selten. Aber, wenn irgendwas unklar ist, fragen!
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Ich würde dir aus eigener Erfahrung auch zu dem von "Codo" empfohlenen Zoom H4n raten.
Die Vorzüge sind oben schon ausführlich beschrieben. Es hat, und das war für mich kaufentscheidend, eine wirklich unglaubliche Brillianz mit den eingebauten Kondensatormikros. Es gab da mal einen Vergleich mit Hörproben auf einem Musikerboard. Da klangen die anderen Testkandidaten wie ein "Anett-Recorder" aus der DDR. Ehrlich!
Nachteile sind folgende:
- bei häufigem Gebrauch (on the Road) nutzt sich die Beschriftung der Tasten relativ schnell ab.
- die Mikros nur mit Windschutz betreiben. Entweder der mitgelieferte oder der von Rycote
- Griffgeräusch deutlich hörbar
Zusatzmikros sind a la Couleur anschließbar. Da würde ich bei der Interviewsituation am Rand des "Roten Teppichs" eher zu dynamischen Mikros raten, da diese besser mit den Griffgeräuschen umgehen als Kondensatormikrofone. Hast du allerdings Ruhe beim Interview, kannst du getrost auf die eingebauten Mikros zurückgreifen. Die sind echt ganz große Klasse.
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Ich würde empfehlen, Dir eines bei dem von Dir favorisierten Radiosender auszuleihen. Die haben nämlich grade für die ganz blutigen Anfänger oftmals Geräte da.
Und dann, wenn Du denkst, das ist das, was Du schon immer machen wolltest, dann empfiehlt sich die genauere Betrachtung dessen, was Du Dir anschaffen willst. 400 Euro sind zwar kein Pappenstiel. Aber - wenn mans unter professionellen Gesichtspunkten betrachtet, eher mindestens 2 Hunderter zuwenig. Deswegen solltest Du schon wissen, in welchem Hörfunk-Genre Du Dich voraussichtlich auf Dauer aufhalten willst. Form follows Function - and type of equipment is following demand. Und was für Dich das wichtigste an solchen Geräten ist, merkst Du erst, wenn Du mit ihnen länger gearbeitet hast. Technik ist nicht alles - und gerade zu Anfang solltest Du erst mal lernen, was wirklich nötig ist, bevor Du von den ganzen Spielereien erdrückt wirst und dich nur noch rumärgerst.
Auch auf die Gefahr hin, daß ich jetzt geprügelt werde: Die besten Schnitte kriegen nach wie vor (auch auf dem Computer) die hin, die das noch an der STuder/Otari/AEG gelernt haben ... (mir ist jetzt die Bezeichnung für die Maschinen aus dem VEB Rundfunktechnik entfallen) ...
und so empfehle ich DIr das auch zu handhaben.

Wer mit vollem Equipment bei einem Radiosender aufschlägt, erweckt oft eine ungute Erwartungshaltung - insbesondere als Anfänger.
Und für die ersten Umfragen brauchts kein 400 Euro Investment.
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Auch auf die Gefahr hin, daß ich jetzt geprügelt werde: Die besten Schnitte kriegen nach wie vor (auch auf dem Computer) die hin, die das noch an der STuder/Otari/AEG gelernt haben ... (mir ist jetzt die Bezeichnung für die Maschinen aus dem VEB Rundfunktechnik entfallen) ...
und so empfehle ich DIr das auch zu handhaben.


Und für die ersten Umfragen brauchts kein 400 Euro Investment.

Sehe ich genauso, um erstmal zu testen, gibts genug Möglichkeiten, zum Beispiel bei den ganzen Studentenradios, die haben auch Ausrüstung zum verleihen.

Zum Üben müssten sich Anfänger allerdings 'ne gebrauchte Studer oder sowas zulegen, die gibts ja bei den Radios nirgendwo mehr. Fände ich jetzt ein bisschen übertrieben... ;)
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Na, dann könnt ihr ja mit den Anfängerseminaren gleich loslegen. Der Weiterbildungsmarkt boomt sowieso ohne Ende... :)
Jetzt bei mir buchen: auf der M15A ABC-Übung auf Zeit schneiden... ;)

Wobei ich kks Statement unterschreiben will. Ich dürfte zur letzten Generation gehören, die den Bandschnitt noch gelernt und auch gebraucht hat - geschadet hat's mir sicher nicht.
Außenübertragung, keinerlei Infrastruktur, nur Laptop und Satanlage: Klirrende Kälte, gleißende Sonne, auf dem Laptopdisplay die Hüllkurve nur zu erahnen. Gut, wenn man da noch "akustisch" schneiden kann.

Mal wieder Konstruktiv: Bei den meisten öffentlich-rechtlichen Sendern kann man sich als freier Autor i. d. R. Geräte ausleihen, aber eben nicht bei allen.
Je nach Wohnort kann es aber schonmal umständlich sein, zu "Geschäftszeiten" vor dem Interview zur Geräteausgabe zu gehen, um sich das Zeug zu holen.

Was allerdings wirklich ungern gesehen wird: nur schlecht geschnittene Töne in kleiner Datenrate auf nem USB-Stick oder ähnlichem mitzubringen, ohne das Quellaudio dabei zu haben. Dann kann man sich nämlich während der Produktion in dem bisschen, was man hat auf die Suche nach was äquivalentem machen, das man für das hinten versehentlich abgeschnittene -t wieder dranhängt...
Vorschneiden gerne, aber immer mit genug "Schnittfleisch".
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Ja Mensch, da hab' ich jetzt wieder was losgetreten ...
Aber auf meiner BX-55 kann man diesen Teil der Materie auch schön üben ...;)
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

[OT]

Ich würde gerne einen Einsteigerkurs buchen, um die Technik der Vor-Digital-Zeit zu erlernen. Ernsthaft!

Gruß, Uli ;)
[/OT]

Das ist ja ernsthaft der Hammer! Ich hab das immer mit learning by doing gemacht, ging irtgendwie so lala, Handwerk hat doch goldenen Boden. Da ist damals bei uns im Studentenradio einer von den Senioren-Studenten eingestiegen, hat mit einem Cassettengerät 'ne Reportage gemacht, zwei 90er Cassetten auf Senkel (natürlich in 38) überspielt, das gab so vier Rollen. Dann wollte er von mir einen Beitrag von drei Minuten zusammengeschnitten haben. Ich hab' ihn rausgeschmissen... :p
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Das driftet hier ja langsam ins OT ab, vielleicht sollten wir einen neuen Faden zu Bandschnitt in der Nostalgie-Ecke aufmachen und die betreffenden Beiträge dorthin verschieben...

Das ist ja ernsthaft der Hammer! Ich hab das immer mit learning by doing gemacht, ging irtgendwie so lala, Handwerk hat doch goldenen Boden. Da ist damals bei uns im Studentenradio einer von den Senioren-Studenten eingestiegen, hat mit einem Cassettengerät 'ne Reportage gemacht, zwei 90er Cassetten auf Senkel (natürlich in 38) überspielt, das gab so vier Rollen. Dann wollte er von mir einen Beitrag von drei Minuten zusammengeschnitten haben. Ich hab' ihn rausgeschmissen... :p

Aber hoffentlich nur, weil er keine Anheber gemacht hat oder das Band mit Anhebern unsachgemäß in den Karton gestopft hat.
Die Aufnahmen eines TC-D5 dürften zumindest um einiges Besser sein als der Kram, der hinten bei einem Swissonic oder ähnlichem Low-Budget-Kram rauskommt. Wer die Zeiten der mechanischen Materialschlacht noch erleben durfte (wie ich deren Ausläufer), weiß, warum vieles von dem Tinnef heute in die Tonne gekloppt gehört. Außerdem hat man doch vier Kuchen relativ schnell abgehört.

Mit Senkel hat man jahrzehntelang (größtenteils vor meiner Zeit) großartiges Radio gemacht.
Ich sollte auch mal wieder üben. In der Theorie ist zwar alles klar, aber in der Praxis werde ich fürchterlich langsam geworden sein. Muß in ner ruhigen Minute mal Beiträge darauf "nachproduzieren".
Zumindest hatte man damals nur ein Schnittsystem und mußte nicht noch eine Vielzahl an Software erlernen.

Wäre auch schön, wenn sich noch ältere Kollegen zu Wort meldeten, die über den "Bandalltag" mehr berichten können als ich. Zwei Wellen im Band / CD / PC-Mischbetrieb habe ich noch erlebt, Fernsehproduktion mit ner 8-Spur-Otari (wobei eine Spur für die Timecodeverkoppelung genutzt wurde), bei ner Bigband-Produktion auf DASH andächtig zugeschaut - und auf Senkel Werbung kopiert.
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Die Aufnahmen eines TC-D5 dürften zumindest um einiges Besser sein als der Kram, der hinten bei einem Swissonic oder ähnlichem Low-Budget-Kram rauskommt.

Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber ihr hackt immer so auf dem armen Swissonic rum.

Als ich es bekam, dachte ich auch, es wäre voll der Schrott. Aber mit dem Rode M3 Micro kriege ich Superaufnahmen hin, da sirrt nix, brummt oder knackt, es ist einfach okay. Ein bisschen rauschen schon, aber das kriegt man bei der Nachbearbeitung leicht raus.

Musste ich einfach nochmal loswerden, sorry!
 
AW: Welches Aufnahmegerät/Mikrofon für Einsteiger?

Ich will ja nicht drauf rumreiten, aber ihr hackt immer so auf dem armen Swissonic rum. [...] Aber mit dem Rode M3 Micro kriege ich Superaufnahmen hin, da sirrt nix, brummt oder knackt, es ist einfach okay. Ein bisschen rauschen schon, aber das kriegt man bei der Nachbearbeitung leicht raus.

Problem Nummer 1: Man liest und hört an diversen Stellen, das es sporadisch und nicht unbedingt nachvollziehbar zu Aussetzern auf der Aufnahme kommen soll. Ich bin wahrlich kein Freund der "Fachberatung" des Music Stores, aber selbst die bestätigen hinter vorgehaltener Hand, dass deren baugleiches Pendant (unter dem Namen "Fame" vertrieben) solche Probleme macht.

Problem Nummer 2: Rauschen brauchbar nachträglich rauszufiltern ist für den Rundfunkeinsteiger nahezu unmöglich, selbst wenn man die Software dazu besitzt...

Ich will den Leuten ja nur die Nerven schonen...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben