Wer hört eigentlich SWR2?

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Eprom

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Dieser Beitrag ist so gemeint wie er geschrieben ist und soll keine Kritik implizieren. Also. Fuer wem wird dieses Radioprogramm gemacht? Warum wird Sueddeutschland Nachts um 3 mit Opern oder Klavierkonzerten beschallt? Wer soll sich das anhoeren? Was ist der Zweck dahinter?
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

Ich gehe mal davon aus, daß diese Frage generell auf die ARD-Kultur- und Klassikwellen anwendbar ist, also auch z.B. auch auf BR-Klassik, WDR 3, hr2, SR2, NDR Kultur, MDR Figaro, RBB Kulturradio, Nordwestradio. Nachts sind diese Programme ja ohnehin im Nachtkonzert zusammengeschaltet.

Wer hört so etwas? Eine lose Zusammenstellung:

  • Meine ehemalige Russischlehrerin und ihr Mann. Beide über 70, er Jahrzehnte an der Uni in der Chemielehrerausbildung, sie Russisch- und Musiklehrerin. Konzertflügel im Wohnzimmer, Philharmonie-Dauerbesucher. Gesamter Freundeskreis letztlich "gehobener Personenkreis": Akademiker, Unternehmer, irgendwelche obskuren Millionäre, die mit dem Kleinflugzeug anreisen, ...
    Sie ist leidenschaftliche Klassikhörerin und hat inzwischen ja genug Zeit, den Tag mit den ARD-Kulturwellen zu verbringen. Derzeit hat sie BR-Klassik, Bayern 2, MDR Figaro, NDR Kultur und WDR 3 im UKW-Kabel, hr 2 fehlt aus technischen Gründen seit einem Jahr. Bei technischen Störungen ruft sie sofort bei mir an: "Figaro ist weg, mir fehlt vormittags dieses oder jenes, kannst du mal bitte..."
    Wenn ich die Frau besuche, berichtet sie über Gehörtes, nicht nur Musik, auch Wortsendungen, die feste Einschalttermine bei ihr haben. Tief nach Mitternacht wird sie vermutlich eher selten hören, aber Beschwerden, gute Sendungen auf arte oder 3sat kämen tief in der Nacht, sind auch schon zu mir vorgedrungen.
  • Meine Personalchefin hört gewiß auch mal nachts. Workaholic, in den richtig harten Zeiten gerne 70 Wochenstunden, ich sah oft um 22 Uhr Licht im Personalbüro brennen. Ich weiß von ihr, daß Sie bevorzugt Klassik hört und wollte ihr längst mal DVB-C-Empfang bescheren. Bislang fand sich kein Platz in ihrem Terminkalender und sie ließ mich wissen, daß Figaro erstmal reiche.
  • Mein "großer" Chef (41) ist auch Klassik-Hörer und würde gewiß, wenn er Zeit hat, mal abends / nachts Kulturwellen hören. Es sei denn, er singt gerade selbst im Chor oder fährt gerade auf der Autobahn mit Metallica-Beschallung zu nem Termin. Der Mann ist da recht flexibel.

Das ist ein ziemlich breites Spektrum. Wolltest Du so etwas hören oder implizierte Deine Frage doch was anderes?
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

SWR 2 darf man auf keinen Fall auf eine Klassikwelle reduzieren: SWR 2 ist eine Kulturwelle mit sehr hohem Wortanteil und wahrscheinlich die beste Deutschlands. Ich kenne keine ARD-Kulturwelle die täglich so viele Features und Hörbilder (Wissen, Leben, Dschungel), soviel kulturelles und politsiches Wort (3 Journale am Tag, Kontext, Aktuell-Sendungen) bietet. Und dazu kommt unter der Woche die Wortleiste um 22 Uhr (Essay, Literatur, Feature etc.) Diese Liste könnte man noch fortsetzen, etwa die Wissenssendung Impuls oder die Matinee (übrigens die einzigen zwei Sendflächen, in denen "magaziniert" wurde), die Zeitgenossen, die Spätvortsellung (Kleinkunst) usw., usf.

Die gleiche Vielfalt ebenso bei der Musik: Auch wenn es die Sendungstitel nicht vermuten lassen: Viele Musikstrecken sind nicht einfach Klassik-Abnudel-Sendeflächen wie bei NDRkultur oder rbb Kulturrradio sondern musikjournalistische Sendungen. Darin liegt der Unterschied!

SWR 2 ist die die letzte nicht flach formatierte Kulturwelle Deutschlands. Möge sie nie den traurigen Weg von NDR 3 (heute NDRkultur) oder WDR 3 gehen.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

Ich gehe mal davon aus, daß diese Frage generell auf die ARD-Kultur- und Klassikwellen anwendbar ist, also auch z.B. auch auf BR-Klassik, WDR 3, hr2, SR2, NDR Kultur, MDR Figaro, RBB Kulturradio, Nordwestradio. Nachts sind diese Programme ja ohnehin im Nachtkonzert zusammengeschaltet.

Wer hört so etwas? Eine lose Zusammenstellung:

  • Meine ehemalige Russischlehrerin und ihr Mann. Beide über 70, er Jahrzehnte an der Uni in der Chemielehrerausbildung, sie Russisch- und Musiklehrerin. Konzertflügel im Wohnzimmer, Philharmonie-Dauerbesucher. Gesamter Freundeskreis letztlich "gehobener Personenkreis": Akademiker, Unternehmer, irgendwelche obskuren Millionäre, die mit dem Kleinflugzeug anreisen, ...
    Sie ist leidenschaftliche Klassikhörerin und hat inzwischen ja genug Zeit, den Tag mit den ARD-Kulturwellen zu verbringen. Derzeit hat sie BR-Klassik, Bayern 2, MDR Figaro, NDR Kultur und WDR 3 im UKW-Kabel, hr 2 fehlt aus technischen Gründen seit einem Jahr. Bei technischen Störungen ruft sie sofort bei mir an: "Figaro ist weg, mir fehlt vormittags dieses oder jenes, kannst du mal bitte..."
    Wenn ich die Frau besuche, berichtet sie über Gehörtes, nicht nur Musik, auch Wortsendungen, die feste Einschalttermine bei ihr haben. Tief nach Mitternacht wird sie vermutlich eher selten hören, aber Beschwerden, gute Sendungen auf arte oder 3sat kämen tief in der Nacht, sind auch schon zu mir vorgedrungen.
  • Meine Personalchefin hört gewiß auch mal nachts. Workaholic, in den richtig harten Zeiten gerne 70 Wochenstunden, ich sah oft um 22 Uhr Licht im Personalbüro brennen. Ich weiß von ihr, daß Sie bevorzugt Klassik hört und wollte ihr längst mal DVB-C-Empfang bescheren. Bislang fand sich kein Platz in ihrem Terminkalender und sie ließ mich wissen, daß Figaro erstmal reiche.
  • Mein "großer" Chef (41) ist auch Klassik-Hörer und würde gewiß, wenn er Zeit hat, mal abends / nachts Kulturwellen hören. Es sei denn, er singt gerade selbst im Chor oder fährt gerade auf der Autobahn mit Metallica-Beschallung zu nem Termin. Der Mann ist da recht flexibel.

Das ist ein ziemlich breites Spektrum. Wolltest Du so etwas hören oder implizierte Deine Frage doch was anderes?

Wie viele Chefs und Akademiker gibt es denn in Deutschland das die ihre eigenen Radiosender haben?Mal davon agesehen das man als Akademiker leicht zum Fachidioten verkommen kann, der nicht unbedingt seine aesthtischen Beduerfnisse mit Klassik befriedigt haben will.Eigentlich geht es um die Frage was man als programmverantwortlicher erwartet, wenn diese Musik auf den 'weniger gebildeten' oder normalverbraucher trifft
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Unser einst als Land der "Dichter & Denker" gerühmte Deutschland kann, nein - muss, sich solche Wellen wie SWR 2 einfach leisten, um der zunehmenden sozialen und intellektuellen Verwahrlosung unserer Gesellschaft zumindest ein wenig entgegenzusteuern!

Prekariats-Wellen gibt es doch nun wirklich bis zum Erbrechen . . .
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AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Unser einst als Land der "Dichter & Denker" gerühmte Deutschland kann, nein - muss, sich solche Wellen wie SWR 2 einfach leisten, um der zunehmenden sozialen und intellektuellen Verwahrlosung unserer Gesellschaft zumindest ein wenig entgegenzusteuern!

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Obwohl ich weiß wie der Beitrag gemeint war, ist es doch anmaßend indirekt zu behaupten, dass man intellektuell verwahrlost wenn man sich nachts um halb 3 kein Klavierkonzert auf SWR2 gibt...
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

Wie viele Chefs und Akademiker gibt es denn in Deutschland das die ihre eigenen Radiosender haben?
Also, ich bin kein Chef (mehr), bin aber Akademiker (promoviert) und habe da, wo ich arbeite, keinen "eigenen Radiosender". Genauer: auf den Programmen, die mir am Ort zur Verfügung stehen, läuft nichts, das mich auch nur ansatzweise ansprechen würde. Aus diesem Grunde nutze ich dort auch keinerlei Medien. Und da die, denen es geistig-kulturell ähnlich geht wie mir, auch ganz individuell, wie offenbar gewünscht und kalkuliert, jeder für sich innerhalb ihrer 4 Wände hocken, fällt auch direkte menschliche Kommunikation flach. Inzwischen machen sich deswegen bei mir durchaus Zeichen seelischer Unterernährung breit.
Für Dich zur Beruhigung: es gibt also auch Akademiker zweiter Klasse. :D

Ich nehme dafür wahr, daß die Trivialprogramme sämtlich austauschbar sind. Mithin haben wir in Thüringen 4 mal Rock-/Pop-Dudel, wo einmal doch auch gereicht hätte. Mit welchem Recht?

Die Trivialprogramme werden übrigens nicht nur von nicht-Akademikern genutzt. Genausowenig, wie die Kulturwellen nur von Akademikern genutzt werden. Der türkische Taxifahrer in Mainz, der mich da letztens herumkutschierte, hatte den DLF (!!!) eingestellt. Und der Produktionslogistiker im Blaumann, der bei uns jeden Tag die Kisten durch die Werkhalle fährt, hört zu Hause Figaro. Er hat halt nicht diese Klassik-Allergie, die ich habe.

Aber worauf willst Du eigentlich hinaus, wenn Du im Ausgangsposting Wert darauf legtest, Dein Beitrag "soll keine Kritik implizieren"? Deine Argumentation riecht gerade nach dem massivsten Formatfaschismus, den ich jemals gelesen habe. Andererseits ist es nur konsequent, daß solche Gedanken mal auf die Tagesordnung kommen. Bislang hat es nur niemand an der Zielgruppe "Akademiker" festgemacht, die Deiner Meinung nach offenbar keine Existenz- und Berücksichtigungsberechtigung hat. Bislang waren es immer kulturelle Minderheiten (also alle, die nicht die Charts auswendig können und wissen, wie es klingt, wenn psychisch halbwegs intakte Menschen sprechen), denen man das Existenzrecht in diesem Lande streitig macht.

Ich verrate Dir mal eins: wenn all jene, die in unserem Rundfunksystem nicht mehr berücksichtigt werden mit ihren geistigen, kulturellen und ästhetischen Ansprüchen, ab Montag früh einfach mal verschwunden wären, bräche das Land zusammen. Blieben Mülltonnen ungeleert, Notaufnahmen unbesetzt, fiele der Strom aus, blieben Züge augenblicklich stehen.

Und das hat nichts mit "Akademikern" zu tun. Sondern schlicht und einfach dmait, daß Menschen sehr unterschiedliche Vorlieben und Lebensrealitäten haben. Viele davon werden im deutschen Hörfunk seit Jahren schon nicht mehr abgebildet. Tendenz zunehmend.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

Ich höre z.b. fast täglich um 8.30h SWR2 - Wissen - 30min Information über ein interessantes Thema - Danke SWR2
 
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In dem Zusammenhang eine Frage nach München: Wozu braucht man eine volle UKW-Frequenz für die Verbreitung eines Klassik-Programms, das in der Stunde weniger als 6.000 Leute hören, während andere Zielgruppen (Jugend/Ältere) in den Mond gucken? Klassische Musik könnte man doch auch in Bayern 2 unterbringen, wo die vorherrschende Musikfarbe ohnehin keinen Erfolg hat. Aber vermutlich wird von dort abermals niemand Stellung beziehen...

Auf Bayern 2 könnte man in verschiedenen Programmflächen Wort- und Klassiksendungen bündeln, so würde man die quotenmäßig dahindümpelnde Welle für die Kernzielgruppe sicher attraktiver machen.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Was leisten wir uns dann überhaupt noch Staatstheater und Opernhäuser, wenn ein Mario Barth in der Lage ist, in einem Abwasch 70.000 Leute im Berliner Olympiastadion kulturell zu befriedigen.
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Ich plädiere keineswegs dafür, die Klassik aus dem Programm zu nehmen, aber auf das Verhältnis kommt es an. Und die 100%igen Klassik-Puristen könnte man auch digital versorgen.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Ich verstehe Deine Frage nicht, Eprom. Wieso lautet die Frage nicht, wer SWR 1 oder NDR 2 hört?
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

SWR2 besteht ja keinesfalls nur aus Klassik. Schaut doch einfach mal ins Programmschema. Bayern2 kann man in RLP und BW nicht überall per UKW empfangen, das würde also nicht genügen.
 
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Ich habe gern SWR 2 gehört, aber nachts höre ich kaum mehr was, eher SWR.contra, was ja MDR info wird. Oder aber ich höre Klassik-CDs, was ja auch eine Alternative wäre. Klassikradio krieg ich nicht rein. Ach ja, SWR 4 BW wird mir immer sympathischer...
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2 ?

Und das hat nichts mit "Akademikern" zu tun. Sondern schlicht und einfach dmait, daß Menschen sehr unterschiedliche Vorlieben und Lebensrealitäten haben. Viele davon werden im deutschen Hörfunk seit Jahren schon nicht mehr abgebildet. Tendenz zunehmend.
Na ja, mag ja sein, daß dem Einen oder Anderen sein Radio DDR II höllisch fehlt. (Ehemalige) Lebensrealitäten hin oder her; letztendlich war doch nicht alles schlecht - was uns der Herr Mühlfenzl mit auf dem rundfunkmedialen Weg der postsozialistischen Zeit gab, oder? ;)
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Das ist kein Ost-West-Problem, sondern ein inhaltliches Problem. Die Lebensrealitäten, die der Privatfunk vermittelt, sind bis auf extrem wenige Ausnahmen unvereinbar mit denen von kulturell aktiven, neugierigen, anspruchsvollen Menschen. Das wissen wir - muß man ja nicht einschalten.

Wenn es allerdings zu Zuständen kommt wie bereits im Bereich vieler ARD-Anstalten geschehen, daß auch bei den öffentlich-rechtlichen ganze geistig-kulturelle Umfelder nicht mehr stattfinden, dann stimmt mich das bedenklich. Man merkt das an teils bizarr anmutendem "Ausweichverhalten": die Gewohnheit, ein Radio laufen zu haben, scheint so stark zu sein, daß dann halt z.B. in Studenten-WGs in Jena häufig MDR Info läuft - in einem Umfeld, von dem man eigentlich erwartet, durchaus eher Musik-fixiert zu sein. Man nimmt aber halt nicht die Musik der Privatsender oder die von Jump, sondern verzichtet und beschränkt sich aufs Wort. Und das sucht man sich freilich halt dort, wo es am ehesten zur Erwartungshaltung paßt. D-Kultur und DLF fand ich da auch überdurchschnittlich häufig, Figaro ebenso. Ich behaupte: gäbe es dort Radio Eins auf UKW, sähe das alles ganz anders aus.

Unser aus Mainfranken zugewanderter und vorher in Heidelberg lebender Physiker (knapp 30) hörte gar kein Radio. "Da kommt nur Schrott". Daß man von ihm keinen Widerstand und keine Klagen hörte, lag schlicht daran, daß für ihn die Welt bereits Radio-frei ist. Und das geht vielen so, Tendenz steigend. Der Begriff "Radio-Musik" als abwertende Bezeichnung für akustischen Sondermüll im Einheitslook ist erstaunlich weit verbreitet.

Wenn Radio-Abstinenz ohne persönliche "Mangelerscheinungen" vonstatten geht, ist das wirklich fein. Mir zumindest hat ein gutes Radioprogramm aber immer das Gefühl gegeben, nicht alleine auf dieser Welt zu sein. Radio ließ mich mit dem Wissen durch den Tag gehen, daß da noch viele mehr sind, die so ähnlich empfinden wie ich, auch wenn ich sie nicht persönlich kenne. Man erkannte sich am Radiosender - etwas, das mir heute völlig fehlt. Ich muß zugeben, den Großteil meines Lebens ohne menschliche Kontakte zu verbringen, da es massive Inkompatibilitäten mit den meisten anderen Lebensrealitäten und kulturellen Präferenzen gibt. Da war so eine Verbindung sehr viel wert. Möglicherweise treibe ich mich auch genau deswegen hier herum.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

Ich höre gerne Kultur-, Wissen- und Informationswellen (auch SWR2) zur Entspannung. Von den restlichen Programmen bekomme ich Kopfschmerzen und begegne diesen mit Desinteresse.
 
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Nein, ich höre nicht SWR 2 - aber das Programmschema ist in der Tat nicht uninteressant. Wenn die Features und Infos noch woanders im Programm laufen umso besser. Es wurden ja die klassischen Flachfunkwellen kritisiert, z.B. WDR 3.
In der Tat gebe ich Radiowaves recht. Da wo man Radio ständig erwartet läuft entgegen der Erwartung ein anderes Programm. Neulich hielt ich mich bei einem EDV Büro auf, wo 2 Programmierer arbeiteten. Es lief WDR 5.
Scheinbar bin ich ja ein Fan des Vollwertformatprogramms. Egal ob Klassik, Pop oder was auch immer - ich bleibe halt bei dem Programm, das mich neben der Musikfarbe umfassend informiert. SWR 2 scheint das gut zu schaffen. Zu bestimmten Tageszeiten schafft das auch WDR 2. Ich halte die Formatierung nur auf einen Musikstil mit möglichst wenig Information oder gar Gaga-Gelaber für zu Monotonistisch.
 
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Ich habe eine Statistik im Kopf, nach der 4 % der Radiohörer gerne Klassik hören und 2 % Jazz. Wenn ich überschlägig annehme, daß in SWR 2 12 Stunden Klassik pro Tag und 1 Stunde Jazz gesendet werden, dann komme ich bei 5 allgemein empfangbaren SWR Wellen auf: 8 % Klassik und 0,8 % Jazz im RadioAngebot des SWR. Hier kann man schon von einem Missverhältnis sprechen. Aber nur wenn meine Zahlen stimmen. Hat jemand genauere Zahlen?

Aber es ist immer auch eine Frage des Maßstabes. Eine andere Statistik die ich im Kopf habe besagt: ein Hörspiel mit einer Einschaltquote von 0,1 % hat mehr Zuhörer als in einem Monat im Sendegebiet ins Theater gehen.
 
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SWR2 ist im Prinzip schon richtig aufgestellt; dort wird all das geboten, was die anderen SWR-Ableger aufgrund ihrer Dudelstruktur nicht unterbringen können - und das ist wahrlich eine Menge. Vor kurzem habe ich mich wieder mal auf SWR3 eingelassen: Mehr als ein Kopfschütteln entlockt mir dieser Sender nicht mehr. Wozu braucht der SWR einen eigenen Jugendsender, wenn das Alter der angepeilten Zielgruppe des Pop-Flagschiffs SWR3 schon beinahe unter die 20-Jahr-Marke rutscht? Zugegeben, ich kenne "Das Ding" nicht und bin auch nicht sonderlich neugierig darauf, aber wenn es ein signifikantes Unterscheidungskriterium zwischen SWR und dem/das "Ding" geben sollte, dann muss es wohl in der Qualität der Wortbeiträge liegen, denn die auf SWR3 ist nur sehr schwer zu unterbieten. Vielleicht hat das Ding ja auch eine breitere Musikauswahl, das würde auch das Nischendasein dieser Welle erklären. Wer irritiert seine Hörerschaft heute noch mit musikalischen Experimenten?

Wer SWR1 hört? All diejenigen, denen die Hits der Rockgeschichte und Discoklassiker am Herzen liegen und beim dauerhaften Konsum von SWR3 Schreikrämpfe bekämen. Leider wird der Wortanteil dort immer mehr ausgedünnt, aber der SWR will seine Hörer ja nicht überfordern.
 
AW: Wer hört eigentlich SWR2?

SWR2 ist eines der letzten klassischen Einschaltprogramme. Das wird schon genutzt, allerdings nicht durchhörenderweise, sondern sehr selektiv, von den unterschiedlichsten Zielgruppen.
 
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