Mal wieder: Deutschquote im Radio

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Mannis Fan

Benutzer
Der Verein Deutsche Sprache will mit einem Gebührenboykott die öffentlich-rechtlichen Radiosender dazu bringen, mehr deutschsprachige Musik zu senden. In den meisten Radioprogrammen liege der Anteil deutschsprachiger Lieder unter zehn Prozent. Der Verein rief seine 33.000 Mitglieder dazu auf, vom 1. September an statt der monatlichen 5,76 Euro Gebühr für den Radioempfang nur noch 4 Euro an die GEZ zu zahlen.
(Quelle:dpa)

Bringt das was? Ist das überhaupt erstrebenswert?
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

...und mein Bürokollege (promovierter Naturwissenschaftler, 45, verheiratet, 2 Kinder knapp unter / über 20) verweigert das Anhören von Radio generell, weil da keine französischen, afrikanischen, lateinamerikanischen usw. Titel laufen. Ist wirklich so: "Christian, auch du hörst nur solche englische Scheiße..."

Mich wundert also fast gar nichts mehr. Egal isses mir trotzdem, ich höre, was mir emotional spontan gefällt. Ob das dann deutsch, englisch oder sonstwie gesungen ist, ist mir dabei wurscht.

Ach so: die Vereinsmitglieder bekommen dann halt ne Mahnung von der GEZ, oder?
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Mit diesem Schwachsinn kommen die eh nicht durch. Es gibt ja wohl etliche Sender die deutsche Schlager noch und nöcher spielen: WDR 4, NDR 1 Niedersachsen, hr4, SWR 4, SR 3, NDR 90,3 etc.
Vielleicht wollen die noch "erzwingen" dass auch auf NDR 2 deutsche Schlager laufen - manchemal kann man wirklich nur mit dem Kopf schütteln.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Einige werden dafür sein - viele dagegen! Ein typisches Sommer
sommerloch.jpg
Thema halt.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Dieser Verein sollte sich lieber um die wirklichen Probleme der deutschen Sprache kümmern.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Ist halt nicht so wahnsinnig viel brauchbares deutschsprachiges am Start. Ein Haufen Zeug aus Hamburg, Element of Crime, aber danach muss ich schon überlegen, was man im Radio überhaupt hören will. Wenns auf Xavier - die singende Vuvuzela - Naidoo hinauslaufen sollte, dann lieber von morgens bis abends nen Livestream von der Startbahn West.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

(...) dann lieber von morgens bis abends nen Livestream von der Startbahn West.
Mit einer gewissen finanziellen Unterstützung mach' ich Dir das - gebrauchtes Zoom H-2 am Netbook mit UMTS und ab geht die Luzie.
"Auf Stream 2 hören Sie die Bauarbeiten zur Nordbahn in Dolby Surround mit der BAB A3 und der ICE-Strecke nach Köln als Geräuschkulisse." :wow:

Im Ernst: Neulich habe ich einen Korrespondenten-Bericht auf Antenne Bayern (?) über die Französisch-Quote im französischen Radio gehört. Dort werden englische Songs französisch neu interpretiert, um die Quote zu halten. Das ist hochgradig albern und bewirkt auf Dauer eher das Gegenteil von dem, was beabsichtigt ist.
Wahrscheinlich ist's wirklich schon Sommer .... :rolleyes:
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Das Highlight dieser Schapsidee wurde übrigens unterschlagen:

Von den einbehaltenen 1,76 Euro würden die VDS-Mitglieder 76 Cent an die englische Rundfunkanstalt BBC überweisen, hieß es weiter. “Das Geld für die englische Musik soll auch an eine Sprachgemeinschaft gehen, in der Englisch gesprochen wird“, erklärte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer.

Quelle: www.come-on.de
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Es gibt ja wohl etliche Sender die deutsche Schlager noch und nöcher spielen: [...] NDR 90,3 [...]

Aus Deiner Sicht mag es stimmen. Denn „noch und nöcher“ ist für Dich ja schon, wenn in einer Stunde zwei Schlager laufen. :D
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Von den einbehaltenen 1,76 Euro würden die VDS-Mitglieder 76 Cent an die englische Rundfunkanstalt BBC überweisen, hieß es weiter. “Das Geld für die englische Musik soll auch an eine Sprachgemeinschaft gehen, in der Englisch gesprochen wird“, erklärte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer.
Ein absurder Gedanke, fürwahr, der obendrein nicht zu Ende gedacht ist. Denn englisch-sprachige Musik muß nicht zwingend aus England bzw. UK kommen. Die staatlichen Rundfunkanstalten aus USA, Kanada, Australien/Neuseeland etc. (so es sie denn gibt) hätten dann ebenfalls Anspruch auf einen Gebührenanteil.
ARGH!
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Bitte erst die deutschen Autos kaufen, damit die Arbeiter HIER was davon haben! Zwangsweise gibt's jetzt nur noch Mercedes, BMW, VW und Audi. Ihr wollt Toyota fahren? Oder Renault? Und das auch noch selbst entscheiden? Das gibt's nicht! Wo kommen wir denn da hin, wenn der Konsument entscheidet! Erst die Deutschen Produkte - dann alles andere!

Langsam bekomme ich Angst! Wir entwickeln uns schon politisch ständig nach links - bald haben wir die DDR zurück. Dann bestimmen die Kommunisten was im Radio läuft und die eigenen Autos werden dann auch gefahren! Schade, dass viele den Begriff FREIHEIT nicht mehr schätzen.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Und schade das so wenige Ahnung von Geschichte und ihren Gesellschaftsformen haben und die als allgemein geltenden Begriffsverklärungen der westdeutschen BILD-Demagogie bis an ihr Lebensende nachplappern werden...

Ist halt nicht so wahnsinnig viel brauchbares deutschsprachiges am Start.
Dem würde ich wiedersprechen wollen. Es gibt jede Menge deutschsprachige, teils sehr gelungene Produktionen, mittlerweile in beinahe jeder Musiksparte. Das eigentliche Problem liegt woanders. Die Sachen werden meist katastrohal promotet oder aufgrund der Schema-F-Denke der meisten Musikredakteure sowieso nicht angehört, geschweige denn gespielt. Das kann man gut finden oder auch schlecht. Die Idee, die dieser Verein da hat, ist so oder so totaler Käse und hilft der deutschsprachigen Musik nicht wirklich.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Hmm, ich glaub, ich kenne mich abseits der Schema-F-Denke ein bisschen aus, aber wie gesagt, so richtig viel fällt mir da nicht ein. Ich bin ja schon froh, dass deutschsprachige Musik seit Mitte der 90er ein Revival erlebt hat, die guten Sachen werden ja durchaus auch im Qualitätsfunk gespielt, aber für eine wie auch immer geartete Quote ist die Substanz einfach zu gering. Natürlich mal ganz abgesehen davon, dass es ziemlich absurd klingen würde, wenn eine gute, durchdachte Musiksendung ständig auf die Quote achten müsste, vermutlich liefen dann auf radioeins nach 21:00 zu 20% Kraftwerk und alle drei Stunden Tool - Die Eier von Satan.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

bei rsa funktioniert das ganz gut mit der deutschen musik, dort werden öfters mal deutsche oldies gespielt von: city, karat, maffay, grönemeyer, silly, westernhagen, ndw, etc
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Dieser Vorschlag kommt doch jeden Sommer.

Soll man das wirklich noch kommentieren?

Für mich ticken die nicht richtig.

Mich erinnert das immer an die Goebbels-Rede: "Wir haben einen deutschen Film, deutsche Musik,
deutsche Theater, deutsche Kunst."

Im Zeitalter der Globalisierung ist das unerträglich. Englisch ist nun mal die wichtigste Sprache der Welt. Ist das so schlimm?

Früher waren Latein und Französisch die wichtigsten Sprachen. So ist das nun mal.

Ich rege mich ja auch nicht auf, dass die meisten aufgeführten Opern in Italienisch sind.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Im Zeitalter der Globalisierung ist das unerträglich. Englisch ist nun mal die wichtigste Sprache der Welt. Ist das so schlimm?

Eine Deutschquote im Radio hat doch nichts mit der Globalisierung zu tun!

Aber Du kannst ja mal eine Blick in unsere Nachbarländer werfen. Nach Italien beispielsweise. Dort käme niemand auf die Idee, italienischsprachige Musik aus allen(!) Programmen zu verbannen. Oder auch nach Frankreich. Dort werden für fast alle englischen Modewörter ganz selbstverständlich französische Ausdrücke gesucht, gefunden und auch verwendet.

Der wahre Grund, wieso es keine deutschsprachigen Songs im Radio geben soll, ist doch der, daß sonst die Gefahr bestünde, daß jemand genauer hinhört und sich womöglich nicht mehr einlullen läßt (wie das bei englischsprachiger Musik der Fall ist) und womöglich um- oder abschaltet.

Eine Deutsch*quote* zu fordern ist in der Tat wenig produktiv, auf diese Weise wird der schwarze Peter nur hin und hergeschoben. Aber vielleicht wäre mal ganz sinnvoll, nachzudenken, ob es wirklich so sein muß, daß selbst in den schönsten Regionen Deutschlands beim Drehen über die Radioskala der Eindruck entsteht, man befände sich gerade in der Bronx.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Wie peinlich ist das denn jetzt? Aber schön, dass dein deutschsprachiger Horizont offenbar nur bis zur sogenannten Volksmusik reicht...
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Aber schön, dass dein deutschsprachiger Horizont offenbar nur bis zur sogenannten Volksmusik reicht...
Kleine Wette gefaellig? Du hast diese feine Show noch nicht gesehen, richtig? Ich schon. Und deshalb daf ich die ohnehin schrullige VDS-These bezweifeln:
VDS schrieb:
„Wir freuen uns zum Beispiel für Lena und ihren Erfolg beim Eurovision Song Contest (ESC), aber wir bezweifeln, dass Englisch tatsächlich überall verstanden wird. Wir glauben, dass beim Wettbewerb bessere Lieder abgegeben würden, wenn die Künstler in ihrer Muttersprache singen würden.“
Wie peinlich ist das denn jetzt?
Embarrassing!
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Kleine Wette gefaellig? Du hast diese feine Show noch nicht gesehen, richtig?
Ab und an mal häppchen- bzw. zwangsweise. Ansonsten nicht, nein. Allein beim Anblick dieses sich schwülstig-kitschig gebenden Möchtegern-Trompeters, der's dann doch nur bis zum Moderator geschafft hat, wird mir regelmäißg übel. Der ist mit seiner aufgesetzten Fröhlichkeit ungefähr so peinlich wie sein ARD-Kollege aus dem Samstagabend-Programm, der in Fachkreisen auch als "Pinocchio" betitelt wird. Da tue ich mir dann doch lieber den ZDF-Fernsehgarten an. Da wirkt zwar manches ebenso aufgesetzt, aber dort ist wenigstens die Moderatorin halbwegs authentisch.
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Ist halt nicht so wahnsinnig viel brauchbares deutschsprachiges am Start.
"halt...". Da fängt es schon mal an in der deutschen Sprache...
Es ist JEDE MENGE Brauchbares in deutscher Sprache auf dem Markt! So reichhaltig wie zuletzt in den eighties.
Maxx schrieb:
Langsam bekomme ich Angst! Wir entwickeln uns schon politisch ständig nach links - bald haben wir die DDR zurück. Dann bestimmen die Kommunisten was im Radio läuft und die eigenen Autos werden dann auch gefahren! Schade, dass viele den Begriff FREIHEIT nicht mehr schätzen.
Fürchte, dass der VDZ eher aus einer anderen Ecke kommt.... Und nachdem Merkel ihre CDU immer weiter nach "links" positioniert, würde ich an eine Auswanderung nach Namibia nachdenken... da gibt es noch treue Deutsch-Südwester.
dc schrieb:
Deutsche Musik satt. Mit tollen C-oder D-Stars, Dauerschunkeln, Konfetti-Kanone und grauenvoll tuemelnder Moderation. Wer sich dies hier in voller Laenge sonntags in der ARD reintut, duerfte geheilt sein. Wenn nicht, man darf auch life dabeisein....
Es gibt mehr an Musik und deutschsprachiger Musik. Kenne die Sendung auch und habe sowas (ZDF-Sommergarten) schon in den eighties gesehen, noch mit der leider verstorbenen Ilona Christen.
Erstens hat auch diese Sendung ihre Daseinsberechtigung (Rock, einen techno-DJ oder Heavy Metal sonntag morgens könnte ich mir schwerlich vorstellen) und
zweitens heisst es noch lange nicht, dass diese Art der deutschen Musik dann quotenmässig auf swf3 laufen muss. (Insofern würde eigentlich alles beim alten bleiben.... bei hr4 höre z.B. recht viel schlagerorientierte deutsche Musik, bei hr3 dann eher Silbermond oder Juli oder Ich+Ich - letzteres allerdings eindeutig zu oft!).

Denn eine Quote hat nur dann Sinn, wenn die Produkte auch zu der jeweilig konzipierten Welle passen. Und da müssen wieder Musikredakteure ran (sofern man sie lässt), um die Tracks zu bewerten und zu "schubladisieren".
posting #13: Weitgehendst d'accord. Kommt auch mal vor...
 
AW: Mal wieder: Deutschquote im Radio

Ich denke wir sind uns einig, wenn ich sage: Auf deutsch zu texten ist sehr viel schwieriger als auf englisch, wenn's nicht scheiße klingen soll, oder?
Ergo, kann auch nur gespielt werden, was nicht absolut grauslig klingt.´
Und wozu würde dann eine Quote beim gemeinen "Dudelfunk" (ich mag den Begriff an sich nicht) führen? Richtig: Xavier, Gröhlemeyer, Silbermond, Juli, Wolfsheim, Gestöhne Mannheims, Laith Al Deen (der Einzige über den ich mich freuen würde), etc.

Moment mal: Die werden ja eh schon alle bis zum Erbrechen gespielt.

Kurz: Was will der Verein eigentlich. Glauben die tatsächlich, die Sender würden sich dann mit der (noch Underdog) deutschen Musik auseinander setzen? NEIN! Radio ist Business. Es wird gespielt, was gefällt.

Ich find's eh schon bemerkenswert, dass "Unheilig" sogar bei den AC-Sendern gespielt werden.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben