Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

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XXLFunk

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Das Studieren der niederländischen Radio-Szene hat bei mir erneut die Forderung nach einer drastischen Reform der deutschen Radio-Landschaft aufkommen lassen. Ziel ist es, ör wie ein gewisser Anteil privater Stationen zur Verwirklichung von eindeutigen Frequenzauflagen zu zwingen. Die bisherige Kontrolle durch Aufsichtsgremien und Landes-Medienanstalten hat nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Zu beobachten ist bei ör wie – besonders drastisch - privaten Programmen:

Eine Ausdünnung des Informationsanteils gegen Null.
Kein Musik-Journalismus.
Eine Beschränkung der Musik auf einen kleinen Teil kommerziell erfolgreicher Titel.
Einer Eliminierung unterhaltender Wortanteile.

Das Vorbild Niederlande zeigt, es geht auch anders. 3FM als junges ör Musikradio und das ör Radio 2 als Musikradio für Erwachsene sind musikalisch breit angelegt und belegen bei den Einschaltquoten trotzdem die Plätze zwei und drei (ganz dicht hinter dem Marktführer Radio 538, einer kommerziellen Top 40-Station).

Zunächst: Eine Zerobase (Frequenzoptimierung) hat für den landesweiten Empfang von fünf ör und sieben privaten Programmen (Radio 538, Q-Music, Slam!FM, Sky Radio, Radio Veronica, 100%NL, BNR Nieuwsradio) geführt. Inzwischen sind zwei weitere landesweite Ketten für private Anbieter ausgeschrieben worden. Dazu gesellen sich noch regionale ör wie private Radiosender.
http://www.ukwtv.de/sender-tabelle/index.html

Das Ergebnis ist zumindest ein reichhaltiges musikalisches Angebot. Neben den breitaufgestellten ör Programmen bieten alle privaten Stationen zusammen mehr als deutsche Empfangsstandorte. Radio 538 etwa besticht durch Genrevielfalt. Dort läuft gleichberechtigt Pop, Rock, R&B und Dance. Auch der unterhaltende Wortanteil ist tagsüber ziemlich hoch.

Nun zurück zu Deutschland: Auch wir brauchen dringend eine Zerobase. Dann müssen die öffentlich-rechtlichen Programme an ihren Auftrag erinnert werden. Der kann kein rein kommerzieller sein. Für NDR 2 oder Bayern 3 brauche ich keine ör Trägerschaft. Also schlage ich vor, die Programme musikalisch breit auszurichten. Im Ergebnis sollte es keine elitären Minderheiten-Programme wie Radio Eins, sondern erfolgreiche Sender wie die holländischen Stationen 3FM und Radio 2 geben. 3FM spielt auch Titel jenseits der Charts, wenn sie Hitpotential haben. Radio 2 bringt Musik wie SWR 1, allerdings mit einer viel größeren Rotation. Auch sind mehr Titel aus den 90ern und 00ern dabei. Zusätzliche Auflagen sollten den (Musik-) Journalismus zurück in die Programme bringen.

Bei den privaten würde ich zwischen frequenzprevilegierten – wie landesweit operierenden Stationen – und nichtfrequenzprevilegierten Programmen unterscheiden. Erstgenannte müssten folgende Vorgaben erfüllen:

Tag und Nacht eine Mindesanzahl rotierender Titel (1.500).
Am Tag (06:00 bis 19:00) Mindesanteil von informierendem Wort von 15 Prozent sowie unterhaltendem Wort mit Hörerbeteiligung von 10 Prozent.
Tag und Nacht Live-Moderation.
Die ausschließliche Beschäftigung von erfahrenem Radio-Personal und hoffnungsvollem Nachwuchs.

Heute morgen habe ich mir beim Hören vom polnischen (Privat-) Radio Zet „verwundert“ die Ohren gerieben. Mehrfach wurde dort in zehnminütigen Blöcken von der Präsidentenwahl berichtet. Es geht also.

Zweitgenannte Stationen sollten im übrigen auflagenfrei sein.

Was meint Ihr?
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Ich weiss nicht, warum man in der Wirtschaft (Privatfunk) immer versucht, postsozialistische 5-Jahrespläne mit staatlicher Regulierung, was man zu senden hat und was nicht, einzuführen. Entweder will und hört es der Hörer oder nicht. :confused:
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Alles nur eine fromme Hoffnung, solange in den Landesmedienanstalten nur parteipolitisch versorgte Grüßauguste sitzen, die ihre in den Lizenzverträgen festgelegte Kontroll- und Qualitätssicherungsfunktion mangels Interesse oder Know-how nicht ausüben.
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Bei den privaten würde ich zwischen frequenzprevilegierten – wie landesweit operierenden Stationen – und nichtfrequenzprevilegierten Programmen unterscheiden. Erstgenannte müssten folgende Vorgaben erfüllen:

Tag und Nacht eine Mindesanzahl rotierender Titel (1.500).
Am Tag (06:00 bis 19:00) Mindesanteil von informierendem Wort von 15 Prozent sowie unterhaltendem Wort mit Hörerbeteiligung von 10 Prozent.
Tag und Nacht Live-Moderation.
Die ausschließliche Beschäftigung von erfahrenem Radio-Personal und hoffnungsvollem Nachwuchs

Dafür. :D
 
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Komisch, ich machte mir die letzten Tage ganz ähnliche Gedanken nachdem ich dieses Hitzewochenende mit diversen niederländischenen Radioprogrammen verbracht habe! Aber war es nicht auch schon immer so, dass der niederländische Radiomarkt generell anders läuft und schon immer fortschrittlich war?

Ich finde es lediglich schade, dass gewisse Lobbyisten uns deutschen Hörern auch nicht mehr zutrauen, ein großes Problem ist die Frequenzknappheit.

Fraglich ob so eine Reform in einem Föderalstaat imselben Maße umsetzbar wäre, wahrscheinlich machen sich gewisse ÖR-Popdudler in Überlappungsgebieten auch noch gegenseitig Konkurrenz, absurd das Ganze!:rolleyes:
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Ich weiss nicht, warum man in der Wirtschaft (Privatfunk) immer versucht, postsozialistische 5-Jahrespläne mit staatlicher Regulierung, was man zu senden hat und was nicht, einzuführen. Entweder will und hört es der Hörer oder nicht. :confused:

Diese Aussage amüsiert mich. Danach dürfte es in diesem Land so einiges nicht geben (z.B. Theater).
Soweit ich weiß, verpflichtet Eigentum in diesem Lande, und das umso mehr, als ein öffentliches Gut (Frequenzen) berührt ist.
 
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Ja, in Holland war Radio schon immer besser. Was die Öffis angeht, hat man nämlich tatsächlich ein fundamentales Mitspracherecht. Man darf sich den Öffi aussuchen, an den man seine Zwangsgebühren abdrückt. Entsprechend der Anzahl der Zahlenden gibts dann Sendezeit auf den Programmketten. Das finde ich wirklich mal basisdemokratisch.

Wir meckern über den NDR, den SWR und wen auch sonst noch. In Holland sagt man sich, ach Öffi "Tros" ist mir zu platt ich wechsel zu einfach zu "NPS" und gut ist.

Ich ärgere mich doch nur deshalb über NDR 2, weil ich als Hamburger diesen Akustikschrott mitfinanzieren muss. Wenn mein Geld dagegen an Radio Bremen ginge, könnte ich mich entspannt zurücklehnen.

Schon längst vor der Privatfunkzeit gab es auf "Hilversum 3" Tage, da ging sowas von die Post ab. Man glaubte es kaum. Aufwendigst verpackte Sendungen, absolut professionell produziert, super kreativ, einfach sagenhaft - ohne die heute üblichen Plattitüden des Kommerzfunks. Gerade die Öffis Tros und Veronica waren da Vorreiter.

Mich freuts, dass mit Einführung des Privatfunks Anfang der Neunziger nicht alles den Bach runtergegangen ist. Sichlich, 3FM ist jetzt auch formatiert, hat aber durch die unterschiedlichen Öffis immer noch Ecken und Kanten. Und was die Privaten angeht, finde ich es skuril, dass sich viele ihre Sendeuhren bei den Öffi-Ketten 3FM oder Radio 2 abgeguckt haben.

Ja, in Holland ist Radio wirklich besser. Von der Auswahl seit der Frequenzen-Reform ganz zu schweigen ...

Glücklicherweise braucht man heute keine 8-Element-Richtantenne mehr, um 3FM & Co. zu hören. Da reicht schon ein Klick auf www.nederland.fm. "Viel Spaß" und an alle Radioprofis "gute Besserung"!
 
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Guter Denkanstoss von XXL-Funk. Und eine zerobase-Lösung wäre in DL wirklich notwendig und dürfte sich nicht nur auf ein Bundesland beschränken (in NRW wird nachgedacht): Denn das betrifft ja auch die benachbarten Bundesländer.
spezi schrieb:
Schon längst vor der Privatfunkzeit gab es auf "Hilversum 3" Tage, da ging sowas von die Post ab.
Es gab aber schon lange vor Hilversum 3 Privatfunk.... wenn auch nicht soooooo legal...
Ja, in Holland ist Radio wirklich besser
Nun, das in Benelux (und UK) Radio „besser“ präsentiert wird, haben wir schon öfters im Forum festgestellt. Das von Dir erwähnte Hilversum III ist im Oktober 1965 als direkte Antwort auf den Seesender (!) Veronica auf Sendung gegangen, und die von Dir erwähnten „Öffis“ TROS und Veronica waren beide vorher „Piraten“: So entstand die TROS aus Radio & TV Noordzee von der REM-Islandplattform (Herbst/Winter 1964).
Für mich ist das Bedauernswerteste, dass so wenig von diesem Spirit im bundesdeutschen Funk (besonders dem privaten Radio) anzufinden ist. Deswegen trauern viele dem nach, inkl. mir....
 
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Ja, wer bei uns in den 80er Jahren Hilversum III empfangen konnte, der hatte es gut. Donnerstag war der TROS dran. Einfach nur Power-Radio mit der Paradeplaat nach den Nachrichten und der Werbung, Sendungen mit absolutem Drive und Spaß, den Top 50 ab 15.00 Uhr, ab 18.00 Uhr dann Frits Spitz (NOS) und dann wieder TROS mit der Soul-Show mit Ferry Maat. Und dann der Freitag mit Veronica (volle Vrijdag). Was war ich froh, als Veronica Mitte der 80er Jahre den A-Status unter den omroepen anerkannt bekam und deswegen mehr Sendezeit bei Hilversum III bzw. Radio 3 bekam. Das ganze Programm war die beste Einstimmung zum Wochenende. Der Samstag war eher durchschnittlich durch den NCRV, der Sonntag für meinen Geschmack auch (KRO). Am Montag konnte man noch gut die Sendungen der AVRO hören, der Dienstag war eher alternativ gestaltet durch die VARA. Mittwoch war der VPRO dran, was ich nicht so gut fand, aber da konnte man auf Hilversum II ausweichen, wo wieder Veronica dran war.

Auch heute erkennt man bei 3FM auch noch die einzelnen omroepen, wenn auch eher an der Machart und weniger an der Musik, da es eine gemeinsame Play-list gibt - aber aus der man immer wieder zu gerne ausbricht. Das gilt auch für Radio 2, die gerade erst eine kleine Änderung hinter sich haben. Ohne das niederländische Radio mit seiner wahren Vielfalt (gilt übrigens auch für Nederland 1 - 3 im TV) würde mir eine Menge fehlen. Die NDR2's, SWR3's usw. kann man dagegen vergessen, an denen verdienen wohl bloß deren Berater gut.
 
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100 % Zustimmung.....


Es ist auch immer wieder interessant zB. auf 3FM Coen & Sander zw. 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr zu hören, die seit fast 4 Wochen im Land unterwegs sind und jeden Tag live aus verschiedenen Orten Ihre Live-Sendungen fahren. ( kann man im übrigen unter www.3fm.nl auch via Webcam sehen ). Gab es so etwas schon in Deutschland von irgendeinem Sender ?
 
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Gab es so etwas schon in Deutschland von irgendeinem Sender ?
Ja, gab es in diesem Jahr bereits. NDR 1 Niedersachsen tourte durch die Lande und sendete 10 Tage lang zwei Stunden live aus Westerstede, Cuxhaven, Stade, Lüneburg, Lüchow, Nienburg, Wunstorf, Uetze, Wolfenbüttel und Seesen, wobei es aber auch den ganzen Tag Schaltungen in die betreffende Stadt gab: Sommertour 2010

Aber solcher Art Programme sind in diesem Faden sicherlich nicht gemeint.
 
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Nun... das ist zu begrüßen aber wohl auch eher die Ausnahme.
 
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Aber solcher Art Programme sind in diesem Faden sicherlich nicht gemeint.

Doch, warum nicht. Wobei man da wieder den Unterschied hören konnte. NDR 1 Nds ist auch bei solchen Liveübertragungen wesentlich durchformatierter und kontrollierbarer als niederländisches Radio. 3FM mit der Coen & Sanders Show (BNN) ist respektloser, lockerer, überraschender... Das gilt aber insgesamt für alle ö-r Programme (wie auch für private). Auch z.B. für das Klassiprogramm Radio 4, was schon mal von 3FM DJ's moderiert wird. Oder gibt es so etwas wie "Serious Request" (immer im Dezember) in Deutschland, wo 3FM ein Außenstudio auf einem Marktplatz einer Stadt aufbaut und von dort alle Programme rund um die Uhr live fährt mit diversen Veranstaltungen, drumherum, wo die gesamte Bevölkerung generationsübergreifend beteiligt wird, nur, um Geld für ein gutes Projekt hereinzuholen?
 
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Tag und Nacht eine Mindesanzahl rotierender Titel (1.500).
Am Tag (06:00 bis 19:00) Mindesanteil von informierendem Wort von 15 Prozent sowie unterhaltendem Wort mit Hörerbeteiligung von 10 Prozent.
Tag und Nacht Live-Moderation.
Die ausschließliche Beschäftigung von erfahrenem Radio-Personal und hoffnungsvollem Nachwuchs.
Ich möchte auch, dass alle Radios senden, was ich hören möchte. Allerdings habe ich einen anderen Geschmack, und ich ärgere mich schon jetzt über die zahlreichen faulen, regulierungsbedingten Kompromisse, von denen die meisten Privatradiofrequenzen belegt werden.
 
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Ich möchte auch, dass alle Radios senden, was ich hören möchte. Allerdings habe ich einen anderen Geschmack, und ich ärgere mich schon jetzt über die zahlreichen faulen, regulierungsbedingten Kompromisse, von denen die meisten Privatradiofrequenzen belegt werden.

Das ist ein Missverständnis: Ich bin nicht für faule Kompromisse, sondern eindeutige, knallhart durchgesetzte Vorgaben.

Wie stellst Du Dir denn eine optimale Rundfunkordnung vor?
 
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Ich meinte den Kompromiss aus Unterhaltung und Information, Musik und Wort. Es gibt hier einerseits leider keine reinen Musiksender, aber andererseits taugen die meisten Privatsender auch nichts, wenn man sich mal richtig informieren möchte. Dein Bedingungskatalog würde da bei den großen Sendern zu keiner Änderung führen. Von mir aus sollen Privatradios senden, was sie wollen. Informationsversorgung, Diskussion, Beratung und Kulturförderung müssen durch den öffentlichen Rundfunk gewährleistet werden.
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Ich bin nicht für faule Kompromisse, sondern eindeutige, knallhart durchgesetzte Vorgaben.

Ich fürchte, der Qualitätsunterschied liegt weniger an rechtlichen Vorgaben, sondern eher daran, dass mehr niederländische Hörer (nicht alle!!) deutlich anspruchsvoller sind bzw. einen besseren Geschmack haben als der Mainstream unserer Landsleute (ebenfalls nicht alle).

Es liegt auch am Markt, machen wir uns doch da nichts vor!

Ich war auch sehr angenehm überrascht, als ich mich neulich vor Ort mit wachsender Begeisterung lustvoll per Autoradio durch NL gezappt habe. Beim Versuch, einzelne Musiktitel später nachzuschlagen, habe ich immerhin festgestellt: Deutsche Radio-Homepages bieten deutlich besseren Hörerservice als die in den Niederlanden.

Also immerhin doch noch ein Ehrentor für Schland...
 
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Irgendwie vermisse ich in der "Studie" von XXLFunk den Inhalt, In seinen gesamten Ausführungen dreht es sich ausschließlich um Musik und um die Rotation der selbigen. Ich finde das ein bißchen wenig, denn Radio kann weit mehr! Die Abqualifizierung von guten und durchaus erfolgreichen Sendern zu
elitären Minderheiten-Programme wie Radio Eins
, macht das Ganze dann ein wenig unglaubwürdig, denn wenn es dann einer schonmal anders macht als die anderen, paßt es auch wieder nicht.
Versteh mich nicht falsch, ich stimme deinen Thesen durchaus zu. Aber: Die Reanimierung der angeblichen Radio-Ruine Deutschland allein auf die Musik zu beschränken ist viel zu kurz gedacht und erweckt den Eindruck, dass es dir gar nicht um Radio geht, sondern nur um etwas, was dir möglichst breit die von dir bevorzugte Musik um die Ohren haut. Dafür ist aber nunmal eher die Benutzung eines CD-Players oder wers nostalgisch mag, eines Tape-Rekorder bzw. eines Plattenspielsers zu bevorzugen.

Ändern wird sich unterm Strich nichts oder nur wenig. Das Thema ist hier schon 100.000 mal durchgekaut worden und davon mindest 50.000 mal von dir angestossen.
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Irgendwie vermisse ich in der "Studie" von XXLFunk den Inhalt, In seinen gesamten Ausführungen dreht es sich ausschließlich um Musik und um die Rotation der selbigen. Ich finde das ein bißchen wenig, denn Radio kann weit mehr! Die Abqualifizierung von guten und durchaus erfolgreichen Sendern zu , macht das Ganze dann ein wenig unglaubwürdig, denn wenn es dann einer schonmal anders macht als die anderen, paßt es auch wieder nicht.
Versteh mich nicht falsch, ich stimme deinen Thesen durchaus zu. Aber: Die Reanimierung der angeblichen Radio-Ruine Deutschland allein auf die Musik zu beschränken ist viel zu kurz gedacht und erweckt den Eindruck, dass es dir gar nicht um Radio geht, sondern nur um etwas, was dir möglichst breit die von dir bevorzugte Musik um die Ohren haut. Dafür ist aber nunmal eher die Benutzung eines CD-Players oder wers nostalgisch mag, eines Tape-Rekorder bzw. eines Plattenspielsers zu bevorzugen.

Ändern wird sich unterm Strich nichts oder nur wenig. Das Thema ist hier schon 100.000 mal durchgekaut worden und davon mindest 50.000 mal von dir angestossen.

Mitnichten geht es mir nur um die Musik - daher die im Eingangsposting genannten Vorgaben für informierendes und unterhaltendes Wort. Radio Eins und 3FM trennen darüber hinaus (musikalisch) Welten. Radio Eins spart Mainstream-Titel aus und bringt im Gegensatz zur Nicht-Chart-Musik von 3FM sehr viel Sperriges.
 
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Dein Bedingungskatalog würde da bei den großen Sendern zu keiner Änderung führen.
Verstehe ich nicht. Wenn ABY oder FFN 25 Prozent qualifiziertes Wort bringen und sich deren im Einsatz befindliche Musiktitel verdreifachen müssten, gäbe das einen deutlich wahrnehmbaren Unterschied.
 
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Also ich finde nicht dass radioeins den Mainstream aussperrt und soviel Sperriges spielt, vielmehr spielen sie ein bekömmliches Alternativ-Mainstream Format mit sehr vielen Acts die man auch kennen würde wenn man eben nicht nur bei deutschen Formatdudlern reinhört, gerade das Tagesprogramm bei radioeins ist doch sehr durchhörbar ausgelegt, am Abend wirds dann tatsächlich etwas "sperrig"!

3FM hingegen ist die Weiterführung eines Kommezdudlers, bzw. das, was man aus einem solchen machen könnte wenn man denn nur wollte!
 
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Sehe ich auch so. Die Bandbreite von Radio 1 ist schon gewaltig aufgebohrt. Zum Teil wird das von den auch so "besonderen" Großstadt-Juppies schon kritisiert. Das Ecken-und-Kanten-Programm findet da in der Tat nur noch abends und in der Nacht statt.
 
AW: Deutschlands Radio-Ruine schreit nach Reform

Es liegt auch am Markt, machen wir uns doch da nichts vor!

Um das festzustellen, müsste erst einmal die MA reformiert werden. Momentan gewinnt der mit der perfidesten Gehirnwäsche aus Claims, MA-Spielchen etc..

Liegt es nicht viel mehr daran?: Nonstop Mainstream-Musik-Radio mit Mini-Rotation als kleinster gemeinsamer Nenner geht immer. Unterhaltendes und informierendes Musikradio geht auch, bringt aber nicht mehr Hörer und kostet viel mehr und birgt mehr Risiken. Also bleibt es beim kleinsten gemeinsamen Nenner.

Daher bedarf es dringend der lizenzgebundenen Vorgaben.
 
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Na ja, nicht nur aufgrund dieser Claims, MA-Spielchen etc. sondern auch vielmehr aufgrund fehlender Alternativen!

Kann ja leider nicht das Gegenteil beweisen, da richtiges Spartenradio bis auf Ausnahmen ja nie in Deutschland vorhanden war, zumeist gibts da halt die 4-5 ÖR und 2 große landesweite Private.
 
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@victoria : in NRW wird über eine Zerobase nachgedacht ? Das wäre neu. Im Kultruhrgebiet, oder auch woanders ?
 
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