ZEIT: Öffentlich-Rechtliche Sender - Vom Volk bezahlte Verblödung

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Bemerkenswerte Erkenntnisse aus diesem Artikel:
Das Fernsehen, ... konkurriert mit den billigsten Boulevardmedien um die niedrigsten Instinkte der dümmsten Bevölkerungsteile.
Das Niveau eines Senders hängt überhaupt nicht von Kultursendungen ab, sondern vom allgemeinen Niveau des allgemeinen Programms.
Zur Vulgarität gehört auch ... die Erzeugung und Pflege von Scheinprominenten ... Wie weit dieser Unfug gediehen ist, zeigt sich darin, dass schon die normalen Funktionsträger des Fernsehens, Nachrichtensprecher, Talkmaster, Moderatoren, wie Prominente behandelt werden, über die das Fernsehens dann seinerseits wieder berichtet.
Im Übrigen verhält sich der öffentlich-rechtliche Journalismus nicht neutral zu seiner Unterhaltungsumgebung, Personalisierung und Starkult um Moderatoren sind nur zwei Stichwörter. Eine groteske Unsitte ist auch die Neigung des Fernsehens zu Eigenankündigungen, zum Beispiel von neuen Serien oder neuen Schauspielern in alten Serien. Noch absurder wird es, wenn Talkshows mit Schauspielern des Senders bestückt werden oder das Programm des Senders zum Gegenstand haben.
Es ist absurd genug, dass überhaupt die Quote von Nachrichtensendungen gemessen wird. ... Will man Zuschauer zwischen beliebten und weniger beliebten Nachrichten auswählen lassen?
Die Quote einer Sendung ist auch keine Qualitätsaussage. Die Sendung könnte glänzend, aber der Mehrheit unwillkommen sein. ... Die Analyse der Quote kann immer nur nach Maßgabe der senderinternen Vorurteile vollzogen werden, und dass dies wirklich so ist, beweist der stereotype Mechanismus, jede durchgefallene Sendung als zu anspruchsvoll zu diagnostizieren.
Und als Quintessenz aus alldem:
Die Quote ist der Widerspruch schlechthin zur Gebührenfinanzierung. Die Quote heißt Markt, die Gebühr heißt Unabhängigkeit vom Markt. Mit anderen Worten: Wenn das öffentlich-rechtliche System seine Legitimationskrise lösen will, dann muss es sich zwischen Quote und Gebühr entscheiden.
 
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Solange die Zustände so sind, wie sie sind, dürfen sie auch anhaltend beklagt werden.
Oder ist da jemand anderer Meinung?
Die Boulevardisierung schreitet unaufhaltsam voran. Gut, dass einmal die allgemein gängige Selbstreferentialität beklagt wird. Ein Großteil des Programmes besteht nur aus Eigenwerbung und Eigenzitaten. Es geht nur ums Verkaufen, nicht um Inhalte, nicht um einen Auftrag. Diesen hat aber gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf jeden Fall. Dass er ihm nur noch in Spartenprogrammen nachgeht, ist mir völlig unverständlich. Wenn es wenigstens so wäre, dass in den Hauptprogrammen das Geld verdient wird, um die Spartenprogramme zu finanzieren! Aber nein, damit werden teure Showmaster und teuere Sportrechte finanziert, also wiederum das, was auch das Privatfernsehen leisten könnte. Damit einhergehend verstand auch die grosse Lubhudelei auf ein Programm wie ZDF neo nicht. Der Vorläufer ZDF doku sendete eine ganze Reihe von interessanten, tiefgründigen Dokumentationen und Reportagen, die ich sonst nirgendwo mehr fand (früher waren sie Usus in den Hauptprogrammen). Was bietet mir jetzt ZDF neo? Eine Resterampe, gepaart mit Dokutainment. Hab ich noch keine einzige Stunde lang genutzt, diesen Kanal. Für mich eher ein Ärgernis.
 
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Da muss ich dir sehr Recht geben.

Mit nervt dieses geweihräuchere von neo ebenfalls sehr. Auf diesem Sender habe ich noch nie etwas gescheites gefunden, wobei ich mich sogar zur Zielgruppe von 2_neo zählen dürfte. Um es mit den Worten von Herrn Lehmann zu zitieren: "ist überbewertet".
 
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"Wenn es eine Ursache gibt, dann liegt sie in der Konkurrenz der privaten Sender, die den Quotendruck hergestellt hat, der als Mutter aller Missstände gelten kann."
Die einen sagen so, die anderen so. Wird nicht - auch hier - allzu gerne argumentiert, die öffentlich-rechtlichen müssten auch ein Programm für die Masse anbieten? M.E. wäre dieses Argument ja durchaus nachvollziehbar, wenn wir nach wie vor ein öffentlich-rechtliches Monopol hätten. Aber gerade hier werden die Vorteile des dualen Systems einfach nicht genutzt: Da haben wir schon die privaten, die von mir aus den ganzen Tag ihren Dummfunk veranstalten sollen, aber gerade diese als Grund heranzuziehen, selbst nur noch abgründig schlechtes Programm anzubieten, ist doch absurd.
 
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Die Messung der Quote ist nicht das Problem. Das Problem ist die Hervorhebung der Quote als alleiniges Definiens für die Legitimität einer Sendung. Das Problem sind die Programmverantwortlichen, die statt auf die Kreativität ihrer Leute zu vertrauen auf das Beratungsgeschwätz selbstsernannter Experten hören. Das Problem sind Rundfunkräte, die nicht nach fachlicher Qualifikation, sondern nach parteipolitischen Bedürfnissen bestellt werden.
 
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Wenn man sich die Höchstquoten des Jahres ansieht stellt man fest, dass sich ARD, ZDF und RTL diese aufteilen: RTL bedient das entsprechende Niveau mit DSDS und Wer wird Millionär, das ZDF profitiert mit der ARD mit Traumqouten der WM-Spiele, beim Furtwängler-Tatort werden bis zu 11 Millionen Zuschauer erreicht.

Ich stelle mir vor, es gäbe 4 Wochen kein ÖR-TV Programm mehr: ich würde kaum mehr TV schauen. Bei den ÖR-Sendern (auch den 3. Programmen) gibt es noch interessante Reportagen, Berichte und man verzichtet auf reißersiche Nachrichten.

Wie sagte es Jauch bei der Gala zum 60. der ARD treffend: "Wer täglich die Tagesschau verfolgt, wird kein dummer Mensch bleiben".
Ich frage mal anders herum: in welche Richtung verändert sich der geistige Horizont der Leute, die nur noch das TV der privaten Anbieter schauen? Nur noch Gerichtsshows, alberne amerikanische Sitcoms, Frauentausch, unvermittelbare Bauern, Hausrenovierungen, usw. Da schaue ich mir lieber auf dem NDR-Fernsehen einen Bericht über Borkum an...
 
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Die Boulevardisierung schreitet unaufhaltsam voran. Gut, dass einmal die allgemein gängige Selbstreferentialität beklagt wird. Ein Großteil des Programmes besteht nur aus Eigenwerbung und Eigenzitaten. Es geht nur ums Verkaufen, nicht um Inhalte, nicht um einen Auftrag. Diesen hat aber gerade der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf jeden Fall. Dass er ihm nur noch in Spartenprogrammen nachgeht, ist mir völlig unverständlich.

Also, erstens bin ich sehr froh und sehr glücklich, daß die Macher der TV-Programme überall auf diesem Planeten von der abstrusen Idee abgekommen sind, Lehrmeister des Publikums sein zu wollen.

Zweitens gibt es sehr wohl im ÖR-System genügend Material für diejenigen unter uns, die sich nicht für Lothar & Lilliana interessieren, sondern für den Bambus-Anbau in China.

Drittens sind Radio und TV Massenmedien und haben sich daher dem Geschmack der Massen zu beugen.

Viertens muß Jeder selber wissen, was er hört und sieht. Es genügt ein Knopfdruck.
 
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Nichts neues, aber immerhin: mal wieder. Vom Volk bezahlte Verblödung, aktueller Artikel aus ZEIT online.

Wenn in der privaten Presse ein Rundumschlag gegen das öffentlich-rechtliche Fernsehen gleich mal mit einem Foto von Hansi Hinterseer samt Text "... im öffentlich-rechtlichen Großeinsatz" beginnt, braucht man gar nicht erst weiterzulesen. Mal wieder die übliche Political-Correctness-Schmiere eines Redakteurs, der sich auf möglichst einfache Weise profilieren will.

Es gibt sicher fundierte, richtige und auch wichtige Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunksystem, aber Herr Hinterseer, der im Jahr in Summe nicht mal ein Fußballspiel lang im ÖR-TV zu sehen ist, ist garantiert NICHT das Problem.
 
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Und trotzdem bringen Hinterseer und Silbereisen immer ordentliche Quote. Wer außer dem ÖR versorgt denn die älteren Zuschauer mit deren Programm?
 
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Wenn ich eine Analyse nur deshalb nicht ernst nehme, weil sie a) mit einem Foto von Hansi Hinterseer aufmacht und b) in einem Medium der "privaten Presse" erscheint, dann bin ich selbst nicht mehr ernst zu nehmen.
Wo bitte soll denn die kritische Analyse des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sonst stattfinden? Etwa im ÖR selbst? Da lachen ja die Hühner.
 
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Was ist denn an dem Artikel eine Analyse?!?
Was soll man denn von der Boulevardisierung der ZEIT halten, die der Quote zuliebe den Lesern nach der Nase schreibt???
Das ist Polemik pur von einem Verfasser, der das Feuilleton in die Wiege gelegt bekam und der die Recherche scheut!
 
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Also bei mir hilft kein Knopfdruck, egal wo ich hinschalte, auf NDR 2, N-Joy, RSH, ffn und HRA läuft dasselbe!
 
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Bedienst Du evtl. gerade die Spuelmaschine?
:))
 
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So sehr man dem Artikel in einigen Punkten auch zustimmen muß, so sehr muß man der Zeit aber auch ankreiden, dass ihr Chef-Redakteur Giovanni di Lorenzo mit Hilfe seiner Talkshow bei Radio Bremen seit vielen Jahren nicht unerheblich zur Verflachung im dt. (ÖR-)Fernsehen beiträgt. "3 nach 9" ist nämlich schon länger nicht mehr das, was es irgendwann mal war. Und wenn Thomas Bug dann wiederum in seinem Talk-Format auf 1Festival besagten Zeit-Chefredakteur zum Interview bittet und man zum Erstaunen des interessierten Zuschauers nichts besseres zu tun hat, als darüber zu philosophieren das di Lorenzo nicht schnitzen und Bug nicht Rauchen kann, dann frage ich mich irgendwie, ob die Zeit da nicht eventuell auf die falschen Spatzen schießt. Kurzum: Auch die Zeit selbst koketiert und profitiert in Person ihres Chef-Redakteurs durchaus vom seichten Boulevard des dt. ÖR.
 
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Genau darauf wollte ich hinaus. Wenn die ZEIT die Verflachung zum Standard erhebt, sollte sie sich einfach in ZEITGEIST umbenennen!
 
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Selbstverständlich ist das nervige Trommelfeuer der privaten Printmedien auf die ÖR-Angebote und Ausweitungsgelüste im Internet leicht durchschaubar und an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten.
Dazu empfehle ich Niggemeiers Erkenntnisse unter:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/das-elend-der-debatte-um-ard-und-zdf/
Aber es muss trotzdem erlaubt sein, auch darauf hinzuweisen, wie sehr sich ÖR heute in der Hatz nach der Quote von ihrem Programmauftrag entfernt hat, in welche elenden Tiefen die Programme sich teilweise begeben, und wie dümmlich aus den Intendantenbüros heraus argumentiert wird.
Und auch dazu empfehle ich den sowieso immer empfehlenswerten Niggemeier, diesmal mit seinem Essay "Selbstbvewusst anders sein":
http://www.bpb.de/publikationen/C5MC6O,1,0,Selbstbewusst_anders_sein_Essay.html#art1
Wer den einen Niggemeier und den anderen nebeneinander stellt, der weiß, was ich mit einer differenzierten Diskussion meine. Und an der lassen es manche Forenteilnehmer hier infolge eifernder Befangenheit leider mangeln.
 
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Herr "di Lorenzo" ist auch mit am "Tagesspiegel" in Berlin beteiligt. Der Mann ist schon gut, Hut ab kann ich nur sagen.
Die "3 nach 9" von Radio Bremen gefällt mir besser wie das MDR-TVRiverboot.
 
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Eigentlich wäre es angebracht, wenn die ZEIT ihre Schlagzeile ändern würde in:

"Private Sender - Vom Volk konsumierte Verblödung"


Anlaß hierfür könnte eine kleine Recherche bei YouTube sein, wo der dämlichste Teil der Deutschen Filmchen reinstellt, die von einer Neuen Weltordnung und einer Weltregierung schwafeln. Habe gerade in so ein "Meisterwerk" reingeschaut und verblüfft festgestellt, daß es sich hierbei um die übersetzte Version einer Krawall-Talkshow des US-Senders "FOX News" handelt. Da frage ich mich nun doch, ob private Sender nicht viel gefährlicher für die gutgläubigen Deppen der Nation sind als ÖR-Sender.
 
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Eigentlich wäre es angebracht, wenn die ZEIT ihre Schlagzeile ändern würde in:

"Private Sender - Vom Volk konsumierte Verblödung"

Nicht nur konsumiert, sondern auch bezahlt! Jeder von uns bezahlt mit jedem Einkauf im Supermarkt indirekt all die werbefinanzierten Sender, in dem er die dort beworbenen Produkte kauft, deren Verkaufpreise die Werbeausgaben enthalten.

Ich würde mal sagen, daß es sicherlich einfacher ist, sich von den Rundfunkgebühren befreien zu lassen, als auf restlos ALLE Produkte, die in irgendeiner Form Werbung im privaten Rundfunk schalten, zu verzichten.
 
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ich werde wohl nie verstehen wie Hinterseer und Silbereisen überhaupt jemanden in ihrer Schleimigkeit bzw. ihres nicht vorhandenen Charismas "ansprechen"? Ein ewiges Rätsel.



Und trotzdem bringen Hinterseer und Silbereisen immer ordentliche Quote. Wer außer dem ÖR versorgt denn die älteren Zuschauer mit deren Programm?
 
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Wie wäre es mit:

"Das Volk - Von privaten Sendern verblödete Konsumenten"?
 
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