Der Fall "Sarrazin" im Radio

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XXLFunk

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Seit diesem Wochenende und insbesondere heute, am Tag seiner Buchveröffentlichung, ist Sarrazin in allen Hörfunkstationen präsent. Mir persönlich ist das Thema auf WDR 5, DLF und SWR 1 BW begegnet.

Eines fällt mir auf: Die Beiträge und Diskussionen erschöpfen sich weitestgehend in Zitaten seiner Aussagen und empörender Ablehnung. In die inhaltliche Tiefe geht kaum einer.

Bsp. Thema "Gene". Nach Sarrazin teilen sich Juden ein bestimmtes Gen, ebenso hätten die Basken ein gemeinsames Gen. Statt nun all jene zu zitieren oder vor das Mikrophon zu holen, die gewünscht reflexartig "Rassismus" schreien, müsste man doch einmal auch einen Wissenschaftler zu Wort kommen lassen. Doch das passiert nicht, und das regt mich auf. Dieses ganzen Versenden von Emotionen, ohne eine Behauptung auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen, bringt niemanden weiter. Dann frage ich mich, was wäre so schlimm daran, wenn Menschen aus demselben Kulturkreis einen winzigen Teil ihre Gene miteinander teilen würden? Das alleine macht doch Menschen aus bestimmten Kulturkreisen nicht dümmer! Auch hier müsste der Wissenschaftler dringend aufklären.

Dann frage ich mich, was das Buch Sarrazins inhaltlich Neues bietet. Dass wir ein Problem mit einem Teil der türkischen und arabischen Mitbürger haben, sehe ich, wenn ich in Köln U-Bahn fahre. Ebenso treffe ich aber auch auf deutsche Unterschichtenjugendliche, die sich ebenfalls nicht benehmen können, Gewalt gegen Sachen ausübern oder Leute anpöbeln. Dass der Anteil der muslimischen Menschen, die nicht integriert sind, gemessen an allen hier lebenden Moslems höher ist, als der Anteil schlecht intergrierter Osteuropäer an allen zugewanderten Osteuropäern, ist doch überhaupt nicht verwunderlich. Osteuropäer sind uns nunmal kulturell näher. Das bedeutet: Moslem müssen, wenn sie auf die Deutschen zugehen, einen viel weiteren Weg zurücklegen. Hinzu kommt: Für Muslime zählt die Religion viel mehr. Das macht es für sie schwerer, auf Erden den Staat als "höchste Instanz" zu akzeptieren. Schließlich wird die Situation von dem Umstand verschärft, dass einst insbesondere Türken aus den bildungsferneren ländlichen Gegenden eingewandert sind. Die Uhren auf dem türkischen Land gehen heute halt noch anders - das kann man sehr leicht besichtigen, wenn man sich in der Türkei nicht nur an den Stand legt, sondern auch mal in das Hinterland fährt.

Und jetzt? Wie helfen mir diese Erkenntnisse weiter? Es gibt im übrigen auch in den westlichen Ländern religiöse Gruppen, diesmal sind es Christen, deren Vorstellungen sich am Staat stoßen. Ein gutes Beispiel sind hier die Evangelikalen in den USA.

Was ist nun die Schlussfolgerung aus Sarrazins Buch? Auch das kommt in den Medien nicht rüber. Alle nach Hause schicken, die sich nicht integrieren wollen? Wohl kaum möglich. Bei Ihnen für mehr Integration und Teilnahme an Bildungsangeboten zu werben? Wohl schon eher. Wahrscheinlich müssen auch alle Deutschen begreifen, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, auf Türken und Araber zuzugehen und ihnen positive Erfahrungen mit der deutschen Gesellschaft zuteil werden zu lassen.

Es wäre schön, wenn auch das Radio etwas intelligenter - auch wenn es nur um einen Drei-Minuten-Beitrag geht, die Debatte wiedergeben könnte. Dazu gehört es, Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

"Die Uhren auf dem türkischen Land gehen heute halt noch anders - das kann man sehr leicht besichtigen, wenn man sich in der Türkei nicht nur an den Stand legt, sondern auch mal in das Hinterland fährt."
Das ist richtig. Und ich bin dort nur sehr freundlichen, interessierten und zuvorkommenden Menschen begegnet. Ich habe dort mal mit jemandem über das Thema "Türken in Deutschland" gesprochen und derjenige meinte, das seien Leute, die sie hier (also in der Türkei) nicht sehen möchten: Unanständiger manierloser Pöbel, der das Ansehen der Türkei im Ausland ruiniert. Meist könnten sie nicht mal mehr richtig türkisch. Deutsch können sie auch nicht richtig. Sie grenzen sich selbst nach allen Seiten aus.
Das Fazit ist einfach: 1. Wer Sachen beschädigt oder sonstige Straftaten begeht, wird bestraft. Egal, woher er kommt, welche Staatsangehörigkeit er hat oder welche Sprache er (nicht) spricht. 2. Die Erziehung muss wieder (in Schulen, Kindergärten etc.) geradliniger werden.
Ich habe Sarrazzins Buch noch nicht gelesen (wie denn auch, wenn es gerade heute erst erscheint) und werde mich dazu erst äussern, wenn ich das (vollständig) getan habe. Mir scheint aber wieder mal, dass die Empörung in der Öffentlichkeit sehr gross ist, die (heimliche) Zustimmung zu seinen Thesen im Volk aber weitaus grösser ist.
Eine ausführliche Buchbesprechung wäre zu begrüssen...und nicht eine, die in den Kanon der Empörten über ein paar herausgerissene Thesen einstimmt.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Bsp. Thema "Gene". Nach Sarrazin teilen sich Juden ein bestimmtes Gen, ebenso hätten die Basken ein gemeinsames Gen. Statt nun all jene zu zitieren oder vor das Mikrophon zu holen, die gewünscht reflexartig "Rassismus" schreien, müsste man doch einmal auch einen Wissenschaftler zu Wort kommen lassen.

Wen denn? Wer kennt sich denn damit aus? Und was ist schon so schlimm daran, wenn sie über ein bestimmtes Gen verfügen?
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

ich bin dort (im türkischen Hinterland) nur sehr freundlichen, interessierten und zuvorkommenden Menschen begegnet

So ist es mir auch gegangen.

Ich stelle mir nun mal vor, diese Menschen würden durch die deutsche Pampa gehen. Sie würden bestimmt nicht so freundlich aufgenommen. Daher möchte ich ihnen das gar nicht zumuten.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Ich finde die Berichterstattung zum Thema höchst interessant, weil man bei Journalisten eine tiefe Verunsicherung bemerken kann. Schließlich ist der Frontverlauf unklarer denn je, da verurteilt ein immer wieder als rechtsaußen verleumdeter Roland Koch plötzlich Sarrazin, während eine Türkin ((Kelek) oder Juden wie Broder + Giordano dem Mann Recht geben. Dadurch greifen die sonst reflexartig heraus geholten Keulen (Antisemitismus-, Rassismus-, Fremdenfeindlich-, etc. etc.) der Journaille plötzlich nicht mehr. Sarrazin sei Dank!
Schade, dass das bei dem vielen Musik-Gedudel am Radio völlig vorbei geht.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Eines fällt mir auf: Die Beiträge und Diskussionen erschöpfen sich weitestgehend in Zitaten seiner Aussagen und empörender Ablehnung. In die inhaltliche Tiefe geht kaum einer.
Um ca. 11:30 Uhr war die Buchvorstellung mit anschließender Pressekonferenz zu eben diesem Thema. Ich habe sie mir angesehen.

Bsp. Thema "Gene". Nach Sarrazin teilen sich Juden ein bestimmtes Gen, ebenso hätten die Basken ein gemeinsames Gen. Statt nun all jene zu zitieren oder vor das Mikrophon zu holen, die gewünscht reflexartig "Rassismus" schreien, müsste man doch einmal auch einen Wissenschaftler zu Wort kommen lassen. Doch das passiert nicht, und das regt mich auf.
Prima dass dich das aufregt.
Wenn mich nicht alles taeuscht hatte Deutschland vor etwas laengerer Zeit bereits mit in etwa der selben These schon einmal zu tun. In diesem Zusammenhang ging es ebenfalls um ein Gen, das Juden in sich truegen und nicht geeignet sei sich mit der 'deutschen Rasse' zu vermischen.

Dieses ganzen Versenden von Emotionen, ohne eine Behauptung auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen, bringt niemanden weiter. Dann frage ich mich, was wäre so schlimm daran, wenn Menschen aus demselben Kulturkreis einen winzigen Teil ihre Gene miteinander teilen würden?
Laut Sarrazin sind es ja rund 90% der muslimischen Immigranten, die ihre winzigen Gene innerhalb des selben Kulturkreises teilen.
Das alleine macht doch Menschen aus bestimmten Kulturkreisen nicht dümmer! Auch hier müsste der Wissenschaftler dringend aufklären.
Stimmt, das bestaetigte Sarrazin ja auch genau so und fuegte hinzu, dass er sich auf ein Zitat des Bezirksleiters aus einem der 'Problembezirke' Berlins beziehe, in dem wohl sinngemaeß die Aussage fiel
Hauptsache ihr findet jemanden der euch behilflich ist, die Unterlagen zu komplettieren.
Mit welchem Recht kommt eine solche Aussage?
Dann frage ich mich, was das Buch Sarrazins inhaltlich Neues bietet. Dass wir ein Problem mit einem Teil der türkischen und arabischen Mitbürger haben, sehe ich, wenn ich in Köln U-Bahn fahre. Ebenso treffe ich aber auch auf deutsche Unterschichtenjugendliche, die sich ebenfalls nicht benehmen können, Gewalt gegen Sachen ausübern oder Leute anpöbeln. Dass der Anteil der muslimischen Menschen, die nicht integriert sind, gemessen an allen hier lebenden Moslems höher ist, als der Anteil schlecht intergrierter Osteuropäer an allen zugewanderten Osteuropäern, ist doch überhaupt nicht verwunderlich. Osteuropäer sind uns nunmal kulturell näher.
Tattaa!
Und da hast du dir selbst die Antwort bereits gegeben.
Es steht aber dennoch die Frage offen ob sich einige Menschen aus der Bevoelkerungsgruppe ueberhaupt integrieren wollen.
Damit sehe ich naemlich ebenso ein großes Problem.
Die naechste Antwort lautet, dass die Integrationspolitik soweit 'aufgegeben' wurde, weil sie als erfolglos abgetan wurde.
Das bedeutet: Moslem müssen, wenn sie auf die Deutschen zugehen, einen viel weiteren Weg zurücklegen. Hinzu kommt: Für Muslime zählt die Religion viel mehr. Das macht es für sie schwerer, auf Erden den Staat als "höchste Instanz" zu akzeptieren. Schließlich wird die Situation von dem Umstand verschärft, dass einst insbesondere Türken aus den bildungsferneren ländlichen Gegenden eingewandert sind. Die Uhren auf dem türkischen Land gehen heute halt noch anders - das kann man sehr leicht besichtigen, wenn man sich in der Türkei nicht nur an den Stand legt, sondern auch mal in das Hinterland fährt.
Natuerlich muessen sie - wie alle anderen auch - einen Weg auf die Deutschen zugehen - und - wenn wir ehrlich sind - ab und zu klappt das doch auch ganz hervorragend!
Du brachtest selbst das Argument von wegen U-Bahn fahren, etc.. Weswegen haben wir beispielsweise in Berlin regelrechte 'Problemviertel', die von Muslime 'regiert' werden?
Ist hier nicht in der tat die Politik gefragt - und hat diese in der 'Auslaenderpolitik' versagt?

Gegenbeispiel:
Mach mal Urlaub in der Tuerkei und versuch' mal einen Stein vom Strand in deinen Koffer zu packen, den du mit nach Hause nehmen moechtest.
Du wirst dein 'blaues Wunder' erleben!

Und jetzt? Wie helfen mir diese Erkenntnisse weiter? Es gibt im übrigen auch in den westlichen Ländern religiöse Gruppen, diesmal sind es Christen, deren Vorstellungen sich am Staat stoßen. Ein gutes Beispiel sind hier die Evangelikalen in den USA.
Gibt es diese auch in einem muslimischen Land? - Was passiert, wenn sich diese Gruppen in beispielsweise in der Tuerkei beginnen zu gruenden?
Was ist nun die Schlussfolgerung aus Sarrazins Buch? Auch das kommt in den Medien nicht rüber. Alle nach Hause schicken, die sich nicht integrieren wollen? Wohl kaum möglich.
So wie Merkels 'Busenkumpel' aus Frankreich? Er macht's ihr und und ja gerade prima vor. Da passt das Buch doch hervorragend zur Situation.
Bei Ihnen für mehr Integration und Teilnahme an Bildungsangeboten zu werben? Wohl schon eher.
Klar. Versuch es! Rot/Gruen haben es versucht, haben 'Zentren fuer Tuerkeistudien' aufgebaut, haben sich um die Integration bemueht, Geld noch und noecher investiert - mit welchem Ergebnis?
Wahrscheinlich müssen auch alle Deutschen begreifen, dass es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, auf Türken und Araber zuzugehen und ihnen positive Erfahrungen mit der deutschen Gesellschaft zuteil werden zu lassen.
Hier kann ich nur auf meine von weiter oben verweisen:
Es muss auch von der 'anderen Seite' gewollt sein, dass auf sie zugegangen wird und nicht abgeblockt! - Und genau da liegt der sinnbildliche 'Hase im Pfeffer'.
Es wäre schön, wenn auch das Radio etwas intelligenter - auch wenn es nur um einen Drei-Minuten-Beitrag geht, die Debatte wiedergeben könnte. Dazu gehört es, Aussagen auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen.
Die Beitraege im Radio hatte ich nicht mitbekommen, allerdings, selbst in der Buchbesprechung wurden nur einige Dinge, wie 'Knochen dem Hund' an Fakten hingeworfen - so ala 'Friss oder stirb' -, die zum Teil definitiv nicht der Wahrheit entsprechen.
Ich habe vor kurzem eine Studie zum Thema Kriminalitaet im Verhaeltnis Deutsche/Auslaender gelesen - und man lese und staune - das Resultat war entgegen dem was in der Buchbesprechung erklaert wurde, fast ausgeglichen und nicht - wie Sarrazin erklaerte, die Muslime wuerden den groeßten Anteil der Straftaten in Deutschland begehen.

What ever - Sarrazin wird - so haette es die SPD gern - ausgeschlossen, er verliert so wie es prognostiziert wird auch seinen Posten bei der Bundesbank.
Jedem so wie er/sie es gern haette.
 
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Danke, XXLFunk, die Berichterstattung über Sarrazin hing mir auch zum Hals raus. Das Buch ist bisher noch nicht erschienen (bzw. nur in Ausschnitten in der Bild-Zeitung), trotzdem macht es den Medien nichts aus, schon mal das letzte Urteil über Sarrazin zu sprechen, oder das Urteilen den oppositioniellen Politikern zu überlassen, die allerdings durch die Bank weg auch nichts zu sagen haben. Was man sich gewünscht hätte, wäre eine objektive Überprüfung seiner bisher publizierten Thesen (oder alternativ sachliche Gegenargumente, die die Moslems in Deutschland entlasten), aber ich fürchte, den Rechercheaufwand sparen sich Medien gleichwohl wie Politiker, weil "Aufgebrachtsein" viel einfacher ist.

Dabei tun sich sowohl Medien als auch Politiker damit sicherlich keinen Gefallen, wenn sie so hilflos auf Sarrazin reagieren. Wer immer nur mit Gefühlsduselei und pauschalen Rassismusvorwürfen kontern kann, der muss sich nicht wundern, wenn er irgendwann nicht mehr glaubwürdig erscheint. Das Volk macht im Alltag nämlich durchaus andere Erfahrungen, und hat irgendwann die Nase voll von dem peinlichen, politisch korrekten Meinungsdiktat, das die Medien/Politiker der Öffentlichkeit aufzwängen wollen – und das gibt echten Rechtsextremen erst einen richtig schönen Nährboden.
 
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Ich finde die Berichterstattung zum Thema höchst interessant, weil man bei Journalisten eine tiefe Verunsicherung bemerken kann. Schließlich ist der Frontverlauf unklarer denn je

Davon war heute morgen auf WDR 5 in der Sendung "Tagesgespräch" um 09:20 Uhr nichts zu spüren. Im Studio war eine Moderateuse, die Gift und Galle spuckte und der eingeladene Psychologe schwafelte nur allgemeines Zeug. Lediglich ein Teil der in die Sendung durchgestellten Hörer mahnte etwas mehr inhaltliche Aufklärung an.
 
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Weswegen haben wir beispielsweise in Berlin regelrechte 'Problemviertel', die von Muslime 'regiert' werden? Ist hier nicht in der tat die Politik gefragt - und hat diese in der 'Auslaenderpolitik' versagt?

Dann schau Dir mal den sogenannten "Kölnberg" an. Hier hat auch der Staat versagt:
(Bild formuliert drastisch, auch dass dort kaum Polizei patrouilliert, ist falsch, aber der sonstige Eindruck, der vermittelt wird, stimmt.)
http://www.bild.de/BILD/regional/ko...enberg/bild-in-koelns-strassen-der-angst.html

Es muss auch von der 'anderen Seite' gewollt sein, dass auf sie zugegangen wird und nicht abgeblockt! - Und genau da liegt der sinnbildliche 'Hase im Pfeffer'

Das stimmt.
 
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@Svennie: Herzlichen Dank für den Link zum Deutschlandradio, herrlich wie Broder Sarrazin dann auch noch Philosemitismus unterstellt und dem Trottel von Interviewer nicht auf den Leim geht. Der wollte natürlich von einem Juden hören, dass das Buch von Sarrazin antisemitisch sei.

Link zum FAZ Kommentar von Schirrmacher, der u.a. berechtigt kritisch auf den Kommentar der Kanzlerin eingeht:
http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E1E30FB65E1E44794BFFEB5A2B73DE7EA~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 
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@mediascanner
Vielen Dank für den Link zum FAZ-Artikel.

Zitat:
"die Frage, ob Intelligenz größtenteils vererbt wird oder kulturell geschaffen werden kann, ist eine der völlig offenen Fragen"

Aha. Die Wissenschaft hat auf diese Frage also keine eindeutige Antwort.
Vielleicht können das mal Sarrazin und seine Gegner zur Kenntnis nehmen.
 
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Bei SWR1 RP wurde eben ein Interview mit Sabatina James http://de.wikipedia.org/wiki/Sabatina_James zum Thema Sarrazin gesendet. Sie stimmt den meisten Aussagen in Sarrazins Buch zu.

Sie fordert von den Deutschen auch mehr Mut, zu diesen Themen die Meinung offen zu sagen. Man kann von dem Mann halten was man möchte. Aber er sagt laut, was viele im Stillen denken.
 
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Svennie hat mir dankenswerterweise mal wieder gute Gründe geliefert, warum ich die öffentlich-rechtlichen Verdummungsfunk nicht höre. Da werden zwei O-Töne von Sarrazin eingespielt, in denen es nicht einmal ansatzweise um die Vererbung von Intelligenz geht, dennoch zieht der DRadio-Moderator Jürgen König den Schluss: "Mit solch statistischen Überlegungen und Gedanken über vererbbare Intelligenz, aus denen der Schluss gezogen werden kann, dass nach Meinung von Thilo Sarrazin die Mehrheit der muslimischen Einwanderer Deutschlands leider keine Intelligenz zu vererben hätten, damit hat Thilo Sarrazin helle Empörung hervorgerufen." Ich fasse mir nur an den Kopf, dass so ein Schund gesendet werden darf.

Auch nicht wirklich besser ist, dass dann Publizist (beschönigend für Dampfplauderer) Henryk M. Broder über Sarrazins Buch sprechen SOLL, es aber zum Glück nicht tut, sondern sich stattdessen erstmal kritisch mit der Rolle der Medien auseinandersetzt, und sehr schön das ganze Konzept von König auseinanderreißt. Broder ist allerdings ein Polemiker vor dem Herrn und taugt auch nur sehr eingeschränkt oder eigentlich auch gar nicht als Gesprächspartner oder Experte.

Was mir später im Interview äußerst negativ aufgefallen ist: Wenngleich es richtig ist, dass Sarrazin bestimmten Ethnien eine genetische Überlegenheit zuspricht, unterstellt König dann Sarrazin die Sichtweise, "dass es sozusagen sich gar nicht mehr lohne, die muslimischen Einwanderer mit Bildung zu versehen, sich um ihre Integration zu kümmern, weil sie - und da kommen wir leider natürlich auf das Genetische, das Sarrazin ja auch anspricht -, dass es sich gar nicht mehr lohne."

Das stimmt so aber gar nicht, denn Sarrazin schlägt ja sehr wohl vor, muslimische Einwanderer mit Bildung zu versehen, indem man sie in Ganztagsschulen bis zum Abend von der Straße und von ihren Familien fernhält. Gleichzeitig sieht Sarrazin nicht die genetische Prädispositionen als Grund für das Scheitern der muslimischen Migranten an, sondern die islamische Kultur.

König war das vermutlich ohnehin völlig schnurz, weil er sich mit einem Polemiker über einen anderen Polemiker unterhält, das Problem hierbei ist aber, dass König ein Journalist ist, der im Auftrag der Öffentlichkeit arbeitet, und nicht im Auftrag von privatwirtschaftlichen Organisationen oder Parteien. Leider ist diese völlig voreingenommene Arbeitsweise typisch für den Deutschlandfunk und für Deutschlandradio Kultur (als auch für die meisten anderen öffentlich-rechtlichen Sender), und mitunter ein Grund, warum ich sie in tausend Jahren nicht freiwillig einschalten würde.
 
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Sie fordert von den Deutschen auch mehr Mut, zu diesen Themen die Meinung offen zu sagen. Man kann von dem Mann halten was man möchte. Aber er sagt laut, was viele im Stillen denken.
Sicherlich denken viele Deutschen in diesem Stil. - Vermutlich noch weitaus extremer.
Ich denke, dass das was Sarrazin in seinem Buch schrieb in einzelnen Teilen wohl auch realistisch ist, allerdings sollte man keine Vergleiche anstrengen wie sie zum dritten Reich ebenfalls getan wurden (Genvermischung und dgl.)!
Siehst du das anders?
Wie viel Sabatina James aus dem Buch bisher gelesen hat, blieb vermutlich im dunklen.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Gut, dass es Sarrazin gibt. Diese riesige Bande verlogener, weichgekochter, politisch hyperkorrekter Arschkriecher in unserem Lande ist doch echt nicht mehr zu ertragen.
 
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Bsp. Thema "Gene". Nach Sarrazin teilen sich Juden ein bestimmtes Gen, ebenso hätten die Basken ein gemeinsames Gen. Statt nun all jene zu zitieren oder vor das Mikrophon zu holen, die gewünscht reflexartig "Rassismus" schreien, müsste man doch einmal auch einen Wissenschaftler zu Wort kommen lassen. Doch das passiert nicht, und das regt mich auf. Dieses ganzen Versenden von Emotionen, ohne eine Behauptung auf ihren Wahrheitsgehalt abzuklopfen, bringt niemanden weiter. Dann frage ich mich, was wäre so schlimm daran, wenn Menschen aus demselben Kulturkreis einen winzigen Teil ihre Gene miteinander teilen würden? Das alleine macht doch Menschen aus bestimmten Kulturkreisen nicht dümmer! Auch hier müsste der Wissenschaftler dringend aufklären.

Ich fürchte, da musst Du Dich an Funk und Fernsehen vorbei bemühen. Die beabsichtigte Mediencharta funktioniert nebenbei bemerkt ganz hervorragend auch ohne formale Unterschriften. Ob das Ausblenden / Ignorieren von Fakten nicht auch eine gewisse Form von Zensur darstellt?

So wurde das besonders umstrittene Genzitat inzwischen von Herrn Sarrazin näher erläutert.

Pressemitteilung der DVA (inzwischen wohl auf Spiegel Online nachzulesen):

"Erklärung von Dr. Thilo Sarrazin vom 30. August 2010

Eine Interview-Äußerung von mir vom 29. August 2010 hat für Irritationen und Missverständnisse gesorgt, die ich bedauere. Als ich sagte, dass „alle Juden ein bestimmtes Gen teilen“, habe ich mich nicht hinreichend präzise ausgedrückt.

Ich bezog mich mit meiner Äußerung – wegen der Interviewsituation leider verkürzt – auf neuere Forschungen aus den USA. Ich bin kein Genetiker. Aber ich habe zur Kenntnis genommen: Aktuelle Studien legen nahe, dass es in höherem Maße gemeinsame genetische Wurzeln heute lebender Juden gibt, als man bisher für möglich hielt.

Damit ist keinerlei Werturteil verbunden, damit ist auch nichts über eine wie auch immer zu verstehende „jüdische Identität“ ausgesagt. Die Frage, was aus möglichen genetischen Übereinstimmungen von Bevölkerungsgruppen zu schließen ist, ist vollkommen offen. Entscheidend für politische und wirtschaftliche Sachverhalte, die im Zentrum meines Buches stehen, sind kulturelle Faktoren.

Über diese Forschungsergebnisse hatte ich im Berliner „Tagesspiegel“ gelesen, davor hatte die New York Times darüber berichtet – und viele andere Medien auch. Die beiden von einander unabhängigen Studien wurden in den renommierten Fachzeitschriften „Nature“ und „American Journal of Human Genetics“ im Juni 2010 veröffentlicht.

Wenn neue genetische Forschungen zeigen, dass viele heutige Juden zahlreiche Gene von einer ursprünglichen jüdischen Bevölkerungsgruppe, die vor etwa 3000 Jahren im Nahen Osten lebte, gemeinsam haben, ist das zunächst einmal interessant. Politisch ist diese These neutral. Um eine rassistische Äußerung handelt es sich nicht.

Thilo Sarrazin

http://www.tagesspiegel.de/wissen/abrahams-kinder/1860976.html

http://www.nytimes.com/2010/06/10/science/10jews.html

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/7637

http://www.nature.com/nature/journal/v466/n7303/full/nature09103.html

http://www.cell.com/AJHG/abstract/S0002-9297(10)002


Darüber hinaus empfehle ich auch diesen Artikel der FAZ wärmstens, der das ganze Elend auf den Punkt bringt:

http://www.faz.net/s/Rub9B4326FE2669456BAC0CF17E0C7E9105/Doc~E0A47A9BA62F54940957049B1C02B0EDA~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Aber auch das werden TV und Hörfunk wahrscheinlich nicht zur Kenntnis nehmen (wollen) :wall:
 
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@Svennie Danke auch für diesen Link. Mal wieder eine Interviewerin mit vorgefertigter Meinung, reflexartigen Verhaltensweisen und schließlich mit mehreren bösartigen Unterstellungen gegenüber Frau Kelek.
 
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...
Diese riesige Bande verlogener, weichgekochter, politisch hyperkorrekter Arschkriecher in unserem Lande ist doch echt nicht mehr zu ertragen.
Damit stellt sich mir dennoch die Frage, weshalb Fr. Merkel Herrn Westerwelle nicht ebenso am liebsten aus seinem Amt haben moechte, aeußerte er sich doch in sofern, dass er die Ansicht von Sarrazin teilt, bzw. unterstuetzt.

@Ossi:
Danke fuer die umfassenden Links die du hier bereitgestellt hast, einige davon waren mir bisher noch nicht bekannt.
Ich denke, sie tragen zur 'Aufklaerung' bezueglich der Angelegenheit bezueglich der Aeußerung 'des Gens' ein wenig bei, denn in der Buchvorstellung wurde hierauf nicht naeher eingegangen. Ich habe sie mir extra erneut angesehen und auch die nachfolgenden Nachrichten dazu angesehen. - Keine Aeußerung diesbezueglich!

Tante Edit:
Vor einigen Minuten beim 'Piepmatz' gelesen:
'+++Eilmeldung+++ Überraschend Teil 2 von "Mein Kampf" aufgetaucht. Ab morgen als "Deutschland schafft sich ab" im Buchhandel.'
 
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@Ossi:
Danke fuer die umfassenden Links die du hier bereitgestellt hast, einige davon waren mir bisher noch nicht bekannt.

Bitte bitte - wenn es der "Aufklärung" dient! :) Ich möchte mich jedoch nicht mit fremden Federn schmücken. Die abschließenden Anführungsstriche sind mir leider flöten gegangen. Soll heißen, alle Links (bis auf FAZ) waren Bestandteil der Pressemitteilung des Verlags. Aber wie zu befürchten ist, wird diese Pressemitteilung von den Medien höchstens auszugsweise unters Volk gebracht werden, wobei die Quellenangaben gleich gar nicht Erwähnung finden. Wie heißt es so schön: Recherche macht die schönste Geschichte kaputt :D

Aber eins ist wohl klar: Herr Sarazzin kriegt spätestens jetzt kein Bein mehr auf die Erde. Der kann seriöse Quellen seiner Erkenntnisse publik machen wie er will. Was nützt es, wenn man mit so zweifelhaften Kommentaren beschossen wird, wie z.B.

"Alles alte Erkenntnisse, nichts Neues also!" (wenn darauf in der Vergangenheit entsprechend eingegangen worden wäre, hätte S. vermutlich sein Buch nicht veröffentlicht und das Interesse und auch der Zuspruch wären nicht so groß)

"Es werden keine Lösungen angeboten" (wirklich? Da habe ich schon was anderes herausgehört, außerdem, wie will man das eigentlich beurteilen, ohne das Buch gelesen zu haben? Und muss nicht im Zweifelsfall vor der Lösung zuerst ein Problembewußsein (auf politischer Ebene) geschaffen werden?

"S. schadet dem dt. Ansehen im Ausland bzw. vergrault ausländische Facharbeiter"
(seit wann geht es bei S. um arbeitende und steuerzahlende Migranten"? Ich dachte, das Gegenteil sei der Fall...)

Und die Medien haben nichts besseres zu tun, als größtenteils die Widersprüche und immer wieder dieselben Phrasen unkommentiert wieder zu geben, anstatt eine Sache von allen Seiten zu beleuchen und zu hinterfragen.
Ich dachte, Aufgabe der Medien sei es, neutral zu berichten und den Lesern bzw. Hörern unvoreingenommen allerlei Informationen zur Verfügung zu stellen, damit ein jeder in die Lage versetzt würde, sich ein eigenes Meinungsbild zu schaffen. Aber die inoffizielle Mediencharta sorgt im Großen und Ganzen dafür, dass der Konsument lediglich eine Vorauswahl angeboten bekommt. Und je geringer das Bildungsniveau des Bürgers, desto unkritischer werden diese vorsortierten Informationen entgegen genommen. Nach dem Motto: Steht ja überall, dann wirds wohl so sein!

Wenigstens dafür ist der "Fall Sarazzin" gut, er bringt die gefühlte gleichgeschaltete Medienlandschaft an den Tag.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Aber eins ist wohl klar: Herr Sarazzin kriegt spätestens jetzt kein Bein mehr auf die Erde. Der kann seriöse Quellen seiner Erkenntnisse publik machen wie er will.

Es würde mich nicht wundern, wenn er schon bald nicht mehr unter uns weilt. Man kann sich weit aus dem Fenster lehnen, aber so weit ist gefährlich.
 
AW: Der Fall "Sarrazin" im Radio

Es würde mich nicht wundern, wenn er schon bald nicht mehr unter uns weilt. Man kann sich weit aus dem Fenster lehnen, aber so weit ist gefährlich.

Ja, dass mit der Heisig war auch nicht so ganz astrein - ich hoffe der Mann geht mit seiner persönlichen Sicherheit vorsichtiger um, als mit den Formulierungen seiner Interviews. Warum nur hat Sarrazin so ein heikles Statement nicht im Vorfeld autorisiert? Doch nicht aus Naivität? Oder wird die BLÖD-Methode des Überrumpelns auch von der seriösen Konkurrenz angewandt? :rolleyes:


Und hier zur Abwechslung mal ein positives Beispiel vom DLF:

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/kulturheute/1260911/
 
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