Misslungener Scherz des MDR-Intendanten

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Tweety

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Was sich Herr Reiter da geleistet hat, war sicherlich ein übles Eigentor. Unbestritten ist, dass das Thema aktuell ist und man über die Aussage auch diskutieren kann, bleibt die Frage was Herrn Reiter da geritten (:D) hat. Ist der Mann als Intendant nicht in der Lage den Grad der Aufmerksamkeit solcher Aussagen richtig einzuschätzen? Hier hätte ich dann doch etwas mehr Zurückhaltung erwartet. Sowas kann man vielleicht in kleinem Kreis mal bringen, aber sowas ausgerechnet bei Twitter zu veröffentlichen und zu glauben das merkt keiner, ist schon etwas naiv.

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,721321,00.html
 
AW: Misslungener Scherz des MDR-Intendanten

So und nochmal kräftig pusten und dann haben wir das Ganze mächtig hochgeputscht...

Wie schlimm. Ich frage mich, wie reich die meisten in diesem Land eigentlich, dass sie nichts besseres zu tun haben, als tweets auseinander zu nehmen. Und mal ganz nebenbei: Was war denn bitteschön so schlimm an diesem Kommentar?! Sind keine Witze mehr über muslimische Mitbürger erlaubt? Toleranz ist für manche ein Fremdwort. Schonmal über einen Christenwitz gelacht? - Nein natürlich nicht. Ein ehemaliger Lehrer von mir hätte gesagt: Was seid Ihr eigentlich für Dünnbrettbohrer...
 
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Und mal ganz nebenbei: Was war denn bitteschön so schlimm an diesem Kommentar?! Sind keine Witze mehr über muslimische Mitbürger erlaubt?

Erstmal weiss ich nicht was daran witzig sein soll und zweitens kann man von einem Menschen in dieser Position, in der Herr Reiter nunmal ist, etwas Zurückhaltung erwarten.
 
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Danke - wieder was gelernt. Unter einem Shitstorm hatte ich mir bislang etwas anderes vorgestellt. So etwas wie die UKW-Kette von Jump zum Beispiel. Oder das neue Tagesprogramm von MDR Stupid.

Die ersten Jahre hielt ich den ganzen MDR für einen "mißlungenen Scherz", bis ich dann raffte, daß die das ernst meinen.

Tja, Shit happens... mir wäre ehrlich gesagt lieber, Reiter twittere ausschließlich (gerne auch intensiv), statt mit seiner Führungsriege und zugekauften Privatfunkberatern UKW-Frequenzen zu vershitten.
 
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Der Witz war so flach wie das Programm des MDR. So what...?

Der Witz nicht, sondern das, was der Artikelschreiber - Journalist will man so eine Schnarchnase ja nicht nennen - von sich gegeben hat. Idiotischer Linkspopulismus ohne Sinn und Verstand, Meinungsmache auf Blöd-dir-meine-Meinung-Niveau. Einfach abartige Übertreibung und Falschauslegung.
 
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Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten - Art 5. GG. Dieses Recht steht natürlich auch Herrn Reiter zu.
 
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Ich kann an Reiters Aussage nichts wirklich Dramatisches finden.... Gibt Sclimmeres! Aber heutzutage geht es ja gerade in den Medien leider nicht mehr um den wirklichen Inhalt, sprich: das Hinterfragen einer Aussage, sondern nur darum, mal schnell eine Schlagzeile gemacht zu haben.
 
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Ich denke, die Hauptkritik von Tweety bezieht sich nicht auf den flachen Witz an sich (der ja auch nur von einer dritten Quelle, gezeichnet, wiedergegeben sein soll), sondern eher auf den Absender.
Wer das als "mdrreiter" schreibt, veröffentlicht hier bewusst als Leiter einer ö-r Anstalt, also als Funktion, weniger als Person.
Hätte Herr Reiter das als "udo_r" o.ä. geschrieben - na gut, in Gottes Namen.

Aus dem Artikel:

Reiter scheint Twitter immer noch für ein wenigstens halbprivates Medium zu halten.
Dann sollte er halt, sofern das überhaupt möglich ist, seine privaten Ansichten auch als Privatmann twittern. Allerdings besteht dann immer noch die Gefahr, dass jemand schreibt "Der Intendant des mdr, ..."

Kann man Twitter-Account-Namen eigentlich ändern? Oder bleibt "mdrreiter" weiterhin "mdrreiter", auch wenn er eines Tages mal nicht mehr mdr ist?
 
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Ich denke, die Hauptkritik von Tweety bezieht sich nicht auf den flachen Witz an sich (der ja auch nur von einer dritten Quelle, gezeichnet, wiedergegeben sein soll), sondern eher auf den Absender.
Wer das als "mdrreiter" schreibt, veröffentlicht hier bewusst als Leiter einer ö-r Anstalt, also als Funktion, weniger als Person.

Richtig. Zumal es sich um ein hochsensibles Thema handelt.
 
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Das Recht der freien Meinungsäußerung stößt dort an seine Grenzen, wo die Menschenwürde verletzt wird.
Hier müssen zwei Grundrechte gegeneinander abgewogen werden.

Ich hatte gestern in einer Sendung eine Diskussion angestoßen über künstlerische Freiheit vs. Diskriminierung und Aufruf zur Gewalt. Das ist eine heikle Gratwanderung, die im Extremfall mit einem Auftrittsverbot endet. Bleibt offen, wer da übertrieben hat - der Künstler oder seine Gegner.

Man sollte das Pochen auf die Grundrechte nicht bis zum äußersten ausreizen.
 
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Nun aber mal den Ball flach halten. Eine Verletzung der Menschenwürde ist bei diesem Posting nicht im entferntesten erkennbar. Ein schlechter Witz, peinlicherweise in seiner Funktion als Intendant geschrieben, nicht mehr und nicht weniger.
 
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Wo ist denn Menschenwürde verletzt worden? Nur dort, wo ein Online-Kolumnist Hasstiraden unterstellt, wo keine sind. Der Witz ist weiß Gott nicht der lustigste, aber wohl gerade deshalb auch an Harmlosigkeit nicht zu unterbieten und zudem steinalt. Solche und ähnliche Gags, die den Deutschen als Ausländer im eignen Land und seine Mutter- als Fremdsprache darstellen, sind zuhauf in aller Munde. Herrn Reiter deshalb sarrazinösen Dünkel zu unterstellen, ist eine Unverschämheit sondersgleichen.
 
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Richtig, aber erstaunlicherweise wurde sofort die fette Keule "Grundrecht auf freie Meinungsäußerung" ausgepackt.
Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich.

(das war die Antwort auf den Beitrag von rakete)
 
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Herr Reiter hat auf flache Art eine Zeitungskarrikatur zitiert, es ebenso flach via Twitter verbreitet - und SPON macht seine FLACHESTE Story daraus - na und?
 
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Die Karikatur, die Reiter zitiert hat, stammt von Horst Haitzinger und erschien vor wenigen Jahren in fast alle relevanten Tageszeitungen.
Hat damals niemand aufgeregt.
Das man sowas nicht zusammenhanglos als Person des öffentlich-rechtlichen Lebens twittern kann hat Herr Reiter nun gelernt.

Die "Hängt ihn"-Rufe des linken Randes und die Hoffnung unterbezahlter freier Mitarbeiter auf sprudelndes Zeilengeld langweilen.....
 
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Der "Witz" des Herrn Reiter
1. unterscheidet zwischen "Muslimen" und "Deutschen", so als ob dies ein unüberwindlicher Gegensatz wäre
2. unterstellt, das "die Deutschen" in wenigen Jahren in Deutschland in der Minderheit wären, falls nicht nur völliger Blödsinn ist, sondern auch Demagogen à la Sarrazin und anderen vom rechten Rand Vorschub gibt
3. behauptet, dass "die Muslime", wenn sie hier die Mehrheit erlangen würden, automatisch Nichtmuslime ("Deutsche") unterdrücken würden, und daher zur Achtung von Minderheitenrechten aufgefordert werden müssten.

Alles drei ist schon, vorsichtig gesagt, grenzwertig. Natürlich hat der Privatmensch Reiter das Recht, über protorassistische Witze lachen und sie verbreiten zu können. Aber als öffentlicher Amtsträger (der er nicht nur ist, sondern als der er den "Witz" auch verbreitet hat) möchte ich keinen Rassisten (oder Kommunisten oder sonstigen Ideologen oder Hetzer) haben.

p.s. Der Twittername heißt "mdrreiter", auf der Twitter-Seite erscheint das mdr-Logo, und der mdr hat seinerzeit sogar eine Pressemitteilung zu seinem twitternden Intendanten herausgegeben - wie können da die Reflexiones del compañero Udo nicht als mdr-Meinung angesehen werden?
 
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Ich kann die Empörung trotzdem teilweise verstehen. Als Intendant einer öffentlich-rechtlichen Anstalt macht man sowas einfach nicht. Zumal die Sache ja einen sehr ernsten Hintergrund hat. Das die Deutschen in vielen Stadtteilen in Berlin, Frankfurt, Köln, Duisburg, Hamburg usw. schon in der Minderheit sind, ist ja mittlerweile schon Fakt.
 
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Der "Witz" des Herrn Reiter
1. unterscheidet zwischen "Muslimen" und "Deutschen", so als ob dies ein unüberwindlicher Gegensatz wäre
2. unterstellt, das "die Deutschen" in wenigen Jahren in Deutschland in der Minderheit wären, falls nicht nur völliger Blödsinn ist, sondern auch Demagogen à la Sarrazin und anderen vom rechten Rand Vorschub gibt
3. behauptet, dass "die Muslime", wenn sie hier die Mehrheit erlangen würden, automatisch Nichtmuslime ("Deutsche") unterdrücken würden, und daher zur Achtung von Minderheitenrechten aufgefordert werden müsste

geil, so eine Interpretation kann nur einem deutschen Hirn entspringen - und dann auch noch mit politischer Links-Gutmenschen-Propaganda garniert!
 
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Ich sehe keine misslungenen Scherze. Nur wieder ein Stück gespielte Aufregung von Politisch Überkorrekten.

1. Reiter hatte mal bei "Zwitscher" behauptet, Lena Müller-Lattenstuhl könne nicht singen. Er hatte recht.

2. Reiter hat jetzt gevögelt: ""Einheitstag 2030: Bundespräsident Mohammed Mustafa ruft die Muslime auf, die Rechte der Deutschen Minderheit zu wahren."
Er hat wieder recht...bzw. er hat einen Spruch gebracht, der auch von Harald Schmidt hätte kommen können. In dem Fall hätten sich alle auf die Schenkel gehauen und losgelacht. Darf er keine Witze machen, nur weil er Intendant ist? Hat er kein Recht auf private Meinungsäusserungen?

Mir fällt da ein Spruch aus dem alten, dicken Buch ein, dass heute schon nur eine Minderheit liest: "Richtet nicht, auf dass ihr nicht gerichtet werdet" (Matthäus 7,1)

sagt die wie immer politisch höchst inkorrekte Radiokatze, die den Witz gut fand und sich ärgert, dass ihr der nicht zuerst eingefallen ist...on air, versteht sich.
 
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Ich kann die Empörung trotzdem teilweise verstehen.
Ich nicht.

Zumal die Sache ja einen sehr ernsten Hintergrund hat.
Ja, hat sie. Eine Unterwanderungsdrohung war dem Deutschlandfunk sogar eine Nachrichtenmeldung wert:

http://www.dradio.de/nachrichten/2010100610/4/ schrieb:
Arslan forderte seine Parteifreunde auf, nicht nur auf die Vergangenheit zu schauen. Der Islam werde in Zukunft fester Bestandteil Deutschlands sein und damit auch Einfluss auf die kulturelle Entwicklung nehmen.
Na, nun bin ich der Böse, weil ich es Unterwanderungsdrohung nenne. :) Was sich dieser Arslan erlaubt, ist im Morgenland und wenn es ein Christ tun würde, Mission. Was würde mit dem Christen wohl passieren, sagte er sowas laut? Da lernen ganze Steinbrüche das Fliegen.
 
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er hat einen Spruch gebracht, der auch von Harald Schmidt hätte kommen können.
Richtig. Harald Schmidt ist schließlich inzwischen auf dem Niveau "Kommt ein Türke morgens zur Arbeit" angekommen.

Darf er keine Witze machen, nur weil er Intendant ist?
Man sollte sich in öffentlichen Ämtern zumindest ein bisschen zurückhalten. Ich möchte auch keinen Intendanten (oder Bundeskanzler oder Bürgermeister oder Lokalreporter), der quasi-amtliche Verbeitungswege für linke oder rechte oder wie auch immer gefärbte Propaganda oder Polemik nutzt.
 
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Tucholsky:

Wenn einer bei uns einen guten politischen Witz macht, dann sitzt halb Deutschland auf dem Sofa und nimmt übel.

Ob dieser "Scherz" nun gelungen ist oder nicht - darüber mag man streiten.

Aber gibt er nicht in überspitzter Form einen Fingerzeig auf das, was kommen könnte, wenn die Beschwichtiger und Sozialromantiker alles so ungehemmt treiben lassen wie bisher?

Sofort erfolgt ein Aufschrei der Multikulturisten ob dieses Angriffs auf die bundesdeutsche "Political Correctness", anstatt darüber nachzudenken, dass so eine Überspitzung meistens einen ernstzunehmenden Kern hat.

Tucholsky:

Übertreibt die Satire? Die Satire muß übertreiben und ist ihrem tiefsten Wesen nach ungerecht. Sie bläst die Wahrheit auf, damit sie deutlicher wird, und sie kann gar nicht anders arbeiten als nach dem Bibelwort: Es leiden die Gerechten mit den Ungerechten.

Nun sollte man Herrn Reiter nicht zum Satiriker hochstilisieren - aber dennoch:

Tucholsky:

Der deutsche Satiriker tanzt zwischen Berufsständen, Klassen, Konfessionen und Lokaleinrichtungen einen ständigen Eiertanz. Das ist gewiß recht graziös, aber auf die Dauer etwas ermüdend. Die echte Satire ist blutreinigend: und wer gesundes Blut hat, der hat auch einen reinen Teint.

Was darf die Satire?

Alles.


Kurt Tucholsky - Was darf die Satire?
 
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Sofort erfolgt ein Aufschrei der Multikulturisten ob dieses Angriffs auf die bundesdeutsche "Political Correctness", anstatt darüber nachzudenken, dass so eine Überspitzung meistens einen ernstzunehmenden Kern hat.
Wobei der Artikelschreiber bei Spiegel Online mit seinem Text im Stil eines Kneipentischgespräches so ganz nebenbei den Berufsstand seriösen Journalismus' beleidigt. Was ist das eigentlich, was er da verfasst hat? Ein Bericht? Ein Kommentar? Irgendwie alles und nichts. Hat der früher mal für die Shortnews beim Stern getextet?
 
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