AW: Hardware + Mac = Funktion?
Ich kann Studio Rebstock nur zustimmen. Auch ich arbeite mit FireWire. Die Entscheidung dafür habe ich vor einigen Jahren nach längerem Fragen und Suchen getroffen.
Die Hauptvorteile von FireWire gegenüber USB im Zusammenhang mit Audio waren für mich, dass FireWire nicht host-controlled ist und etwas mehr Strom liefert als USB.
Das "nicht host-controlled" bedeutet - mit meinen vollkommen laienhaften eigenen Worten aus der Erinnerung wiedergegeben - bei FireWire, dass die FireWire-Geräte eigene Chips haben, die die Verständigung und Organisation der Zusammenarbeit untereinander und mit dem Rechner übernehmen und daher für die Protokolle vergleichsweise wenig Bandbreite der zur Verfügung stehenden Übertragungsrate benötigen und den Prozessor hierfür wenig belasten. Diese etwas aufwendigere Technik macht allerdings die FireWire-Geräte etwas teurer als vergleichbare USB-Geräte.
Bei USB übernimmt der Host-Rechner die Organisation der USB-Geräte, was deutlich mehr Bandbreite für die Protokolle abzwackt und den Prozessor etwas stärker belastet als FireWire. Weil FireWire weinger Protokoll-Bandbreite benötigt, bleibt mehr Bandbreite für die Nutzdaten übrig, weshalb FireWire mehr Nutzdaten übertragen kann, als USB, obwohl die Spezifikationen für USB eine größere Übertragungsrate angeben (400 MBit/s bei FireWire 400 und 480 MBit/s bei USB 2). Mir wurde zudem gesagt, dass es bei USB im Extremfall an einem schwachen Rechner dazu führen kann, dass es zu Audio-Aussetzern kommen kann, wenn der Prozessor ausgelastet ist und viele USB-Geräte angeschlossen sind.
Fachleute hier im Forum werden vermutlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen angesichts meiner vollkommen laienhaften Auslassungen, aber ich bin halt Anwender, der vor rund drei Jahren mal nachgefragt und dann die Kaufentscheidung getroffen hat. Sollte ich etwas grundlegend Falsches geschrieben haben, bitte ich um Berichtigung.
Meine Erfahrung ist, dass FireWire für meine Zwecke sehr gut funktioniert. Was ich allerdings im Lauf der Zeit erfahren habe, ist, dass die FireWire-Controller-Chips untereinander nicht immer 100 % kompatibel sein sollen, deshalb ist es vorteilhaft, Dich bei den Herstellern der von Dir in die nähere Auswahl gezogenen Geräte im Supportbereich bezüglich der Kompatibilität umzusehen.
Mein MacBook Pro hat einen FW800-Port, an den ein FW400-Gerät angeschlossen ist. Mit dem passenden Adapterkapel funktioniert das problemlos. Auch die Installation eines Treibers war nicht notwendig; Mac OS 10.6 arbeitet mit dem Gerät problemlos zusammen (war auch schon unter OS 10.5 so). Meist wird vom Hersteller für Mac OS ein Programm mitgeliefert, mit dem Einstellungen auf dem FireWire-Gerät gemacht werden können oder die Firmware aktualisiert werden kann.
Die Preisspanne bei FireWire-Audio-Interfaces ist sehr groß, abhängig von den Anforderungen des Anwendungsgebietes und den Ausstattungswünschen. Es gibt bereits Geräte im Bereich von 150 bis 200 Euro. Schau einfach mal beim - wie der Anbieter hier im Forum gerne genannt wird - "großen T" nach - Suchwort: "Audiointerfaces" und Anschluss FireWire.
Sinnvoll könnte für die von Dir im Eröffnungs-Post beschriebene Anforderung ein Mehrkanal-Audio-Interface sein, das mehrere Line-Aus- und -Eingänge hat, von denen je zwei einen Stereokanal darstellen.
Je nach Ausspiel-Software kannst Du jedem virtuellen Player des Programms ein anderes Stereopaar der Ausgänge des FireWire-Gerätes zuordnen. Für diese Anwendung reicht der eine FireWire Anschluss problemlos aus und, wenn es sich um ein FireWire-Gerät mit 6-Pin-FireWire-Anschluss handelt (empfohlen), dann benötigst Du in vielen Fällen kein zusätzliches Netzteil für die Stromversorgung.
Mit FireWire sollte es übrignes auch möglich sein, z. B. über dasselbe Gerät auf das Mischpult auszuspielen und gleichzeitig z. B. die Mischpultsumme aufzunehmen (geht zumindest bei mir).
Ich hoffe, meine persönlichen Erfahrungen, die ich hier kurz und laienhaft zusammengefasst habe, helfen Dir etwas weiter.