[Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

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Zwerg#8

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Hallo!

Bisher war ich ja eigentlich sehr zufrieden mit meinem "Liebling". Kleine Macken hat schließlich jedes Gerät.

Als - aus meiner Sicht - positives und (unter Kopfhörern) sehr plastisches Beispiel, habe ich euch unten eine Minute "Feuerwerk" spendiert. Aufgenommen mit 24 Bit, genug Headroom und meinen Rode NT-5 Mics in EBS-Stellung, 45° nach oben gerichtet. Obwohl nicht monokompatibel, klingt das Ganze doch ganz anständig und sauber.


Und nun der Schock:

Linker Kanal: Mikrofon angeschlossen
Rechter Kanal: frei
Aufnahmemodus: 320kBit MP3/Stereo

Es pfeift auf beiden Kanälen. Diese Pfeifen verschwindet nach einiger Zeit oder nach dem Ausschalten/Einschalten und läßt sich auch nicht reproduzieren. Im Internet habe ich bisher nur etwas zum Thema "Hiss" gefunden. "Hiss" ist aber nunmal kein Pfeifen.

http://www.cinema5d.com/viewtopic.php?f=32&t=8347

Die Freunde von audiotranskription.de scheinen von dem Problem auch noch nichts gehört zu haben.

Ich persönlich tippe, daß beim hochtransformieren der Spannung auf 48 Volt etwas schiefgeht. Aber der rechte Kanal war frei. Es fließt dort also kein Strom und der Kanal müßte eigentlich schweigen. Die Mikrofone fallen m.E. als Fehlerursache aus.

Kennt ihr dieses Geräusch?

(Der Tiefpass bei 16kHz stammt vom DR-100. Das sollte man wissen, wenn man mit dem Ding im mp3-Format aufnimmt. Das macht man normalerweise ja auch nicht.)


Watt nu?


Grüßle Depri-Zwerg
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

Ich denke auch, dass das Störgeräusch in der Phantomspeisespannungsaufbereitung entsteht. Es wäre z.B. möglich, dass eine aktive Siebungs- oder Stabilisierungsschaltung unter ganz bestimmten Temperatur und Lastbedingungen zu wilden Schwingungen neigt. Bei ensprechender Heftigkeit der Störschwingung koppelt diese, z.B. bei der geringsten Asymmetrie der Speisewiderstände, auf das Nutzsignal über. Auch auf den offenen Eingang.

Dass es sich um die eigentliche „Zerhackerfrequenz“ zum Hochtransformieren handelt, glaube icht nicht. Kein Schaltungsentwickler würde diese in den Bereich maximaler Ohrempfindlichkeit legen.

Das Pfeifen auf dem linken Kanal (mit Mikrofon) ist ca. 10 dB leiser als das auf dem rechten (ohne es wirklich gemessen zu haben). Bei normaler Geräuschkulisse wird das, für nicht Zwergen Ohren, kaum mehr hörbar sein (wenn man nicht direkt danach sucht).

Es wäre also durchaus denkbar, dass es einfach sonst noch niemendem aufgefallen ist. Also ihr Tascam DR-100 Besitzer meldet euch!
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

Das Pfeifen auf dem linken Kanal (mit Mikrofon) ist ca. 10 dB leiser als das auf dem rechten (ohne es wirklich gemessen zu haben). Bei normaler Geräuschkulisse wird das, für nicht Zwergen Ohren, kaum mehr hörbar sein (wenn man nicht direkt danach sucht).

Habs mir mal mit CoolEdit angeschaut. Der linke Kanal ist ca. 10 db lauter als der Rechte. Der rechte Kanal tendiert fast gegen 0 db. Was auch das Problem sein könnte, das, wenn er den Tascam DR-100 über ein Netzteil betreibt, dieses einen Störimpuls durchscheucht, welcher sich dann im Lauf der Zeit zu diesem Pfeiffen hoch schaukelt. Was im Bereich des möglichen liegt.
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

@zwerg: Gibt es denn Unterschiede zwischen Netzteil- und Batteriebetrieb? Ich besitze zwar kein DR-100, habe aber einen ähnlichen Effekt schon mit einem M-Audio Microtrack 2496 (1. Generation) bei Batteriebetrieb und relativ niedrigem Akkuladezustand festgestellt. Bei Anschluss an das Netzteil war das Störgeräusch sofort verschwunden. Bei danach voll geladenem Akku übrigens auch, somit habe ich die Suche nach eventuellen Ursachen auch nicht weiter verfolgt.
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

Das Pfeifen kann auch durch eine Überlastung der Speisung hervorgerufen werden, so dass die Strombegrenzung derselben schwingt. Es kann z.B. schon der zu hohe Lekstrom eines defekten Elkos sein, der die 48 V-Quelle belastet. Ich würde mir die Gleichspannung am besten mal auf dem Oszi anschauen und dann z.B. testweise mal mit zusätzlichen Kapazitäten versuchen, ob sich an Amplitude und Frquenz des Pfeifens etwas ändert.
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

Am Ausgang der Phantomspeisung zum dititalen Aufnahmegerät oder Soundkarte muß ein Übertrager sitzen, sonst hauen die 48V den AD-Wandler kurz & klein!

Rudy
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

@ Cavemean: Da hast Du jetzt aber gleich mehrere Dinge falsch verstanden.

1.) Eine externe Phantomspeisequelle liefert die 48V in Richtung des Mikrofons und ist in Richtung Pult kapazitiv entkoppelt. Das war aber nicht gefragt.
2.) Die Frage von Zwerg#8 beschreibt die INTERNE Phantomspeisung des Tascam DR-100.
3.) Selbst eine pultseitig nicht entkoppelte Phantomspeisung würde an einem symmetrischen Eingang "unichtbar" bleiben, deshalb heißt sie so.
4.) 48 V an einem Soundkarteneingang (im Fall aller machbaren Fehler) würden nicht "den AD-Wandler kurz & Klein hauen" allenfalls den Eingangstransistor - und selbst das ist noch recht unwahrscheinlich, dank kapazitiver Trennung der Soundkarte. Zugegeben es wird ein "schöner Impuls".

fachliche Grüße kranich
 
AW: [Tascam DR-100] Pfeifen bei Phantomspeisung

Hallo!


> Bei normaler Geräuschkulisse wird das, für nicht Zwergen Ohren,
> kaum mehr hörbar sein (wenn man nicht direkt danach sucht).

Das Pfeifen nervt schon gewaltig - schließlich wollte ich eine Sprachaufnahme machen. Der "MIC-GAIN" Schalter stand auf "high" und die Drehoptis auf "10". Also "volle Pulle".

BTW: Die Drehpotis arbeiten digital, die Aufnahmelautstärke wird also in kleinen Stufen eingestellt. Test: Sinuston aufnehmen und dabei langsam am Rädchen drehen...


> Gibt es denn Unterschiede zwischen Netzteil- und Batteriebetrieb?

Kann ich nicht sagen. Der DR100 läuft bei mir immer im Akkubetrieb. Bisher konnte ich das Pfeifen auch nicht reproduzieren. Dafür habe ich etwas anderes entdeckt. (Siehe unten.)


> Ich besitze zwar kein DR-100, habe aber einen ähnlichen Effekt schon mit
> einem M-Audio Microtrack 2496 (1. Generation) bei Batteriebetrieb und
> relativ niedrigem Akkuladezustand festgestellt.
> Bei Anschluss an das Netzteil war das Störgeräusch sofort verschwunden.

Das kenne ich von meiner M-Audio Firewire Solo. Angeschlossen über Firewire, ist ein ganz leiser (unhörbarer) Peak bei etwa 2kHz im Signal drin. Benutzt man das Netzteil ist der Peak weg. Mir ist das mal beim Digitalisieren von Schallplatten aufgefallen. Dieser Peak ist aber wirklich absolut unhörbar, kein Vergleich zu oben.


> Ich würde mir die Gleichspannung am besten mal auf dem Oszi anschauen
> und dann z.B. testweise mal mit zusätzlichen Kapazitäten versuchen,
> ob sich an Amplitude und Frquenz des Pfeifens etwas ändert.

Oszi hab ich da (und kann auch damit umgehen). Das Problem dabei - es pfeift nicht auf Kommando. ;) Das ist halt die Krux bei sporadisch auftretenden Fehlern.



Ich habe heute natürlich etwas "gespielt". Leider pfiff es dabei nicht - keine Chance. Dafür habe ich "ganz unten" im Rauschen ein rhythmisches "Blubbergeräusch" entdeckt. Unten in der mp3-Datei ist das Geräusch im rechten Kanal zu sehen und zu hören. Einfach reinzoomen und lauterdrehen. Nach dem Umstecken der Kabel kam das Geräusch auf dem linken Kanal: Offenbar hat ein Mikrofon ein Problem. Und ja, ich würde auch sagen, daß da ein Kondensator "leckt". Schaut und hört euch das mal an. Normal ist das jedenfalls nicht.

In der MP3-Datei ist ein Tiefpass bei etwas über 20kHz drin - der stammt vom LAME Encoder. Ihr verpasst "da oben" aber nichts weiter, wie die FFT der originalen Wavedatei zeigt. Bitte fragt mich nicht, woher der Peak bei 272 Hz in beiden Kanälen stammt... ;)

Die Aufnahme entstand bei fast "absoluter Stille" bei mir in der Wohnung. Etwas leiser wird es nur nachts. Der Recorder nahm "volle Pulle" auf.


LG Zwerg#8
 
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