Uni Leipzig: Keine Hörfunkausbildung mehr, dafür Ausbau der PR-Ausbildung

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Am Institut für Kommunikations- und Medienwissenschaft der Universität Leipzig gibt es zur Zeit vier Lehrstühle: Zwei für Journalistmus und zwei für Publik Relations (sie nennen es "Kommunikationsmanagement"). Und man kann hier einen Master in "Hörfunkjournalismus" machen. Nun ist geplant, einen der beiden Journalistik-Lehrstühle einzutauschen in einen dritten PR-Lehrstuhl (für Gesundheits- und Umwelt-PR). Und der Studiengang für Hörfunkjournalismus soll ganz platt gemacht werden (äh, in den allgemeinen Journalismusstudiengang integriert).

Im Umfeld der Uni gibt es zur Zeit deshalb ein paar kritische Stimmen, die nicht erkennen, dass die deutsche Automobil- und Pharmaindustrie auch in Zukunft ausreichend Dampfplauderer braucht, und dass Journalismus im Twitterzeitalter total 20. Jahrhundert ist.

Außerdem soll MDR-Chefredakteur Wolfgang Kenntemich Honorarprofessor des Instituts bleiben. Na dann bleibt ja alles gut!
 
AW: Uni Leipzig. keine Hörfunkausbildung mehr, dafür Ausbau der PR-Ausbildung

Ich finde das nur konsequent, weil der Hörfunk gerade dabei ist, den Journalismus im Hörfunk abzuschaffen oder auf ein Minimum zu reduzieren und ihn durch Dampfplauderei, Gewinnspiele, idiotisches Clauiming und opulente Wetter- und Verkehrsberichte zu ersetzen.
 
Leipzig, Leipzig ...

Im Umfeld der Uni gibt es zur Zeit deshalb ein paar kritische Stimmen

Ist der „Offene Brief“ früherer Absolventen gemeint? Es ist schon von großer Ironie, unter dessen Unterzeichnern auch diverse PRler zu finden. Halten die sich etwa immer noch für Journalisten?!

Ansonsten mag man http://spiegelkritik.de/2011/01/21/leipziger-zoffen-sich-weiter/ in Erwägung ziehen. Und zumindest bei der ersten Stellungnahme fragt man sich, ob die Schwester inzwischen die Tropfen gebracht hat. Förmchenkrieg im Sandkasten.


Für dieses Forum relevant: Der Fortbestand von Radio Mephisto dürfte wohl nicht als gesichert anzusehen sein, oder?
 
AW: Uni Leipzig: Keine Hörfunkausbildung mehr, dafür Ausbau der PR-Ausbildung

Außerdem soll MDR-Chefredakteur Wolfgang Kenntemich Honorarprofessor des Instituts bleiben. Na dann bleibt ja alles gut!

Prima. Das war meine einzige Sorge ...

Es hat schon einen faden Beigeschmack, dass die Neuausrichtung in einer Zeit kommt, in der das Institut von zwei PR-Professoren an den wichtigsten Schaltstellen geführt wird. Verwunderlich ist es aber nicht, denn die Journalistik hat sich in letzter Zeit ja quasi selbst aufgelöst. Ein Argument haben die Innovationshelden am Institut aber ganz objektiv auf ihrer Seite: Was wird heute auf dem Arbeitsmarkt mehr gesucht? Radio-Journalisten oder PR-Leute?

Mephisto ist nicht in Gefahr, keine Bange.
 
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