Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

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Meister Propper

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Hallo zusammen,

was mir in letzter Zeit durch den Kopf geht, wenn ich mir die Berichte über das kürzliche BLM-Symposion zum Thema Morgensendungen im Radio oder auch die Facebook und Twitter-Charts anschaue, ist: Sind die Redakteure und Verantwortlichen inzwischen zum Trendopfer geworden, wenn sie diese Dienste immer mehr und intensiver nutzen und generell gesprochen, wenn sie mit jedem Trend mitgehen anstatt sich auf ihr Hauptgeschäft zu konzentrieren, oder findet das kritische Hinterfragen anderer Medien doch noch statt?

Was mir halt generell Sorgen bereitet, ist, dass dieser Internettrend, der glaube ich inzwischen mehr zum Hype wird, gar nicht hinterfragt wird. Es wird einfach mitgelaufen, und das, obwohl Zuckerberg z.B. gerade heraus sagt, ja selber Schuld, wenn mir diese Trottel vertrauen.
Zumindest bekommt man das Gefühl: Mehrere Apps werden extra für den mobilen Empfang entwickelt, Homepages werden zu Müllhalden von Applikationen, die blinken und super duper mega tolle sind und Social Media wird zum Totschlagargument, von Web 2.0 ganz zu schweigen.

Aber braucht das das Radio?! Was denkt ihr? Wie viel Internet, Web 2.0, Social Media ist notwendig?
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Meine Sicht: Die Radiolandschaft hat sich durch das Internet schon verändert und steht vor einem weiteren Umbruch.
Das ist kein Trend, wie zbs. eine Modeerscheinung.

Das ist keine oberflächliche Translation, wie eine Umverteilung oder Ausweitung von Frequenzen, sondern eine Transformation.

Heißt: Das Radio (Hardware) mit UKW, MW und KW wird vom Markt verschwinden.

Internetradios sind die Zukunft, sobald der Empfang auch unterwegs überall möglich ist. Das technisch zu realisieren ist nur eine Frage von wenigen Jahren.

Radiosender die sich den Hörgewohnheiten der jungen Generation anpassen werden weiterhin gehört. Dazu gehört auch die Präsenz und der Austausch mit den Hörerinnen und Hörern bei Twitter, Facebook, etc. also bei der Generation die mit dem Internet aufgewachsen ist und bei der das Internet zur täglichen Lebenspraxis gehört.
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Ich stehe da glaube ich der allgemeinen Meinung hier gegenüber. Meine Einschätzung ist, dass das UKW-Radio nie verschwinden wird. Internetradio scheint nur eine Analogie des Wellenradios sein. Die Technik, die dahintersteht ist eine ganz andere! Das Internetradio wird sich mittelfristig nicht in Richtung des unmittelbaren und simultanen Empfangs entwickeln.

Ein ganz klarer Mangel ist die Undurchsichtigkeit - das Signal kommt aus irgendeinem Privatstudio, gelangt über den Provider in den Pool irgendeines Rechenzentrums, von da aus wieder zum Provider und irgendwie zum Hörer. So wird natürlich kein zuverlässiger Empfang möglich sein, wie ihn der Hörer im Auto nebenbei gewohnt ist.

Sollte sich das Internetradio dennoch wider mein Erwarten gegen das UKW-Radio durchsetzen können, würde die Landschaft wohl bald so aussehen wie diese des UKW-Bands. Man sollte einsehen, dass sich die Masse nunmal vom Kommerz vereinnahmen lässt - es wird irgendein angepasstes, sprich, durchformatiertes Internetradio vorpreschen und alles bleibt so, wie es ist, nur dass wir uns über das Internet bedudeln lassen dürfen.

Diese These stelle ich nicht als UKW-Verteidiger auf, sondern als jemand, der besonders das Internetradio in seiner Entwicklung miterlebt hat.

Zum eigentlichen Thema: Das Radio ist ein Trendsetter, verhält sich aber aus kommerziellen Gründen nicht dementsprechend. Ein Missstand, der mir schon länger auffällt und sehr missfällt. Man sieht doch regelmäßig anhand der Charts, dass das Radio die Macht hat, einen Künstler ebenso zu pushen wie fallen zu lassen. Da das Formatradio jedoch den Hörern auf den Mund schaut, schließt sich der Kreis hier. Bekannte Künstler werden zunehmend bekannter, unbekannte Künstler bleiben ungeachtet ihrer Qualitäten eine Randgruppe und geraten schnell in Vergessenheit. Oder kann mir jemand sagen, warum Katy Perry eine so große Akzeptanz feiern kann, obwohl sie seit zwei Jahren nicht mehr in der Lage ist, etwas von Qualität vorzuweisen?
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Das Problem hat lediglich das deutsche Radio.
An das Webradio per Autoradio glaube ich erst, wenn es in der häuslichen Flatrate inbegriffen ist.
Das deutsche Radio ist kein Trendsetter, es kann in einigen wenigen Fällen vielleicht einen Trend "wohlwollend begleiten".
Trends werden ausserhalb der "Funkhäuser" gesetzt, da sich Trends mit dem Willen der Bevölkerung durchsetzen.Trends werden durch das Web gesetzt. Durch Facebook, durch Youtube und vieles mehr.
Das deutsche Radio drehte sich in den letzten Jahren nur um sich selbst- und ist keineswegs als "Opfer" zu sehen.

Sondern als Täter.
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Dem möchte ich heftigst widersprechen. Das Internet ist keine einheitliche technische Plattform wie das UKW-Frequenzband, sondern eine dezentrale Technologie, die die verschiedenartigsten Verbreitungs- und Nutzungsformen der Individual- und Massenkommunikation ermöglicht. Eine starre Limitierung verfügbarer Frequenzen und eine völlig verfehlte Zielgruppenansprache führten in Deutschland zu sinkenden Werbeeinnahmen, katastrophaler Angebotsverengung (AC-Einheitsformat) und kontinuierlichem Hörerschwund; man kann sich gut vorstellen, wie euphorisch gerade die Deutschen auf eine drastische Angebotserweiterung reagieren würden. Jenseits der MA-Schönfärberei beobachtet man schon seit Jahren eine beständige Abnahme der Nutzungsdauer und eine zunehmende Gleichgültigkeit der Bevölkerung gegenüber dem qualitativ ausgebluteten und inhaltlich ausgezehrten Medium Radio.

Der schleichende Tod des Radios hängt nicht zuletzt mit der Zurückweisung reifererer Zielgruppen zugunsten jüngerer Hörer zusammen, deren technische Aufgeschlossenheit und Sprunghaftigkeit das Schicksal der einst so einträglichen Hitradios besiegeln dürften. Das regulierte UKW-Band hat in Deutschland keine Zukunft, weil ein Großteil der Frequenzen von öffentlich-rechtlichen Sendern in Beschlag genommen wird, und die privaten Gegenspieler wegen der hohen Sendekosten schon heute ganz schön zu knapsen haben. Laufen dann auch noch Hörer und Werber in Scharen davon, verfällt der Tarif und das Geschäftsfeld Radio wird schnell uninteressant.

Wenn das Smartphone mit Internet-Flat demnächst zur Standardausrüstung jedes mobilen Durchschnittsbürgers gehört, werden sich die Hörgewohnheiten der bisher mit 08/15-Pop abgespeisten, musikalisch dahindarbenden Deutschen rasch ändern; der Zeithorizont liegt bei 5-10 Jahren. Die ständige Verfügbarkeit von Nachrichten und regionalen Informationen tut ein Übriges, man denke nur an die vielfältigen Dienstleistungen des Printbereichs. Ein möglicher Ausweg wäre das terrestrische Digitalradio, das aber nur dann in die Puschen kommt, wenn es alle großen musikalischen Geschmacksrichtungen abdeckt, spezialisierte Kanäle ohne Streuverluste bereithält und noch vor der Einführung des breitbandigen Funkinternets an den Start geht. Sonst wird das Digitalradio zur Domäne der Öffentlich-Rechtlichen, die sich die Plattform mit einer überschaubaren Anzahl dahindümpelnder Musikpromotions-Wellen (Schmalspur-Hitradios), wortarmer Lokaldudler und aggressiver PR-Kanäle teilen. In etwa dasselbe Szenario haben wir heute schon auf der Ultrakurzwelle.

Neue Medien brauchen Zeit, sich zu etablieren. Wenn das Digitalradio zu spät kommt, wird es gnadenlos von der Internetlawine überrollt und entwickelt sich zu einer Art UKW 2.0.
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Laufen dann auch noch Hörer und Werber in Scharen davon, verfällt der Tarif und das Geschäftsfeld Radio wird schnell uninteressant.
Wohin werden die Hörer denn, deiner Meinung nach, laufen?

Wenn das Smartphone mit Internet-Flat demnächst zur Standardausrüstung jedes mobilen Durchschnittsbürgers gehört, werden sich die Hörgewohnheiten der bisher mit 08/15-Pop abgespeisten, musikalisch dahindarbenden Deutschen rasch ändern.
Ich sehe die Konkurrenz für das UKW-Radio eher in den Wiedergabemöglichkeiten der Smartphones. Wer gezielt seinen eigenen besten Mix hören kann, wird wohl kaum seine teuren Inklusiv-MB in Radiosender investieren, die nur das machen, was sein iPod besser kann.

Das Radio ist doch schon lange nicht mehr das Unterhaltungsmedium. Mann kann von Glück reden, dass das Radio den Wandel zum Nebenbeimedium erfolgreich überstanden hat - die Quote machen doch die Autofahrer, die Arbeitnehmer am Schreibtisch und die Interessierten ins aktuelle Weltgeschehen.
 
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Wohin werden die Hörer denn, deiner Meinung nach, laufen?

Da wo sie auch im Internet hinsurfen würden. Man darf davon ausgehen, dass die Werbetreibenden künftig einen Großteil ihres Budgets ins Netz verlagern werden.

Die Quote machen doch die Autofahrer

Die hören oft nur den Verkehrsfunk ihres Popgeneralversorgers und die Musik schalten sie stumm. Die MA listet sie dennoch als "Stammhörer" - leider zurecht. Aber auch in diesem Bereich wird sich einiges tun, Internet im Radio steckt ja schon in den Kinderschuhen und digitale Verkehrsinformationsdienste gibt es ebenso.

Gut gemachtes, lebendiges Radio mit exakter Zielgruppenansprache wird auch in Zukunft funktionieren. Die alten Definitionen sind bald passé, die Agenturen und Berater werden schmerzlich zur Kenntnis nehmen müssen, dass das AC-Formatspektrum nur der kleinste gemeinsame Nenner der Mehrheitsbevölkerung ist und im Falle eines funktionierenden Wettbewerbs gerade mal einen geschätzten Marktanteil von 30-35% erreicht. Sender, die nur aus Verlegenheit gehört werden, "weil der Rest noch schlimmer ist", werden umformatieren müssen oder sie werden das Zeitliche segnen.
 
AW: Radio - Ein Trendsetter oder -opfer?

Da es gerade am eigentlichen Thema vorbeigeht.

Mir ist natürlich klar, dass YouTube, FB und Konsorten zur Pflichtlektüre gehören, aber auf was ich hinaus möchte, ist, dass viele Radios diese Plattformen nicht nur als Publikationsform des Produkts Radio nutzen, sondern als eigenes Produkt, z.B. Vodcasts, also Web-TV on demand.

Die Antenne Bayern Homepage ist ein gutes Beispiel für ein Radio, das alles ist, nur nicht eben nur Radio: Da hat man Wetter, Börse, Verkehr, Klatsch und Tratsch, Community....

Meine Frage ist also: Wie viele Nebenmarken braucht ein Radio? Publizieren und Teilhaben am Treiben im Internet ja, aber sind diese anderen Sachen nicht einfach zu viel, gerade weil sie oft richtig schlecht gemacht sind.

Meine Meinung ist: Eine Plattform, ein Produkt. Wenn man schon das Totschlagargument Web 2.0 und bla in den Mund nimmt, dann sollte man doch den Leuten so viel Hirn zutrauen, dass sie, wenn sie Wetterdaten möchten, diese nicht auf der Homepage ihres Lokalsenders suchen, sondern entweder das Programm einschalten oder z.B. auf wetter.com gehen. Also nur als Beispiel. Ich sehe gut gemachte und aktive Fanpages auf FB als absolut technischen Standard an, ebenso wie eine Einbindung des Webstreams in die gängigen Applikationen für z.B. Apple-Fanatiker, aber eigene Apps auf FB oder Nichtraucherseminare auf der Homepage gehen für mich klar am Ziel vorbei.
 
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Ich halte es für richtig und angemessen, dass Privatsender alle wichtigen Informationen aus ihrem Verbreitungsgebiet auf der Homepage bündeln und zum Abruf bereitstellen. Man nutzt die Bekanntheit der Marke, um sich im Internet ein zweites Standbein aufzubauen, was im Falle schwindender Werbeeinnahmen noch mal sehr wichtig werden könnte. Alle großen Sender basteln jetzt schon an Audio-Plattformen mit Streams und Genreradios und machen fleißig Werbung für die Musikindustrie; da wird vorweggenommen, was aufgrund systemimmanenter Zwänge terrestrisch noch nicht machbar ist. Mithilfe von Facebook, MySpace & Co. will man sich besonders bei der Jugend ins Gespräch bringen, kann ja nicht schaden.
 
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Grundsätzlich ist es beim Radiosender genauso wie bei jedem anderen Produkt auch: Wer Social Media vernünftig nutzt, und Facebook und Twitter nicht nur als Einbahnstraße von Sender zu Hörer sieht, der kann daraus einen riesigen Nutzen für seinen Sender ziehen. Nicht nur, weil der Hörer dann vielleicht das Gefühl hat, stärker ins Programmgeschehen involviert zu sein, sondern auch, weil man durch das Internet allgemein sehr schnell Trends aufspüren kann. Mit Trends meine ich allerdings nicht das neue lustige YouTube-Video, sondern Themen, die man in der Sendung inhaltlich verarbeiten kann oder auch neue Musik, die vom Hörer entdeckt und womöglich an den Sender herangetragen wird. Da es ja auch bei Radioberatern wie der Frau Malak immer wieder heißt, dass die Musik das wichtigste Alleinstellungsmerkmal eines Senders sei, wundere ich mich immer ein bißchen, dass Musikredakteure nicht das Internet zur Konkurrenz- und Auslandsbeobachtung nutzen und neue Musiktrends aufspüren. Vielleicht sind die aber auch schon so gelähmt von den Musiktests, dass sie dazu hier in Deutschland gar nicht mehr in der Lage sind.

Ansonsten denke ich, dass Zusatzangebote zum Radio nicht sein müssen, sondern dass die sozialen Medien zur Kommunikation über das eigentliche Hauptprodukt dienen und dieses stärken und verbessern sollten. Ein Programmarchiv mit den Highlights der Morgenshow oder ähnlichem ist sicherlich nett, aber ein Web-TV mit darüber hinausgehenden Inhalten oder eine Flirt-Community ist unnützes Klimbim und lenkt eher von der eigentlichen Senderaktivität ab. Ein Radiosender ist eben keine Internet-Community und auch kein Fernsehsender, sondern in aller erster Linie ein Radiosender.
 
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Ansonsten denke ich, dass Zusatzangebote zum Radio nicht sein müssen, sondern dass die sozialen Medien zur Kommunikation über das eigentliche Hauptprodukt dienen und dieses stärken und verbessern sollten.

Das "Hauptprodukt" nimmt sich im internationalen Wettbewerb halt sehr ärmlich aus, mit sowas kann man im grenzenlosen Netz nie und nimmer bestehen.

Spartensender können auch im Internet erfolgreich sein, schlecht abgemixte Allerwelts-Popdudler aber sicher nicht. Im Internet sucht jeder das Besondere, aber keine kommerziellen Hitradios deutscher Bauart. Ein auf die Erwartungen des heimischen Publikums abgestimmtes Sparten-Konzept halte ich durchaus für wegweisend.
 
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Man sollte aber hier nicht nur den Radiostationen ankreiden, dass sie Mitläufer sind und Socail Networks nciht hinterfragen. Jede Privatperson und Firma, die sich dort anmeldet, soltle vor die gleiche Frage gestellt werden. Es sind neue Werbemöglichkeiten, die dort erschlossen werden können, andererseits ist aber schade, dass Hörer, die dort nciht vertreten sind, sich auch nicht am interaktiven Geschehen ind en Communityshows bzw. weniger daran beteiligen können.
Klicke auf "Gefällt mir" für einen Burger, das ist genau so ein Quatsch!
 
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Das "Hauptprodukt" nimmt sich im internationalen Wettbewerb halt sehr ärmlich aus, mit sowas kann man im grenzenlosen Netz nie und nimmer bestehen. Spartensender können auch im Internet erfolgreich sein, schlecht abgemixte Allerwelts-Popdudler aber sicher nicht.

Da wäre ich mir nicht so sicher. Für unseren kleinen Kreis mag das sicher gelten, aber nach einer Infratest-Studie hören 81 % der deutschen Internetradio-Nutzer einen inländischen UKW-Sender über das Internet und weitere 6 % einen ausländischen UKW-Sender. Und wenn ich mir die Phonostar-Charts so anschaue, so stelle ich auch hier fest, dass die Hörer eigentlich nur "more of the same" wollen, sogar dann, wenn sie sich eine Software herunterladen, mit der sich ja nun kinderleicht neue Webradio-Stationen finden lassen würden.
 
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Noch sind 70% der Internet-Anwender Gelegenheitssurfer, gerade mal 5% der 14-59-Jährigen hören täglich Radio übers Internet. Da hinken die Deutschen fast allen europäischen und amerikanischen Nutzergemeinden hinterher. Last-FM scheint bei den Deutschen allerdings hoch im Kurs zu stehen, nur scheint dieser Musikservice leider in keiner Statistik auf.
 
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Zum Thema möchte ich sagen,
dass ich denke die Social Meida Kanäle sind durchaus sinnvoll nutzbat für Radios, wenn es doch gerade um einen den Alltag stark beeinflussende und immer informierende Quelle geht, dann kann das Radio doch nicht nur sein Sprachrohr nutzen um die News zu verbreiten, sondern auch das Internet mit seinen Möglichkeiten, die es bietet.
Das Radio an sich ist inzwischen schon lange nicht mehr nur zum Musik spielen, das ist wohl jedem klar. Hier geht es auch im Bespaßung und Unterhaltung und Freizeittipps.
:)
 
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wenn es doch gerade um einen den Alltag stark beeinflussende und immer informierende Quelle geht
Das ist von Sender zu Sender sehr unterschiedlich...

Der Radiosender an sich ist das Medium Radio. Daher finde ich die Frage, ob ein Radio überhaupt andere Medien zur Verbreitung von Inhalten nutzen sollte, durchaus berechtigt. Allerdings steht hinter einigen Radiosendern auch ein Pressehaus, das wiederum die Legitimation hat, die erarbeiteten Informationen, Berichte etc. über andere Medien zu verbreiten.
 
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Dadurch, dass ich mich lange Zeit gestraeubt habe, Facebook und Twitter zu nutzen, sind mir viele Kontaktmoeglichkeiten entgangen. Das wollten viele Medienanbieter vermeiden. Um nicht als Mitlaeufer dazustehen, ergaenzen sie ihr Angebot eben mit Internetkompatiblen Angeboten. Das ist nicht nur legitim, sondern dient auch dem Selbsterhalt!
Wenn's mit zu viel "Blinken" der Homepage in die Hose geht, ist das nur ein deutlicher Hinweis auf das niedrige Niveau des Anbieters...
 
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Daher finde ich die Frage, ob ein Radio überhaupt andere Medien zur Verbreitung von Inhalten nutzen sollte, durchaus berechtigt.

Demnach wäre Internet-Radio gar kein echtes Radio...

In zehn Jahren haben wir wahrscheinlich auf den verschiedensten Verbreitungswegen vielgestaltige Radio-Plattformen mit einem ganzen Strauß an Musikfarben und Audio-on-Demand-Diensten, auf UKW herrscht dann längst Funkstille. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob nicht doch eine Notversorgung bestehen bleibt oder ob die EU-Richtlinie zur Totaldigitalisierung durchgezogen wird, derzufolge die Ultrakurzwelle schon ab 2012 abgeschaltet werden soll.
 
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Neueste Vereinbarungen fuehren dazu, dass in zehn Jahren noch lange keine Funkstille auf UKW herrschen wird. Das habe ich auch getwittert :))
 
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Auf dieses Gezwitscher geb ich nicht viel. Zumal ich sowieso der Meinung bin, dass diejenigen, die zur Zeit auf UKW das Sagen haben, auch im digitalen Zeitalter den Ton angeben werden. Was brächte ihnen die Verzögerungstaktik? Am Ende würden sie von den Apps amerikanischer Klangwolken abgehängt. UKW ist ein Auslaufmodell, in Deutschland mehr als sonstwo.
 
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In Amerika ist das Radio längst kein Trendsetter mehr. Die wirtschaftlichen Nöte drücken erheblich, der Sparkurs der letzten Jahre hat sich auf den ersten Blick nicht ausgezahlt (siehe unten). Zumindest als Hitlieferant wird das Dudelradio noch gebraucht, als Berieselungsmedium wird es hingegen immer mehr von anderen Technologien verdrängt. Nicht zuletzt die nervige Werbeflut zwischen den sich ständig wiederholenden Musiktiteln verscheucht immer mehr Leute und sorgt für eine nicht abreißen wollende Abwanderungsbewegung in Richtung Internet. Heute behauptet etwa die Hälfte der US-Amerikaner, ganz aufs kommerzielle Musikradio zu verzichten, obwohl man solche Zahlen mangels Überprüfbarkeit mit größter Vorsicht genießen muss. Der Trend ist aber unumkehrbar.

Mit einer Kombination aus wortintensiven "Public Radios", kommerziellen "News Stations", Internet/Streaming, Sirius/XM Satellite Radio und MP3 scheinen viele Bürger eine befriedigende Alternative zu den werbefinanzierten Musikwellen gefunden zu haben. Am unbeliebtesten ist kommerzielles Musikradio bei den Weißen ("Caucasians"), gefolgt von Schwarzen und Hispanics, wobei Einkommen und sozialer Status eine zentrale Rolle spielen. Wer sich technische Alternativen leisten kann, macht auch regen Gebrauch davon.

2009 führten AdweekMedia und Harris Poll eine Umfrage durch, bei der 2500 repräsentativ ausgewählte Amerikaner nach der Wirkung von Werbebotschaften in den Medien befragt wurden. Am besten kam TV-Werbung an (37%), gefolgt von Zeitungsreklame (17%) und Suchmaschinen-Ads (14%). Nur noch 3% nannten Radiowerbung und gerade mal 1 Prozent konnte sich für nervige Werbebanner erwärmen.

Zwei Jahre später dürfte sich die Situation eher noch verschlimmert haben. Nicht umsonst warne ich immer wieder davor, Radiosender mit Total-Trivialisierung, Sparorgien im journalistischen Bereich, Dumpfbacken-Spielen, Claiming-Wut, hirnlosen MA-Aktionen, Engrotiererei und aggressiver Kampfwerbung kaputtzurationalisieren. Die großen US-Radiogesellschaften können Verluste besser wegstecken als deutsche Zeitungshäuser, außerdem streuen sie ihr Kapital und investieren schon jetzt stark in neue Medien und Oline-Applikationen.

Das FM-Mainstream-Radio hat sich verschlankt und betreibt intensive Musik-Promotion, was in Deutschland mangels Formatvielfalt und konkreter Zielgruppenansprache in diesem Ausmaß gar nicht möglich wäre. Das amerikanische Modell ist eine logische Konsequenz aus den veränderten Hörgewohnheiten, die den deutschen Sendern noch ins Haus stehen.


Der Link zur Umfrage:

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