AW: Hessentagsradio 2011 in Oberursel
Jetzt habe ich mir das Veranstaltungsradio aus Neugier auch mal angetan.
Das ist ja wohl ein Witz!
Zum einen erwarte ich von einem Hessentagsradio wirklich ein Radio wie von Ihnen beschrieben. Das nämlich über den Hessentag, Besucher, Programm, Anfahrtswege, Parkplatzsituation, Staus und Publikumsreaktionen berichtet.
...
Dieses Radio ist ein exemplarisches Beispiel dafür wie man Radio n i c h t machen sollte.
Leider wahr. Als Veranstalter würde ich mich schämen, dass dieser Veranstaltungsfunk den Namen der Veranstaltung tragen darf. Da hat doch das eine mit dem anderen wohl kaum was zu tun. Was ich höre, ist für einen Bürgerfunk vielleicht angemessen, hat aber mit einem Radio von und über eine Veranstaltung nichts zu tun.
Das sind die angebotenen Sendungen (Sendeplan von der Homepage):
scrambled x
Werktags von 7-9 Uhr
Hörerwünsche
Täglich von 9-10 Uhr
hessenNEWS
Täglich um 10 Uhr
hessenTAGEBUCH
Täglich von 10-12 Uhr
hessenNEWS
Täglich um 12 Uhr
hessenPORTRAIT
Täglich von 12-14 Uhr
hessenNEWS
Täglich um 14 Uhr
hessenHAUTNAH
Täglich von 14-16 Uhr
hessenNEWS
Täglich um 16 Uhr
hessenSTAGE
Täglich von 16-18 Uhr
Deutschlandfunk Nachrichten
Täglich um 18 Uhr
x wie raus
Täglich von 18-19 Uhr
hessenBACKSTAGE-TALK
10., 11., 16., 17. und 18. Juni von 19 – 22 Uhr
hessenNACHTPROGRAMM
Täglich von 22-7 Uhr (samstags, sonn- und feiertags bis 9 Uhr, am 12.-15. und 19. Juni jeweils bereits ab 19 Uhr)
Klingt für mich beim Lesen schon phantasielos. Warum sollte ich da einschalten?
Für wen wird das Radio gemacht?
Das Problem sind z.B. einfach die Moderatoren (wie schon in Langenselbold 2009), die wie gerade eben zwischen 10.00 und 11.00 Uhr wieder, zu dritt unbedingt alle gleichzeitig reden müssen, statt den anderen zumindest mal ansatzweise ausreden zu lassen. Da wird sprachlich geschludert und genuschelt, in einer Minute mehr als ein Dutzend Mal ge-"und-äähht" und auch anglo-amerikanische Herkunft kann keine Entschuldigung sein. Es werden leider häufig einfach wieder die "bekannten Unarten" von radioX im HTR wiederholt. Da hören dann die durchaus interessierten Radiohörer beim Hessentag nicht mehr zu und drehen auf der Radioskala weiter oder einfach ab. Schade drum.
Volle Zustimmung, auch wenn ich nicht dauernd zugehört habe und die schlimmsten Beispiele offensichtlich verpasst habe. Aber die bislang gehörten Moderationen sind schon unterirdisch.
Wording: Die Hörer des Hessentagsradios zu duzen, ist schon grenzwertig. Über die Aussprache brauchen wir gar nicht zu diskutieren, und das Musikwissen lasse ich besser mal unkommentiert.
Ich selbst sitze im gläsernes Studio und fahre jeden Tag 9 Stunden lang das Programm und ich weiß wie stressig das ist. Und wenn ihr es so erbärmlich findet, darf ich euch bitten einfach umzuschalten. Dann haben wir keine Zuhörer, die nichts anderes zu tun haben, als sich über andere Sender auszulassen und ihr könnt euch andere Radiosender anhören und nebenbei am Computer spielen oder was auch immer ihr so gerne macht.
Über Deine Regie-Arbeit hat keiner gelästert, aber das Regie-Konzept ist stellenweise falsch. Lieber ordentliches Selbstfahrer-Radio mit Doppelmoderationen als eine Regie, die dem Moderator unhörbar reinquatscht und ihn zu für den Hörer nicht nachvollziehbaren Reaktionen verleitet.
Bei echten Diskussionsrunden oder Musikern auf der Bühne ist Regie-Arbeit am abgesetzten Pult vor Ort gefragt, aber ein Moderator, der dank Regie noch nicht mal eine Ramp nutzt, ist langweilig.
Das alles hat nichts mit einem Nebenbei-Medium zu tun, sondern mit dem Anspruch, hörbares Radio zu betreiben. Also kommt von der selbstverliebten Nummer runter und macht Radio für die Veranstaltung und ihre Besucher.
Ich habe abgeschaltet. Es reicht.
Dann lieber ein anderes Internetradio mit Herzblut.