20 Jahre Lokalradio NRW

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Viele Radiosender in NRW feiern dieses Jahr ihren 20 Geburstag. In Ostwestfalen Lippen wollen alle Sender gemeinsam am 2. Juli 2011 im Gary Weber Stadion in Halle eine große Party feiern.

Was ist eure Meinung zur Entwicklung des Privatfunks in NRW?

Seit ihr mit den privaten Lokalfunk in NRW zufrieden? Sind die lokalen Sender eine Bereicherung für den Hörfunk in NRW?

Was sind eure schönsten Erlebnisse mit dem Lokalfunk in NRW?
Welche Moderatoren oder Sendungen waren in den letzten 20 Jahren die besten?
 
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Und bei mir ergibt sich bei den gestellten Fragen eine innere Leere. Ich brauche diesen "Dummfunk" einfach nicht!
 
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Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Als am 15. September 1990 Radio Neandertal auf UKW 106,7 MHz auf Sendung ging, machte das Zuhören noch richtig Spaß. Damals steckte das Privatradio in den Kinderschuhen und kam häufig sehr spontan und improvisiert, aber auch hörer- und bürgernah rüber. Anfangs wurde bis zu 15 Stunden täglich aus dem Studio in Mettmann gesendet, mit teilweise preisgekrönten journalistischen Beiträgen (z. B. zu dem schrecklichem Brandanschlag auf ein Ausländerwohnheim 1993 in Solingen). Später wurden die Lokalsender von Unternehmensberatern und Zeitungsverlegern mehr und mehr kaputtgespart. Heutzutage gibt es selbst im Mantelprogramm von Radio NRW keine journalistischen Elemente mehr.

Zwanzig Jahre nach seinem Start ist der NRW-Lokalfunk das, was RTL im TV-Bereich ist: Inhalts-, belang- und niveauloses Programm für die Generation Blöd. Außer der (gefühlt) kleinsten und unaktuellsten Musikrotation Deutschlands, trashiger Comedy und Abzockergewinnspielen à la 9Live haben die Lokalradios nichts mehr zu bieten. Und die Politik? Hat sich längst mit den Zeitungsriesen an Rhein und Ruhr verbündet und schaut (hört) großzügig über alle Unzulänglichkeiten hinweg. Unglaublich, wie die Sendelizenzen ständig verlängert werden, obwohl die Lokalradios schon lange nicht mehr für das stehen, wofür sie einst zugelassen wurden. Aber warum auch? Schließlich ist der öffentlich-rechtliche WDR mit 30% an Radio NRW beteiligt und private Konkurrenz weit und breit nicht in Sicht, weil unerwünscht. So kann man weiterhin mit geringstem finanziellen Einsatz die höchstmöglichen Renditen erzielen. Und ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung schaltet mangels Alternativen weiterhin ein.
 
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Oh, schöner Thread... :) Ich gratuliere zum 20. Geburtstag und will nachfolgend gern meine schönsten Erlebnisse mit dem NRW-Lokalfunk aufzählen:
 
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Und bei mir ergibt sich bei den gestellten Fragen eine innere Leere. Ich brauche diesen "Dummfunk" einfach nicht!

Ganz Deiner Meinung!!!

Von mir aus könnte man diesen Dummdudelfunk auch abschaffen. Zu einer Party wo die Abschaffung von Radio NRW gefeiert würde wäre ich sofort dabei. :D:D:D

Das ganze ist weder Fisch noch Fleisch, einfach niveauloses und inhaltsloses Dudelprogramm was die Gesellschaft nicht braucht, sondern nur weiter verdummen wird:wall::mad:
 
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Der "Privatfunk" in NRW ist nur deshalb so schlecht, weil er keine Konkurrenz hat.

Es müsste endlich ein Anbieter auftreten, der nach einer Ablehnung seitens der Medienkommission aus den bekannten "Vielfaltsgesichtspunkten" bereit ist, sich juristisch eine Frequenz zu erstreiten, notfalls bis hin zum Europäischen Gerichtshof in Luxemburg.

Wenn die Landespolitiker endlich mal aufhören würden, den Presseverlagen wie der WAZ-Mediengruppe zu Füßen zu liegen, würde sich etwas ändern, aber offensichtlich haben die alle Schiss, die Presse könnte sich dann im Vorfeld der nächsten Landtagswahlen auf die Seite des gegnerischen Lagers schlagen, wenn man deren Einnahmen aus dem immer wichtiger werdenden Radiogeschäft beschneidet.

Was für eine unheilige Allianz!
 
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Der "Privatfunk" in NRW ist nur deshalb so schlecht, weil er keine Konkurrenz hat.

Auf private Konkurrenz könnte ich komplett verzichten! Es lebe der öffentlich-rechtliche Rundfunk!:D

Auch wenn Privatfunk in bestimmten Bereichen Bewegung bei den Ö-R gebracht hat, die Radiolandschaft ist mit den Privaten aber leider insgesamt schlechter als besser geworden. Siehe SWR3 oder NDR2, und ganz schlimm MDR Jump. Da hat der Privatfunk durch den heutigen Quotendruck den Ö-R mehr geschadet als genutzt. :mad:
 
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Deshalb brauchen wir anderen Privatfunk.

Nehmen wird doch nur mal WDR 2, welcher Name fällt einem da auf Anhieb ein? - Klar: Roger Handt.
Genauso wie früher bei SWF 3 sofort jeder an Elmar Höring dachte.

Stellen wir uns einmal vor, jemand würde einen Privatsender eröffnen, deren Schwerpunkt auf Personality-Shows liegt.
Wie wäre es, wann man dieses eigentlich recht alte Konzept im großen Stil wiederbelebt? - Statt des "Soundchecks" läuft dann bspw. die "Stefan Kramer-Show".
Die Chancen stehen gut, dass so etwas zu einem echten Renner wird; - erst recht in NRW, wo die Auswahl an Programmformaten am geringsten ist.
 
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Dieser Thread birgt die Gefahr der WiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholungWiederholung
 
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Ich war gerade etwas ungerecht... :(
Jawohl, mehr-privatradio, natürlich gab es auch schöne Erlebnisse mit Radio NERW...;)
Und an den SWFWDR-Fan: Dass Privatfunk immer mies sein muß, ist kein universelles Naturgesetz. Vielleicht mal einen Blick über den nationalen Tellerrand wagen?
 
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Würden die Leute den Stuss nicht einschalten, hätte sich das Thema NRW-Lokalfunk längst erledigt. Glaubt man den Marktanalysen der E.M.A., dann scheint der Dummdudelfunk genau den Nerv der Nordrhein-Westfalen zu treffen, warum auch immer. Mir geht der Trash nur noch auf den Keks. Vielleicht sollten wir - ähnlich wie die Gegner der Atomkraft - Demos organisieren und die sofortige Abschaltung der NRW-Lokalradios fordern...? ;)

Ein Programm mit echten Personalities würde ich mir zwar auch wünschen, doch wird man das in der von Unternehmensberatern und Renditen diktierten Rundfunklandschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr umsetzen können. Ich kann Internetradiofan nur beipflichten. SWF 3 mit Elmar Hörig, Frank Laufenberg und Stefanie Tücking, WDR 1 mit Alan Bangs und Roger Handt, Bayern 3 mit Thomas Gottschalk und Günther Jauch (lange ist es her) oder Radio Luxemburg mit Stars wie Frank Elstner, Dieter-Thomas Heck, Hugo-Egon Balder, Hans-Werner Olm, Anke Engelke, Désirée Nosbusch und, und, und... - das waren noch Radiozeiten!!! Heute ist alles bis zum Erbrechen durchformatiert und durchkalkuliert.
 
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michaausessen schrieb:
Würden die Leute den Stuss nicht einschalten, hätte sich das Thema NRW-Lokalfunk längst erledigt
Wenn Du nicht gerade in den westlichen Landesteilen lebst, hast du außer dem Lokalradio, WDR 2 und 4 keine Alternative. Was sollen die Menschen dort auch anderes einschalten?

michaausessen schrieb:
Ein Programm mit echten Personalities würde ich mir zwar auch wünschen, doch wird man das in der von Unternehmensberatern und Renditen diktierten Rundfunklandschaft des 21. Jahrhunderts nicht mehr umsetzen können.
Es gibt Leute, die dabei sind, einen solchen Sender in NRW aufzubauen.
Die Chancen auf Erfolg stehen dabei nicht schlecht, weil es ihnen nicht nur darum geht, Geld zu verdienen, sondern sie von dem Gedanken geleitet sind, die Stellung des privaten Rundfunks, die durch die primitiven Dudelfunkprogramme massiv in Misskredit gebracht worden ist, aufzuwerten.

Es wird in NRW im Bereich der Rundfunkpolitik gewiss einige Erdstöße geben. Die in politischer Hinsicht Verantwortlichen, die bisher das Thema stets ignoriert haben, werden sich dann mit der Frage beschäftigen müssen, ob das faktische Monopol der Lokalradios im Sektor des privaten Rundfunks mit den Maximen der Pressefreiheit in einem demokratischen Staat in Einklang zu bringen ist, ob also der Markt für zusätzliche private Hörfunkanbieter, an denen keines der großen Presseunternehmen beteiligt ist, weiterhin verschlossen bleiben darf.

All diejenigen, die den Privatfunk in NRW bereits abgeschrieben haben oder den Menschen vor Ort nicht zutrauen, eine Veränderung in dem besagten Kontext herbeizuführen, werden sich noch gehörig wundern.

Da die Sache noch nicht offiziell ist, werde ich an dieser Stelle jedoch keine weiteren Auskünfte erteilen.
 
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Privatfunk finanziert sich zu 100 % aus Werbeeinnahmen. Mir geht es schon auf den Wecker wenn bei den ÖR vor den Nachrichten ca. 5 Minuten Werbung läuft.

Bei den Privaten wird jede Werbung die läuft auch noch von ca. 3 Minuten Musiktitel unterbrochen.:eek: Unverschämtheit!

Am liebsten wäre mir ein ÖR-Rundfunk komplett ohne Werbung und in vernünftige Formate unterteilt wie es der frühere SWF z.B. gemacht hat. Es würde eine Popwelle, Schlager und Oldiewelle, ein Infoprogramm und eine Klassikwelle reichen, eventuell ein Kinderprogramm kombiniert mit einer Jugendwelle. Leider wird die Anzahl von Wellen der Sendeanstalten immer mehr, aber das Programm auch immer einfältiger. Und genau das ist das Problem!

Lieber Klasse statt Masse! Dafür braucht man dann aber keinen weiteren Privatsender. Die Lokalradios schon gar nicht;)
 
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Wünschenswert wäre so ein Sender mit Sicherheit, allein: Mir fehlt der Glaube daran. WDR und NRW-Zeitungsverleger sind so dick mit der Landesregierung verbrüdert (unabhängig davon, wer gerade regiert), dass sie eine ernstzunehmende Konkurrenz zu ihren eigenen Programmen zu verhindern wissen werden. Kannst du denn wenigstens schon etwas über einen möglichen Zeitplan für den Sendestart verraten?
 
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... Es gibt Leute, die dabei sind, einen solchen Sender in NRW aufzubauen.
Die Chancen auf Erfolg stehen dabei nicht schlecht, weil es ihnen nicht nur darum geht, Geld zu verdienen, sondern sie von dem Gedanken geleitet sind, die Stellung des privaten Rundfunks, die durch die primitiven Dudelfunkprogramme massiv in Misskredit gebracht worden ist, aufzuwerten.
...
*C*i*t*y* FM? :wow:

Wie es der SWF3 & WDR1-Fan bereits richtig schrieb:
Privatfunk finanziert sich zu 100 % aus Werbeeinnahmen. Mir geht es schon auf den Wecker wenn bei den ÖR vor den Nachrichten ca. 5 Minuten Werbung läuft.
Und daran wird sich wohl so schnell auch absolut nichts aendern. - Zu unser aller Ungunsten!
 
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Kann Radio denn nicht (wenn nicht jetzt schon über UKW, dann spätestens zum Start von DAB+) verschlüsselt werden und zum Bezahlprogramm mutieren?
 
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Es gab immer schon alternative Radioprojekte, die gänzlich ohne Werbefinanzierung auskamen. BNL sendete über 3 Jahre lang rund um die Uhr ohne Werbung. Ich will das nicht propagieren, aber damit verdeutlichen, dass es MÖGLICH ist. Und die nachvollziehbare Abscheu vor durchkommerzialisiertem Rundfunk sollte nicht dazu führen, jegliche private Initiative a priori zu verdammen. Aber jetzt sind wir etwas off topic... zurück zum Lokusfunk :)

PS: @Ammerländer: Neben Mitgliedsbeiträgen wäre Payradio natürlich auch ein gangbarer Weg. Mit Auswirkungen für das Programm, denn z.B. mag Radio NRW unter den jetzigen Bedingungen recht erfolgreich sein, aber ich bin mir sehr sicher, dass kaum ein Hörer bereit wäre, für dieses Programm etwas zu bezahlen. Warum auch, es ist nur eine billige Geräuschkulisse im Hintergrund - morgens im Radiowecker eventuell (sic!) angenehmer anzuhören als der Summton. Niemandem bedeutet dieses Radio etwas. Ein Payradio müßte da schon etwas mehr bieten. Die Crux ist: Dieses "etwas mehr" kennen die meisten Radiokonsumenten ja gar nicht und vermissen es daher auch nicht. Ergo kann das ganze - zumindest in größerem Stil - eigentlich nicht funktionieren.
 
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Bin ich eigentlich der einzige, dem das undifferenzierte Eindräschen auf privates Radio vom Fan ziemlich auf die Nüsse geht? Die Privatsender sind doch nicht schuld daran, dass die Popwellen von MDR, NDR und SWR (mindestens) genauso scheiße sind wie sie. Die tun das ohne Not!

Und dann das hier:
Bei den Privaten wird jede Werbung die läuft auch noch von ca. 3 Minuten Musiktitel unterbrochen.:eek: Unverschämtheit!
Ich weiß nicht, wo das so passieren soll. Und wenn es irgendwo so gemacht wird, dann ist das gleich bei "den", also allen Privaten so. Einen undifferenzierten Mist habe ich selbst hier lange nicht gelesen.
 
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Die Privatsender sind doch nicht schuld daran, dass die Popwellen von MDR, NDR und SWR (mindestens) genauso scheiße sind wie sie. Die tun das ohne Not!

Wer sonst? Nach Zulassen der Privaten hat sich die gesamte Radiolandschaft verändert. Nur in kleinen Bereichen haben sie auch positive Auswirkungen auf die ÖR gehabt.

Ansonsten haben die privaten mit ihrem Dummdudelfunk und der künstlichen Dauer-Fröhlichkeit dem ÖR viele Hörer weggenommen und somit ihre Daseinsberechtigung in Frage gestellt. Demnach mussten die Verantwortlichen reagieren, und sie haben sich der Mehrheit gebeugt die diese Art von Formatradio bevorzugen. Das waren nunmal die Hörer.

Nur Bildung, fundierte Berichterstattung und Aufklärung ist dabei im wesentlichen auf der Strecke geblieben. Der überwiegende Teil der Bevölkerung hört lieber Kirmes-, und Partymusik. Das kann niemand abstreiten weil es nun mal Fakt ist.

Allerdings wirklich verantwortlich ist die Politik des Herrn Kohl. Dieser wollte keine fundierte Berichterstattung für's Volk und hat in seiner Regierungszeit den Privatfunk und Privat-TV in der BR Deutschland erlaubt. Ihm war die Berichterstattung des ÖR zu linkslastig, also gegen seine Politik. Somit wurde leider eine Verdummung der Gesellschaft in Kauf genommen:mad:
 
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