20 Jahre Lokalradio NRW

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AW: 20 Jahre Lokalradio NRW

Meiner Meinung nach sind die Landesmuxxe in NRW die einzige realistische Option, als privater Programmveranstalter dort terrestrisch auf Sendung gehen zu können.

Sich einem jahrelangen Rechtsstreit mit der Medienkommission zwecks Zuweisung einer UKW-Frequenz auszusetzen, noch dazu mit einem völlig ungewissen Ausgang, halte ich für keine gute Lösung.

Wer in NRW neben den Lokalradios etwas aufbauen möchte, sollte diesen Verbreitungsweg trotz der zu erwartenden extrem hohen Kosten und eines gewissen Risikos, dass man am Ende eventuell mit einem Berg voll Schulden dasteht, nicht außer Acht lassen.
Sofern man es schafft, via DAB+ ein erstklassiges Programm zu verbreiten, lässt die Medienkommission vielleicht sogar mit sich reden, wenn es um die Zuweisung von Kapazitäten auf UKW geht. ;)

Jedenfalls würde ich so verfahren. Was andere machen, müssen sie natürlich selber wissen.
 
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Internetradiofan, beachte bitte: Niemand versenkt gerne Geld. Und wenn man sieht, wie viel Geld schon im DAB der ersten Generation versenkt wurde (ich habe mal etwas von insg. 300 Mio. EUR gelesen), verstehe ich auch, dass die Sender etwas zurückhaltend sind und die Angelegenheit zunächst auf kleiner Flamme fahren möchten. Das Problem in NRW ist wohl, dass die Menge der vergebenen Frequenzen (auch bedingt durch die Funzelei), die wenigen freien Frequenzen, die Planungsdauer und eben auch Geld und Risiko ernsthafte Marktzutrittsschranken für neue Wettbewerber sind. Wer also in dem Markt fußfassen will, benötigt wohl neben einem langen Atem vor allem Geld.

EDIT: Nur wer sollte dieses Geld in Millionenhöhe aufbringen und freiwillig abschreiben wollen, wo der Ausgang des Prozederes auf jeden Fall ungewiss scheint? Bertelsmann/RTL als größtes deutsches privates Medienunternehmen ist bereits an Radio NRW beteiligt. Energy, Regiocast und Co. scheinen es wohl bisher nicht auf einen Rechtsstreit auf UKW-Zulassung hinauslaufen lassen haben.
 
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Ich glaube das aus den Fehlern von DAB gelernt wurde. Bin der festen Überzeugung das DAB+ Erfolgreich sein wird. Den es gibt schon sehr viele gute Geräte auf dem Markt, die es beim ersten Versuch nicht gab. Ich hoffe das NRW ein abwechslungsreichen DAB+ Landesmux erhalten wird und die Lokalsender heftig unter Druck geraten werden.
 
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Für einen Erfolg des neuen DAB+-Bouquets müsste dem Konsumenten (sorry, "Hörer") ein eklatanter Vorteil entstehen, den er durch den Konsum derzeitig verbreiteter Programme nicht hat. Und er muss wissen (Werbung), dass er auch andere Programme mit den individuellen Vorteilen empfangen kann. Nur so wird ein Wechsel entstehen. "Von oben" verordnete UKW-Abschaltungen und Co. werden da nicht viel bringen. Dafür hat Radio als Nebenbeimedium (wozu es die Programmgestalter gemacht haben) vermutlich einen zu niedrigen Stellenwert in der Gesellschaft, als dass jemand rein intrinsisch motiviert (nur weil dieses Radio jetzt digital ist und digital toll ist) Geld in die Hand nehmen würde, und in Deutschland 300 Mio. Radiogeräte aufgrund der neuen Sender auf kurz oder lang in die Tonne getreten werden.
 
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Lokalfunk ist nur eine Pest die sich über die ganze Skala im Radio ausbreitet. Von mir gemieden und nicht akzeptiert. Aus sicht des DXers ein übler Zustand. Aus Sicht des Radiohörers keine Bereicherung sonderen eine menschenverachtende Verdummung. Ich wünsch dem Lokalfunk kein Tag mehr.
 
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@DJ DAREK: Du triffst den Nagel vollkommen auf den Kopf!

Aus Sicht des DXers ein übler Zustand.
In der Tat. Hatte es selbst mal bei einem Bandscan am östlichen Hang der Süchtelner Höhen (bei Viersen) erlebt: Mit einer mehrelementigen Yagi und dem Sony XDR-F1HD kommen da Stationen aus ganz Deutschland, von Schleswig-Holstein über Sachsen bis nach Bayern und Baden-Württemberg rein: Die klangen alle gleich langweilig!

Wenn du dagegen am Westhang scannst ist das komplette Band angefüllt mit coolen Sendern aus Belgien und den Niederlanden. - Was für ein Unterschied!

Deutsches Radio (nicht nur in NRW, wenn auch dort besonders) ist sowas von öde, verglichen mit dem Ausland.
 
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@ Internetradiofan: Wer hat Dich denn so knallhart auf den Boden der Realität geschafft?

Na ja das Treffen der Macher, zu dem Du eingeladen hast , war ja auch ein "voller" Erfolg.

Die freien UKW Frequenzen sind jedenfalls schon verschachert worden.

Und dann frag doch bitte mal, was in NRW auf DAB+ kommen soll. Der Bedarf des WDR und dann von NRW ist nicht zu unterschätzen.
 
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@Kurzwellenfreak: In den vergangenen Wochen und Monaten habe ich mich intensiver mit der Thematik befasst und musste dabei meine frühere Hoffnung, es ließe sich auf irgendeine Art und Weise eine Veränderung in die Wege leiten, nicht vollständig, aber doch zum großen Teil, begraben.

Das Grundproblem liegt m.E. bei den Mehrheitsverhältnissen beim Lokalfunk.
Hinter diesem stehen Bertelsmann, RTL, fast alle namhaften Zeitungsverlage des Landes, allem voran die WAZ-Mediengruppe und, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, der WDR.

Jeder dieser Akteure ist schon für sich genommen derart einflussreich, dass man von unten kommend kaum etwas gegen einen einzelnen auszurichten vermag, beim NRW-Lokalradio treten sie jedoch zu allem Überfluss auch noch in einem Verbund auf.

Selbst wenn es also rein hypothetisch gelänge, alle Webradioveranstalter, Grundstücksfunker und Piraten an einen Tisch zu bekommen (was ohnehin nicht möglich ist, da gerade in NRW diese aufgrund persönlicher Ressentiments untereinander verfeindet sind) und zur Schaffung einer gemeinsamen Initiative zur Veränderung des Status Quo zu bewegen, wäre man auch zusammengenommen immer noch viel zu schwach, um etwas zu bewegen.
Ähnliche Versuche auf bundesweiter Ebene, wie den Verband mittelständischer Rundfunksender (die ehemalige Homepage http://www.vmrev.de ist inzwischen offline) hat es bereits gegeben, doch auch die sind letztlich gescheitert.

In NRW haben wir ein ultraliberales Mediengesetz, welches die Verantwortung über die Kapazitätszuweisungen auf UKW vollständig der Medienkommission überträgt.
Wenn ich an dieser Stelle mal einen Vergleich ziehen darf: In Ostbelgien sind die neuen Regelungen sehr streng, aber es gibt zumindest klare Kriterien, die ein Anbieter erfüllen muss, um eine realistische Chance auf eine Frequenzzuweisung zu haben.
In NRW kann quasi jeder alles machen, aber es kommt trotzdem niemand zum Zuge.
Wäre das LMG analog zum Mediendekret der DG aufgebaut, dann gäbe es ein klares Procedere, wie unabhängige Hörfunksender on air gehen können, doch genau dies ist nicht gewollt, so dass das LMG in Sachen Rundfunk lediglich den Aufbau des Lokalfunks im Rahmen des Zweisäulenmodells festlegt, ansonsten jedoch alles weitere an Entscheidungen der Medienkommission überantwortet, die mit ihren „Vielfaltsgesichtspunkten“ bei der Frequenzvergabe ein juristisch nicht oder nur äußerst schwerlich angreifbares Argument in den Händen hält.

Wie perfide das ganze System ist, sieht man ja auch an der von Dir erwähnten Frequenzvergabe für die zweite Kette: Es war immer nur von den ehemaligen D-Radio-Frequenzen die Rede, plus einiger Zusatzfrequenzen, wie bspw. der Dortmunder 105,4, die sowieso nur mit geringer Leistung gefahren werden können.
Erst kurz vor Beginn der Konsultationsphase brachte die LfM die Nachricht heraus, man werde nun auch noch die leistungsstarken Frequenzen aus den Schubladen der Staatskanzlei hinzukoordinieren, damit die Kette wirtschaftlich arbeiten kann, siehe: http://www.radioszene.de/24792/neue-nrw-kette-doch-noch-mehr-frequenzen.html
Der Gedanke dahinter ist klar: Man wollte die Zahl der Bewerber möglichst niedrig halten, um sich möglichen Ärger, wenn die zweite Kette an einen Ableger der Zeitungsradios geht, zu ersparen.
Sollte ein potentieller Anbieter genau auf diese Frequenzen spekuliert und sich deshalb nicht am Ausschreibungsverfahren beteiligt haben, ist sowas natürlich eine Hiobsbotschaft. Andererseits wiederum nicht, weil man sowieso nicht zum Zuge gekommen wäre, denn es steht m.E. bereits jetzt fest, wer schlussendlich den Zuschlag erhält.

Was DAB+ angeht: Dieses Verfahren ist ein Strohhalm, den ein potentieller Programmveranstalter ergreifen kann, um in NRW doch noch terrestrisch auf Sendung gehen zu können. Dass die Zugangsbedingungen bei DAB+ liberaler sind, als bei UKW, liegt auf der Hand: Dieses Übertragungsverfahren birgt ein finanzielles Risiko in sich, das die etablierten Konzerne nicht übernehmen wollen.
Es besteht eine gewisse Gefahr, dass das ganze keinen Durchbruch erzielt, was dazu führt, dass man dann doch lieber andere Anbieter großzügig vorlässt, zumal bei DAB+ aufgrund des Bundesmuxxes Konkurrenz für den Lokalfunk, sollte dieser einmal via DAB+ ausgestrahlt werden, sowieso nicht mehr zu vermeiden ist.
 
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Man wollte die Zahl der Bewerber möglichst niedrig halten, um sich möglichen Ärger, wenn die zweite Kette an einen Ableger der Zeitungsradios geht, zu ersparen.

Lustig, es gab noch kein Ausschreibungsverfahren, aber Du hast schon die Bewerber....
 
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@Hinztriller: Bisher sind es 20, auch wenn die Liste noch nicht von der LfM veröffentlicht worden ist:
Insgesamt 20 Interessenten hätten sich nach Eröffnung des sog. Konsultationsverfahrens im letzten November gemeldet.
[...]
Wer aber die 20 Interessenten sind, die sich da schon gemeldet haben, darüber hüllt sich Widlok noch in Schweigen: „Es gibt da eine Liste, auf der natürlich auch die 'üblichen Verdächtigen' stehen”.

Quelle: http://www.radioszene.de/24792/neue-nrw-kette-doch-noch-mehr-frequenzen.html
 
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Noch eine kurze Ergänzung: Natürlich sind Interessenten keine Bewerber, sondern lediglich potentielle Bewerber...für den Fall, dass mir jemand daraus einen Strick drehen möchte. ;)
 
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Vielleicht sollte jemand den Mut haben und das NRW Monopol vor Gericht verklagen, manchmal hat man damit Erfolg. Die zweite Möglichkeit wäre Unterschiften sammeln und damit Veränderungen erzwingen. :)
 
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Vielleicht sollte jemand den Mut haben und das NRW Monopol vor Gericht verklagen, manchmal hat man damit Erfolg.

Hm, welches Monopol ist denn bereits erfolgreich verklagt worden?

Die zweite Möglichkeit wäre Unterschiften sammeln und damit Veränderungen erzwingen. :)

Erzwungen wird damit leider nur die Veränderung des Papiers: Vorher weiß und leer, nachher voller Namen. ;)
 
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Der Klageweg ist lächerlich. Eine Volksinitiative "Pro Radiovielfalt" oder so, würde ein wenig Wind ( oder eher eine leichte Brise ) in die Sache bringen. Nur man muss genügend Leute mobilisieren. Dafür ist das Thema allerdings nicht mainstreamig genug.
 
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In einer Zeit, in der fast jeder Bürger über eine breitbandige Internetanbindung verfügt und Zugang zu reichhaltigen Musikangeboten auf ungezählten Webseiten hat, wird sich kaum jemand so eine Herkulesaufgabe aufhalsen. Jeder halbwegs vernunftbegabte Mensch kann sich ausmalen, in welche Richtung sich das terrestrische Radio in den nächsten Jahren entwickeln wird: Zum sporadisch genutzten Pausenfüller für Kurzstreckenfahrer und zum Muntermacher für die werktätige Hälfte der Bevölkerung. Die Jugend zeigt dieses Nutzerverhalten schon heute, bei den mittleren Generationen dauert es noch ein paar Jahre bis bequeme Alternativen zur Verfügung stehen und sich jeder nach dem Baukastenprinzip seine eigene Dudelstation zusammenbasteln oder auf hochspezialisierte Streams zugreifen kann.

Die Gekniffenen sind vorerst die Älteren, die mit modernen webbasierten Diensten fremdeln und in manchen Rdiomärkten völlig an den Rand gedrängt werden; beratergesteuerte Sender wie 88,8, "Bayern 1" oder RB1 müssen ja in erster Linie Geld verdienen und stürzen sich demgemäß auf kleine, lukrative Zielgruppen, während sie den Rest der Hörerschaft an der ausgestreckten Hand verhungern lassen. Wenn in absehbarer Zeit auch die Älteren über eine höhere Techinkaffinität verfügen und mit leicht handhabbaren Gerätschaften Zugriff aufs Funknetz haben, ist das Schicksal des Radios als "Tagesbegleitmedium" sowieso besiegelt.

Dann wird das Radio mehr denn je gezielt als Einschaltmedium genutzt - Qualitätsprogramme wie WDR5, DLF, MDR Info oder "Bayern 2" dürften ihre Marktanteile in Zukunft erheblich ausbauen, während die Reichweite des Gesamtmediums Radio stark zurückgehen wird. Die unter dem Begriff "Dudelfunk" subsumierten wortarmen Musik- und Kalauerwellen werden notgedrungen zu einer Mischung aus Shoppingradio, Musik-Promotion-Service und/oder Mehrwertnummern-Aufsagedienst verkommen. Die wenigen Hörer, die das längere Zeit über sich ergehen lassen, reichen nicht für den Unterhalt einer gut ausgestatteten Nachrichtenredaktion und machen das Programm entbehrlicher denn je (zumal auch erhebliche Sendekosten auflaufen). Dennoch werden solche Angebote eine wichtige Funktion als Werbeträger erfüllen, wenn die Luft im Äther auch zunehmend dünner wird.

Die Arbitron-Zahlen zeichnen in diesem Jahr wieder eine düstere Zukunftsperspektive - Hördauer und Gesamtreichweite gehen von Jahr zu Jahr drastisch zurück. Die chronisch verlaufende Rezession ist, wie die Werbebuchungen nahelegen, vor allem den netzgebundenen Konkurrenzmedien zuzuschreiben. Wenn das Internet in Deutschland erst mal den gleichen Stellenwert hat wie auf der anderen Seite des Atlantiks, geht es auch hier mit dem Radio rapide bergab. Wäre ich Gesellschafter eines deutschen Privatsenders, würde ich schon heute kräftig in Multimediadienste investieren, einschlägig engagierte Partnerfirmen an Land ziehen oder eigene Kapazitäten aufbauen.

Langer Rede kurzer Sinn: Lasst die nordrhein-westfälische Radiolandschaft wie sie ist, hier kriegt sowieso kein Newbie mehr einen Fuss auf den Boden. Es lohnt sich nicht viel Geld mit riskanten Gerichtsverfahren zu verpulvern, dazu ist das Radiogeschäft mittlerweile zu unergiebig. Denkt lieber drüber nach, wie ihr schon heute aktiv die (digitale) Zukunft gestalten könnt.
 
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Manchmal macht ein Rechtstreit auch Sinn, wie der Fall Radio Paradiso ende letztes Jahres gezeigt hat. Der kleine Berliner Sender hat seine Sendeerlaubnis durch eine Klage beim Verwaltungsgericht wieder zurück erhalten. Eigentlich hat damit auch keiner wirklich gerechnet, dass der Sender noch weiter senden wird.

Wer Mut und Visionen besitzt, geht diesen riskanten Weg.
 
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Aussichtsreicher erscheint es mir, wenn ein möglicher Programmveranstalter, der gerne in NRW auf Sendung gehen möchte, die Europäische Wettbewerbskommission dazu bewegt, sich mit den Zugangsbedingungen zum Rundfunkmarkt zu beschäftigen: http://ec.europa.eu/competition/sect...erview_en.html

Das dürfte schneller zu Ergebnissen führen, als ein jahrelanger Rechtsstreit.

Ja auch das wurde schon leider erfolglos versucht.

Was im Moment zu langen Gesichtern führt ist die Medienanalyse der EU Komision.:)
 
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Nochmal: Den Klageweg kann man aber nur bestreiten, wenn man ein ernsthaftes Interesse an einer Klage hat (ergo: Man nicht im Boot sitzt und zu den Profiteuren der gegenwärtigen Situation gehört) und sie sich auch finanziell LEISTEN kann. Das wird, insbesondere bei dem Streitwert, nicht ganz billig.
 
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Programmdirektor schrieb:
Eine Volksinitiative "Pro Radiovielfalt" oder so, würde ein wenig Wind ( oder eher eine leichte Brise ) in die Sache bringen. Nur man muss genügend Leute mobilisieren. Dafür ist das Thema allerdings nicht mainstreamig genug.

Insgesamt 15 Webradioveranstalter wurden von mir zwecks einer Mitarbeit in einer solchen Initiative angeschrieben; die meisten davon haben nicht geantwortet.
Zu einem anberaumten Sondierungstreffen, welches in einem Café unweit von Viersen stattfinden sollte, kamen lediglich die Verantwortlichen zweier Sender aus Gelsenkirchen und Mülheim.

Wie willst du etwas ausrichten, wenn es noch nicht einmal gelingt, die einzelnen Radiomacher in NRW in nennenswerter Zahl an einen Tisch zu bekommen?

Das ist auch ein typisch nordrhein-westfälisches Phänomen: Diejenigen, die Radio machen, selbst wenn es sich nur um ein kleines Webradio handelt, sind untereinander häufig aus Gründen, die sich mir noch nicht ganz erschließen, verfeindet, wie ich bereits oben schrieb. Angesichts eines übermächtigen Gegners sollte man endlich mal anfangen, das Konkurrenzdenken auf einen der hintersten Ränge zu verweisen. Jede Opposition ist nur dann stark, wenn sie zusammenarbeitet.

ricochet schrieb:
In einer Zeit, in der fast jeder Bürger über eine breitbandige Internetanbindung verfügt und Zugang zu reichhaltigen Musikangeboten auf ungezählten Webseiten hat, wird sich kaum jemand so eine Herkulesaufgabe aufhalsen.
Echte Radiomacher schon. ;)
Wer wirklich vom "Radiovirus" angesteckt worden ist (den wird man übrigens nie wieder los), wird seine gesamte Energie dahingehend einbrigen, eine Veränderung herbei zu führen; - und nur solche Leute werden letztlich auch erfolgreich sein.
Vielleicht nicht von heute auf morgen, irgendwann jedoch sehr wohl.

ricochet schrieb:
Denkt lieber drüber nach, wie ihr schon heute aktiv die (digitale) Zukunft gestalten könnt.
Das sehe ich auch so.

In Großbritannien gab es bereits in den achtziger Jahren eine breite Vielfalt auf UKW, trotzdem erlangte DAB durch eine noch größere Auswahl an Programmen dort den Durchbruch.
In NRW gibt es keine vernünftige Auswahl an attraktiven Musiksendern, so dass die Wahrscheinlichkeit, dass DAB+ zu einem Renner wird, hier noch viel größer ist.

Als Aldi-Nord sein P85055-Webradio für 80€ im Sonderangebot hatte, brachen noch am selben Tag bei Medion die Server zusammen. Nie hatte man mit so hohen Verhaufszahlen gerechnet.
Ergo: Die Menschen wollen mehr Vielfalt und sie sind auch bereit, dafür, allen Unkenrufen zum Trotz, etwas zu bezahlen.

DAB+ bedeutet: Kein Rauschen, kein Kratzen, kein Blubbern; - und eine große Auswahl an Programmformaten...genau da liegt die Zukunft, nicht bei der 70 Jahre alten FM-Technik.
 
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DAB+ bedeutet: Kein Rauschen, kein Kratzen, kein Blubbern; - und eine große Auswahl an Programmformaten...genau da liegt die Zukunft, nicht bei der 70 Jahre alten FM-Technik.

Hast Du dich schon einmal mit Klangqualität und aac+ beschäftigt?
Datenreduktion ist extrem anstrengend für den Zuhörer, erst recht, wenn ihm so viel vorgegaukelt wird wie von aac+
Wenn Du natürlich noch nie ein echtes Instrument gehört hast, dann kann es wie beim Essen vorkommen, dass Menschen meinen sie würden 3 Mützen essen wenn sie bei MD oder BK sind.

Nein die Zukunft kann es nicht sein immer mehr und vor allem in immer schlechterer Qualität irgend etwas zu senden.

Das ist ja auch das Problem mit der ganzen Vielfallt..........Eigentlich ist heute fast alles für fast jeden verfügbar, aber immer noch wird nach mehr gebrüllt. Es darf aber nichts kosten und keiner will es machen....und wenn man dann mal genau hinsieht.....für 3 Hörer macht diese Vielfallt auch keinen Sinn, was ja der Realität bei den meisten "Internetradios" entspricht.
 
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