Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

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Stephanie

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Hallo allerseits,

eine Frage an all die freien Autoren, die in Ländern arbeiten, in denen man kein Studio hat und sich auch kein tolles Equipment für zu Hause anschaffen kann, weil alles in einen Koffer passen muss:

Welches Mikro könnt ihr für die eigene Stimmaufnahme empfehlen? Und wo produziert ihr? Nimmt jemand das gleiche Mikro wie für Interviews und wenn ja, welches?

Die Tontechniker unter Euch wird es grausen, aber ich kenne Leute die in der Dusche produzieren oder beim Einsprechen unter diversen Isomatten kauern. Bei mir wird es vermutlich der Kleiderschrank, dessen Tonqualitäten ich soeben getestet habe.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Hat irgendjemand gute Tipps auf Lager?

Freue mich auf sämtliche guten Tipps zum Selberproduzieren unter kläglichen Umständen!

Danke und viele Grüße,
Stephanie
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Möchtest Du vielleicht erst mal verraten, auf welchem klanglichen Niveau sich das abspielen soll? Bei was für einer Art von Sender soll das gesendet werden? Und was für Technik nutzt Du bisher? Warum muss alles in einen Koffer passen? Und wie viel Geld möchtest Du maximal ausgeben?

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Hallo,

Tipp Nummer 1:

ich kenne Leute die in der Dusche produzieren oder beim Einsprechen unter diversen Isomatten kauern. Bei mir wird es vermutlich der Kleiderschrank, dessen Tonqualitäten ich soeben getestet habe.
Besser nicht unter der Dusche, Badezimmer haben meistens eine grausame Akustik. Wenn's gar nicht anders geht, ist der Schrank schon gar nicht schlecht.

Tipp Nummer 2:

Das Mikrofon, mit dem man die Interviews führt, kann man schon benutzen, wenn es denn taugt.
Nie falsch liegt man mit dem Sennheiser MD 421 (Niere), dem Reportageklassiker schlechthin. Auch ein extrem nah besprochenenes MD 21 (Kugel) kann verwendet werden, durch die technischen Eigenschaften ist hier der Nahbesprechungseffekt nicht so ausgeprägt und man bekommt ein halbwegs natürliches Ergebnis, selbst wenn man fast reinbeisst.

Kugel? Niere? - Wenn diese Begriffe ein großes Fragezeichen hervorzaubern, hier gibt es ein pdf, anhand dessen Bebilderung gut zu erkennen ist, was damit gemeint ist und aus welchen Richtungen die oben erwähnten Mikrofone den "Schall auffangen".

Ist denn schon eine Ausrüstung vorhanden und - wenn nein, wie hoch ist das Budget?
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Wenn's gar nicht anders geht, ist der Schrank schon gar nicht schlecht.

Man wird uns hier "schlachten", wenn weitere Vorschläge dieser Art kommen. ;)

Man kann natürlich auch die Couch im Hotelzimmer "hochkant" stellen und das Mikro auf einem Stativ in die Ecke der Couch stellen. Mit dem Körper schirmt man dann den Schall "von hinten" sehr gut ab.

In sehr lauten Werkhallen gibt es richtig "schalltrockene" Telefonzellen. Falls hier niemand ein passendes Foto findet, mach ich am Samstag ein Foto von so einer Zelle

vg Zwerg#8.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

@Ralle: Danke, das klingt nach einem pragmatischem Lösungsansatz. (Was Kugel und Niere betrifft: Ich nehme mal an, dass es keine Radio-Reporter gibt, denen das kein Begriff ist, oder!?)

@Pianist: Was die Frage nach den Sendern betrifft: Ich arbeite für diverse ARD-Anstalten, von denen viele (SWR2 zum Beispiel) zwar sagen, dass man bitte im Studio produzieren soll, de facto aber werden genug Beiträge gesendet, die zu Hause im Schrank produziert worden sind. Ich kenne viele Redakteure, die sagen, ihnen fällt der Unterschied nicht auf, wenn sie nicht wissen, wo es produziert wurde (ich war zugegebenermaßen auch eine von denen...). Meine Beiträge sollen von der Qualität her stimmen, aber es geht nicht um Feature-Produktionen, sondern um Alltagsgeschäft in Ländern, aus denen sonst gar keine Beiträge kommen.

Ich habe keine eindeutige Budget-Grenze. Ich möchte das dafür ausgeben, was nötig ist, aber auch nicht mehr. Wenn die Qualität sich durch ein teureres Mikro ab einem bestimmten Punkt nicht mehr grundlegend ändert, dann nehme ich das im Vergleich günstigere - das aber nicht billig sein muss.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Also Fakt ist, dass Du natürlich "drinnen" mit genau denselben Geräten aufnehmen kannst wie "draußen". Was besitzt Du denn bisher als Aufnahmegerät und als Mikrofon? Den Thread mit den Reporter-Aufnahmegeräten hast Du Dir sicher komplett durchgelesen, oder? :)

Mikrofonmäßig könnte ich mir vorstellen, dass man mit einem dynamischen Kugel-Mikrofon wie dem Beyer M 58 (billiger als ein Sennheiser MD-21) in Verbindung mit einem Rycote "Baby Bell Gag" als zusätzlicher Windschutz (Kugeln sind von Hause aus ja schon recht windunempfindlich) sowohl draußen im Reportage-Einsatz als auch drinnen in einer ruhigen und etwas gedämpften Ecke gute Ergebnisse hinkriegen könnte.

Es gibt praktisch kaum Kondensatormikrofone, die gleichermaßen für drinnen und draußen geeignet sind, daher würde ich hier echt mal was Dynamisches nehmen.

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Welches Mikro könnt ihr für die eigene Stimmaufnahme empfehlen? Und wo produziert ihr?

In einem der Produktionsräume, in dem ich manchmal arbeiten muss, befindet sich das Neumann BCM 705. Aus gutem Grund, denn der Raum ist recht gross, nicht schallisoliert und in nächster Nähe läuft auch noch ein völlig stinknormaler PC. Der Raum wird von zahlreichen Kollegen für die Audioproduktion genutzt. Kosten für das Mikro: so bis ungefähr 600 €.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Da kommt mir gerade eine Idee: Die Stephanie möchte ja so mobil wie möglich sein, um vermutlich auch mal in einem Hotelzimmer zu produzieren. Da könnte man sich überlegen, die mobile Technik in ein Pelicase zu packen und im Deckel eine Mikrofonhalterung einzubauen, so dass sie praktisch den geöffneten Koffer vor sich hat. Ein BCM 705 wäre da auch montierbar. Sonst müsste sie ja auch noch einen vernünftigen Tischarm rumschleppen...

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Hier eine wirklich sehr hochwertige Empfehlung:

Ich schlüge als Rekorder den Marantz PMD 661 vor, und als Mikrofon
  • Neumann KMS 104 (Niere), ein sehr gutes und verfärbungsarmes Handmikrofon. Setze ich gerne bei problmatischen Aufnahmebedingungen ein, beispielsweise wenn der Sprecherraum akustisch wenig taugt oder man in einem umfunktioniertem Büroraum aufnehmen muss.
  • Sennheiser MD 421, der Reportageklassiker, überaus robust, akustisch ordentlich, aber nicht so transparent wie das Neumann. Gebe ich als "Standardmikrofon" dem Reporter mit oder nutze es in extrem lauten Umgebungen, wie beispielsweise Pressezentren mit offenen Kabinen. Kann man gefahrloser Nahbesprechen als das Neumann, wenn man den Bassabschwächer leicht nutzt.

Das waren zwei Anregungen, es gibt natürlich auch noch etliche andere Mikrofone, mit denen man nicht ganz falsch liegt. Am Besten testen und beurteilen, womit Du denkst, am natürlichsten zu klingen.

Ich arbeite für diverse ARD-Anstalten, von denen viele (SWR2 zum Beispiel) zwar sagen, dass man bitte im Studio produzieren soll, de facto aber werden genug Beiträge gesendet, die zu Hause im Schrank produziert worden sind.
Es ist ja absolut in Ordnung, nicht im Studio zu produzieren, wenn keins verfügbar ist oder nur mit größtem Aufwand erreicht werden kann. Ich bin über jeden dieser Beiträge froh, weil sich da Leute die Mühe machen trotz widrigen Bedingungen dem Hörer die Geschichte zu erzählen. So muß Radio sein.
Unmöglich finde ich nur diejenigen, die ihren Beitrag ohne Not aus Faulheit zuhause mit Audacity zusammenhauen, weil sie ihren Hintern nicht hochbekommen vier U-Bahn-Stationen zum Funkhaus zu fahren. So soll Radio nicht sein, dafür möchte ich nicht monatlich bezahlen.
Man bedenke nämlich: Sauber Einsprechen ist nur die halbe Miete - die Mischung erfolgt idealerweise über geeignete Lautsprecher bei klar definiertem Pegel und in einem Raum mit entsprechendem Akustikbau. Mischen von Hörfunkbeiträgen auf einem Kopfhörer ist immer nur eine Notlösung.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Genau. Und bevor man einen trockenen Text unter schlechten akustischen Bedingungen in einem Schrank aufnimmt, finde ich es noch besser, wenn man ihn noch am Ort des Geschehens schreibt und spricht, dann hat man gleich die Originalatmo im Hintergrund. Es spricht doch nichts dagegen, einen Beitrag über einen angekommenen Filmstar gleich am Flughafen oder in der Hotelhalle einzusprechen. Oder einen Sportbeitrag am Rande des Stadiongeländes.

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Hallo Stephanie

Das Mikro ist garnicht sehr entscheidend, um Zuhause produzieren zu können.

Zum Einsprechen, kann ein RØDE NT-1 Großmembran Kondensator für 190,- € genauso gut, wie ein zehnmal so teures, und qualitativ hochwertiges Mikrofon aus der High-End Marken Ecke eingesetzt werden. Ich denke ein Großmembran Kondensator sollte es schon sein wenn Du gut klingen willst.

Bevor man dort aber vielleicht viel Geld investiert, in der Hoffnung mit einem "hochwertigen" Mikrofon, dann auch "hochwertige" Aufnahmen zu erzeugen, empfehle ich als erstes:

Geld in die Halldämmung des Aufnahmeraumes stecken.

Dann allein das macht später die Klangqualität der Aufnahme aus.
In welcher räumlichen Umgebung das Schallereignis "Sprache" mit einem guten Mikrofon aufgezeichnet wird.

Es muss nicht unbedingt ein komplexer Innenausbau in Radio-Studioqualität sein.
Aber es reichen einige hundert Euro in professionelle Hallschutzmaßnahmen zu stecken.
Und das sollte man auch tun, um professionelle Beiträge zu erzeugen.

Das ist alles besser als im eigenen Schrank, oder in der "Dusche" (perfekter Hall, wer gibt solche beknackten Empfehlungen?) zu hocken und zu hoffen das einem diese Aufnahmen ein Sender abkauft. Man kann Investition in Arbeitsmaterialien am Jahresende von der Steuer absetzen.

Also, das braucht man um glücklich, mit einem "normalen" Kondensator Mikrofon in einem "normalen" Wohnraum, hochwertig klingende Beiträge einsprechen zu können:

- Externe Soundkarte an PC/MAC mit Phantomspeisung am XLR Eingang, ca. 160,- €
- Plopschutz und Stativ und Spinne
- Abnehmbare Schallkassette an der Wand (im Selbstbau 200,- bis 800,- je nach Größe und Type)
- Alternativ dazu Pyramidenschaumstoff, auch in abnehmbaren Alukassetten je nach Ausführung (Link s.u)
- Dritte Wahl, Umzugs und Transportdecken an Wänden in Falten aufhängen (Stück 3,- €, Link s.u.)
- Und/oder ein Mike Screen hinter dem Mikrofon ca. 89,-. In Kombination mit oben genanntem.
- Ein schöner dicker Berberteppich auf dem Zimmerboden (gebraucht, vom Flohmarkt, oder neu bei IKEA)

Diese Firma vertreibt kompetente Akustik-Pyramidenschaumstoffmatten Halldämmsysteme:
http://www.aixfoam.de/

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Hier bekommt man Lochplatten für den Schallkassettenselbstbau:
http://www.perfonet.de/

rondo_1.jpg



Hier findest Du einen Thread wie man damit umgeht und Schallkassetten damit baut: (bzw. bauen lässt)
http://www.radioforen.de/showthread.php?28240-Hilfe-erw%FCnscht-zum-Thema-Studiobau

attachment.php



Die billige Umzugsdeckenmethode hat den Vorteil das man das wirklich ambulant und sehr billig in jedem Raum gestalten kann. Hat den Nachteil das es nach Altkleiderfilz aussieht und auch so staubt und riecht. Das Ergebnis ist nicht gut und nur ein Kompromis. http://www.google.de/#q=Umzugsdecke...gc.r_pw.&fp=7cf5b2637c513694&biw=1109&bih=810

FKLfLDRlrmhS4nmxJFRwvXj1kwC9389vteMigT9_BHzKWhpAJJHAiOUzvUeY0gZHdK4UvT5rWNiOPEoe5TeXbg_HuCPMowonFap-OOJmS1Z06bs8KlXAzk2vHB9IysnGeuks1ffIYdqa0-Je3MAa3mVfGWTLukWg5451SLtc_KDyK9VAWGOFmtA=s90-c



Einen Mikrofonscreen braucht man nicht unbedingt immer, hilft aber in bestimmten Aufnahmesituationen ganz gut, um Resthall von der dahinterliegenden Wand etwas
abzuschirmen. http://www.thomann.de/de/the_tbone_micscreen.htm
209023.jpg




Tipps:
Mal in die Hand klatschen und hören wie lange es nachschwingt.
Nie das Mikrofon in die Ecke stellen. Die Raumecke wirkt wie ein Reflexionsprisma.

Es reicht meist schon zwei gegenüberliegende Wände zu entkoppeln, so das der Schall nicht zwischen den beiden Reflexionsflächen hin und her laufen kann (Echo Hall).

Sehr glatte Flächen wie Türen und Fensterflächen mit Textilien bedecken.

Bereits vorhandene Wolldecken, Steppdecken oder Tagesdecken, Felle, oder Flokatie-Teppiche können auf gespannte Wäscheleinen gehängen werden um den Raum akustisch zu verkleinern. Es reichen jeweils zwei Haken in der Wand für die Leine. Das Material kann später wieder gut verstaut werden und ist relativ billig. Einfach mal Ausprobieren und Testaufnahmen machen Erfahrungen sammeln und aufmerksam hinhören. Glatte Fläche heißt immer, hoher Reflexionsgrad.

Rauhe tiefe, textile, Oberfläche in dem sich der Schall totlaufen kann, heißt immer hoher Absorptionsgrad und geringer Reflexionsgrad. Wenig (kein) Hall ist gut, viel Hall ist schlecht.

Willst du aber langfristig professionell so arbeiten, kommst Du um zwei gute Schallkassetten in deinem "Heimstudio" nicht herum. Mit schönem Holzfurnier sind sie nicht nur professionell wirkend, sondern sehen auch im Raum sehr schön edel aus.

Ein Mikrofon kannst Du dir dann immer noch aussuchen. (Nein, kein dynamisches Reporter Mikrofon bitte....)
Mit welchem arbeitest Du denn am liebsten?
Mit welchem hast Du die besten Erfahrungen gemacht.
Und bei welchem Mikrofon klingt deine Stimme am natürlichsten?

Und die wichtigste Frage zum Schluss: Wieviel willst Du denn eigentlich für dein Mikrofon ausgeben?


Gruß Codo
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Einen Mikrofonscreen braucht man nicht unbedingt immer, hilft aber in bestimmten Aufnahmesituationen ganz gut, um Resthall von der dahinterliegenden Wand etwas
abzuschirmen. http://www.thomann.de/de/the_tbone_micscreen.htm
209023.jpg

Beim "Mikrofonscreen" möchte ich kurz meine Bedenken äußern, denn so ein Teil ist aus physikalischer Sicht quatsch. Ich gehe bei dieser Feststellung von der Nutzung einer Niere aus.

Zugegeben, sowas sieht spektakulär aus, aber eine "trockene" Aufnahme erreicht man mit so einem mechanischen Filter keinesfalls. Möchte man die nämlich erreichen, gilt es, frühe Reflexionen des Aufnahmeraums zu minimieren, sprich, den Bereich des Raums in dem auf das Mikrofon gesprochen wird entsprechend zu präparieren.
So ein Filter - hinter dem Mikrofon aufgestellt - ändert an den im Raum auftretenden, frühen, störenden Reflexionen gar nichts, sondern dämpft lediglich leicht den rückwärtigen Schalleinfall, der aber ohnehin durch das Laufzeitglied oder die Kapselverschaltung im Mikrofon gedämpft wird. Es unterstützt die Niere quasi unnötig darin, Niere zu sein, macht aber sonst nichts wirksames.

Läuft's gut, hört man das Ding also gar nicht, läuft's schlecht, erzeugt so eine Konstruktion auch noch diverse Kammfiltereffekte.

Da sind beispielsweise drei aufgespannte Wolldecken, mit denen man einen asymmetrischen "Sprecherraumraum" um das Mikrofon bildet, deutlich effektiver.

Ich vermute, das sich diese Filter nur am Markt halten, weil sie von unerfahrenen Jungmusikern gekauft werden, die noch keine Möglichkeit hatten, sich in Akustik einarbeiten zu lassen und sich erhoffen, für wenig Geld an baulichen Maßnahmen in ihrem Aufnahmeraum vorbeizukommen. Und so schick wie das aussieht muss es ja was bringen... :(
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Abgesehen von den genannten Bedenken und der Tatsache, dass Schall schon auch etwas Volumen braucht, um sich überhaupt ausbreiten zu können und ein Mikrofon eigentlich "möglichst unauffällig" im Feld hängen sollte, killt ein solcher Screen jedes Sichtfeld.

Von einem Bildschirm ohne Verrenkungen oder andere widernatürliche Haltungen abzulesen, wird so schon mal gar nichts, so dass man jeden Mist ausdrucken muss, um sich anschließend das Blatt wieder als Reflektor unmittelbar hinters Mikrofon zu klatschen.

Den Arbeitsbereich textil zu bedämpfen, ist eine Idee, die auch ich an anderer Stelle hier schon mal brachte. Eine Raumecke mit zurückziehbaren Vorhängen abzugrenzen hat den Vorteil, dass es sich schicker in den Wohnraum integrieren lässt und bei entsprechender Reihung sowie ausreichendem Gewicht des Stoffes erreicht man damit extreme Dämpfung.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Ja, da habt ihr Recht.

Ist nicht optimal. Nur allein mit einem Mike Screen bringt das auch nüscht.
Ich schrieb in meinem Posting:

- Und/oder ein Mike Screen hinter dem Mikrofon ca. 89,-. In Kombination mit oben genanntem.

Dachte das reicht als Anregung. Das hätte ich vielleicht deutlicher erklären müssen. Danke für die Korrektur.
Und richtig unpraktisch beim ablesen ist das auch. Also weglassen und Geld besser anlegen.
Absatz Mike Screen: Bitte schneiden, bitte schneiden.

Gruß Codo
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Guter Beitrag, codo! Allerdings vertreibt der Schaumhersteller sein Produkt mit dem Versprechen, das Übertragen von "Lärm" in die Nachbarwohnung zu verhindern. Das Vorhaben ist aber deutlich komplexer und mit ein bisschen Pyramidenschaum nicht zu erreichen.

Dem "man muss im Studio"-Plädoyer muss ich entgegegnen, dass viele Sender gar nicht mehr so viele Studiozeiten vergeben, wie freie Reporter benötigen. Wir produzieren nicht selbst, weil wir unbedingt 4 Euro 50 Eigenproduktionszulage haben wollen und zu faul sind, mal vier Meter aus dem Haus zu gehen, sondern weil die Sender drauf hinwirken, dass wir so arbeiten.

Gerne glaube ich den Bericht von den Redakteuren, die nicht hören, wo ein Beitrag produziert worden ist. Mehr sage ich mal nicht dazu, sonst nimmt mir das noch jemand übel.

Hotelproduktionen: Badezimmer geht schon mal überhaupt nicht. Im Hotel nehme ich oft mit einer Decke überm Kopf auf. Den Text lese ich vom Laptop ab, der ist auch unter der Decke. Sieht bestimmt bescheuert aus und sollte in diesem Moment ein Hoteldieb reinstürzen - und er lacht sich nicht tot - ist man ein leichts Opfer. Ist mir aber noch nicht passiert. Mikro ist die Reporterniere.

Zu Hause: Ich arbeite tatsächlich mit einer Decke, die den Raum teilt, achte darauf, dass der Vorhang zugezogen ist, damit die Scheiben nicht reflektieren. Gute Erfahrungen zur Hall-Bekämpfung habe ich mit Bücherregalen gemacht. Trotzdem denke ich jetzt über Codos Lochkassetten nach.

Was man aber schnell vergessen sollte ist, dass ein akustisch für Sprachaufnahmen optimisierter Raum irgendwelchen Lärmschutz für die Mitmenschen bedeutet. Das sind unterschiedliche Dinge.
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Insofern die Wellenbrecher an der Wand dem Schall schon Energie rauben sollen und dies prizipiell auch tun - in welchem Ausmaß sei mal dahingestellt - ergibt sich auch eine Dämpfung zu Nachbarräumen.

Das Problem ist vielmehr, dass der flache Noppenschaum einfach mal nur wenig aufnimmt, und dies auch nur im Bereich sehr kleiner Wellenlängen. Der untere Mitten- und vor allem der Bassbereich bleibt wenig beeinflusst. Dazu benötigt es schon deutlich größere Prismen wie etwa im Bild unten (Prismenhöhe 7 cm). Im Sprachbereich sorgt das dann schon eher für Ruhe, sieht nur leider wirklich nicht wohnlich aus.

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AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Ach wie schön, mein Foto aus Geithain... :)

Alleine die Türkonstruktion ist der Hammer.

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Ist ein ziemlich dunkler Raum, zu große Lampen wären ja wieder schallreflektierende Flächen. Da stand aber eine RL 906 auf einem Gabelständer, da habe ich die Kamera draufgelegt und eine Langzeitbelichtung gemacht.

Aber zurück zum Thema: Der Tipp des Tenors war natürlich nicht total ernstgemeint, denn für Sprachaufnahmen ist ein "zu toter" Raum genau so falsch wie ein unbehandelter Raum. Solche extrem bedämpften Räume werden für akustische Messungen (hier bei einem Hersteller von Regielautsprechern) oder in Hörspielstudios für "Draußen"-Aufnahmen verwendet. Ein Raum für normale Sprachaufnahmen darf durchaus noch ein gewisses akustisches Leben haben. Muss er sogar.

Matthias
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

Also als Absoluten "Allrounder" habe ich immer einen Satz MD 441 im Koffer!

Ich Finde die Mannigfaltikeit dieses Micros genial!

Ob Sprache, Gesang, Blasinstrumente oder andere Klangquellen!

Du kannst eigentlich Alles mit dem Teil machen!

Tolles Gimmik für die wo´s nicht kennen, 5 Stufiger Bass-Schalter, + ein Brillianzenschalter!

D.h. du kannst das Micro schon von vorne herein so konfigurieren wie du´s brauchst, macht je nach Klangquelle das aussteuern wesentlich entspannter!
Der Brillianzenschalter hat sich schon ettliche male bewährt bei solchen "Nuschel-Spezialisten" Da kannst doch noch einen ganzen Batzen mehr verständlichkeit rausholen!

Dann die Supernierencharakteristik, Super auf der Bühne Thema Feedback, Dann bei Aufnahmen und Produktionen ist die gefahr sehr klein dass störende Nebengeräusche mitaufgenommen werden!

Und um die sache Abzurunden, ist es ein Dynamisches Micro! also KEINE Phantomspeisung benötigt!
Mittels Adapter funktioniert das ding sogar wenn du´s in die Microbuchse deines Laptops einstöpselst!

Is zwar auch nicht grad Ideal, aber wenn wir schon mal bei der Flexibilität und nem Kleiderschrank sind.... ;)

ECHT TOLL! der Uvp von 999,- ist natürlich nicht mehr so schön, aber schau bei eBay, da kannst immer wieder eins günstig ergattern!

Ein echter WIRKLICHER Allrounder!
Ich Schwör drauf!
Und Klanglich Spitze! SUPER Frequenzgang...
Und zum thema Fernsehn, sieht man es immer wieder bei Live-Produktionen, vorzugsweise bei Bläsern, meistens am Sax!

Hier der direkte Link zu diesem Micro fall es dich interessiert!
Frequenzgänge und alles was du an Infos zu dem Teil brauchst!

http://sennheiser.de/sennheiser/old_manual.nsf/resources/MD_441_18246_0404_Sp5.pdf/$File/MD_441_18246_0404_Sp5.pdf

Gruß
Harry
 
AW: Welches Mikro fürs Produzieren zu Hause?

der Uvp von 999,- ist natürlich nicht mehr so schön

Vor allem, wenn man bedenkt, dass das MD 441 im Jahre 1987 lediglich 690 DM, also etwa 345 EUR, gekostet hat. Hier liegt also doch mal eine erhebliche Preissteigerung vor, die glücklicherweise nicht in allen Bereichen der Tontechnik anzutreffen ist, wie wir hier bereits mehrmals herausgefunden haben. Das MD 441 kann also als Beispiel für eine erhebliche Preissteigerung dienen.

Matthias
 
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