Skype-Interviews aufnehmen

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Stephanie

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Hallo,

eine Frage in die Runde: Mit welchem Programm nehmt ihr Skype-Interviews für O-Töne auf? In meinem Fall: mit Mac?

Ich weiß, in Deutschland macht man das tendenziell überhaupt nicht. Aber für länderübergreifende Interviews ist es eine super Sache, wenn es keine Möglichkeit gibt, jemanden in ein Studio zu setzen.

Ich mache das in letzter Zeit häufig, die Redaktionen sind mit der Qualität erstaunlicherweise zufrieden, weil sowieso noch Voiceover drüber kommt - ich selbst aber nicht so wirklich.

Die Sache ist: Ein skype-recorder macht die Qualität nicht besser, wenn sie von vorne herein zu wünschen übrig lässt. Wer hat damit schon viel experimentiert?

Viele Grüße,
Stephanie
 
AW: Skype-Interviews aufnehmen

Hallo Stephanie,

abseits studiotechnischen Equipments benutze ich zuweilen Skype um Telefoninterviews aufzuzeichnen. Das funktioniert z.T. erstaunlich gut. Etwas Skype Guthaben erwerben und los gehts. Natürlich eignet sich die Vorgehensweise auch zum Aufzeichnen von reinen Skype Gesprächen.

Variante 1:
Auf der Windowsebene benutze ich gern Powergramo als Recorder, der in der Pro-Version (ca. 30 EUR) beide Gesprächspartner in unterschiedlichen Stereokanälen aufzeichnen kann. Diese Stereodatei lässt sich gut in 2 Monospuren wandeln, mit denen man dann weiter arbeiten kann.

Variante 2:
Plattformunabhängig einfach ein Aufnahmegerät per Line In an den Audio (Kopfhörer) Ausgang des Laptops anschließen. Das Signal des Gesprächspartners hörst Du im Kopfhörer des Aufnahmegerätes mit. Hat auch brauchbar funktioniert.

Bei beiden Varianten sorgte ein Sennheiser MD421 am Mikroeingang des Laptops für ein brauchbares Mikrofonsignal. Da Mikrofoneingänge von Laptops aber häufig die 3 - 5 V Speisespannung für Consumer Elektretmikros führen, sollte das Kabel kapazitiv entkppelt sein. Erstaunlich gute Resultate brachte auch ein Rode M3 als Mikro.

Um allen Diskussionen über die Qualität von Skyperecordern und internen Notebooksoundkarten vorzubeugen: Hier heiligt der Zweck die Mittel.

VG kranich
 
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Per S/PDIF (TOSLINK): Aus einem Interface raus, ins nächste wieder rein und das ganze mit einem Waveeditor tapen.
 
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Das Programm "Garageband" im Mac starten.
Und den Aufnahmebutton drücken.
Das Audiofile Datenformat lässt sich damit auch auf 44.1 Khz, 16 Bit WAV einstellen und abspeichern,
um es später auf anderen Maschinen schneiden zu können. (z.B. mit Hindenburg)
Kleinere Arrangements und Aufnahmen lassen sich auch direkt mit "Garageband" zusammensetzen und editieren.

Für anspruchsvollere Produktionen am Mac kann man "Ardour" herunterladen und kostenfrei auf OS X und Linux installieren. http://www.ardour.org/

Profis verwenden auf dem Mac die neue Version von Adobe Audition die jetzt auch auf
dem Apple Betriebsystem OS X läuft. http://www.adobe.com/de/products/audition.html


Gruß Codo
 
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... am Besten gar nicht ;)

Spaß beiseite, welche Soundkarte ist vorhanden?
Bei vielen professionellen Karten kommt eine virtuelle Matrix mit, mit der man den "Skype-Ausgang" auf den "Wave-Editor-Eingang" routen könnte.

Ansonsten ist die Aufnahme natürlich nur so gut wie das, was Du auch hörst, also i. d. R. Telefonqualität oder marginal besser.
 
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Na ja, es geht hier ja vermutlich nicht um Livegespräche, sondern das Aufzeichnen von Interviews. Ich mache das mit waverec.

Das Problem der Qualität ist häufig vor allem bedingt dadurch, ob der Mensch auf der Gegenseite ein Headset hat, wenn ja, welches, oder ob er direkt ins Laptop-Mikro reinspricht. Bei den meisten Laptops ist der Ton dumpf und hat natürlich einen starken Hall. Ich bitte meine Gesprächspartner darum, sich ein Headset aufzusetzen. Da muss man natürlich immer ein Gespür für haben, was man dem Menschen da noch zumuten kann, bevor er dann doch die Lust an der Mitarbeit verliet.

Es klappt manchmal erstaunlich gut, manchmal gehen natürlich viele Datenpakete verloren und man kann fast nichts damit anfangen. Aber so lange die Verbindung stabil bleibt ist das deutlich besser als eine herkömmliche Telefonleitung, also auch für Gespräche zwischen Frankfurt und München geeignet, wenn der Mensch in München nicht zum BR will.
 
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Na ja, es geht hier ja vermutlich nicht um Livegespräche, sondern das Aufzeichnen von Interviews.
Der Unterschied ist ja so groß zunächst einmal nicht. Hier und da gibt es natürlich Dinge, über die man sich vorher im klaren sein muss, weil sie Auswirkungen auf den Betrieb von Peripherie haben können, die ggf. zusätzlich angeschafft werden muss.

Ein länger dauerndes Gespräch, bei dem vermieden werden soll, die eigenen Parts zusätzlich einzusprechen und einzuarbeiten (weil man lediglich den Gesprächspartner aufgezeichnet hat), wird man wohl aber besten über einen Mischer führen. Kurze Interviews hingegen, bei denen man entweder noch die Gesprächsnotizen hat oder einfach weiß, was man eigentlich gefragt hat, und sofern sie am Ende sowieso in einem "gebauten Beitrag" landen, können auf die Aufzeichnung der eigenen Stimme verzichten. Da reicht dann einer der oben genannten Kniffe.

Ich mache das mit waverec.
Ob das Ding Waverec, No.23, Audacity oder wer auch immer dann ist, ist dann egal. Es geht ja nur darum, einen Interfaceeingang abzunehmen und auf die Festplatte rieseln zu lassen. Der Gewohnheit entsprechend und aus anderen Gründen würde ich aber schon zu einem einigermaßen erwachsenen Waveeditor greifen.

Das Problem der Qualität ist häufig vor allem bedingt dadurch, ob der Mensch auf der Gegenseite ein Headset hat, wenn ja, welches, oder ob er direkt ins Laptop-Mikro reinspricht.
Da fängt es aber leider erst an. Die dabei verwendeten Onboardgurken nebst häufig völlig irrer Einstellungen tun ihr übriges. Dazu gehören Rauschen und Störgeräusche über die Eingänge, irgendwelche aktivierten Pseudoklangverbesserungsmaßnahmen wie Rausch- und Hallunterdrückung, bisweilen auch EQs usw.
Das Gerassel hat das Potential, den Gesprächspartner teils bis zur Unkenntlichkeit zu zerhacken. Leider sind viele User solcher Hardware restlos überfordert, sich mal eben durch die einstellungen zu klicken, und das zu deaktivieren. Als Interviewer kann man dabei leider auch oft nur sehr bedingt helfen, da sich die angesprochenen Optionen häufig in wirrem Klickbunti mit schrägen Namen verbergen und bei der Vielzahl heute in Umlauf befindlicher Betriebssysteme man auch kaum weiß, wo sich bei allen das zeug versteckt hält.
Siehe auch

Da muss man natürlich immer ein Gespür für haben, was man dem Menschen da noch zumuten kann, bevor er dann doch die Lust an der Mitarbeit verliet.

manchmal gehen natürlich viele Datenpakete verloren und man kann fast nichts damit anfangen. Aber so lange die Verbindung stabil bleibt ist das deutlich besser als eine herkömmliche Telefonleitung, ...
Hier kann man aber selbst einiges tun, um das Risiko von Paketverlusten, die im übrigen äußerst selten sind, und Timingschwierigkeiten wenigstens auf der eigenen Seite aus dem Weg zu räumen.

Falle Nr.1: WLAN. Funknetzwerke sind bisweilen sehr störanfällig aufgrund der schwachen Sendeleistung, die einer riesigen Bandbreite gegenübersteht, und der sehr hohen Arbeitsfrequenz, die sehr anfällig gegenüber Interferenzen (Reflexion) ist. Maßnahme hier ist der Verzicht auf die Funkstrecke für den Rechner, der sauber Skype bedienen soll.

Falle Nr.2: Der Glaube, Skype funktioniere einfach so, weil er einfach so funktioniert. Wenn man Herr seines eigenen Internetanschlusses und somit des Routers ist, empfiehlt es sich, dem Skyperechner eine feste IP im LAN (statt Bezug per DHCP) zu geben. Die Standardeinstellung von Skype, einen zufälligen Port am Netzwerkadapter sowie zusätzlich Port 80 und 443 zu verwenden, ändert man dahingehend, dass man Skype genau einen Port händisch zuweist und die 80+443-Option deaktiviert. Als letzten Schritt definiert man im Router ein Portforwarding zu genau der IP, die man dem Rechner zugewiesen hat und genau dem Port, den man in Skype festlegte. Dies sowohl für TCP als auch UDP.

Der Grund dieses Aufwandes liegt darin, dass Skype auf Verbindungen aus dem Internet angewiesen ist, ein Router dies aber naturgemäß grundsätzlich eigentlich verhindert, was Skype mit Tricks zwar umgehen kann, aber das klappt nicht immer bedingungslos, zum Beispiel oft nicht ohne die Verbindung über die Rechner anderer Skypeuser im Internet herzustellen.
Im Idealfall hat der Gesprächspartner auch eine solche Konfiguration (leider so gut wie nie), dann läuft der Traffic wirklich sauber von Punkt zu Punkt.
Somit schließt man Timingdifferenzen weitgehend aus und kann sich im Normalfall eines reibungslosen Ablaufs des Gesprächs erfreuen. Wenn man dann noch bedenkt, dass Skype zwar grundsätzlich Vollduplex macht, aufgrund der nicht deaktivierbaren Rückkopplungsbremse aber defacto nur Simplexbetrieb ermöglicht.... man darf sich halt nicht ins Wort fallen, was für unbedarfte schon eine echte Herausforderung ist.
 
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Ersatzweise auch mit Virtual Audio Cable zu stricken, was aber mit Mac (hmpf) wieder schwierig wird.

Als virtuelle Matrix auf dem Mac bietet sich das kostenlose Jack OS X (http://jackosx.com/) an, das ist relativ einfach zu installieren (Doku leider nur in Englisch) und funktioniert prima. Damit lassen sich die Ein/Ausgänge von Anwendungen beliebig miteinander verdrahten, verteilen und zusammenmischen. Damit ein Skype-Gespräch mitzuschneiden sollte kein Problem sein.
 
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Ich und einige Kollegen nutzen für Skype-Aufnahmen am Mac immer den Call Recorder - kostet was, aber bietet erstmal eine 7 Tages Testversion. http://www.ecamm.com/mac/callrecorder/
Was auch geht ist Soundflower, so wie Jack OS X und dann eben eine Aufnahmesoftware wie Audacity, Hindenburg (Tip!) oder Audition (Pro-Tip!).

Allerdings hat Radiomann Daniel Fiene mal die AGBs von Skype genauer studiert und schreibt:

Wer mit Skype auf Sendung geht, muss dies auch erwähnen! In den Nutzungsbedingungen wird auf die Allgemeinen Nutzungsbedingungen für Broadcasts hingewiesen und die besagen, dass Skype nicht heimlich genutzt werden darf. Wir lernen u.A.:

  • Für ein Gespräch unter 15 Minuten muss Skype am Anfang und am Ende genannt werden.
  • Für ein Gespräch über 15 Minuten muss Skype pro Viertelstunde einmal genannt werden.
  • Wer nicht nur Audio, sondern auch Video nutzt, muss zudem das Skype-Logo gut sichtbar einbinden.

In den Nutzungsbedingungen für Broadcasts finden sich noch weitere Hinweise, die für Journalisten interessant sein dürften. Denn die Regeln betreffen nicht nur den Live-Einsatz! Ich glaube, viele wissen von diesen Regeln gar nichts. Deswegen habe ich noch mal kurz drüber geschrieben.

Ob nun Skype mitkriegt, dass Interviews darüber geführt werden, ist eine andere Frage, wohl nicht, aber so stehts jedenfalls geschrieben.

Auf der IBC in Amsterdam im September wird Mayah (die die ISDN- und IP-Codecs herstellen) mit Sendet 4 eine Software für Windows und Macs vorstellen, mit der man solche Aufnahmen mit entfernten Interviewpartnern etc auch führen kann. Das Tool kostet offenbar nichts - aber Gesprächsminuten kauft man sich da irgendwie in Paketen. Mal abwarten.

Was bei -technisch nicht unkundigen- remote-Gesprächspartnern auch oft geht: sie installieren sich ein einfaches Aufnahmeprogramm auf dem Computer und schneiden lokal mit, um das MP3 dann hernach per Mail zu schicken.
 
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Ja, Skypes Nutzungsbedingungen sind schon eine interessante Sache, zumal sie sehr unübersichtlich gelöst ist ist. Manches findet man nämlich gar nicht auf den ersten Blick, z.B. die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Broadcast und Film, aus denen der Kollege Fiene zitiert. Da muss man sich als Nutzer schon direkt im Unrecht fühlen und suchen, sonst stolpert man darüber nicht.

Noch versteckter und nicht in deutscher Sprache findet sich sogar eine Seite, die eine spezielle Registrierung für Broadcaster verlangt. Das erwähnt Herr Fiene nicht; möglicherweise ist er bei seiner Recherche nicht darüber gestolpert.

Schlussendlich findet sich aber schon in den ganz allgemeinen Nutzungsbedingungen das Verbot:

Punkt 4.2 (d) der NUTZUNGSBEDINGUNGEN VON SKYPE schrieb:
die Software für kommerzielle Produkte oder Services zu nutzen oder zu verursachen, dass die Software (oder ein beliebiger Teil der Software) in kommerziellen Produkten und Services genutzt wird ....

mit der Erlaubnis,

Punkt 4.2 (d) der NUTZUNGSBEDINGUNGEN VON SKYPE schrieb:
die Software für Ihre eigene Unternehmenskommunikation zu nutzen, solange Abschnitt 4.1 oben eingehalten wird,

und dem äußerst schwammigen Zusatzpunkt

Punkt 4.2 (e) der NUTZUNGSBEDINGUNGEN VON SKYPE schrieb:
die Software für andere Zwecke als für das Herunterladen und Installieren zu nutzen, es sei denn, über Ihr Nutzerkonto.

Mit anderen Worten: Mache alles richtig und es ist trotzdem falsch bzw. mache alles falsch und es ist trotzdem richtig.
Rein nach Priorität (Reihenfolge der Nennung) betrachtet hieße es aber:

Bin ich Angestellter bei Radio XYZ, ist ein Kollegengespräch 50% legal, weil ich zwar das Kollegengespräch führen darf, aber das Radio selbst bei Sendung dessen den kommerziellen Dienst darstellt, für den die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Broadcasts heranzuziehen und hoffentlich bei Beachtung hinreichend sind.

Bin ich aber Freier, liegt der kommerzielle Hintergrund direkt auf meiner Seite und schon verbietet es sich, meine Korrespondenz per Skype zu liefern.

Wo kein Kläger ist, richtet für gewöhnlich auch niemand, allerdings kann man sich darauf auch nicht ewig verlassen und auch nicht darauf, dass Skype im Zuge der Datenerhebung irgendwann dahinterkommt. Das Recht dazu räumen die AGB ja auch ein:

Punkt 5.7 Kommunikationsinhalt: schrieb:
Skype behält sich das Recht vor (ist jedoch nicht verpflichtet), zu entscheiden, ob Inhalte, die Sie verwenden, den vorliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen entsprechen. Skype ist nach eigenem Ermessen berechtigt, solche Inhalte zu entfernen und/oder die vorliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen und Ihr Nutzerkonto zu kündigen, wenn Sie Inhalte verwenden, die gegen die vorliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen.

Das meint zwar eigentlich mehr Umgangsformen, lässt sich aber spielend (siehe letzter Nebensatz) auf die gesamten AGB ausweiten.
 
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Ich verwende dafür Audio Hijack Pro. Kostet 32 Dollar, und man kann in zwei Spuren aufzeichnen, also die Töne des Interviewpartners auf eine Spur und die eigenen auf eine zweite Spur legen. Das finde ich sehr praktisch, weil ich mich auf diese Weise nicht mit Hms und Ahas zurückhalten muss aus Angst, ich versaue die schönste Aussage des ganzen Gesprächs.
In Audacity verwandle ich die beiden Spuren in Monospuren und fertig.
 
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Am besten Audacity nur bloß brauchst du einen encoder einfach mal bei Google lame_enc.tll eingeben
 
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