Schwulensender hat sich selber beerdigt

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berlin radio

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das erlebt man selten....blu fm ist weg vom äther, weil sie sich an sunshine verkauft haben und pure fm oder wer das immer sein soll (matthias kayales stand bei mabb) hat nix geholt bei der ausschreibung ihrer "eignen" sendezeit...trauerspiel von eitelkeiten
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Toller, reißerischer Titel - plöd nur, dass man sich gerade neu hat für Digitalradio & DVB-T lizensieren lassen und auch weiterhin im Internetz strömt. Ich verweise auf den entsprechenden Faden vom Herrn Radiotor.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Mal auch in Richtung der Mehrheitsgesellschaft gefragt: Gibt es noch immer so viel Diskriminierung, dass man einen Schwulensender braucht? Hey, gebt mir mein Ehegatten-Splitting, und ich bin zufrieden. :D
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Mal auch in Richtung der Mehrheitsgesellschaft gefragt: Gibt es noch immer so viel Diskriminierung, dass man einen Schwulensender braucht? Hey, gebt mir mein Ehegatten-Splitting, und ich bin zufrieden. :D

Hier scheinen wohl einige Hetero-Macker Elmar Hörig schmerzlich zu vermissen.
Übrigens, manche Frauen können sich gar nicht vorstellen, mit WEM ihre Männer so alles fremdgehen. ;)


Was hat dieser sogenannte "Schwulensender" denn für ein Programm gehabt?
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Mal auch in Richtung der Mehrheitsgesellschaft gefragt: Gibt es noch immer so viel Diskriminierung, dass man einen Schwulensender braucht? Hey, gebt mir mein Ehegatten-Splitting, und ich bin zufrieden. :D

Meiner Meinung nach benötigt man einen solchen Sender nicht unbedingt, überflüssig ist ein solches Spartenradio aber deswegen noch lange nicht und kann auch für heterosexuell veranlagte Menschen durchaus interessant sein. Alleine schon wegen der Musikfarbe. Ich kann jetzt zwar keinen Sender aus dem Radiobereich wirklich gut beurteilen, erinnere mich aber zum Beispiel an das italienische Gay TV auf Hotbird. Dort bin ich wegen der Musik gerne mal hängengeblieben. Auch das deutsche TIMM habe ich mir hin und wieder mal angeschaut und bin selbst Hetero.
 
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Auch das deutsche TIMM habe ich mir hin und wieder mal angeschaut und bin selbst Hetero.
Wobei ich bei TIMM den Eindruck habe, wenn ich beim Durchzappen einmal dort hängen bleibe, der "Durchschnittsschwule" bleibt auf der Strecke. In meinen Augen ist das Programm genau so klischeebehaftet wie das, was uns in den Medien über Hartz 4-Leute, Dicke und ähnliche "Randgruppen" geboten wird, nur mit einem anderen Vorzeichen - gemacht für eventuell 10 bis 20 % der hippen Großstadt-Schwulen und anderen "Schönen der Nacht".

Eigentlich bräuchte es einen Sender für Schwule und Lesben nicht, weil ja, zumindest in den öffentlich-rechtlichen Programmen, sich alle Bevölkerungsgruppen und -schichten wiederfinden sollen, also auch diese 10 % der Bevölkerung, auch wenn uns vor allem die katholische Kirche etwas anderes erzählen sollte. Wobei andererseits aber auch der Bayrische Rundfunk vor einigen, wenigen Jahren so tolerant war, wenn auch nur auf br-alpha, die Gala(?) einer schwul-lesbischen Großveranstaltung in München zur besten Sendezeit zu übertragen.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Ich würde ja gerne sehen, was in diesem Lande los wäre, wenn es im öffentlich-rechtlichen Radio oder Fernsehen zu auch nur 5% um schwule Themen/Menschen ginge, was ja dann die Minderheit adäquat beteiligt abbilden würde. Fünf von hundert Tatorten dann also mit ganz normalen schwulen Beziehungen und/oder Verbrechern. Fünf Prozent der Werbung mit fröhlichen Regenbogenfamilien und nimm zwei-Bonbons. Da würden doch in diesem ach so toleranten Lande die Funkhäuser brennen!

Einmal, nur einmal möchte ich erleben, dass der obligatorische "erster Frühlingstag in Deutschland"-Beitrag im ZDF nicht nur mit eisschleckenden Heteropärchen, sondern wenigstens für zwei Sekunden mit einem fröhlichen Homo-Paar bebildert ist. Passiert aber nicht, dass kann man sich in den Redaktionen nicht einmal vorstellen, denn ach: "Es soll ja ein allgemeiner Beitrag sein, kein Minderheitenbeitrag, dafür gibt es ja den Spezialplatz alle zwei Jahre um 26 Uhr 93." Dass schwules Leben "normal" sein könnte, haben doch die meisten "Macher" nicht mal irgendwo zum Nachlesen...

Von daher halte ich so einen Sender für mehr als berechtigt. Allerdings könnte man ihn ja auch mal sinnvoll machen, nicht so dilletantisch, wie das hier der Fall war.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Das trifft den Kernpunkt, @Lisa Sampson. 100% agreed.

Ich sage zu dem Thema nur: Leben und leben lassen. In der heutigen Zeit ist es doch wohl kein Thema mehr, ob jemand homo-, hetero- oder transsexuell ist. So what? Diejenigen, die das nicht interessiert, sollen halt nicht hingucken. Seit "Wa(h)re Liebe" mit Lilo sollte das doch eigentlich jeder mal kapiert haben.

Aber zum Sender... Ich gehöre zwar zu der "Zielgruppe", habe diesen Sender aber nie gehört. Wäre es ein Lesbensender gewesen, würde da nicht viel drum gekaspert. Aber jedem das Seine.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Ich würde ja gerne sehen, was in diesem Lande los wäre, wenn es im öffentlich-rechtlichen Radio oder Fernsehen zu auch nur 5% um schwule Themen/Menschen ginge, was ja dann die Minderheit adäquat beteiligt abbilden würde. Fünf von hundert Tatorten dann also mit ganz normalen schwulen Beziehungen und/oder Verbrechern. Fünf Prozent der Werbung mit fröhlichen Regenbogenfamilien und nimm zwei-Bonbons. Da würden doch in diesem ach so toleranten Lande die Funkhäuser brennen!

Einmal, nur einmal möchte ich erleben, dass der obligatorische "erster Frühlingstag in Deutschland"-Beitrag im ZDF nicht nur mit eisschleckenden Heteropärchen, sondern wenigstens für zwei Sekunden mit einem fröhlichen Homo-Paar bebildert ist. Passiert aber nicht, dass kann man sich in den Redaktionen nicht einmal vorstellen, denn ach: "Es soll ja ein allgemeiner Beitrag sein, kein Minderheitenbeitrag, dafür gibt es ja den Spezialplatz alle zwei Jahre um 26 Uhr 93." Dass schwules Leben "normal" sein könnte, haben doch die meisten "Macher" nicht mal irgendwo zum Nachlesen...

Von daher halte ich so einen Sender für mehr als berechtigt. Allerdings könnte man ihn ja auch mal sinnvoll machen, nicht so dilletantisch, wie das hier der Fall war.

Das wäre dann aber nicht "kultursensibel", wie Frau Özkan, Niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin, betonen würde. Oder im Klartext formuliert: Viele eh schon dauerbeleidigte Moslems wären dann noch beleidigter:

http://www.tagesspiegel.de/berlin/schulfach-schwul-stimmenfang-mit-vorurteilen/4570286.html
 
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Als Zielgruppe von blu.fm kann ich nur sagen: Das Problem waren bei dem Sender die Sendezeiten sowie die schlecht empfangbare Frequenz, die nur Teile des Stadtgebietes abdeckte. Die Musikausrichtung (Dance) war absolut in Ordnung, die Moderation eher amateurhaft. Bedarf ist aber durchaus da für einen Sender, schließlich gibt es ja in Berlin mit der Siegessäule und blu auch zwei Veranstaltungsmagazine nur für Schwule und Lesben. Einen Sender, der also täglich aus und über Veranstaltungen und Macher der schwulen Szene sowie über politische und gesellschaftliche Themen berichtet, würde ich mir durchaus (wieder) wünschen.

Für einen reinen Fernsehsender für Schwule und Lesben sehe ich aber in Deutschland keinen Markt, das müsste wenn überhaupt viel breiter aufgestellt sein. TIMM fehlten zum Ende hin ja immer mehr die relevanten Inhalte (ich sage nur: Denver-Clan-Nachmittage), die für Homosexuelle interessant waren und auch viele der eingekauften Homo-Inhalte waren qualitativ einfach nicht sehr hochwertig. Die Eigenproduktionen - insbesondere die Nachrichten - waren zwar gut bis sehr gut, wurden aber auch bis zum Erbrechen totgenudelt.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Tatsache, die senden noch über T-Entertain und Zattoo. Aber mal ganz ehrlich: Diese beiden Empfangswege nutzen vielleicht ein paar zehntausend Menschen. Von einem echten Sendebetrieb würde ich da aber nicht mehr sprechen. Es existiert keine Webseite mehr und in der Szene hört man schon seit einem Jahr nichts mehr von dem Sender. Das Ding ist tot. Wahrscheinlich können die aber noch ohne weiteren Kostenaufwand über die beiden Empfangswege senden. Über Astra und Kabel Deutschland wurde ja schon letztes Jahr aufgrund der hohen Transponderkosten der Sendebetrieb eingestellt.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

diese Nebenvertriebswege von Timm oder Blu oder Pure bringen doch nix, das machen die nur weil sie sich ihr Scheitern nicht eingestehen wollen. Das ist diegleiche inkompetente Eitelkeit mit der vorher die massenwirksamen Vertriebswege selbst durch eigene Unprofessionalität zerstört wurden, siehe die eigene (!) UKW-Lizenzrückgabe bei BluFM in Berlin. Dabei gibt es ein grosse Zielgruppe immer noch, nur eben leider keine Medienprofis, die das können. Das ist alles selbstverschuldet durch die bisherigen "Akteure", sonst nix.
 
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@berlin radio
Riesenzielgruppe, das stimmt. Aber ich sehe dabei auch ein Riesenproblem. Das ist nämlich keine homogene Zielgruppe (hahahaha. stimmt aber). Was hat ein schwuler Bäcker mit einem schwulen Bänker zu tun? Wahrscheinlich genausowenig wie sonst Bäcker und Bänker. Und nun beschalle die mal mit nem Programm!
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Aber warum hat die heterogene homosexuelle Zielgruppe dann einen homogenen Musikgeschmack? Oben war ja die Rede von der typischen Musikfarbe von auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Programmen. Welche soll das sein? Hi NRG?
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Aber warum hat die heterogene homosexuelle Zielgruppe dann einen homogenen Musikgeschmack? Oben war ja die Rede von der typischen Musikfarbe von auf diese Zielgruppe zugeschnittenen Programmen. Welche soll das sein? Hi NRG?
Also früher (späte 70er) waren es u.a. Village People und Gloria Gaynor. Aber diesen Geschmack hat damals Radio Luxemburg mitbedient.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Sind Schwule und Lesben nicht, abgesehen von der sexuellen Orientierung, "Menschen wie Du und ich"? Aber auf welche "Zielgruppe" berlin radio sein Augenmerk richtet, erahne ich schon: Es sind die "Schönen der Nacht", eventuell also 10 % bis 15 % derer, die diese sexuelle Orientierung haben; in der "normalen" Gesellschaft gibt's diese 10 bis 15 % übrigens auch.
Genau für eine solche Klientel war/ist übrigens TIMM konzipiert; ich bleibe dabei, hilfreich ist es nicht, Klischees zu bedienen und diese in der Gesellschaft zu verfestigen.

@ Leukozyt:
Marianne Rosenberg und Zarah Leander bitte nicht vergessen, aber die wurden auch durch die vorhandenen Sender abgedeckt.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Solange eine Moslem-Migrantenpartei namens BIG einen Wahlkampf machen darf, der Schwule diskreditiert, brauchte es einen Schwulen-Sender. Punkt.
 
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@ Leukozyt:
Marianne Rosenberg und Zarah Leander bitte nicht vergessen, aber die wurden auch durch die vorhandenen Sender abgedeckt.

Zarah Leander? War das nicht eher Wehrmachts Wunschkonzert ("Davon geht die Welt nicht unter...")?
Ich kenne diese schrecklichen Schellackplatten mit den roten Odeon-Labels noch von meiner Oma. Furchtbar!!!
Kann micht nicht erinnern, so etwas jemals auf Radio Luxemburg (oder sonst wo) gehört zu haben.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Also diese permanente Widersprüchlichkeit irritiert mich wirklich sehr. Da soll es Quotenschwule in irgendwelchen TV-Sendungen geben, gleichzeitig sollen Schwule nicht klischeehaft dargestellt werden. Und damit sich die Mitglieder der heterogenen Homo-Gesellschaft ordentlich versorgt fühlen, MUSS es einen schwulen Radiosender geben, bei dem (natürlich) die Village People und Marianne Rosenberg laufen?

Jeder Hetero, der es wagt, diese Schublade zu bedienen, wird sofort warm gesteinigt, aber andersrum sind die gleichen Klischees Ausdruck der unabdingbaren Gay-Rights!?

Ich kenne sehr viele Schwule, und nicht ein einziger davon hört diese Musik. Und jeder Einzelne davon bekommt das Kotzen, wenn er immer und immer wieder diese Stigmatisierung erfährt.

Ich empfinde, auch als Hetero, Homosexualität als selbstverständlichen Teil der Gesellschaft. Das scheinen ja noch nicht alle zu tun, auch nicht alle Schwulen.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Homosexuelle sind eine gesellschaftliche Gruppe mit eigenen Interessen wie jede andere auch. Ganz unabhängig davon, ob es Überschneidungen mit anderen Interessengruppen gibt (für alle, die es noch nicht wussten: Lesben können auch rückwärts einparken!), kann man diese Zielgruppe sehr gut mit Informationen aus ihrem Lebensumfeld versorgen, was sonst etwas untergeht. Dabei denke ich jetzt nicht an die sexuelle Orientierung, sondern an die gesellschaftliche und politische Benachteiligung. Hier kann ein Homo-Sender also tatsächlich seine Berechtigung finden, da ist doch Sendematerial von Hause aus vorhanden.

Berichtenswertes aus der Szene gibt es jenseits der Mainstream-Medien mehr als genug, und genau das kann ein/e Homosexuelle/r gezielt einschalten. Ob er / sie bei dem Sender kleben bleibt, sei dahingestellt (nicht jeder hört den ganzen Tag mdr-info, zum Vergleich). Ich sehe hier dennoch Potenzial.

Musikalisch gibt es sicher nicht "den" schwulen oder lesbischen Musikgeschmack. Wer allerdings mal eine Parade und die DJ-Parties anlässlich eines CSD miterlebt hat, wird hier überwiegend Dance und House hören und weniger Rock (was wiederum nicht heißt, dass nicht ...).
Jeder Sender hat eine Existenzberechtigung, wenn er klar eine Zielgruppe vor Augen hat und ein Konzept, das auf sie ausgerichtet ist. Das ist in der Homo-Szene klarer definiert als für manch andere Station. Mit Klischees hat das nun wahrlich nichts zu tun.
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

verständlich alles, dass sie eine gute hörergruppe haben....aber warum beerdigen die sich dann selber? lizenz an sunshine verkaufen und dann verlieren? und das alles in berlin? was für ne blamage...
 
AW: Schwulensender hat sich selber beerdigt

Der Sergej-Verlag, der blu.fm in den letzten acht Jahren finanziert hat, hatte halt einfach kein Interesse mehr daran, den Sender noch weiter fortzuführen. Die Idee war vermutlich, beim Anzeigenverkauf besser aufgestellt zu sein, die Inhalte aus dem Sergej-Verlag nochmal verwerten zu können und die Publikationen und gesponserten Veranstaltungen des Verlages zu bewerben.

Nachdem man nun aber schon acht Jahre auf der gesplitteten Frequenz (die wohlgemerkt nur Teile des Stadtgebietes abdeckt) gesendet hat und der Sender bei den letzten Ausschreibungen für vollwertige Frequenzen von der Medienanstalt nie berücksichtigt wurde (gerade im Fall der 106,8 von Jazzradio war das schon eine ganz schöne Frechheit), hat man dann vermutlich die Konsequenz daraus gezogen und gesagt: Das wird nichts, wir verpulvern hier nur unser Geld.

Mit Blamage hat das eigentlich recht wenig zu tun, das war wenn überhaupt eine vernünftige betriebswirtschaftliche Entscheidung, bei dem Sender den Stecker zu ziehen. Dem Sergej-Verlag war es letztlich egal, was aus dem Sender und vor allem aus dem geschäftsführenden Gesellschafter Kayales wird, der über den Deal mit Sunshine Live anscheinend gar nicht erst informiert wurde und als Minderheitsgesellschafter vermutlich ohnehin wenig dagegen hätte ausrichten können.
 
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