Für zusätzliche NDR-Radioprogramme gibt es keinen Anlass

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aladin112

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„Es besteht kein Anlass, dem NDR drei neue Radioprogramme für Norddeutschland zu genehmigen“, fasst der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) Felix Kovac die Stellungnahme seiner Organisation zum „NDR-Digitalradio-Staatsvertrag“ der norddeutschen Länder zusammen. Danach sollen dem NDR drei neue Programme – NDR Musik Plus, NDR Info Spezial und NDR Traffic – genehmigt werden.

Weiterlesen: http://www.radiowoche.de/meldungen/1/11091/aprkein-anlass-fuer-zusaetzliche-ndr-radioprogramme/
 
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Die APR sollte lieber froh sein, weil damit ingesamt auch die Attraktivität von DAB steigt. Wenn DAB+ ein Erfolg werden soll, dann müssen auch Programme her, die über UKW nicht zu hören sind.

Aber soweit denken die ja mal wieder nicht.
 
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Ähm, wenn ich das richtig sehe, ist keines der drei "neuen" NDR-Programme wirklich neu. NDR Blue gab es als NDR Musik plus schon vorher, und NDR Traffic und NDR Info spezial sowieso. Aber hatten die Privatsender ihre eigene Einführung nicht mal mit der "Vielfalt und Auswahl für die Hörer" begründet?
 
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Ähm, wenn ich das richtig sehe, ist keines der drei "neuen" NDR-Programme wirklich neu. NDR Blue gab es als NDR Musik plus schon vorher, und NDR Traffic und NDR Info spezial sowieso. Aber hatten die Privatsender ihre eigene Einführung nicht mal mit der "Vielfalt und Auswahl für die Hörer" begründet?

Aber erst seit 2008. Und laut aktuellem Staatsvertrag dürfte der NDR seit 2004 nur ein zusätzliches Programm digital anbieten. Wobei nun erst mal rechtlich geklärt werden muss ob ein Sender der zuvor schon auf Mittelwelle verbreitet wurde und ein reiner Verkehrsfunkkanal tatsächlich als eigenständige Sender zählen.

In jedem Fall dürfte das ganze Thema noch für einige Aufregung sorgen, auch andere Rundfunkanstalten wollen ja z.B. mit bisherigen Internetstreams zusätzlich via DAB starten (nennen wir als Beispiel mal den Dasding Lautstark-Stream vom SWR). Sie sagen, das sei rechtlich alles abgedeckt weil sowieso nur bereits gesendetes Material recyclet wird. Die Privaten sehen das naturgemäß anders. Ironie der Geschichte: Bis auf die wenigen Protagonisten lehnt ja ein Großteil der privaten DAB+ nach wie vor kategorisch ab, auf der anderen Seite verhindert man mit aller Macht, dass die öRAs im Digitalen expandieren dürfen.
 
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Ich sehe 2 Seiten:

Auf der Einen wäre, dass es für DAB+ ein riesen Aufwind wäre, wenn die Palette der Sender dort breiter gefächert wird. Auf der Anderen ist es wirklich so, dass sich die Öffis aus Bürgereinnahmen mal eben die Technik aufbauen und breitmachen können, wohingegen die Privaten tief in die Tasche greifen müssen um dann auch noch die Reste abzubekommen.
Als Privater würde ich auch versuchen den Start und somit die Kosten soweit wie möglich nach hinten zu schieben.
 
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Auch wenns den Privaten nur um die rein zahlenmäßige Zunahme der Öffis gehen dürfte... ich sehe genaugenommen auch keinen Anlaß, für (angekündigt) niveauvolle Musikauswahl und ggf. etwas niveauvolles Wort eine weitere Welle aufzumachen. Der NDR hat 5 Wellen, von denen 2 plattes Pop-Programm machen. Warum muß das sein? Warum kann eine der bestehenden Wellen nicht die angekündigte "Mischung aus anspruchsvollem Pop und Rock, Weltmusik, Elektro, Urban Soul, gutem Deutschpop sowie Indie und Alternative Musik" zum Inhalt haben? Warum werden Menschen mit "Interesse an fundiertem Musikjournalismus" in die Nacht abgeschoben, wo man letztlich nur den Recorder laufen lassen kann, wenn man erwerbstätig und sozial eingebunden ist? Warum sollte ausgerechnet der, der "besondere Musik mag und Informationen von kompetenten Musikjournalisten schätzt", ein kaum empfangbares Nischenmedium wie dieses wertlose DAB nötig haben?

Also: warum veranstaltet der NDR auf UKW zweimal biedere Popgrütze, statt einmal anständiges Programm? Die Frequenzen hat er...
 
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Also: warum veranstaltet der NDR auf UKW zweimal biedere Popgrütze, statt einmal anständiges Programm?

Weil es am Ende immer nur um Quote geht. Wobei natürlich nicht gesagt ist, dass man mit einem vernünftigem Programm nicht auch Quote machen könnte. Das scheint man aber in Hamburg anders zu sehen.
 
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Also: warum veranstaltet der NDR auf UKW zweimal biedere Popgrütze, statt einmal anständiges Programm? Die Frequenzen hat er...

Ich befürchte sogar das Gegenteil wird eintreten: Der NDR wird froh sein über DAB, denn dann kann er endlich auch noch die letzten nicht-format-gerechten Inhalte seiner fünf Wellen zwecks omipräsenter Durchhörbarkeit ins digitale Ghetto abschieben, und sich dann auch noch für seinen öffentlich-rechtlichen Grundversorgungsauftrag loben, wobei genau dieser eben nur via DAB statt findet. Oder noch nicht mal das, zunächst einmal können es ja gerade mal 30 Prozent der Hörer im Sendegebiet empfangen.
 
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In MeckPomm und im Bundesland zwischen den Meeren verbreitet der NDR sein Robbie-Williams-based-Comtemporary (RWBC)-Format gleich auf drei Wellen. Natürlich kann man nun fordern, dass er stattdessen eine seiner Privatsenderkopien umformatieren solle. Nur ist das aus Sicht der NDR-Geschäftsführung strategisch ungünstig. Zum einen braucht man die Popwellen, um sich damit Quote und damit seine "Legitimation" zu erkaufen (siehe MA-PMs: "der NDR bleibt größter Rundfunkveranstalter im Norden" und ähnliches). Zum anderen ist es auch strategisch günstig, wenn man auf den Bestandswellen Einheitsbrei liefert und auf den neuen Programmen die Alternative. Wer sich dann gegen die Zusatzprogramme ausspricht, wird quasi verantwortlich für das Radioeinerlei auf allen Wellen. Oder anders gesagt: Angenommen, der NDR würde sein blutleeres NDR 2 durch NDR Blue ersetzen, gleichzeitig aber beantragen, über DAB+ sein neues Programm "Hitradio NDR" verbreiten zu dürfen - da würde man der Argumentation der Privatsenderlobby direkt in die Hände spielen.

Im Prinzip war es seit Gründung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks in Deutschland bisher immer so, dass die Anstalten das Niveau ihrer Bestandsprogramme gesenkt haben, um dann zusätzlichen Programme genehmigt zu bekommen, die dann die aus den Bestandsprogrammen verbannten Nischen bedienen sollten. So war es bei (etwa beim NDR) bei NDR 3 (dem Kulturprogramm), bei NDR 4 (dem Informationsprogramm), bei NDR 5 (a.k.a. N-Joy, dem Jugendprogramm), so war es auch im Fernsehen bei 3sat, arte, Kika, Phoenix, EinsFestival..., im Prinzip auch schon bei der Gründung der Dritten Fernsehprogramme.
 
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Im Endefeckt ist es doch das selbe wie in NRW. Ausser das man in Norddetuschland kurze Zeit aussetzte.
WDR Event = NDR Info Spezial
1Live Diggi = NDR Blue
VERA = NDR Traffic
und wir haben ja noch einen Digitalsender mehr "KIRAKA", hier wurde noch nicht gemeckert das der WDR zuviel hätte.
 
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In MeckPomm und im Bundesland zwischen den Meeren verbreitet der NDR sein Robbie-Williams-based-Comtemporary (RWBC)-Format gleich auf drei Wellen. Natürlich kann man nun fordern, dass er stattdessen eine seiner Privatsenderkopien umformatieren solle. Nur ist das aus Sicht der NDR-Geschäftsführung strategisch ungünstig. Zum einen braucht man die Popwellen, um sich damit Quote und damit seine "Legitimation" zu erkaufen (siehe MA-PMs: "der NDR bleibt größter Rundfunkveranstalter im Norden" und ähnliches). Zum anderen ist es auch strategisch günstig, wenn man auf den Bestandswellen Einheitsbrei liefert und auf den neuen Programmen die Alternative. Wer sich dann gegen die Zusatzprogramme ausspricht, wird quasi verantwortlich für das Radioeinerlei auf allen Wellen. Oder anders gesagt: Angenommen, der NDR würde sein blutleeres NDR 2 durch NDR Blue ersetzen, gleichzeitig aber beantragen, über DAB+ sein neues Programm "Hitradio NDR" verbreiten zu dürfen - da würde man der Argumentation der Privatsenderlobby direkt in die Hände spielen.

Noch klüger war man doch damals beim SWF/SDR, als das 4. Programm startete. Um ein RTL-BW zu verhindern opferte man einfach die 2. Kette für S4 und bewarb sich mit S2 um die 4. Kette da man mit diesem besser einen Bedarf anmelden konnte?!
 
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Wobei man sagen muss,1 Live diggi ist ein Chartsdudler vor dem Herrn.Das soll ja das neue Programm des NDR nicht werden.
 
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Aber erst seit 2008. Und laut aktuellem Staatsvertrag dürfte der NDR seit 2004 nur ein zusätzliches Programm digital anbieten.

Also NDR Traffic startete bereits im Februar 2003, das Mittelwellensonderprogramm "NDR Info Spezial" gibt es doch auch schon seit Ewigkeiten...
 
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In MeckPomm und im Bundesland zwischen den Meeren verbreitet der NDR sein Robbie-Williams-based-Comtemporary (RWBC)-Format gleich auf drei Wellen. Natürlich kann man nun fordern, dass er stattdessen eine seiner Privatsenderkopien umformatieren solle. Nur ist das aus Sicht der NDR-Geschäftsführung strategisch ungünstig. Zum einen braucht man die Popwellen, um sich damit Quote und damit seine "Legitimation" zu erkaufen (siehe MA-PMs: "der NDR bleibt größter Rundfunkveranstalter im Norden" und ähnliches). Zum anderen ist es auch strategisch günstig, wenn man auf den Bestandswellen Einheitsbrei liefert und auf den neuen Programmen die Alternative. Wer sich dann gegen die Zusatzprogramme ausspricht, wird quasi verantwortlich für das Radioeinerlei auf allen Wellen. Oder anders gesagt: Angenommen, der NDR würde sein blutleeres NDR 2 durch NDR Blue ersetzen, gleichzeitig aber beantragen, über DAB+ sein neues Programm "Hitradio NDR" verbreiten zu dürfen - da würde man der Argumentation der Privatsenderlobby direkt in die Hände spielen.

Im Prinzip war es seit Gründung des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks in Deutschland bisher immer so, dass die Anstalten das Niveau ihrer Bestandsprogramme gesenkt haben, um dann zusätzlichen Programme genehmigt zu bekommen, die dann die aus den Bestandsprogrammen verbannten Nischen bedienen sollten. So war es bei (etwa beim NDR) bei NDR 3 (dem Kulturprogramm), bei NDR 4 (dem Informationsprogramm), bei NDR 5 (a.k.a. N-Joy, dem Jugendprogramm), so war es auch im Fernsehen bei 3sat, arte, Kika, Phoenix, EinsFestival..., im Prinzip auch schon bei der Gründung der Dritten Fernsehprogramme.


Guter Beitrag. Tja der NDR, seit RSH fühlt man sich offenbar extremst gejagt. Man stelle sich auch die Frage, warum der NDR zusammen mit Radio Bremen das Nordwestradio veranstaltet. Aus Nachbarschaftsverbundenheit zum klammen Bremer Sender? Geht es nicht eher darum, die reichweitenstarken UKW Sender (von der NL-Grenze bis vor die Tore von H und HH) des ehemaligen zweiten RB-Programms zu besetzen, was Radio Bremen wohl allein nicht gelungen wäre. Wäre ohne das NDR-Engagement die Kette eventuell an einen privaten Anbieter gegangen? Und warum NDR1 Niedersachsen im Vergleich zu den anderen hippen Landesprogrammen noch vergleichsweise altbacken klingen darf, liegt das etwa daran, dass man sich den Markt mit dem Programm Bremen 1 aufteilt - was in etwa die Musikfarbe z.B. der [durchaus gut gemachten] NDR 1 Welle Nord hat - um sich so nicht in die Quere zu kommen? Und nun also NDR Blue offenbar für die Hörer, die die Dudelprogramme des NDR nicht mehr ertragen können.
 
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„Es besteht kein Anlass, dem NDR drei neue Radioprogramme für Norddeutschland zu genehmigen“, fasst der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) Felix Kovac die Stellungnahme seiner Organisation zum „NDR-Digitalradio-Staatsvertrag“ der norddeutschen Länder zusammen.

"Es besteht kein Anlaß, der REWE einen neuen Supermarkt in der Stadt zu genehmigen", fasst der Vorsitzende der Lidi-Stiftung zusammen...

Mal ehrlich - hätte irgendjemand irgendeine andere Reaktion der direkten Konkurrenz erwartet?
 
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