Innovationen = Impulse für den Hörfunk Deutschlands

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Hallo Zusammen,

ich bin aktuell Masterstudent für Medien und bearbeite ein Projekt, in dem ich private Radiosender in Deutschland mit strategischen Empfehlungen in eine positive Zukunft helfen möchte.
Dabei habe ich mir überlegt was für Innovationen den deutschen Radiomarkt wettbewerbsfähig hält. Über Meinungen und Ratschläge würde ich mich sehr freuen.

Eine erste Idee: Im Zuge der wachsenden Nutzung des Internets und Smartphones sowie der umumgänglichen Individualisierung des Angebots an die Hörerbedürfnisse, könnte eine Applikation eines Radiosenders die Lösung sein?! Was soll diese enthalten: Eine Möglichkeit dem User ausgehend von dem bisherigen Musikgeschmack, ähnlich wie last.fm, seine individuelle Musik darzubieten. Ähnlich dem Informationsbedarf die Nachrichten zu kategorisieren und nach regionalen, bundesweiten und weltweiten zu unterscheiden. Unter Umständen anonymisierte Daten dieser Applikation zu Werbezwecken nutzen und damit die Entwicklung finanzieren?
Wäre ein Preis für eine derartige Applikation denkbar?
Was sagen Experten zu einem solchen Vorhaben?
 
@Masterstudent: Zunächst einmal bin ich weit davon entfernt, ein Experte in Sachen Radio zu sein, trotzdem erlaube ich mir, zu Deinen Ausführungen Stellung zu nehmen.
Masterstudent schrieb:
Eine erste Idee: Im Zuge der wachsenden Nutzung des Internets und Smartphones sowie der umumgänglichen Individualisierung des Angebots an die Hörerbedürfnisse, könnte eine Applikation eines Radiosenders die Lösung sein?! Was soll diese enthalten: Eine Möglichkeit dem User ausgehend von dem bisherigen Musikgeschmack, ähnlich wie last.fm, seine individuelle Musik darzubieten. Ähnlich dem Informationsbedarf die Nachrichten zu kategorisieren und nach regionalen, bundesweiten und weltweiten zu unterscheiden. Unter Umständen anonymisierte Daten dieser Applikation zu Werbezwecken nutzen und damit die Entwicklung finanzieren?
Wäre ein Preis für eine derartige Applikation denkbar?
Solche (werbefinanzierten) Angebote gibt es mit Slacker, iHeartRadio oder Pandora bereits; für deren Nutzung benötigt man in Europa jedoch einen US-Proxy.

Ich verwende diese Dienste auch ab und an, allerdings: So richtig anfreunden kann ich mich damit nicht.
Echtes Radio hat für mich auch eine gemeinschaftsbildende Funktion. Was habe ich davon, wenn nur ich in einem konkreten Moment diese spezielle Musik höre und sonst niemand?
Der Mensch ist nunmal ein soziales Wesen, deshalb stelle ich Deine These von der "unumgänglichen Individualisierung des Angebots" in Frage.

Im Laufe der Zeit hat sich meine einstmals sehr positive Haltung zu den diversen Webcasting-Angeboten mehr und mehr zum Negativen gewandelt: Radio braucht eine personale Komponente! Ich möchte nicht nur eine Auswahl von Musikstücken hören, die ein Zufallsgenerator zusammengestellt hat, sondern ein Mensch.
Ebenso ist es mir wichtig, dass es Wortbeiträge im Programm gibt, und zwar live und nicht nur im Nachhinein per Voicetracking in eine Sendung eingefügt.

Kurzum: Selbst die beste Maschine kann niemals einen lebendigen Moderator ersetzen; deshalb geht für mich nichts über echtes, "handgemachtes" Radio.
Wenn man dann noch merkt, dass eine Sendung die persönliche Handschrift eines Moderators trägt: Umso besser!
Die ganzen einförmigen, "braterverseuchten" Hörfunkprogramme gehen tendentiell sehr stark in die Richtung der heutigen seelenlosen Webradios und individueller Webcasting-Dienste, wie die anfangs genannten.
Programme, die gerade nicht durchformatiert sind, bei denen man als Hörer spürt, dass sich sowohl in der Musikauswahl, als auch in den Wortbeiträgen, das persönliche Profil eines Moderators wiederspiegelt, wirken auf mich am sympathischsten; ausdrücklich erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang das erstklassige City FM (Stream: http://cityfm.dyndns.org:8000/listen.pls).

Der Individualismus-Trend ist letztlich nur eine Erscheinung des Zeitgeistes und wird künftig wieder abnehmen, weil er schlichtweg der sozialen Natur des Menschen zuwider läuft; dies wird sich ebenso auf Bereiche wie das Medium "Radio" auswirken.
 
Das nötige Selbstbewusstsein haste schon mal *:censored: *, aber kannst Du Radiopraxis vorweisen? Berater und app-Angebote gibt's nl. schon wie Sand am Meer -
am schlimmsten sind die Berater, die app-Angebote an den Mann oder an die Frau bringen wollen:wow: Ansonsten muss ich dem IRFan weitgehend zustimmen - und das kommt selten vor ;)
 
Vielen Dank erst mal Euch beiden für Eure Antwort, gerade Internetradiofan für die ausführliche:
> Internetradiofan: deine Argumentation ist sehr schlüssig und trifft bestimmt auch auf einen (großen) Teil der Zielgruppe zu. Dennoch gibt es meiner Meinung nach eine Menge Leute, die es vorziehen konkrete Infos (Nachrichten) und ihre Musik oder eben nur ihre Musik zu hören und nicht unbedingt Moderatoren brauchen/ wollen.
Die Anwendungen wie du aufgezählt hast, sind allerdings alle schon sehr gut und ähneln sehr der Grundidee. Dennoch sind sie keine Applikation und auch zum Teil nur in Amerika verfügbar.
> chapri: gut erkannt, ich kann leider keine Radiopraxis vorweisen. Das ist auch der Grund warum ich auf der Suche nach Expertenmeinungen bin. Grundsätzlich heißt das Projekt ja nicht das ich zwingend in die Radiobranche gehen werde. Es geht dabei mehr um Analyse- und Strategiefähigkeiten.

Ganz richtig Apps gibt es wie Sand am Meer, warum also eine andere. Bietet sie den nötigen Mehrwert um erfolgreich zu sein?!
Was könnten denn für Radiosender zukünftige Erfolgsfaktoren sein? In Zeiten von Social Media und Web 2.0 werden immer Fragen um die Präsenz der Radiosendern im Netz aufgeworfen. Wieviel Kanäle sind sinnvoll und wieviele Kanäle kann der Radio tatsächlich sinnvoll händeln? Auch hier die Frage, was bringt das für einen Mehrwert? Eine neue Zielgruppe im Bereich 14+? Gewünscht oder nicht?
 
Masterstudent schrieb:
Dennoch gibt es meiner Meinung nach eine Menge Leute, die es vorziehen konkrete Infos (Nachrichten) und ihre Musik oder eben nur ihre Musik zu hören und nicht unbedingt Moderatoren brauchen/ wollen.
Genau die letztgenannte Zielgruppe ist es, die für die etablierten Radiosender (damit meine ich Stationen wie radio NRW, radio ffn, FFH, RPR1 usw.) zu einer zunehmenden "Gefahr" werden könnte. Sobald sie einmal zu den unzähligen kleinen Webradios abgewandert ist, weil ihr spezifischer Musikgeschmack mit den am Mainstream orientierten Programmen nicht in Einklang gebracht werden kann, ist sie für die erstgenannten Sender unwiederbringlich verloren.
Geradezu hilflos mutet da der Versuch einiger Programmveranstalter an, ebenfalls ein Webradioangebot zu starten: Wenn, dann müsste man dieses qualitativ gegenüber den nicht-kommerziellen Projekten aufwerten, was jedoch nicht der Fall ist, da der Bereich "Webradio" von den UKW-Hörfunkanbietern nicht wirklich ernst genommen wird.

Um das ganze auf meine Person zu beziehen: Ich höre sehr gerne Funk & Soul. Natürlich könnte ich zu diesem Zweck ein Webradio wie den Charivari 98.6 Soulchannel oder Nostalgie Funk von der NRJ-Gruppe einschalten. Die Musikauswahl dort ist jedoch enorm am Mainstream orientiert und beinhaltet größtenteils sehr bekannte Stücke. Wenn ich diese Programme regelmäßig höre, werden sie mir recht schnell langweilig, da sich dieselben Titel ständig wiederholen. Also wähle ich lieber nicht-kommerzielle Programme wie My Worldwide Music - Funk, Soul & Disco, QS Radio the Originals oder Funkytown Radio: Diese haben eine ausgesprochen breite Rotation mit vielen Raritäten aus den genannten Genres und verhältnismäßig wenig Wiederholungen.
Mittels der kostenlosen App Yourmuze können sie auch über Smartphones empfangen werden.

Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn, wenn die etablierten UKW-Platzhirsche anfangen würden, den Webradiosektor für sich zu entdecken: Der Zug ist längst abgefahren, die Konkurrenz ist in diesem Bereich inzwischen so hoch, dass man als neuer Anbieter kaum Hörer für sich verbuchen kann. Wenn ich bspw. auf den Shoutcast-Server des genannten Charivari-Webchannels gehe, zeigt dieser aktuell gerade mal 3 Hörer bei einem Listener-Peak von 15 an: http://62.146.84.4:9000 - in kommerzieller Hinsicht ist dieses Angebot somit vollkommend uninteressant.
Im Shoutcast-Verzeichnis wird inzwischen regelmäßig die 51.000er Marke überschritten. Als ich 2004 zum ersten Mal auf die besagte Seite ging, waren gerade mal 8.000 Streams online; - also mehr als eine Versechsfachung in gerade mal 7 Jahren!

Masterstudent schrieb:
Die Anwendungen wie du aufgezählt hast, sind allerdings alle schon sehr gut und ähneln sehr der Grundidee. Dennoch sind sie keine Applikation und auch zum Teil nur in Amerika verfügbar.
Das ist nicht korrekt. Zumindest Slacker und iHeartRadio beinhalten auch die Option, die Musik über ein Smartphone zu hören und sogar einzelne Kanäle über Facebook mit anderen zu teilen (wie es bei Pandora aussieht, weiß ich nicht, da war ich schön länger wegen der zuletzt zu kleinen Musikrotation nicht mehr drauf).

Klar, könnte so etwas auch eine Geschäftsidee für Deutschland sein. Der Hauptgrund, weshalb es etwas Vergleichbares hierzulande noch nicht gibt, lässt sich mit vier Buchstaben benennen: GEMA
Die Gebühren, welche die GEMA für derartige Dienste fordert, sind so irrsinnig hoch, dass es sich nicht lohnt, deutsche Ableger zu starten.
Bei Youtube ist ein großer Teil der Musikvideos für deutsche IP-Adressen gesperrt, Spotify konnte noch immer nicht in Deutschland Fuß fassen und bei Simfy läuft inzwischen nach fast jedem Titel Werbung.
Solange die GEMA nicht einlenkt, wird sich m.E. nichts ändern, da sich angesichts des Gebarens der Rechteverwerter in Deutschland kein Gewinn mit solchen Apps erzielen lässt und Bezahl-Angebote in Streamingform speziell für's Smartphone lassen sich angesichts der kostenpflichtigen, sowie kostenlosen Downloadmöglichkeiten von Musik ebenfalls nicht etablieren: Du musst ja bedenken, dass zusäztlich zu den hierfür anfallenden Gebühren auch noch die Kosten für den Datentraffic hinzukommen; außerdem gibt es das Problem der Volumenbegrenzungen, da echte Handy-Flatrates bisweilen nicht existieren.
 
Die wahren Ideen blühen vor Ort - dort verhilft Dir ein Brainstorrming mit betroffenen Kollegen zu unerwarteten Einsichten! Praxis statt Theorie: auf in den Kampf!
 
@chapri: Das ist lediglich eine unbewiesene Vermutung.

Gesetzt der Fall, er wäre es, dann müssten alle, die ihn in der Vergangenheit hier im Forum durch den Dreck gezogen haben, mal überlegen, ob sie ihm damit nicht Unrecht getan haben. Der Mann hat nämlich wirklich was drauf!

Aber so ist das immer in Deutschland: Erst lästern, bevor man genauer hinsieht, und es anschließend bereuen...
 
Derek Fishers Akzent wirkt auf mich genauso aufgesetzt wie bei Sascha Schmitz, wenn er den Dick Brave gibt. Aber dieses ist jetzt wirklich nur eine unbewiesene Vermutung.
 
Hallo Masterstudent,
ich bin bisher stets stiller Mitleser in diesem Forum gewesen und bin kein aktiver Radiogestalter, sondern vielmehr begeisteter Dauerhörer...
Hast du schonmal von WahWah.fm gehört? Ich bin durch einen Spiegelartikel auf dieses Start-Up gestoßen, und ich denke, diese (derzeit im Beta-Test befindliche) App sollte doch ziemlich genau dein skizziertes Grundprinzip wiederspiegeln...

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,801993,00.html

Ich selbst war im vergangenen Jahr auch reger Pandora-User, aber ich muss schon sagen, dass zu gut gemachten Radio eben noch ein wenig mehr gehört als "nur" abwechslungsreiche Playlists. Mir persönlich sind auch journalistische Wortbeiträge / Reportagen sehr wichtig - genau an dieser Stelle schwächeln alle Angebote! Meiner Meinung nach könnte man hier, wenn man beispielsweise Nutzungsverträge mit Sendern wie Dradio Wissen (etc.) eingeht, ebenfalls Wortbeiträge in die "individuellen" Playlisten mit einstellen...

Beste Grüße
 
Guter Ansatz! Bislang wird bei Neugründungen nur mit der ach so hörerfreundlichen Musik geworben - warum nicht auch mit Journalismus?!?
Das Problem: Wer sich wortbeitragstechnisch beteiligen will, muss vorher auf Seriosität geprüft werden, damit mitternächtliche Wochenend-Liveproduktionen nicht Stammtischniveau erreichen. Wird der MasterStudent eine Lösung finden?
 
Zunächst einmal vielen Dank für die wirklich interessanten Beiträge.
@ Mannis Fan
die Idee ist wirklich sehr ähnlich und auch gut. Ich habe also ein bisschen in diese Richtung weitergesponnen heute. Näheres folgt weiter unten:

Hallo Masterstudent,
ich bin bisher stets stiller Mitleser in diesem Forum gewesen und bin kein aktiver Radiogestalter, sondern vielmehr begeisteter Dauerhörer...
Hast du schonmal von WahWah.fm gehört? Ich bin durch einen Spiegelartikel auf dieses Start-Up gestoßen, und ich denke, diese (derzeit im Beta-Test befindliche) App sollte doch ziemlich genau dein skizziertes Grundprinzip wiederspiegeln...

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,801993,00.html

Ich selbst war im vergangenen Jahr auch reger Pandora-User, aber ich muss schon sagen, dass zu gut gemachten Radio eben noch ein wenig mehr gehört als "nur" abwechslungsreiche Playlists. Mir persönlich sind auch journalistische Wortbeiträge / Reportagen sehr wichtig - genau an dieser Stelle schwächeln alle Angebote! Meiner Meinung nach könnte man hier, wenn man beispielsweise Nutzungsverträge mit Sendern wie Dradio Wissen (etc.) eingeht, ebenfalls Wortbeiträge in die "individuellen" Playlisten mit einstellen...

Beste Grüße
@ Trapoleon: Sehr interessantes Start-up-Unternehmen von dem ich gerade zum ersten mal gelesen habe. Mit einem User-generierten Hype sollten nicht nur die Leute mit gleichem Musikgeschmack bedient werden, sondern auch der menschliche Faktor abgedeckt sein, der, wie ich zugeben muss, bei den Algorithmen viel zu kurz kommt.

Was das betrifft, bin ich auf eine andere Lösung aus der Praxis gestoßen. Ein Sender aus der Nähe Stuttgart, Böblingen arbeitet mit Voicetracking, also vorher aufgenommenen Berichten, die nicht nur einen regionaleren Bezug herstellen können und so einen Mehrwert für die Hörer darbieten, sondern dementsprechend auch ein größeres Einkommen für die Sender mitbringen würde, durch die genauer definierbare Zielgruppe und der höheren Trefferquote bei der Werbung. Der Artikel im Folgenden, vor allem der letzte Teil ist ausschlaggebend:
http://www.blm.de/apps/documentbase/data/pdf1/voicetracking.pdf

Warum also nicht einen großen Teil des "Entertainmentsprogramm" eines Radiosenders live gestalten, den Nachrichtenteil weiter ausbauen und individualisieren und in Verbindung mit der Musik wie WahWah.fm mit der persönlichen Komponente, einen höchst individuellen Radiosender haben. Die einzelnen Anteile können, wie in Mannis Fan Zukunftprognose, durch jeden einzelnen prozentual individuell festgelegt werden, abgerufen durch einen Login (Webradio und Apps) jeder Zeit verfügbar.
Ich hoffe ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt. Was meint ihr? Genügend Praxisbezug und praxisrelevant?
 
@Masterstudent
Während ich Dir schreibe, höre ich Klassik Radio und zwar den Movie Channel. Der UKW Anbieter spezialisiert sich bereits auf seine Hörer und bietet im Web zusätzlich zum normalen Programm "Lounge", "Movie" und "Opera". Je nach Smartphone auch per App.
Beruflich arbeite ich im im Non Profit Informationssektor und habe Zugriff auf eine sechstellige Zahl von Medien, Datenbanken und das Internet läuft beinah rund um die Uhr, incl. Social Media Komponenten. Somit bin ich kein Radioexperte, sondern nur interessierter Nutzer.

Trotz des augenscheinlichen Überangebotes höre ich gerne Radio. Morgens lasse ich mir die aktuelle Lage vom DLF aufbereiten, nachdem ein Regionalsender seine Regionalnachrichten über mich ausgeschüttet hat. Während mich Twitter und Co. auf dem Weg zur Arbeit über eher Berufliches informiert biete ich tagsüber selbst Informationsdienste an. Abends brauche ich dann meist ruhige Musik zum (geistigen) Abschalten. Auch hier lasse ich mich gern durch das Radio bedienen - aktuell siehe oben.

Nun zur Frage mit Deiner App Idee. Persönlich würde ich es nicht nutzen, denn ich müsste quasi ein Profil hinterlegen um ein Angebot zu bekommen. Meine Musik wechselt je nach Stimmungslage - es gibt da eine ausreichende Zahl von Sendern, die ich auch per Smartphone App ansteuern kann. Werbung gegenüber bin ich recht skeptisch, lieber zahle ich für eine Funktion und habe dann meine Ruhe. Ich müsste dem app also auch noch erzählen wonach mir ist, da ich keinen monotoistischen Musikstil in diesem Sinne pflege. FB lässt grüßen.

Während ich also den ganzen Tag Informationen für Dritte aufbereite freue ich mich den Rest der Zeit einfach professionell bedienen zu lassen, da lässt auch die heutige Radiolandschaft Oasen übrig. Die Vielfalt ist so üppig, das ich diese nicht auch noch über eine App konfigurieren muss. Und für die echten Perlen muss man suchen, die werden einem meist nicht zugetragen - Berufserfahrung ;)

Zu guter letzt wünsche ich Dir viel Glück bei Deiner Masterarbeit, insbesondere beim nachweisbaren Zitieren von Internetquellen wie dieser - meine Thesis habe ich gerade nebenberuflich seit einigen Monaten hinter mir.
 
masterstudent schrieb:
und bearbeite ein Projekt, in dem ich private Radiosender in Deutschland mit strategischen Empfehlungen in eine positive Zukunft helfen möchte.
Interessant, so in etwa Hilfe von aussen? Da arbeiten aber schon ganz andere Ebenen daran.
könnte eine Applikation eines Radiosenders die Lösung sein?!
Wohl kaum. Radio ist Radio und bleibt Radio und wird kein interaktives Medium.
Eine Möglichkeit dem User ausgehend von dem bisherigen Musikgeschmack, ähnlich wie last.fm, seine individuelle Musik darzubieten.
Wie das technisch gehen soll ist mir ein Rätsel. In den dortigen Musikcomputer der applizierten Radiostation eingreifen oder von aussen und der eigenen Festplatte etwas zuspielen?
Wie auch immer, es ist nicht mehr der Radiosender den ich eingeschaltet habe. Im Endeffekt könnte ich mir auch einen eigenen Stream im web bauen, das wäre einfacher.

Hörbub hat in #15 die Problematik recht gut geschildert.
 
@ Hörbub:
Danke für dein Statement und die Glückwünsche!

@Masterstudent

Nun zur Frage mit Deiner App Idee. Persönlich würde ich es nicht nutzen, denn ich müsste quasi ein Profil hinterlegen um ein Angebot zu bekommen. .

Stimmt du müsstest ein Profil hinterlegen, allerdings ist das Ziel alles was du aufgezählt hast, letztlich aus einer Hand zu bekommen. Das heißt, dass du morgens deine Informationen bekommst und Abends deine Musik, möglicherweise auch ohne Moderator, oder wie gewohnt mit. Je nach deinen Einstellungen auf den Tag gesehen, die selbstverständlich schnell wieder geändert werden können (im Bezug auf die Stimmungslage). Nur um zu erwähnen, dass durch eine User und Genre basierte Auswahl keine Monotonie bei der Musik aufkommt.

@laser558: Danke auch dir!

Interessant, so in etwa Hilfe von aussen? Da arbeiten aber schon ganz andere Ebenen daran.

ja wenn eine praxistaugliche Lösung dabei rauskommt, kann man darüber nachdenken sie bei dem ein oder anderen Sender vorzustellen. Allerdings bin ich "nur" Masterstudent und bringe durch meine Außenseiterfunktion eine hoffentlich etwas andere Sichtweise ein, da es oft vorkommt, dass die Experten vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Trotzdem ist es für jemanden, der mit der Radiobranche bisher nicht in Kontakt war wohl auch eine große Herausforderung eine wirkliche gute Lösung vorzuschlagen, wenn man mit den technischen Umständen nicht so vertraut ist. Deshalb frage ich hier um die Meinung einiger Experten.

Im Endeffekt könnte ich mir auch einen eigenen Stream im web bauen, das wäre einfacher.

Richtig im Endeffekt könntest du dir deinen eigenen Stream bauen, ABER die meisten hier im Forum sind "heavy User" und nicht wie die Masse der Radiohörer die einfachen Nutzer, die gewohnheitliebend sind und nicht über solch ein Know-How einen Stream zu bauen verfügen. Oder im Falle von diversten Internetradios, die das relativ einfach gestalten, überhaupt über ihre Existenz wissen. Aber auch hier fehlen gänzlich die Informationen und das Entertainment.

Um das ganze weiterzuspinnen, stelle ich mir das so vor:

um eine Kategorisierung hinzubekommen, unterteilt der Radiosender einfach seine Beiträge in Entertainment 1, 2 und 3 Kategorie. Je nachdem wie tief man daran teilhaben möchte, bekommt man das auch in sein Programm mitreingeschnitten. Kategorie 1 könnte z.B. die üblichen Jokes sein, 2 = Kategorie 1 + tiefergehende Unterhaltungen wie Wettbewerbe zwischen einzelnen Unternehmen und Kategorie 3 wäre Kategorie 1 und 2 + Gewinnspiele für alle Zuhörer.

Weitere Optionen unter anderem der Individualisierung ergeben sich ja durch das vor einem halben Jahr gestartete DAB+. Damit lassen sich kurzfristig zum Beispiel für die Schaltung eines Fußballspieles eine andere Frequenz des gleichen Senders einrichten, während alle anderen bei dem üblichen Nachmittagsprogramm bleiben.

Hier könnte ich mir vorstellen, wie es für die Verfechter des normalen Radios interessant ist, bei den Nachrichten auf Wunsch kurzfristig auch auf einen regionalen Teil überzuleiten, so könnte zum Beispiel Antenne Bayern, mit ihrem rießigen Sendegebiet, auf die einzelnen Regionen besser eingehen. Außerdem ist das Wetter im Ostallgäu, angezeigt mit einem entsprechendem Endgerät für DAB+, für die direkte Region, also Ostallgäu oder Raum Passau jederzeit aktuell mit Vorschau ersichtlich.

Welche Möglichkeiten wünscht ihr euch denn oder erwartet ihr von dem neuen DAB+?
 
Masterstudent schrieb:
Kategorie 1 könnte z.B. die üblichen Jokes sein, 2 = Kategorie 1 + tiefergehende Unterhaltungen wie Wettbewerbe zwischen einzelnen Unternehmen und Kategorie 3 wäre Kategorie 1 und 2 + Gewinnspiele für alle Zuhörer.
Alles drei Horrorangebote! Sorry, aber wenn Du einen echten Mehrwehrt bieten willst, dann verabschiede Dich von dem Brei, den derzeit alle bieten. Deinem Modell gebe ich nur eine Chance, wenn es über die technische Neuerung hinaus auch zu einer inhaltlichen Alternative führt. Sonst kann ich weiterhin im alten Mist herumzappen.
 
Ich habe hier soeben mehrere Einträge entfernt und bitte Euch, Eure Streitgespräche über die vermeintliche Aufdeckung von Piratensender-Aktivitäten entweder hinter den Kulissen oder zumindest in einem dafür zuständigen Thread weiterzuführen.
 
@masterstudent: dab+ ist es, worauf wir alle warten sollten. Vielen dauert das Warten zu lange, mir im übrigen auch. Es liesse sich sehr viel verwirklichen, was im Moment auf Grund von Frequenzknappheit und Finanzen seitens der Sender nicht geht.
Alles andere von dir ist zwar gedanklich fein gesponnen, hat aber mit einem terrestrisch empfangbaren UKW-Sender nichts mehr zu tun. Darum geht es aber laut deiner eigenen Aussage aber?
Bei allen von dir entwickelten gedanklichen Theoriespielen komme ich immer wieder zu dem Ergebnis, dass der Hörer in das Programm eingreift. An der Programmdirektion, an dem Redaktionsteam, am Musikformat und an der Musikredaktion vorbei? Und alle anderen hören es dann auch so oder nur der eine eingreifende Hörer?
Nein, das hat alles nichts mehr mit einem Radiosender zu tun. Dieser hat sich schliesslich etwas bei seiner Programmgestaltung gedacht und irgendwie auch ein copyright auf unverfälsche Wiedergabe dessen, was er sendet.
Als PD eines so manipulierten Senders würde ich klagen oder zur Axt greifen.
 
@laser558: Vielleicht sollte man zwischen "Radio" und "Mediendienst" unterscheiden.
Was dem Masterstudent vorschwebt, scheint eher der letztgenannten Kategorie anzugehören.
Dabei wäre es wichtig, dass wir in Deutschland endlich ein richtig gutes DJ-Radio, bspw. im Stile des alten Laser 558, Radio Caroline oder Radio Luxembourg, bekommen. Natürlich eins, das länger hält als fünf Tage.
 
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