Radiogeräte der guten alten 50er Jahre!

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Kevin N.

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Hallo !

mein Name ist Kevin, ich bin 18 Jahre alt und neu hier im Forum. Ich bin eigentlich in ähnlichen Foren unterwegs... Es sind eher Foren der Radio "Empfänger" um genau zu sein sammel und restauriere ich seit einigen Jahren Röhrenradios und sonstige Technik aus der guten alten Zeit. Zudem richte ich mir mein Zimmer im 50er Jahre Stil ein ;)

Hier mal eins meiner Radios was ich erst kürzlich restauriert habe:

dsci0034d.jpg


Es handelt sich um ein SABA Meersburg 125 mit Sendersuchlauf. Ein Gerät der Oberklasse von 1960 - 1961. Es läuft nun wieder wunderbar.... TOP Klang und TOP Empfang !

Ich dachte ich kann ja mal zeigen womit ich als Radio "Junkie" so höre :)

Gibts noch mehr Röhren Fan´s unter euch ?

Kevin :D
 
Bei mir im Keller stand früher auch mal ein Röhrenradio aus dem Hause meiner Großeltern. Ich meine aber, es hat irgendwann den Geist aufgegeben. Schade eigentlich!

Aber dann erst mal herzlich willkommen im Forum, lieber Kevin!
 
Ich meine aber, es hat irgendwann den Geist aufgegeben. Schade eigentlich!!

Das ist ja meistens der Fall. Und da komme ich dann ins Spiel ! Kondensatoren tauschen, reinigen, neu ölen usw... es lohnt sich aber ! Der Klang dieser alten "Kisten" ist echt super! Auch der Empfang ist echt TOP. Viele denken halt es ist alt --> schrott.

Nix da! Die Radios sind oft besser als die Chinaböller von heutzutage. ;)
 
Wirklich ein schickes Gerät, was du da repariert hast. Bist du Radio- und Fernsehtechniker? Ist doch bestimmt nicht leicht, so ein Schätzchen wieder zum Leben zu erwecken. Meins (Ein altes Siemens mit zwei Holztüren) hat sich mal mit einem lauten Knall und ordentlich Dampf von mir verabschiedet. Ein Elektroniker meinte, es sei irreparabel.
Bekommt man denn heute überhaupt noch alle Ersatzröhren für diese Geräte? Der Kollege sagte mal, dass so gut wie keine Röhren mehr in Deutschland hergestellt werden und so ein Ersatzteil dann beinahe unbezahlbar ist.
Ist das untere Radio schon in Stereo? Sieht richtig rustikal aus. Mein Onkel hatte auch mal so eine ähnliche Truhe - aber von Lisenkötter und bereits mit Transistortechnik. Da war unten auch noch ein Dual-Plattenspieler eingebaut.
 
Also Radio- und Fernsehtechniker bin ich nicht. Ich mache das nur Hobby mäßig. Leicht ist es nicht diese Geräte zu restaurieren, aber mit der nötigen Erfahrung mit der Zeit kein Problem mehr. Nach mehr als 100 Geräten ist das schon alles Routine ;)
Es ist natürlich schade das dein Radio abgeraucht ist... ABER in der Regel sind diese Radios IMMER reparabel.

Ersatzteile sind auch kein Problem. Man benötigt ja keine speziellen Teile oder so. Das sind alles handelsübliche Bauteile wie sie auch noch heute gebraucht werden (Widerstände, Kondensatoren etc.) Das keine Röhren mehr in Deutschland hergestellt werden ist korrekt. Allerdings gibt es noch Röhren (neu) die in anderen Ländern (Amerika, China, Russland) hergestellt werden. Zudem gibt es noch große Altbestände, so genannte NOS - Röhren (new old stock - Neu aus alter Lagerung). Von daher ist die Restauration solcher Geräte auch im 21. Jahrhundert kein Problem.

Zudem finde ich es immer wichtig zu betonen das solche Radios restauriert echt toll klingen und einen super Empfang haben ! alltagstauglich wie jedes normale Transistor Radio sind sie zudem.

:thumbsup:
 
Stimmt es, dass die alten Röhrengeräte alle nur bis 100 MHz reichen? Oder gibt es auch welche, die bis 108 gehen bzw. kann man sie umbauen, um die erweiterten Frequenzen damit zu empfangen?
 
Die Radios von ca. 1951 bis 1962 waren meist bis 100 MHz. Die Radios ab ca. 1962 waren bis 104. Radios die bis 108 MHz gehen kenne ich erst ab den 70er Jahren.

Man konnte natürlich jedes alte Radio auf 108 erweitern.. Da gibt es eine Schraube an der man ein bisschen drehen muss schon hat man 108 MHz. Es macht aber wenig Sinn weil dann die Skala nicht mehr mit den Sender übereinstimmt.

Ich halte von solchen "Verbastelungen" nicht viel.... ;)

Hier mal ein Video vom Radio:


Das Gerät ist übrigens NF Stereo.
 
Besonders schön waren solche Geräte mit dem magischen Auge und eingebauten Senderlupen, so für das 49-Meterband. Was diese Geräte aber unschlagbar macht ist die hohe Resistenz und Signalfestigkeit gegen Oberwellen und Kreuzmodulation. Wenn man Transistorradios mit zuviel an Antennenequipment ausstattet, tauchen Phantomsignale von Sendern auf Frequenzen auf, wo sie gar nicht hingehören. In diesem Punkt kommt kein Transistorradio mit so einem alten Dampfradio mit, wenn man nicht gleich auf einen NRD-535 zugreift.

Auf diesen alten Röhrengeräten gelingt es, mit vielleicht mehreren hundert Metern abgeschirmten Langdraht, ziemlich klar Sender aus Nordafrika und Übersee zu empfangen, sowohl solche von der Ostküste Kanadas und den USA als auch aus Brasilien und Mittelamerika!
Nordamerika geht immer recht gut, weil die Stationen entlang der Küste gerichtet senden, landeinwärts mit einem Einzug. Die Sendekeule richtet sich immer nach Osten Richtung Europa, was den Empfang erleichtet, neben dem 10kHz-Kanalraster. Dies erlaubt einen Empfang "zwischen" den Kanälen. Daß mehr und mehr Sender in Europa die Mittelwelle abschalten erleichtert die Sache auch.
Die Ersatzteilbeschaffung ist allerdings schwierig. Ich musste wegen einer defekten Röhre schon mal einen alteingesessenen kleinen Radiohändler in seiner Klitsche aufsuchen, der sich überhaupt damit noch auskannte und auch etwas beschaffen konnte.
Ich erinnere mich noch gern an den satten Sound von two-oh-eight nachts auf Mittelwelle. Der einzige Vorteil des Transistorradios war, das man dieses unter dem Kopfkissen stecken und dann unbemerkt von den alten Herren sein Radio hören konnte.
 
Schönes Video von deinem Saba "Vollautomatik"-Radio. Was meinten die eigentlich genau mit dem Begriff "Vollautomatik"? Die Suchlauffunktion? Kaum zu glauben und ich dachte, der Suchlauf sei erst mit dem digitalen Skalenzeitalter in den späten 80er Jahren gekommen. Konnte man das Teil auch schon fern bedienen über Ultraschall? Nicht schlecht. Der Sound wird in Natur bestimmt noch viel raumfüllender sein. Ich bewundere ja immer den satten Bass dieser Geräte. Lediglich die heutige Radiowelt (bzw. "Software") passt nicht mehr zu diesen alten Schätzchen. Wenn ich schon über so ein schönes Gerät Radio höre, dann wünsche ich mir auch die alten Sendungen aus den 60ern und 70ern zurück, als es auch noch "Redakteure am Mikrofon" gab und eben keine MP3-Sendeautomaten und Linercard-Ableser. Aber so ein Wundergerät, dass das Programm von Gestern empfängt, wird es mit Sicherheit nicht geben...
 
Im professionellen Radiobereich werden keine mp3-Soundfiles eingesetzt. Aber eher schon im Internet. Was das westdeutsche Radioangebot der 60er und 70er Jahre angeht deckt der nostalgische Blick zurück solche Mißstände wie keine horizontale Programmierung und kein klares Format zu. Es war von allem etwas und die Geburt von Popwellen war eine sehr schwierige.
Aber so ein Wundergerät, dass das Programm von Gestern empfängt, wird es mit Sicherheit nicht geben...
Zeitreisen sind meines Wissens noch nicht möglich. Einige Sender und Programme würde ich aber durchaus auch gerne mal wieder hören. Andere wiederum nicht und mancher voreilige Nostalgiker würde ein schweres böses Erwachen haben wenn er es denn hören würde.
 
Solche Geräte wie das von Kevin wiederhergestellte sind in der Regel für den MW-Bereich optimiert und verfügen sehr häufig auch noch über eine drehbar eingebaute MW-Ferritantenne, die sich recht exakt ausrichten läßt. Für MW-Fernempfang in ungestörter Umgebung sind sie noch immer erste Wahl, nur reagieren sie allergisch auf Störungen durch PC, Handy etc. - halt die Störquellen, die in den fünfzigern noch kein Thema waren.

Schönes Hobby, Kevin - weiter so!
 
Das tun moderne Transistorradios aber auch, wenn sie nicht gleich nur einen Brummton von sich geben.
Bei den Dampfradios kann man aber einiges mit einer externen drehbaren Mittelwellen-Rahmenantenne in den Griff bekommen. Am besten eine solche mit eingebautem Verstärker und das ist noch besser als nur der Langdraht. Irgendein Kurzwellenhobbyist hatte einmal solche gebaut und zum Verkauf angeboten, es ist mir entfallen, wer.
Nichts geht über die Großsignalfestigkeit solcher alten Geräte, ein Minus ist die ungenaue und oft von der eingezeichneten Skala schwer abweichende Frequenzanzeige. Manchmal muss man echt raten oder sich Kanal für Kanal zusammenrechnen, auf welcher Frequenz man gerade abhört.
 
Solche Geräte wie das von Kevin wiederhergestellte sind in der Regel für den MW-Bereich optimiert und verfügen sehr häufig auch noch über eine drehbar eingebaute MW-Ferritantenne, die sich recht exakt ausrichten läßt. Für MW-Fernempfang in ungestörter Umgebung sind sie noch immer erste Wahl, nur reagieren sie allergisch auf Störungen durch PC, Handy etc. - halt die Störquellen, die in den fünfzigern noch kein Thema waren.!

Kann man so stehen lassen... genau so ist es :thumbsup:

Hier noch ein SEHR interessantes und tolles Radio!

dsci0034s.jpg


Es handelt sich um ein Philips Saturn von 1953. Das Gerät hat einen ganz tollen AM Empfang! Dank Ferroceptor Antenne und sehr großer Kurzwellenlupe.
 
Na Kevin, vielleicht kannst du mir ja mit deiner Erfahrung dann ja helfen. Ich besitze auch so eine SABA Meersburg mit Vollautomatik, die perfekt läuft, bis auf die Sendersuche. Da komme ich bei UKW immer bis ca. 90 MHz, danach geht es nur noch stockend voran. Oberhalb von etwa 94 kann ich solange am Rad drehen, wie ich will, das rote Frequenzbändchen dreht sich nicht weiter. Hast du vielleicht eine Vermutung?
Bei ebay sehe ich gerade ein Modell für 300€ ... meint ihr, das ist ein fairer Preis für eine Meersburg?
 
Also erstmal muss ich wissen was an dem Radio gemacht wurde. Sind alle Teerkondensatoren getauscht? Sind alle Elkos getauscht? Wurden die Röhren erneuert?

Ist so ein Radio 300 € wert.... das ist eine gute Frage... Ich sag mal wo ich es nun hier stehen habe und es (auch gerade) im Hintergrund spielt würde ich sagen waren 84 € okay. Aber mehr wie 100 € wäre es mir persönlich NICHT wert.

Noch was:

Du meinst bestimmt dieses hier:

http://www.ebay.de/itm/SABA-Meersbu...io_TV_Musik&hash=item5ae24d2b24#ht_9013wt_901

Auch wenn der Verkäufer dabei schreibt das es noch "läuft" MUSS so ein Radio immer restauriert werden! Ansonsten kann es dir jeder Zeit den Geist aufgeben. Zudem es unrestauriert auch NIE richtig läuft.
 
Danke, was erneuert wurde, kann ich leider nicht schreiben, da muss ich wohl mal zum Techniker meines Vertrauens und ihn hineinblicken lassen.
Und ja, genau dieses Gerät meine ich.
Warum läuft ein "unrestauriertes" Radio denn "NIE richtig"?
 
Warum läuft ein "unrestauriertes" Radio denn "NIE richtig"?

Die in jedem Röhrengerät verbauten Teerkondensatoren sind über die Jahre defekt geworden. Das bedeutet das die wichtigsten Bauteile in diesen Geräten defekt sind. Folge: schlechter Klang, schlechter Empfang, nicht korrekt laufende Automatik.

Man darf unrestaurierte Geräte auf KEINEN FALL unrestauriert laufen lassen !!!

Weitere Infos:

http://dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=574

http://dampfradioforum.de/topic,270...nde-gute-und-defekte-c-s-im-roehrenradio.html

PS: Mach mir mal Bilder vom Radio dann kann ich dir da mehr zu sagen. Einfach mal Rückwand abnehmen und Bodenplatte und ein paar Fotos schießen ;) Denk aber dran STECKER RAUS !
 
Wo bekommt man eigentlich die Ersatzteile zur Restauration her? Gibt es die etwa inkl. der Röhren und Teerkondensatoren auch alle bei dem Laden mit dem gelb-blauem "C" ? Im Katalog finde ich da leider nix.
 
Also heutzutage werden keine Teerkondensatoren mehr gebaut. Aus gutem Grund eben weil sie halt nix taugten.... Heutzutage nimmt man handelsübliche Metall- Papier Kondensatoren. Für alte Röhrengeräte braucht man abgesehen von den Röhren garnichts was es heute nicht auch noch gibt.

Ich beziehe meine Ersatzteile häufig aus speziellen Shops wie diesem hier:

http://shop.antikradio-restored.de/
 
Nciht schlecht. Ich wusste gar nicht, dass es spezialisierte Geschäfte für solche Ersatzteile gibt. Erst kürzlich habe ich so einen alten "Knallfrosch" in einem Plattenspieler in Aktion erlebt. Beim Einschalten knallte es ganz laut und dann ging der Plattenspieler im wahrsten Sinne des Wortes in hellem Rauch auf. Da hatte sich der Netzkondensator selbst zerstört....
 
Ja das passiert öfters. Häufig bei den Dual Kompaktgeräten. Ist aber alles kein Ding... neuen rein und es hält 30 Jahre.
 
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