LTE anstatt DAB+, neue schöne Zukunft für die Radiosender?

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Muskelmessen auf dem "Mobile World Congress" in Barcelona. Im Herzen der katalanischen Metropole präsentieren Handyhersteller alle bekannte Handyhersteller der Welt ihre neuen zukunftweisenden Techniken, das Topthema des Jahres sind leistungsstarke Handys mit LTE Mobilfunkstandart. Die neue Möglichkeit der schnellen Datenübertragung per LTE.Technik, erhält jetzt große Auswahl an Smartphones, die eine lange Akkulaufzeit haben und es möglich machen, dass man Internetradio in sehr guter Streamqualität auf seinem Handy an jedem Ort in Deuschland hören kann . Alle vier großen Hersteller haben mindestens ein passendes Gerät in der Startphase der Produktion. Einige sind in den nächsten Wochen schon in den Läden erhältlich. Es fehlen nur noch die passenden Tarife, in Österreich gibt es schon ein Netzanbieter der ein LTE Tarif anbietet ohne Datenbegrenzung, dass ermöglicht theoretisch Radio Livestream per Handy 24 Stunden am Tag, mit zwischenzeitlichen Aufladen des Akkus.

Ich halte es für möglich, dass man LTE-Chips auch in Internetradiogeräte einbaut oder auch das die Hersteller ihre Fahrzeuge mit einer LTE- Einrichtung verkaufen, in dem man nur noch eine Tarif buchen muss und damit auf LTE zugreifen kann. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, wie man LTE einsetzen kann und es eröffnet eine Vielzahl von Möglichkeiten den Hörfunk per LTE zu verbreiten. Die Technik und die Infrastruktur ist schon da und wird sich in kurzer Zeit wohl einer großen Verbreitung erfreuen. Ich schätze das es bald mehr Geräte mit LTE auf dem Markt gibt als mit DAB+.

Laut eines Artikels auf golem.de verfügen über sieben Millionen Haushalte einen LTE-Zugang. Das gab der IT-Branchenverband Bitkom unter Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur und eigene Berechnungen bekannt. Der Mobilfunkstandard der vierten Generation ersetze insbesondere in ländlichen Regionen den Internetanschluss per Festnetz. Internetradio ist damit in beser Qualität immer und überall hörbar.

Wie sieht ihr das, ist es noch sinnvoll viel Geld in die Infrastruktur von DAB+ zu investieren, wenn schon bessere und leistungsstärke Übertragungswege mit besserer Tonqualität vorhanden sind? Was für Möglichkeiten ergeben sich für die Hörfunksender durch diese neue Technik, die man in fast alle Geräte verbauen kann?

Wie teuer wäre es für einen Radiosender, wenn er am Tag 20 000 Hörer pro Stunde hat, die alle auf einen Stream mit hocher Bitrate zugreifen?
 
Interessanter Ansatz. Allerdings sehe ich Folgendes:
  • DAB+ und seine Bedienung erinnert noch eher an das alte, gewohnte UKW als LTE oder Internetradio allgemein. Schon allein die Bedienung wird, v.a. durch die Vielzahl der Sender und den technischen Hintergrund, komplizierter. So bietet sich DAB+ v.a. für ältere Hörer an oder auch jüngere, die keine Lust haben, sich mit Streaming auseinanderzusetzen.
  • Abgesehen von den GEZ-Gebühren, die so oder so zu zahlen sind, ist die Übertragung kostenlos. Für 4G/3G/Streaming braucht man wohl oder übel eine Datenflatrate. Vor allem dann, wenn man ein möglichst hohes Freivolumen bei voller Geschwindigkeit möchte. Ich, zum Beispiel, nutze mobiles Internet -- habe aber bei 100 MB nur noch GPRS-Geschwindigkeit. Für meine Aktivitäten reicht es aus, für Streaming ist es aber lächerlich. Der Erfolg von mobilem Internetradio hängt also auch an den Mobilfunkbetreibern und ihren Tarifen.
 
Tja das sind ja schöne Ideen, aber wer soll denn das Datenvolumen bezahlen?

Für die "Sender" wird das Volumen immer teurere. Die Zeiten fallender Preise im Profibereich sind schon länger vorbei.
Und eine echte Mobilflat.....wer kennt eine?...und zu welchem Preis....egal ob UMTS HDSPA oder LTE?

Ach so da wäre noch was...Musik möchte ich nicht als Krach aus kleinene Kisten hören sonder wie immer in bester HiFi Qualität.......na dann viel Spass
 
Zur Info hierzu dieser Text unserer Schweizer Kollegen:

"Internet im Auto" heisst noch nicht "IP-Radio im Auto"

Bald kommt Internet im Auto an. Zweifel bestehen, ob das ausreicht, um im Auto Radio zu hören. Markus Ruoss berichtet von einer Veranstaltung in Las Vegas.
24.02.2012 - Im Rahmen der diesjährigen CES in Las Vegas (Consumer Electronic Show) fand am 11.Januar 2012 im Las Vegas Hilton eine Vortragsveranstaltung der IMDA (Internet Media Device Alliance) statt. Der VSP ist seit der Gründung Associate Member der IMDA. Das bedeutendste Thema war „Internet Radio to the Car“. Dabei wurde aufgezeigt, dass Internet im Autoradio zwar schon bald Realität sein wird, dies bei Weitem aber noch nicht heisst, dass sich IP-Radio im Auto anstelle anderer Technologien wie UKW, HD-Radio oder DAB+ durchsetzen wird. So sagte zum Beispiel Roger Lanctot, (Strategy Analytics), in seinem Vortrag ”About the realities, trends and challenges of bringing IP Radio to the Automotive World“: „Apps for cars are a nightmare!“; dies hauptsächlich wegen mangelnder Standardisierung. In guten Präsentationen wurden die unterschiedlichen Eigenschaften von Rundfunk- und IP- Verbreitung aufgezeigt und erläutert, was die Voraussetzungen sind, um IP-Radio in den Autos der Zukunft erfolgreich zu machen. Die anwesenden Vertreter der Automobilindustrie haben sich im Allgemeinen sehr positiv bis euphorisch zu „Internet in the Car“ geäussert, aber eher sehr negativ zu IP-Radio im Auto. Allerdings haben die gleichen Vertreter auch deutlich gesagt dass es mit UKW allein keine langfristige Radio Zukunft im Auto geben werde. Eine digitale Rundfunkverbreitung wie HD-Radio oder DAB+ sei ebenso unumgänglich wie der Miteinbezug der interaktiven Möglichkeiten des Internets im Auto. Mehr Infos unter nachstehendem Link. (Markus Ruoss)


http://www.vsp-asrp.ch/index.php
 
Die LTE-Tarife werden auf jeden Fall in nächster Zeit um ein vielfaches günstiger und dadurch auch für viele Konsumenten von mobilen Endgeräten finanzierbar. Die technischen Möglichkeiten die sich durch LTE ergeben sind großartig und auch die Netzbetreiber bieten schon 30GB Pakete pro Monat an, demnächst kommen auch unbegrenzte Flatrates auf den Markt.

Das größte Problem sehe ich in der finanzierung des Audiostreams durch die Radiosenderbetreiber. Nehmen wir mal folgendes Beispiel für eine Rechnung.

Idobi Radio aus den USA sendet grade im mp3 Format mit einer Bitrate von 128 kbs und hat jetzt grade 10 016 Hörer, die den Stream nutzen. (Quelle: Schoutcast um 16:30 unserer Zeit)

Gehen wir mal davon aus, dass durch den Fortschritt der Technik und der Verbreitung von passenden Flatrates, der Sender in naher Zukunft 100 000 Zugriffe die Stunde haben könnte.
Wäre dies technisch und finaziell möglich?
 
Die Frage sollte nicht lauten ob LTE statt DAB, sondern LTE trotz DAB. Internetradio sollte immer nur ergänzend zum Tragen kommen, denn ansonsten wäre die Grundversorgung in Gefahr. Was die Akzeptanz betrifft spricht vieles gegen Internetradio im Generellen:
- komplizierte Handhabung durch ständiges Mitschleppen von SIM Karten oder höheren Kosten durch zusätzliche Freischaltung eines meiner Internetgeräte.
- Unübersichtlichkeit durch zu große Auswahl
- abhängigkeit vom Mobilfunkbetreiber
- kompliziertere Gerätebedienung
Sollte dies der hauptsächliche Übertragungsweg werden, wird unausweichlich durch zu viel Konkurrenz eine viel stärkere Verflachung der Angebote einseten bei gleichzeitigem massivem Sendersterben.
Im Übrigen finde ich es ohnehin Paradox, dass manche Großverleger DAB+ wegen gefürchteter Konkurrenz immens schlecht reden, gleichzeitig aber das Internet lobpreisen, obwohl sie hier noch mehr Konkurrenz erwartet
 
Ob sich DAB+ durchsetzt, weiß ich nicht. LTE wird es jedoch ganz sicher tun.

Kurzwellenfreak schrieb:
Für die "Sender" wird das Volumen immer teurer. Die Zeiten fallender Preise im Profibereich sind schon länger vorbei.
Wenn ich bspw. an solche Angebote denke: http://www.limehost.ro//servere/dedicated-models.html oder http://ceuservers.net/services/dedicated da bekommt man schon einen Gigabit-Uplink (natürlich shared) für gut 100€.
Mit einem steigenden Datenaufkommen wird auch der Netzausbau stetig voranschreiten, womit in Zukunft die Trafficpreise weiter sinken werden.

Für neue und für kleine Veranstalter stellt der Verbreitungsweg "Internet" dann ein Problem dar, wenn man ein qualitativ anspruchsvolles Programm machen möchte: Gerade die Webcasting-Angebote aus Deutschland, die im Shoutcast-Verzeichnis gelistet sind, stellen vielfach eine Zumustung dar: Sowohl die Musikauswahl, als auch der Moderationsstil, sind bei den meisten Webradios einfach nur unterirdisch.
Beim Webradio sind die Probleme im Vergleich zu UKW und DAB+ quasi entgegengesetzt: Während bei den klassischen Verbreitungswegen außer den Platzhirschen niemand senden darf, ist es im Internet genau umgekehrt.
Wie soll sich nun aber ein ambitioniertes Programm Gehör verschaffen, wenn es von lauter Müll umgeben wird? - Genau an dieser Stelle sehe ich eines der größten Probleme beim Internetradio.
Wer so wie die Veranstalter von RauteMusik FM oder TechnoBase FM vor einigen Jahren die Zeichen der Zeit erkannt hatte, ist nun in der Lage, als Webcaster genügend Geld für anspruchsvoll produzierte Inhalte zu erwirtschaften. Newcomer dagegen haben in Webradiobereich kaum noch eine Chance, in ausreichender Zahl Hörer zu finden.

Wer sich für spezielle Musikrichtungen interessiert und auf die Moderation keinen großen Wert legt, wird im Shoutcast- und Icecast-Verzeichnis ganz sicher fündig werden.
Inwieweit dagegen reine Musikstreams überhaupt nach als Radio oder gar als Rundfunk angesehen werden können, lasse ich jetzt mal außen vor.

KabelWeb schrieb:
Was die Akzeptanz betrifft spricht vieles gegen Internetradio im Generellen:
- komplizierte Handhabung durch ständiges Mitschleppen von SIM Karten oder höheren Kosten durch zusätzliche Freischaltung eines meiner Internetgeräte.
- Unübersichtlichkeit durch zu große Auswahl
- kompliziertere Gerätebedienung
So schlimm ist es nun auch nicht, eine in ein Handy integrierte SIM-Karte mit sich rumzutragen (die wiegt eh nur ein paar Gramm. :D).
Die anderen genannten Probleme lassen sich durch eine entsprechende Software beheben.

KabelWeb schrieb:
- abhängigkeit vom Mobilfunkbetreiber
Solche Abhängigkeiten existieren auch bei DAB+: Wer außer der MEDIA BROADCAST und den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten betreibt sonst noch DAB-Multiplexe in Deutschland?

KabelWeb schrieb:
Sollte dies der hauptsächliche Übertragungsweg werden, wird unausweichlich durch zu viel Konkurrenz eine viel stärkere Verflachung der Angebote einseten bei gleichzeitigem massivem Sendersterben.
Eher umgekehrt: Da die bereits etablierten Programme überleben wollen, werden diese sich qualitativ verbessern müssen. Konkurrenz wirkt sich im Allgemeinen vorteilhaft auf die Qualität eines Produktes aus.

KabelWeb schrieb:
Im Übrigen finde ich es ohnehin Paradox, dass manche Großverleger DAB+ wegen gefürchteter Konkurrenz immens schlecht reden, gleichzeitig aber das Internet lobpreisen, obwohl sie hier noch mehr Konkurrenz erwartet
Ob sich bei den Verlegern wohl die Einsicht durchgesetzt hat, dass sich ein Übertragungsweg nur dann durchsetzen wird, wenn die entsprechende Technik in Smartphones implementiert ist?
Kannst Du mir ein einziges Handymodell nennen, mit dem sich via DAB+ verbreitete Programme empfangen lassen?

Im Übrigen finde ich es bezeichnend, dass es noch immer kein einziges DAB+-taugliches Radio in einem der größten deutschen Verbrauchermärkte, bei Kaufland, gibt (obwohl die nicht wenige Radios im Angebot haben).
 
Während die App - unter anderem beinhaltet sie personalisierbares Internetradio, Navigation sowie Aktionen in sozialen Netzwerken - kostenlos ist, verlangt Mercedes für das Drive-Kit-Plus einen Aufpreis. Der wird nach Auskunft aus Stuttgart "einige hundert Euro" betragen. Dazu addieren muss man noch den Preis für das CD-Radio Audio 20, denn erst damit erhält die A-Klasse auch ein brauchbares Display. Fürs bisherige Modell kostete das Gerät rund 900 Euro extra - billiger wird es bei der neuen A-Klasse sicher nicht.

Es geht für Mercedes nicht nur um ein neues Gimmick für die Generation Facebook, sondern auch um Imagepflege - speziell bei der A-Klasse. Das bislang in Sandwich-Bauweise gefertigte Auto mit der daraus resultierenden höheren Sitzposition entwickelte sich zum Bestseller unter älteren Autofahrern. Der neue Wagen dagegen ist klassisch flach konstruiert und deutlich sportlicher designt. Die iPhone-Integration ist als zusätzliche Maßnahme zu verstehen, um das Rentner-Image der A-Klasse abzustreifen und das Auto jünger und moderner zu positionieren. Quelle Spiegel.de

Die Autohersteller sind kaum bereit DAB+ fähige Geräte anzubieten aber scheuen sich nicht viele finanzielle Mittel in die Hand zu nehmen um das LTE und andere Technik ins Autosystem zu integrieren. Es wird bald die Möglichkeit geben per App aus einer Auswahl von tausenden Sender, bequem auf dem Bildschirm in der Mittelkonsole, zu wählen. Man kann dann eine Senderliste abspeichern, wie es bei UKW-Radio auch heute üblich ist, und aus den gespeicherten Sender einen Auswählen auf welchen man grade Lust hat. Ich höre die meiste Zeit Radio im Auto, weil ich oft im Außendienst tätig bin und viel Zeit im Fahrzeug verbringe. Daher würde mich so ein System wie von Mercedes angeboten sehr ansprechen und auch reizen dies auch zu nutzen.
 
Genau das meine ich. Sollte sich LTE gegenüber allen anderen Verbreitungswegen durchsetzen, gehört das klassische Radio bald der Vergangenheit an. Internet- oder Webradio ist eine tolle Spielwiese. In der Bundesliga sollten aber andere spielen.
 
Jungs und Mädls, wenn ihr so scharf darauf seid, dann probiert es aus und guckt Euch an, ob es funktioniert.

Leider werden hier in "schöner" Regelmäßigkeit von den gefühlt immer selben Autoren ähnliche Themen diskutiert und Standpunkte vertreten. Das ganze ist zum Teil so planbar wie die Rotation einer der viel kritisierten Musikabspielstationen.

Bei all der Wut, die einige auf die terrestische Senderauswahl haben, ob sie nun Fanatiker, Technikfreaks ("einfach weil's geht") oder Neider sind: Ihr messt der Sache vermutlich eine viel zu große Bedeutung zu, die die Masse mit Sicherheit nicht hat. Da hilft das ewige Wiederholen von Thesen und Parolen, das Ziehen von Rückschlüssen aus Halbwissen und der Aufbau sich selbst erfüllender Prophezeiungen nur auch nicht weiter ;)
 
muted schrieb:
Da hilft das ewige Wiederholen von Thesen und Parolen, das Ziehen von Rückschlüssen aus Halbwissen und der Aufbau sich selbst erfüllender Prophezeiungen nur auch nicht weiter ;)
Stimmt. Deshalb orientiere ich mich lieber an Fakten, wie dem Webradiomonitor der BLM:
BLM schrieb:
3100 Webradiosender in Deutschland - Popularität von Webradio steigt durch mobile Nutzung und Social Media
[...]
Die Abrufzahlen steigen vor allem durch die zunehmende mobile Nutzung per Handy und Smartphone, durch immer mehr Zugriffe über soziale Netzwerke sowie durch Webradio-Aggregatoren.
[...]
Quelle: http://www.blm.de/de/pub/aktuelles/...ress=press.DisplayDetail&pressrelease_ID=1646
 
Die von Internetradiofan verlinkte Mitteilung sagt zwar viel über angebliche Steigerungen etc. aus. Nur (und das wissen selbst die Erstsemester in Statistik) sagt dies überhaupt nichts aus, da eine Vergleichseinheit fehlt. Z.B. Durchschnittliche Minuten pro Hörer, wieviel davon entfällt (nicht von der Anzahl der Programme sondern von der Hördauer) auf die bekannten UKW-Sender und ihre dort benannten Submarken?

Schön ist auch die Ansage:
Der Anteil der mobilen Nutzung an der Gesamtnutzung von Webradio liegt derzeit bei durchschnittlich 12 Prozent, einige wenige Anbieter verzeichnen sogar schon einen Anteil von 50 Prozent.
Das kann also "alles und nichts" sein.
 
Tja das sind ja schöne Ideen, aber wer soll denn das Datenvolumen bezahlen?

Für die "Sender" wird das Volumen immer teurere. Die Zeiten fallender Preise im Profibereich sind schon länger vorbei.
Und eine echte Mobilflat.....wer kennt eine?...und zu welchem Preis....egal ob UMTS HDSPA oder LTE?

Déjà-vu - das Thema haben wir doch schon mal in aller Ausführlichkeit im Nachbarthread besprochen.

In Österreich ist die echte Mobilflat jedenfalls längst Realität.
 
Die Frage sollte nicht lauten ob LTE statt DAB, sondern LTE trotz DAB. Internetradio sollte immer nur ergänzend zum Tragen kommen, denn ansonsten wäre die Grundversorgung in Gefahr. Was die Akzeptanz betrifft spricht vieles gegen Internetradio im Generellen:
- komplizierte Handhabung durch ständiges Mitschleppen von SIM Karten oder höheren Kosten durch zusätzliche Freischaltung eines meiner Internetgeräte.
- Unübersichtlichkeit durch zu große Auswahl
- abhängigkeit vom Mobilfunkbetreiber
- kompliziertere Gerätebedienung

Das sehe ich ganz genauso. Alleine schon wegen der Versorgungssicherheit sollte man nicht ausschließlich auf das Internet setzen. Man darf nicht vergessen, dass wir in einer verrückten Welt voller Atomwaffen leben und niemand weiß, wie die politische Lage in 10/20/.../50 Jahren ist. Wenn im absoluten Katastrophenfall (der hoffentlich nie eintreten möge) das Internet ausfällt, brauchen wir unbedingt eine zuverlässige Rückfallebene, um nicht völlig von aktueller Nachrichtenversorgung abgeschnitten zu sein. UKW/MW/LW/KW stellen das bisher sehr zuverlässig sicher, mit einem einfachen Weltempfänger für wenige Euro kann man damit selbst noch Stationen aus fernen Ländern empfangen.
 
Die ganze Sache hat nur einen entscheidenden Haken, und den vergessen viele hier: Sollte sich tatsächlich ein funktionsfähiges und flächendeckendes Unicast-System etablieren, wird das genau so lange gehen, wie die Mobilfunkbetreiber nicht aufgrund der hohen Netzlast dazu gezwungen wären, zusätzliche Kapazitäten zu installieren. Der Preis für den Kunden soll "natürlich" stabil bleiben. Kommt mir jetzt nicht mit "der Wettbewerb wird das regeln". Der Wettbewerb wird genau das nicht tun, wenn man bedenkt, wer hier die Macht hat und dass die Anzahl der Mobilfunkbetreiber in Deutschland nichtmal eine Hand voll ist ;)
 
Dagobert Duck schrieb:
Man darf nicht vergessen, dass wir in einer verrückten Welt voller Atomwaffen leben und niemand weiß, wie die politische Lage in 10/20/.../50 Jahren ist. Wenn im absoluten Katastrophenfall (der hoffentlich nie eintreten möge) das Internet ausfällt, brauchen wir unbedingt eine zuverlässige Rückfallebene, um nicht völlig von aktueller Nachrichtenversorgung abgeschnitten zu sein.UKW/MW/LW/KW stellen das bisher sehr zuverlässig sicher, mit einem einfachen Weltempfänger für wenige Euro kann man damit selbst noch Stationen aus fernen Ländern empfangen.
Für den Fall eines nuklearen Angriffs bräuchte man schon ein Röhrenradio; Geräte mit Halbleiterelektronik würden da versagen. ;)

Interessant, welche Argumente zugunsten des terrestrischen Rundfunks angeführt werden.
 
Sollte sich tatsächlich ein funktionsfähiges und flächendeckendes Unicast-System etablieren, wird das genau so lange gehen, wie die Mobilfunkbetreiber nicht aufgrund der hohen Netzlast dazu gezwungen wären, zusätzliche Kapazitäten zu installieren.

Wenn wir vom hochauflösenden Fernsehen sprächen könnte ich deine Bedenken ja noch verstehen. Aber bei 25 kb/s ?? Wenn Kiddies mit Volldampf eine Wagenladung DVDs laden oder Filme streamen verbrauchen sie über Stunden mindestens 1800 kb/s je Anschluss, das entspricht dem Datenaufkommen von 80 gleichzeitigen Audiostreams mit einer Datenrate von 192 kbit/sec, was die meisten für CD-nah halten.
 
Wenn wir vom hochauflösenden Fernsehen sprächen könnte ich deine Bedenken ja noch verstehen. Aber bei 25 kb/s ?? Wenn Kiddies mit Volldampf eine Wagenladung DVDs laden oder Filme streamen verbrauchen sie über Stunden mindestens 1800 kb/s je Anschluss, das entspricht dem Datenaufkommen von 80 gleichzeitigen Audiostreams mit einer Datenrate von 192 kbit/sec, was die meisten für CD-nah halten.

Es ist zwar müßig, aber mal in den Reichweiten-Dimensionen von UKW-Sendern gesprochen, sind 80 gleichzeitige Datenstreams nicht besonders viel, um nicht zu sagen gar nichts. Denke also einfach mal weiter, denn es soll hier ja (dem Vernehmen nach) um "richtiges" mobiles Webradio gehen und nicht nur um den kleinen Maßstab, oder?
 
@Dagobert Duck:
Alle elektrischen oder elektronischen Geräte und Anlagen mit langen Leitungen oder Antennen und empfindlichen Bauteilen wie Halbleitern und Kondensatoren werden durch den EMP geschädigt. Dazu gehören unter anderem die Stromversorgung (Freileitungsnetz), Telefonnetze, Haushaltsgeräte, Radio- und Fernsehsender. Nur Funkgeräte mit sehr kurzen Antennen werden weniger beeinflusst.
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffenexplosion

Ebenso: http://forum.odoo.tv/topic/2450-survival-nach-atomangriff/page__view__findpost__p__49565

muted schrieb:
denn es soll hier ja (dem Vernehmen nach) um "richtiges" mobiles Webradio gehen
Bis dahin ist es natürlich noch ein weiter Weg.
Jede große Entwicklung beginnt mit unscheinbaren Anfängen. ;)
 
Das wird es umgemünzt aufs Internet nicht mehr geben, das Zeitalter der Frontalberieselung geht demnächst zu Ende. Statt dessen werden die Inhalte in individualisierte Musikstreams eingestreut, seien es Nachrichten, Werbespots, anmoderierte Berichte oder Rubriken jedweder Couleur. Alles liegt abrufbereit auf dem Server und wird von der Automatisierungssoftware ganz nach Maßgabe des Hörers eingewoben. Die webbasierten Radiobetreiber der Zukunft haben eine mehre Millionen Titel umfassende Musikdatenbank und einen Pool mit aktuellen Beiträgen, die nach bestimmten Kriterien aufeinander abgeglichen werden. Daneben sollte es auch redaktionell betreute, handverlesene Musikkanäle geben, die vom Nutzer nach den bekannten Usancen modifiziert oder erweitert werden können.

Durchmoderierte Sendungen mit "Personalities" kann man problemlos als Stream anbieten, in den USA werden syndizierte Chart- und Musikshows mit prominenten Hosts schon seit Jahrzehnten von hunderten Affiliate-Stationen zu unterschiedlichen Zeiten über den Äther geschickt. im terrestrischen Bereich wird es weiterhin fest moderierte Tagesabläufe geben, aber auch hier werden aus Kostengründen vermehrt automatisierte Streams anzutreffen sein. Wenn man wollte, könnte man schon heute ein attraktives wie kostensparendes Multichannel-Digitalbouquet auf die Beine stellen und so für eine neue Aufbruchstimmung sorgen. Journalistische Inhalte könnten von den Anbietern gemeinsam produziert und beliebig oft recycelt werden. Während geschmacksspezifische Stationen im DAB-Band eine nie gekannte Radiobegeisterung entfachen würden, könnten dieselben Anbieter im Internet aufs oben präzisierte Modell setzen. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe, setzt auf ein zukunftssicheres Ertragskonzept und erschließt wie von selbst neue Einnahmequellen und Gestaltungsspielräume.

Ob die Zeitungsverleger und Radiogesellschafter zu dieser Einsicht fähig sind bleibt abzuwarten.
 
Bestimmt ist LTE die nähere Zukunft für die Radiofreaks hier.

Bei den Normalverbrauchern bin ich skeptisch: Tchibo z.B. bietet in den wechselnden Themenwelten immer noch Radios oder Geräte mit Radioteil nur mit FM. Bei einem Discounter war letztens noch Küchenunterbauradios mit MW (was kann man damit wohl empfangen?) im Angebot. Das Interesse der Normalverbraucher an neuen Hörfunk-Verbreitungswegen und auch an neuen Sendern und Angeboten scheint gering zu sein. Das bestätigt eine Pressemeldung die man im anderen Hörfunk-Forum lesen kann.

Es wäre auch interessant, was "die Leute" denn tatsächlich über den Verbreitungsweg Internet hören: Vermutlich die örtlich dominierenden Sender die auch über UKW schon laufen.

Nebenbei:
Hat jemand Erfahrung mit diesem Gerät

http://www.gira.de/produkte/unterputz-radio.html ?

Die Werbung dafür lief häufiger während der Gottschalk-Show. Wie ist denn das mit einem Antenneneingang?
 
Laut der Studie nahm die generelle Webradionutzung über die letzten zwei Jahre um 27 Prozent zu. So gaben 30,5 Prozent der Befragten ab 14 Jahren an, schon einmal über das Internet Radio gehört zu haben. 2009 waren es noch 24,1 Prozent.

Größter Wachstumstreiber spielte hierbei die mobile Verbreitung von Webradios: Nutzten 2009 nur 0,5 Prozent aller Deutschen ab 14 Jahren ihr Handy, um regelmäßig Webradio zu hören, so waren es in der aktuellen Erhebung schon 2,9 Prozent. Damit überholte die mobile Nutzung in ihrer Relevanz erstmals die Nutzung von IP-Radiogeräten, die von 2,8 Prozent der Befragten regelmäßig zum Webradiohören genutzt werden. Wichtigster Übertragungsweg bleibt aber weiterhin die Nutzung über den PC oder das Notebook: Hierüber geben 16,7 Prozent aller Deutschen an, Webradio zu hören. Quelle:audimark.de

Vor einiger Zeit habe ich Leute die davon überzeugt waren, dass man mit Internetradio Geld verdienen kann ausgelacht und dies für eine Illusion gehalten, aber das was in den letzten vier Jahren passiert ist, hat mich eines besseren Belehrt. Wir werden in den nächsten 10 Jahren riesige Veränderungen in der Mediennutzung erleben, dass Sich kaum einer Vorstellen konnte oder es für möglich gehalten hat.

Wer hat sich vor 10 Jahren vorstellen können, dass es irgendwann eine technische Möglichkeit ergeben solltet, mit der man 40 000 verschiedene Radiosender auf seinem Handy in bester Qualität ohne Störungen hören kann. Würde das damals jemand behaubten, würde man ihn für Verrückt erklären. Heute ist es mit dem http://www.androidpit.de/de/android/tests/test/392555/TuneIn-Radio-Musik-bis-zum-Abwinken mit fast jedem Android Handy möglich. Mercedes wird demnächst Fahrzeuge auf dem Markt bringen, die das Smartphone vollständig in das Audiosystem Integrieren werden. In der nächsten Generation des A-Klasse Fahrzeuges sollen sogar LTE-Chips verbaut werden, falls man es sich als Extra zusätzlich bestellt.

Wenn Sich ein Medienunternehmer wie Frank Otto in einer der größten Internetradiosender einkauft, dann tut er das nicht ohne Grund sondern nur deswegen, weil er die Möglichkeit sieht, damit gutes Geld zu verdienen. Ich denke nicht, dass er sich einen Internetradiosender kauft nur weil er grade nicht weiß, was er mit seinem Geld tun soll. Er ist ein kluger Geschäftsmann und investiert sein Geld in ein Zukunftsprojekt das in absehbarer Zeit in eine Goldgrube für Ihn entwickeln könnte.
 
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