Sprechausbildung - Hilfe?

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Emma Schmidt

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Guten Tag an die Radiofonen,

auf der Suche nach Stimm/Rhetorik - Kurs ist mir dabei die Sprecher Akademie aus Österreich aufgefallen, die auch in BRD mehrwöchige Kurse anbieten. Ich muss dringend meine Stimme torpedieren für Radiobeiträge, und wolle mal hier fragen, ob jemand da schon Erfahrungen mit der österreichischen Akademie hat?!

Scheinbar gibt es sonst in NRW nichts vernünftiges an Kursen.

Ideen? Danke an alle

E. S.
 
Hi Lennert,

danke für die Links. Diese Seminare sind mir natürlich ebenfalls bekannt, wobei ich mich frage, ob ein 2 tägiger Kurs eher zum Schnuppern dient, als das es wirklich etwas bringt. Der andere Kurs von der Sprecher Akademie dauert mehrere Wochen, bin mir aber nicht sicher, ob das tatsächlich effektiver ist.

Gruss,
E.S.
 
Hallo Emma,

klar ist ein mehrwöchiger Kurs effektiver. Wenn Du so viel Zeit (und Geld) auf einmal hast, dann los. Ansonsten kann ich Dir empfehlen ein Kurzseminar zu machen und Dir lieber eine Sprechtrainerin vor Ort zu suchen, die Du 2 x pro Woche besuchst und mit der Du regelmäßig üben kannst. Außerdem kannst Du dann gleich Deine Beiträge vorspielen und horchen was sich verändert hat.
Sprechtrainer/ Logopäden/ Schaupieltrainer findest Du in fast jeder Stadt. Wenn Su (krankhafte) Stimmprobleme hast, dann zahlt Dir die Krankenkasse auch den Besuch eines Logopäden. Bei einem HNO kannst Du Dir ein Rezept holen.
 
Hey danke. Diese Kurzseminare für 1-2 Tage sind ja in der Regel viel teurer, als zum Beispiel dieser Kurs von der österreichischen Akademie. Die Kurzseminare dienen wirklich nur Profis oder eben nur zum Einstieg in die Materie. Ich bin weder Profi noch Einsteigerin, deshalb denke ich nicht, das sich die 400 Euro für 2 Tage lohnen. Eine Sprechtrainerin hier vor Ort möchte ich sowieso aussuchen, dachte allerdings es parallel mit dem Kurs zu machen. Die Frage ist eben nur, ob diese Akademie gut ist.

Wundert mich nur, das hier keiner davon gehört hat. Ich dachte hier sind Radioleute unterwegs. :p
 
200€/Tag sind leider ein realistischer Wert, wir sprechen ja hier von a) absoluten Profis, die auch in kurzer Zeit (zumindest bei mir bisher immer) sehr spürbaren Erfolg gebracht haben. Und b) sind es meist Freiberufler, die auch von etwas leben müssen. Vielleicht kommt ja auch der Bildungsgutschein NRW für dich in Frage...

Dass ein längerer Kurs sinnvoller ist, wage ich zu bezweifeln. Er sollte ja im Idealfall nur Anstoß bieten für neue Techniken, die man dann sowieso im Alltag ausprobieren und verinnerlichen muss. Diagnose, Tipps und erste Übungen brauchen aber selten mehr als einige Stunden. Jedenfalls wenn Trainer und Trainierter einigermaßen fit sind in ihrem Fach.

Ich persönlich halte sehr viel von Joachim Aich (http://www.der-sprechtrainer.de) und Reinhard Pede (http://www.r-pe.de). Beide haben mich in kurzer Zeit spürbar vorangebracht.

P.S.: Habe mir gerade mal die Seite dieser "Sprecher Akademie" angeschaut. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Leute, die Kurse wie "Radiosprecher werden" oder "TV-Moderator werden" anbieten, nur Geld mit unhaltbaren Versprechungen oder Hoffnungen verdienen wollen. Das sind eben alles Berufe, die kein noch so langes Seminar lehren kann. Sprecherziehung ist auch nur Feinschliff für tägliche harte Arbeit im Job... es sei denn, man möchte einen Vorlesewettbewerb gewinnen oder die Epistel am Sonntag ein bisschen schöner betonen. (Beim Besuch einer durchschnittlichen deutschen Kirche eröffnet sich einem eine riesige Marktlücke ;).)

Aus den FAQs:
"Außerdem: Den Lehrberuf Sprecher gibt es nicht. Für eine Sprecherausbildung, kommen Radio / TV Stationen und Tonstudios nicht auf, sie wird vorausgesetzt".

Was für ein Quatsch. Ich habe Sprecherziehung bisher nie selbst bezahlt, es hat immer ein Arbeitgeber bezahlt. Unter anderem daran erkennt man ja, ob ein Sender wirklich eine langfristige Perspektive bieten will.
 
Sprecherziehung ist mehr als ein Feinschliff, wenn man am Anfang steht. So lese ich das jedenfalls bei Emma heraus. Und in ein paar Stunden (nach 1, 2 Tagen) ist man noch lange nicht fit.
Betonung, Atmung, Pausen, freies Sprechen - nicht abgelesenes Sprechen lernt man nicht in 2, 3 h.
Es kommt auf regelmäßige Übungen an und auf ein länger angelegtes Training, wenn man noch kein Profi ist.
Klar kostet der Trainer auch Geld, er hat ja auch mehrere Jahre Sprechwissenschaften studiert.
 
Ihr beide habt Recht.

Lennert, du schreibt das du den Sinn eines längeren Kurses bezweifelst, da es nur Anstoß bietet für neue Techniken. Welchen Anstoß gibt mir im Vergleich ein Tagesseminar? Preislich sind die beiden Kurse gleich. Kommt es nicht auf das gleiche raus? Bei dem längeren hätte ich noch die Möglichkeit zuhause oder dann bei den Beiträgen etwas zu praktizieren, und zu erfahren in welche Richtung ich das ganze erweitern möchte.

Dementsprechend plane ich dann bei einem Trainer fündig zu werden. Ich denke, es macht schon einen Sinn zu wissen, was man stimmlich erstmal möchte, und wo die Ecken und Kanten sind.

Ist es eigentlich nicht wurscht, ob Schauspieler oder Sprecherzieher? Habe Kontakt zum Schauspieler, der bei uns auch für Features einspringt, und ich dann auch mal für meine Stücke buchen lasse. Die Stimme hat es mir einfach angetan ;). wobei er sagte, mit dem Coachen habe er noch keine Erfahrung!

Im Übrigen, was die Sprachakademie anbelangt bin ich mir nicht sicher, ob da die Coches was taugen. Sollte ich es mal vielleicht ausprobieren...ihr merkt schon, ich möchte das richtig angehen!!

Danke für die Ideen.

LG
 
Aus den FAQs:
"Außerdem: Den Lehrberuf Sprecher gibt es nicht. Für eine Sprecherausbildung, kommen Radio / TV Stationen und Tonstudios nicht auf, sie wird vorausgesetzt".

Peinlich, peinlich. Wer so spricht, wie dort die Kommata falsch gesetzt und Substantivkomposita getrennt geschrieben sind, der sagt schon mehr über sich aus, als ihm lieb sein kann.
 
Mannoman
@Webradioo

Hast du auch einmal etwas Produktives zu sagen oder bist du nur hier um alles und jeden herunter-zu-putzen? Schau dir bitte selbst einmal deine letzten Beiträge an, nur schlechtmacherei und rumpöbelei!

Sorry, musste mal raus

Kann ja sein, dass du voll die Ahnung hast, aber dann zeig es auch und mecker nicht nur an allem und jedem rum.
 
Wenn du mal genau hinschaust, wirst du u.U. feststellen, dass ich nicht Lennart, sondern den Autor des von ihm Zitierten kritisiere. Wenn es dir egal ist, dass eine Sprecherakademie sich in solch schlechtem, mangelhaftem Deutsch präsentiert, dann ist das deine Sache – du brauchst dich hier aber deswegen nicht als gequälter Leser zu inszenieren, der sich hier mal Luft machen muss, weil er sonst an seinem Leid zerbricht.
 
Die Stimme hat es mir einfach angetan ;). wobei er sagte, mit dem Coachen habe er noch keine Erfahrung!

Stimme hin - Stimme her. Es gibt immer mindestens einen Grund, warum ausgerechnet eine bestimmte Stimme einen Menschen ganz besonders anspricht. Normalerweise ist das etwas ganz Unbewusstes. Manchmal sitzt es sogar so "tief" (also unten, im wahrsten Sinn des Wortes), dass man es lieber nicht ausspricht.
Nun ist die Faszination an dem Phänomen grundsätzlich verständlich und es ist auch nicht falsch, sich an großen Vorbildern und deren Leistungen zu orientieren. Letzlich wird aber die Erkenntnis bleiben bzw. wäre es gut, wenn die sich beizeiten einstellt, dass man nie wie sie sein wird, erst recht dann, wenn eine Geschlechterdifferenz besteht.
Wenn der Kollege keine Erfahrung mit Coaching hat, halte ich das sogar für einen Vorteil, wenn er sonst bereit wäre, dir in Sachen Stimme und Sprechen unter die Arme zu greifen. Wer das mit Hingabe tut, ist mit Sicherheit ein besserer Ausbilder, als einer, der gewerbsmäßig die Verbildung anderer nach festen Mustern sowie mit Gehirnwäsche betreibt und sich dann "Coach" nennt. Insofern kann man sich irgendwelche Massenlehrgänge für ein Schweinegeld bei Akademie XY sicher sparen, denn da bleibt ein Individuum wohl eher außen vor.

Und damit zur nächsten Frage:
Ist es eigentlich nicht wurscht, ob Schauspieler oder Sprecherzieher?
Ja und nein. Um die Verwirrung weiter zu treiben: Selbst einen Gesangslehrer muss man nicht ausklammern, auch wenn man weniger singen wollte. Die Frage ist bei allem nur, wie sie vorgehen.
Der Neuling, der eigentlich noch nicht mal weiß, was er mit seiner Stimme wirklich anfangen will, wird wohl am ehesten gut damit bedient sein, sich zunächst seines ganz natürlichen Profils bewusst zu werden und dieses nicht nur wahrzunehmen, sondern auch das Handwerkszeug zu bekommen, es zu verfeinern, zu stabilisieren und gezielt einsetzen zu können. Im Zuge dessen zeichnet sich dann schon fast automatisch ab, in welche Richtung es danach gehen kann. Denn: Für Radio, Schauspiel, Synchron oder Reklame muss man schon eine ernsthafte Veranlagung und somit das entsprechende Blut in den Adern haben. Fließt das nicht, tut man sich und seinem Geldbeutel keinen Gefallen, irgendeinem Ideal nachzurennen und sich entsprechend verbiegen zu lassen.

Da wird gleich einer mit dem Argument kommen: "Ein guter Sprecher kann ALLES!" Ja, irgendwie vielleicht, aber selten authentisch. Echt und glaubwürdig ist man eben nur, wenn man auf der Welle reitet, die in einem schwingt und unsere Sprache ist Bestandteil unseres natürlichen Erscheinungsbildes, also extrem individuell.

Insofern ist es also tatsächlich nicht primär wichtig, zu wem du gehst, sondern was er von dem Fach versteht, wie er die Arbeit entsprechend angeht und dass du im absoluten Mittelpunkt stehst.
 
Wenn du mal genau hinschaust, wirst du u.U. feststellen, dass ich nicht Lennart, sondern den Autor des von ihm Zitierten kritisiere. Wenn es dir egal ist, dass eine Sprecherakademie sich in solch schlechtem, mangelhaftem Deutsch präsentiert, dann ist das deine Sache – du brauchst dich hier aber deswegen nicht als gequälter Leser zu inszenieren, der sich hier mal Luft machen muss, weil er sonst an seinem Leid zerbricht.

Ich entschuldige mich hiermit und nehme alles zurück ... bin wohl heute Morgen mit dem falschen Fuss aufgestanden.

PS. Natürlich zerbreche ich an meinem Leid:cry:
 
Liebe Emma, jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben als Berufssprecher und Sprecherzieher.
Sei Dir erst einmal im Klaren, welche Textsorte Du in Deiner beruflichen Laufbahn am ehesten bedienen willst . "Radiobeiträge" - das kann alles sein: Features, Korrespondentenberichte, Pressestimmen, Nachrichten, Texte für die verschiedensten Redaktionen in unterschiedlichsten Anmutungen (von der Operneinführung bis zur Zeitansage). Wo siehst Du Deine Schwerpunkte?
Wenn Du das für Dich geklärt hast, kannst Du entscheiden, ob Du eher einen Funkprofi ansprichst, der Dich weiter ausbildet, einen freien Sprechtrainer (viele haben keine Radioerfahrung!) oder einen Schauspieler (auch hier fehlt oft der Live-Bezug).

Oben sind von Lennart Namen genannt worden von Kollegen, die ebenfalls seit vielen Jahren am Mikrofon sitzen und die ganz genau wissen, was gefordert wird. Denn Du willst ja "ankommen" und nicht, dass man hinter Deinem Rücken über Deine Fähigkeiten grinst (was viele, wenn sie's erfuhren, traumatisierte). Ich picke - willkürlich - den Namen "Pede" heraus und empfehle Dir, Dich über seine Website an ihn zu wenden. Er spricht seit vielen Jahren im Deutschlandfunk und hat schon so manchen Jung-Sprecher und manche Jung-Sprecherin auf den richtigen Weg gebracht.
Auch Joachim Aich - soweit ich weiß, ebenfalls Deutschlandfunksprecher - ist gewiss ein adäquater Ansprechpartner. Ich kenne beide Kollegen nicht persönlich, habe also "keine Aktien drin". Aber der Empfehlung von Lennart kann ich mich nur anschließen. Sprecher"akademien" und ihren Output sehe und höre ich kritisch.
 
Einen guten Tag,

kennt jemand von Euch Sprechtrainer oder Seminare in Niedersachsen? Die ARD.ZDF medienakademie ist mir bekannt. Und sonst?

Danke für die Hilfe
 
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