MD421 in günstig?

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Schwobaseggl

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Liebe Radioaktiven,

kürzlich durfte ich mich mit einem MD421 am Marantz-Recorder herumtreiben. Das könnt Ihr Euch ja vorstellen, die Anfänger machen immer die Umfrage. Das MD421 kannte ich schon als Musiker, ich setze es ab und zu gerne live und beim Recording vor aller Arten von Intrumenten ein. Zurück am Pult war ich sehr erstaunt, wie gut sich das Ding macht, wenn man es auf der Straße Leuten unter die Nase hält.

Allein, es ist zu teuer, um mir selbst eins zu kaufen. Das Teil hat außerdem Kultstatus, sicherlich einer der Gründe, warum es teuer ist. Was gibt es für günstigere Alternativen? Am besten dynamische Mics, aber auch Kondensator-Mics wären denkbar. Nach Möglichkeit dann aber solche, die auch ohne Phantomspeisung laufen. Mein derzeitiger eigener Recorder ist nur ein M-Audio MicrotrackII und der hat ein maßgebliches Akkuproblem, wenn man Phantomspeisung braucht.

Danke schon mal für Euren Input.

Gruß, Schwobaseggl
 
Hallo junger Mann!

Dynamische Mikrofone haben den Vorteil, dass man keine Überraschungen durch plötzliche Pegelsprünge hat und weitgehend gleichen Pegel.

Das MD421 ist mit eines der besten jemals gebauten Mikrofone, da es für alles einsetzbar ist und immer richtig gut und besonders natürlich klingt!

Allein der Kapselaufbau der MD421 und MD441 ist so kompliziert, dass der Nachbau am Aufwand scheitert und sich im Preis niederschlägt.
Sennheiser holte seinerzeit die Fertigung aus Asien zurück, da die Asiaten hohe Stückzahlen brachten, nicht aber die Qualität bei der exakten Lage der Wicklungen ect., was auf Kosten des Klanges ging.

Das ganz neue MD521 hat 2,0mV Ausgangsspannung / Pa, was ein Spitzenwert darstellt! Günstigere Mikrofone haben weniger, klingen oft taub oder haben Gehäuse-Resonanzen.

Diese schwarzen MD421 kann man günstig online kaufen, die grauen aus Wedemark sind teurer.

Das MD441 galt lange Zeit als das beste dyn. Mikro, was fast wie ein Kondensatormikrofon klingt. Selbst die Kapsel des 441 ist so lang wie das gesamte Mikrofongehäuse, ein feinmechanisches Kunstwerk!

Mein Tipp: Kaufe eines mit XLR oder Großtuchel dran, die halten. Die MD421 / 441 mit Kleintuchel und Bassschalter(HL) bekommen nach Jahren alle Kontaktprobleme, oder diesen Schalter später ablöten!

Gruß,

Rudy

Hier die MD421 Konstruktion:
 

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Hallo Caveman,

sehr schmeichelhaft, das mit dem jungen Mann. Haha. Glaub mir, ich weiß die Qualitäten des MD421 durchaus zu schätzen. Ich schau mich in der Tat auch nach Gebrauchten um, aber auch die sind oft ziemlich teuer. Hier kommt nur XLR in Frage, ich bin schon genervt davon, dass das Teil seinen eigenen (als Einzelteil 44€ schweren) Stativadapter hat. Mit Tuchel will ich nicht auch noch anfangen.

Für viele teure Mics gibt es heutzutage aber eben gleichwertige Alternativen, die günstiger sind. So zumindest geht's mir in der Musik oft. Und damit meine ich keine Billighersteller wie Behringer oder Superlux. Und da frage ich mich dann eben, ob es wirklich immer das MD421 sein muss, oder ob sich die Welt nicht seither auch weiter gedreht hat.

Wie das Mic im Inneren aussieht und wie die das technisch in welchem Land gemacht haben, das interessiert mich nicht die Bohne, so lange es das tut was es soll. Übrigens ist das MD421 nicht universell einsetzbar, für Live-Gesang kannst Du es meiner Meinung nach ziemlich abhaken.

Gruß, Schwobaseggl
 
Das ganz neue MD521 hat 2,0mV Ausgangsspannung / Pa, was ein Spitzenwert darstellt! Günstigere Mikrofone haben weniger, klingen oft taub oder haben Gehäuse-Resonanzen.
  • Sennheiser MD 421-II: 2,0 mV/Pa (200 Ohm)
  • Sennheiser MD 441-U: 1,8 mV/Pa (200 Ohm)
  • Sennheiser MD 42 (Kugel) und MD 46 (Niere): jeweils 2,0 mV/Pa (350 Ohm)
  • Sennheiser e 840: 2,0 mV/Pa (350 Ohm)
  • Sennheiser e 835: 2,7 mV/Pa (350 Ohm)
Quelle: http://www.sennheiser.com/sennheiser/home_de.nsf/root/professional-kabelgebundene-gesang-mikrofon
Die beiden letztgenannten Mikrofone sind für unter 100 Euro zu bekommen. Ob sie deshalb im Vergleich auch taub klingen, weiß ich nicht.
 
Sennheiser MD 421-II: 2,0 mV/Pa (200 Ohm)
  • Sennheiser MD 441-U: 1,8 mV/Pa (200 Ohm)
  • Sennheiser MD 42 (Kugel) und MD 46 (Niere): jeweils 2,0 mV/Pa (350 Ohm)
  • Sennheiser e 840: 2,0 mV/Pa (350 Ohm)
  • Sennheiser e 835: 2,7 mV/Pa (350 Ohm)

Danke, das ist ja endlich mal was Konkreteres. Bis auf das MD441 und das MD46 scheinen mir die Teile wenig geeignet.Das MD46 ist vom Neupreis her doch deutlich unter dem MD441.

Ich werde da mal in mich gehen müssen, denn das MD441 kann ich natürlich auch beim Musik-Recording vielfältig einsetzen...

Gesangsmics hab ich selber, zum Beispiel ein für seinen Preis wirklich gut klingendes Røde M2 mit einem sensationellen Wert von 6,3mV/Pa. Jetzt mal meine echt ernst gemeinte blöde Frage: Was bringt mir das eigentlich? Wenn weniger rauskommt, werden eben die Preamps wichtiger, da ich die weiter aufreißen muss. Klar, mit dem M-Audio MicroTrack ist das net so der Hammer mit den Preamps, aber mit den Recordern von Marantz oder Fostex ist das doch kein Problem.
Typische Gesangs- oder Sprachmics sind Supernieren und mehr oder weniger auf Nahbesprechung ausgelegt. Aber man will sicher niemandem mit dem Mic den Schnauzer kämmen in einer Interview-Situation.

Gruß, Schwobaseggl
 
Sind die 1,3 mV/Pa (200 Ohm) ein Tribut an die Kugelcharakteristik?
Wohl kaum, das Sennheiser MD 42 kann ja auch mehr. Na gut, ob es die 200 Ohm vs. 350 Ohm jetzt reißen? Trotzdem: Merkwürdig.

Stimmt, aber dennoch ist das M-58 eine ordentliche Kugel. Im Getummel und bei Wind unschlagbar, da bauartbedingt so gut wie gar nicht empfindlich für Handgeräusche und kaum empfindlich bei Wind. Wer Menschen in einer Umgebung aufnehmen möchte, die auch in der Aufnahme schön plastisch mit präsent sein soll, sollte es unbedingt mal ausprobieren. (Die Handgeräusche sind in meinen Augen die große Schwäche aller Sennheiser, die ich bisher verwenden durfte.)

Für das genannte Aufnahmegerät von M-Audio und wenn es denn mal eine Kugel sein soll, würde ich aber zum MCE-82 raten, das eine Batteriespeisung hat. Auch so fordert es die Eingänge des Rekorders auch noch.

Meine Alternative zum MD-421 findet sich übrigens auch bei Beyerdynamic, die Hyperniere das M59, jetzt mit N(C) am Ende. Ich spiele seit Jahren mit dem Gedanken, habe aber schon ein altes AKG-Gesangsmikro im Schrank für die "Nieren-Situationen", mein erstes eigenes Reportermikro und irgendwie wollte ich das nie in die Truhe abschieben. :)

Immer wieder schönes Thema, auch wenn diese Einträge eigentlich alle schon mal geschrieben wurden. (Die Forenpolizei möge verzeihen). Seit viele Leute die Handheld-Recorder mit den eingebauten Mikros verwenden, macht sich leider kaum noch jemand gedanken um Mikros, Richtcharateristiken, sonstige Eigenschaften, schade.
 
Seit viele Leute die Handheld-Recorder mit den eingebauten Mikros verwenden, macht sich leider kaum noch jemand gedanken um Mikros, Richtcharateristiken, sonstige Eigenschaften, schade.
Schade, in der Tat - und genau deshalb schätze ich dieses Forum.

Gesangsmics hab ich selber, zum Beispiel ein für seinen Preis wirklich gut klingendes Røde M2 mit einem sensationellen Wert von 6,3mV/Pa.
Das habe ich mal auf YouTube gesehen - scheint mir etwas basslastig zu sein gegenüber einem Sennheiser Beta. Aber wenn Du hier schon die 6 mV/Pa in den Raum wirfst (übrigens unfair: Das ist ein Kondensatormic!), dann bekommst Du zum gleichen Preis das M3 mit Batteriespeisung - oder alternativ, für mehr Geld, das AKG C1000. Nur sind wir hier jetzt in der Äpfel- und Birnen-Abteilung, denn bisher war ds eine dynamische Diskussion. ;)

Apropos M3: thomann hat jetzt einen Nachbau im Angebot, das t.bone SC 1000. Abgekupferter geht's kaum noch. Da hole ich mir für 20 Euro mehr lieber das Original aus Australien.
 
Soo liebe Leute. Gestern habe ich dann mal einen Vergleichstest mit diversen Mics gemacht, ein MD421 hatte ich mir dafür ausgeliehen. (In Musikerkreisen kennt man immer jemanden, der eins hat.) Das war mal wieder typisch Wissenschaft, es kam was ganz anderes raus als gedacht. ;) Primäres Ergebnis: Der M-Audio Microtrack II ist sch***e! Beim MD421 muss man mit diesem Recorder die Preamps voll aufreißen, das entsprechende Grundrauschen lässt die Aufnahmen unbrauchbar werden. Somit blieb am Ende zu meiner Verwunderung das Røde M2 übrig, das bei mehr Entfernung als beim Singen eben doch nicht zum Bierwerbungs-Nahbesprechungseffekt neigte. (ich testete mit ca 5cm und ca 30 cm Abstand und Schaumstoffpopkiller.) Ich hab dann mal einen Langzeittest gemacht und mit einem M2 an Phantomspeisung hielt der Recorder etwa eine Stunde auf Akku gut durch.

In meinem alten Behringer Digitalpult sind die Preamps besser als in meinem M-Audio-Recorder. Möh. (Am Rande: Das T.Bone SC450 gewann hier mal wieder gegen das Røde NT5, was Stimme angeht. Normalerweise gewinnt das NT5 immer gegen T.Bone, zum Beispiel bei Instrumenten. Den Microtrack II hatte ich für Atmo-Aufnahmen mit den NT5 gekauft und damit ne ganze Platte gemacht. Aber bei Wellenrauschen und Co fällt Grundrausche nicht so auf...)

Bleibt also das Fazit: Mit billigen Recordern keine dynamischen Mics verwenden.

Gruß, Schwobaseggl
 
Wahnsinn: Optik bis fast ins letzte Detail beim M3 geklaut (unten abgeschrägt, unter dem Korb die "Rillen", ...) und den Namen beim AKG... Ich würde allerdings auch lieber 20€ mehr in die Hand nehmen und in das original-M3 investieren. Selbst am Fostex bin ich für die 6.3mV dankbar und es ist in meinen Augen auch ein absoluter Allrounder. Habe allerdings keinen Vergleich zum M2. Es ist natürlich nicht so robust wie das Sennheiser, aber dafür deutlich günstiger und definitiv jeden Cent wert! Außerdem ist der Support von Røde hervorragend. Mein M3 haben sie glaube ich innerhalb von 2 Tagen kostenfrei repariert, obwohl ich die Garantie nach dem Kauf nicht verlängert hatte.
Gruß
Tim
 
Das SC450 ist tatsächlich ein gutes Mikro und die Rode gefallen mir vom Klang her auch nicht. Aber wenn Du das MD421 nicht anwenden kannst, liegt das nicht am Mikrofon, eher am tauben Mikrofonvorverstärker(chen) in Deinem Aufnahmegerät.

Handyrecorder sind meiner Meinung nach schöne Spielzeuge, aber nichts um damit täglich O-Töne einzufangen und damit Geld zu verdienen!

Jeder Beruf braucht vernünftiges Werkzeug!

Ich laufe u.a. auch noch bei wichtigen Anlässen mit der alten Nagra rum statt mit Flashrecorder...
 
Das SC450 ist tatsächlich ein gutes Mikro und die Rode gefallen mir vom Klang her auch nicht. Aber wenn Du das MD421 nicht anwenden kannst, liegt das nicht am Mikrofon, eher am tauben Mikrofonvorverstärker(chen) in Deinem Aufnahmegerät.

Was issen nun der Neuigkeitswert dieser Aussage bezogen auf meinen letzten Post zu dem Thema?

Handyrecorder sind meiner Meinung nach schöne Spielzeuge, aber nichts um damit täglich O-Töne einzufangen und damit Geld zu verdienen!
Jeder Beruf braucht vernünftiges Werkzeug!
Ich laufe u.a. auch noch bei wichtigen Anlässen mit der alten Nagra rum statt mit Flashrecorder...

Auf Stimmenfang bei einer Schallplattenbörse könnte ich mir unter lauter Vintage- und Vinyl-Fetischisten das durchaus als positiv stimmenden Gag vorstellen. Aber beim Rest der Welt... lachen Dich die Leute nicht aus, wenn Du mit diesem Wandschrank rumläufst?

Ich hab durchaus auch schon gute digitale Fieldrecorder benutzt, z.B. den FR1 von Fostex, nur leisten kann ich mir derzeit sicher keinen. Aber man kann auch mit lausigen Preamps eines M-Audio Microtrack II und einem Røde M2 einen brauchbaren O-Ton einfangen. Hab ich nämlich neulich gemacht. Und an der Tonqualität hatte auch keiner was zu meckern. Bei all dem Technik-Getöse sollte man ja auch nicht vergessen, einen stimmigen Beitrag zu machen. Wenn der Inhalt nix taugt, nützt die Klangqualität ja sowieso nix.

Der günstigste gute Recorder, der mir sympathisch ist, wäre der Marantz MD661. Aber 540€ hab ich selten einfach so locker. Man muss wohl auch beim (eigenen) Equipment mal klein anfangen.

Gruß

Schwobaseggl
 
Gut, die Preise kann auch nicht jeder entbehren...

Der Deutsche Journalistenverband hat mal vor längerer Zeit diese "Handyrecorder" testen lassen mit dem vernichtenden Ergebnis, dass alle Geräte beim Bedienen knarzen - auch das teure Nagra und die eingebauten Mikrofonkapselchen zwar brauchbar sind bei Sprache, aber bei lautem Umfeld incl. Musik verzerren und somit versagen!

Die ARD hat daher Geräte von Marantz PMD 671 ect. und ich laufe bei wichtigen Anlässen noch mit meiner uralten Nagra 4.2 rum.

Nicht weil ich angeben möchte, sondern jeder Handwerker braucht vernünftiges Werkzeug, auch der Journalist & Reporter und die Nagra ist allem Zweifeln erhaben, von der Zuverlässigkeit, Professionalität, Übersteuerungsfestigkeit, blinder Bedienbarkeit, 13 Stunden Akku-Reserven und fällt aufgrund 12,-kg nicht bei jedem Windstoß von der Schulter.
 
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