NRW-Verleger-Jugendfunk: Kommt „Dein FM“ jetzt etwa doch noch?

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Radiofreak11

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Wie ich über den Flurfunk einiger „Lokalisten“ gehört habe, soll wohl noch in diesem Sommer das Verleger-Jugendradio „Dein FM“ (wobei der Name wohl nur ein Arbeitstitel ist ??? ) an den Start gehen. Aber angeblich ohne Beteiligung des bekannten Rahmenprogrammanbieters aus der Ruhr-Metropole! Letzteres soll angeblich von einem bereits bestehendem Internet-Verleger-Jugendwebradio kommen und wohl lediglich den Rahmen der Webstreams generieren. Geplant sind offenbar täglich 2 Stunden lokales Jugendradio, das wohl von jungen „Radiofreaks“ in den einzelnen Verbreitungsgebieten produziert werden soll.
Damit dies auch professionell möglich ist, werden bei einigen Funzlern bereits die Studios modernisiert bzw. ein zweites „On Air“ Studio geschaffen....
Zudem sollen die zwei lokalen Stunden nicht nur im Internet sondern täglich nach dem Lokalprogramm auf die jeweiligen Lokalfrequenzen aufgeschaltet werden, damit sie die Teens, die noch kein Sunshine Live & Co. über DAB+ oder Web bzw. Smartphone empfangen, auch erreichen. Fragt sich nur, ob die Kiddies nach 18 Uhr überhaupt noch gewillt sind, im MP3-Zeitalter ein analoges UKW-Radio einzuschalten.

Offensichtlich hat man bei den Verlegern jetzt wohl Angst, dass durch die fortschreitende und ungewollte bundesweite Digitalisierung in Sachen DAB+ und die eventuelle Vergabe der noch freien UKW-Kapazitäten an einen fremden Anbieter, Hörer entschwinden.
 
Fragt sich nur, ob die Kiddies nach 18 Uhr überhaupt noch gewillt sind, im MP3-Zeitalter ein analoges UKW-Radio einzuschalten.

Offensichtlich hat man bei den Verlegern jetzt wohl Angst, dass durch die fortschreitende und ungewollte bundesweite Digitalisierung in Sachen DAB+ und die eventuelle Vergabe der noch freien UKW-Kapazitäten an einen fremden Anbieter, Hörer entschwinden.

Werden bei deren sogenannter "elektronischen Medienanalyse" nicht bereits die Kinder ab sieben Jahren als Hörer mitgezählt, die in einem befragtem Haushalt wohnen? Ob diese Kiddies nun tatsächlich in Wahrheit einen anderen Sender hören dürfte die Statistiker doch wenig interessieren, solange sie sich ihre Zahlen so einfach schön rechnen können, weil niemand das Kleingedruckte liest?!
 
Das Projekt "Dein.FM" ist seit einem Jahr bereits vom Tisch. Es sei nach wie vor geplant, ein Jugendradio aus dem Hause von radio NRW zu starten. Lokale Fenster dabei zu öffnen, lasse schon laut LfM das Landesmediengesetz nicht zu, um dem Lokalfunk eine Schutzzone zu bieten. Es soll quasi hier ausschliesslich ein landesweites Programm entstehen ohne lokale Optionen. Aus diesem Grund wird der Rahmenprogrammanbieter die radioNRW GmbH sich zusammen mit einen Anbieter im Südwesten um die geplante landesweite Kette sowie dem DAB+ Landesmultiplex bewerben.​
Es ist jedoch geplant, dass ab Mitte Mai 2012 das Jugendwebradio YOURZZ.FM künftig täglich von 19 bis 21 Uhr sowie zusätzlich freitags und samstags von 22 bis 24 Uhr auf den Frequenzen von Radio MK, Lippewelle Hamm, Antenne Unna, Hellweg Radio sowie weiteren Lokalradiosender in Ostwestfalen-Lippe zu hören sein wird. Die Sendeschiene von 19 bis 21 Uhr wird von den Lokalsendern selbst produziert. Das Rahmenprogramm sowie die Sendungen am Wochenende kommen nach wie vor aus Iserlohn. Hinter dem Vorhaben steckt der Verleger Dirk Ippen, der seit 2009 erst YOURZZ.FM in Nordrhein-Westfalen, dann letztes Jahr Radio HNA aus Kassel startete. Der Sinn des ganzen: Synergieeffekte nutzen und crossmedial Werbung verkaufen. So ganz zufrieden war man noch nicht mit dem Erfolg von YOURZZ.FM gewesen zu sein. Martin Krigar, verantwortlicher Chefredakteur des Westfälischen Anzeigers, erklärt sich das damit, dass Radio immer noch hauptsächlich via UKW gehört wird. Damit will man mit einer täglichen Jugendschiene vor dem Bürgerfunk ein Ende schaffen. Übrigens DAB+ wie radioNRW mit der Jugendwelle aus dem Südwesten vorhat, will der Verleger Ippen komplett verzichten, weil man immer noch denkt das man Jugendliche eher fürs Web als fürs Digitalradio gewinnen kann. Als neuen Partner hat man die Regiocast gewinnen können.​
Übrigens für den Relaunch im Mai 2012 hat YOURZZ.FM auch Leute via Jobbörse gesucht:​

yourzzfm-250212.jpg


Das Projekt YOURZZ.FM hat nichts mit dem geplanten DEIN.FM-Projekt gemeinsam.
 
"... jetzt etwa doch noch?" Warum diese Fragestellung? Gab es jemals Zweifel daran? Klar kommt das zweite Verlegerradio.

Im Übrigen stelle ich fest, daß wir beginnen, die offizielle Sprechweise zu übernehmen. Wir hören und denken "Das Jugendradio kommt" oder "Eine neue Kette entsteht" und sollen den Eindruck bekommen, uns würde etwas gegeben. Wir verdrängen dabei: Da gibt es plötzlich mehr als 10 Frequenzen, die an mehr als 10 verschiendene Bewerber gehen könnten. Stattdessen gehen sie - so ist das ausgemacht - alle an die Verleger, die jetzt schon Alleinanbieter sind. Na, wenn das nicht zum Himmel stinkt.

Aber es gibt auch zunehmend Landespolitiker, die unzufrieden sind mit der Medienkonzentration der Verleger. So sprechen sich nicht aus tiefster Überzeugung für die Kettenlösung aus. Und auch der Direktor der LfM hat offenbar Zweifel, wenn er im Radioszene-Interview sagt, daß die hinter RadioNRW stehenden Verleger schon ein gewichtiges Wort im Land hätten, auch wenn das ziemlich euphemistisch ausgedrückt ist. Die Macht der Verleger ist einfach zu groß. Sie haben in den zurückliegenden Monaten offen ihre Muskeln spielen lassen. Und Nein: Das Verlegerradio muß nicht erfolgreich sein. Es genügt, wenn die freigewordenen Frequenzen blockiert werden.
 
hilde schrieb:
Im Übrigen stelle ich fest, daß wir beginnen, die offizielle Sprechweise zu übernehmen. Wir hören und denken "Das Jugendradio kommt" oder "Eine neue Kette entsteht" und sollen den Eindruck bekommen, uns würde etwas gegeben. Wir verdrängen dabei: Da gibt es plötzlich mehr als 10 Frequenzen, die an mehr als 10 verschiendene Bewerber gehen könnten. Stattdessen gehen sie - so ist das ausgemacht - alle an die Verleger, die jetzt schon Alleinanbieter sind. Na, wenn das nicht zum Himmel stinkt.
Wie recht Du hast!

Wenn man wirklich wollte, könnte man durch eine gezielte Vergabe der einzelnen Frequenzen an unterschiedliche Anbieter in NRW eine ähnliche Vielfalt im Hörfunk schaffen, wie bspw. in Berlin.

hilde schrieb:
Aber es gibt auch zunehmend Landespolitiker, die unzufrieden sind mit der Medienkonzentration der Verleger. So sprechen sich nicht aus tiefster Überzeugung für die Kettenlösung aus. Und auch der Direktor der LfM hat offenbar Zweifel, wenn er im Radioszene-Interview sagt, daß die hinter RadioNRW stehenden Verleger schon ein gewichtiges Wort im Land hätten, auch wenn das ziemlich euphemistisch ausgedrückt ist.
Die Frage ist, welches Lager sich schlussendlich durchsetzt.

Nebenbei: Mir ist aufgefallen, dass die Kommentierungsmöglichkeit bei folgendem Radioszene-Artikel: Lokalfunk-Porträt: Radio Köln offenbar nachträglich deaktiviert wurde: Gestern habe ich mehrmals versucht, einen Kommentar zu hinterlassen, was mir jedoch nicht gelang. Eine Mail, die ich vor diesem Hintergrund an redaktion@radioszene.de gerichtet habe, blieb unbeantwortet.

Eigentlich ist es ein Witz, dass es in einer Millionenstadt wie Köln nur ein einziges Privatradio gibt, das zudem als Lokalradio bezeichnet wird, obwohl 16 Stunden (!) nicht vor Ort, sondern extern in Oberhausen produziert werden.
In NRW existiert seit der Schließung von Antenne AC kein Lokalfunk mehr, sondern nur noch ein "Pseudo-Lokalfunk"!

Radioszene.de schrieb:
Das Programm von Radio Köln ist sehr erfolgreich. Beinahe jeder vierte Kölner wird von seinem Großstadtradio erreicht. Und dies trotz großer Konkurrenz (fünf WDR-Programme sowie einstrahlende vier SWR-Programme sowie Private aus dem benachbarten Rheinland-Pfalz). Wie sich aus der MA 2011/II ergibt, kommt Radio Köln auf eine Tagesreichweite von 24,8% (Mo-Fr). In absoluten Zahlen schalten somit 249.000 Hörer täglich Radio Köln ein.
Wie man angesichts einer derart bescheidenen Programmauswahl von einer "großen Konkurrenz" sprechen kann, ist mir schleierhaft. Offenbar kennt der Verfasser nicht die Vielfalt an Programmen und Formaten, die in anderen, gleichgroßen europäischen Metropolen auf UKW zur Verfügung steht.
 
@Ammerlaender: Stimmt.

Ein einziges, weiteres landesweites Programm bringt zudem kaum Vielfalt; ganz gleich, von wem es betrieben wird.
Wenn, dann sollten die Frequenzen einzeln ausgeschrieben und an jeweils unterschiedliche Anbieter vergeben werden.
 
Internetradiofan schrieb:
Mir ist aufgefallen, dass die Kommentierungsmöglichkeit bei folgendem Radioszene-Artikel: Lokalfunk-Porträt: Radio Köln offenbar nachträglich deaktiviert wurde
Doch, das müßte gehen. Vielleicht hast Du nicht berücksichtigt, daß seit dem Relaunch von Radioszene direkte Kommentare nicht mehr möglich sind. Das läuft jetzt über facebook, Du mußt also Dein facebook-Passwort eingeben. Allerdings erscheint dann auch Dein facebook-Name, vermutlich also Dein richtiger.

Zum Radio Köln-Portrait: Im sechsten Absatz steht folgendes indirekte Zitat (ich vermute mal, der VG-Vorsitzende Ludwigs wird zitiert):
Da Staatsknete nicht zur Verfügung gestanden sei, seien private Verleger gefragt worden, ob sie sich nicht beteiligen wollten.
Boah, wird mir schlecht!
 
@hilde: Ich hatte mich bei Facebook eingeloggt; es wurde sogar die Frage gestellt, ob mein Kommentar auch auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht werden sollte, allerdings erschien er nach dem Absenden weder bei Radioszene noch bei Facebook.
 
Wenn ich schon von einer "Schutzzone" für den Lokalfunk lese, wird mir speiübel. Warum lässt man nicht auch mal andere ran? Erst durch Konkurrenz wird das Geschäft doch belebt. Es ist sehr schade, dass das interessante Projekt, in Düsseldorf einen zweiten Nicht-Verleger-Lokalsender zu installieren, wohl wieder von den Schranken der Monopolisten gekonnt abgefangen wird. Trauriges NRW.
Ich kann nur hoffen, dass es Helmut G. Bauer schafft, DAB+ Beine zu machen und einen zweiten Bundesmux durchgeboxt bekommt. Gerade durch den neuen Wellenbereich mit dem "überörtlich" auch der LFM vorgesetztem Angebot könnte der Monopol-Knoten vielleicht endlich für immer zum Platzen gebracht werden.
Wenn DAB+ ein Hit wird, wird niemand mehr UKW hören wollen - und damit eben auch keinen Lokalfunk, der über DAB+ in seiner jetzigen Form nicht 1:1 verbreitet werden kann.

@Waldi
Von dem Inserat habe ich auch gelesen - aber scheibar wird damit wohl in erster Linie mal der Markt abgechekt. Ob es nach dem "Relaunch" besser pubst? Bin erstaunt dass jener Verlger, dem auch die Winkelmesser-Radios gehören, so sehr auf Internetradio setzt. Bei der dort angebotenen Vielfalt wird er es sehr schwer haben, überhaupt Fuß zu fassen.
Und wenn dann noch jeder mögliche Werbekunde direkt die Hörerzahlen auf der Shotcast-Seite einsehen kann..... :) Letztendlich machen aber GEMA und GVL ein Bombengeschäft und die Regiocaster - so sie da an Bord sind -können Trailer für ihre sehr erfolgreichen Programme Radio BOB und Sunshine Live, die überall dank DAB+ auch in NRW präsent sind, ausspielen!!!
 
Zum Radio Köln-Portrait: Im sechsten Absatz steht folgendes indirekte Zitat (ich vermute mal, der VG-Vorsitzende Ludwigs wird zitiert):
Da Staatsknete nicht zur Verfügung gestanden sei, seien private Verleger gefragt worden, ob sie sich nicht beteiligen wollten.

Boah, wird mir schlecht!
Wie es wirklich war, darauf kann folgender Beitrag der Aktuellen Stunde aus dem Jahr 1984, den ich bereits an anderer Stelle veröffentlicht habe, einen Hinweis geben:


Radiofreak11 schrieb:
Bin erstaunt dass jener Verlger, dem auch die Winkelmesser-Radios gehören, so sehr auf Internetradio setzt.
Das wundert mich offengestanden auch, besonders bei einem Blick auf den Shoutcast-Server von Yourzz FM: http://dd11422.kasserver.com:8002
Server Status: Server is currently up and public.
Stream Status: Stream is up at 128 kbps with 12 of 300 listeners (12 unique)
Listener Peak: 44
Average Listen Time: 1h 39m 40s
Stream Title: Yourzz FM
Content Type: audio/mpeg
Stream Genre: Pop
Mit neuen Webradios lässt sich einfach kein Geld mehr verdienen.

Wäre man von Anfang an nicht so verbohrt gewesen und hätte eine breitere Programmvielfalt auf UKW zugelassen, wären sicher weniger junge Menschen zu MP3-Playern abgewandert.
Es dürfte sehr schwer werden, diese Generation noch für das Medium "Radio" zu gewinnen, da sie auf anderem Wege einen Zugang zu ihrer Lieblingsmusik gefunden hat.

Wenn die Verleger tatsächlich planen, mit einem Jugendradio über die ehemaligen D-Radio-Frequenzen auf Sendung zu gehen, wieso dann überhaupt eine temporäre Ausstrahlung von Yourzz FM auf einigen Lokalradiofrequenzen? Den Sinn dahinter verstehe ich nicht so ganz, es sei denn, man hat gemerkt, dass sich die Jugend weitestgehend vom Rundfunk abgewandt hat und möchte sie jetzt mit aller Macht zurückgewinnen.
 
Sehr interessantes Video. Leider hat das Einbetten hier nicht funktioniert. Man muss es unter Youtube ansehen. Schade, dass sich vor allem die im Film gezeigten Beispiele nicht durchsetzen konnten bzw. "durften". Man - das wäre so mal was gewesen!!!
Lokalfunk hat in NRW mit dem Wort LOKAL heute nur noch ganz wenig gemein. In erster Linie geht es doch nur um Geld. Und der Rubel rollt bekanntlich zu gut.
 
Radiofreak11 schrieb:
Schade, dass sich vor allem die im Film gezeigten Beispiele nicht durchsetzen konnten. Man - das wäre was gewesen!!! Lokalfunk hat in NRW mit dem Wort LOKAL heute nur noch wenig gemein. In erster Linie geht es doch nur um Geld. Und der Rubel rollt bekanntlich zu gut.
Das Dumme ist, dass dort, wo die Gesetzgebung etwas liberaler war, bspw. in Ostbelgien und in Südtirol, nicht mehr viel von dem einstigen Enthusiasmus übrig geblieben ist: Die meisten dieser kleinen Radioprojekte haben nicht lange gehalten, da sie an innerer Zerstrittenheit zu Grunde gegangen sind.

Die Rahmenbedingungen in NRW sind zweifelsohne sch***e, aber versuch' mal die zahlreichen Webradiomacher im Lande, die gerne auf UKW senden möchten, an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Lobbyarbeit zu leisten!
Ich habe es probiert: Es ist schlichtweg unmöglich!
Jeder möchte sein eigenes Ding drehen; man kommt einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner.
Nur wenige wirklich professionelle Radiomacher sind zu einer Arbeit in einem Team bereit und fähig.

Es gab auch bundesweite Initiativen, bspw. den Verband für mittelständische Rundfunksender, der von einem Mitarbeiter von MS One ins Leben gerufen wurde: http://www.radioszene.de/8417/vmr-verband-fur-mittelstandische-rundfunksender.html
Auch dieser Ansatz ist letztlich gescheitert.

Dieser Aspekt gehört zur Wahrheit leider mit dazu.
 
Habt ihr das nicht schon in Form von Radio NRW mit seinen Lokalfenstern? Es heißt eben nur nicht so, das Prinzip ist doch aber ähnlich.

Radio NRW ist nur das Rahmenprogramm für die NRW-Lokalradios ohne eigene UKW-Frequenz. Alle 45 Lokalradios haben unterschiedliche RDS-Signale. Das bedeutet, man muss von Stadt zu Stadt manuell umschalten um Privatradio in Nordrhein-Westfalen zu hören, was sehr nervig ist. Deshalb kann man nicht von einem landesweiten Privatradio sprechen. Alle 45 Lokalradios sind, auf dem Papier, rechtlich von einander unabhängig.
 
Berry, Du sagst es: Auf dem Papier. - Wenn ich mir aber die Playlist der vergangenen Minuten ansehe, so ist zum Beispiel die Reihenfolge der gespielten Titel zwischen Radio Erft und Radio Bielefeld identisch; eine kurze Überprüfung in der 9. Stunde, wo doch jedes Programm redaktionell wohl ein eigenes Programm hat, ist die Reihenfolge der gespielten Titel auch identisch. - Bei "unabhängigen" Sendern sind die Titel (sehr oft) identisch, aber die Reihenfolge, in der sie aus dem Lautsprecher schallen, ist doch eine andere.
Ich vermute einmal, Radio NRW ist mehr als ein Rahmenprogramm. Ich vergleiche es einmal mit einem Bild, welches in verschiedenen Kopien existiert und sich nur durch unterschiedliche Staubpartikel voneinander unterscheidet und noch nicht einmal einzeln gemalt wurde (dann gäbe es, obwohl identisches Aussehen bzw. identischer Inhalt, doch unterschiedliche Pinselstriche).
 
So ist es. Offiziell haben wir in Nordrhein-Westfalen 45 Privatradios. In Wirklichkeit sind diese 45 Lokalradios vom Programm her gleichgeschaltet, was der vom Landesmediengesetz vorgeschriebenen Programmvielfalt widerspricht.
 
Die Rahmenbedingungen in NRW sind zweifelsohne sch***e, aber versuch' mal die zahlreichen Webradiomacher im Lande, die gerne auf UKW senden möchten, an einen Tisch zu bringen, um gemeinsam Lobbyarbeit zu leisten!
Ich habe es probiert: Es ist schlichtweg unmöglich!
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Einer wird nicht mitmachen. 700 andere aber schon.
Wir wollen Radio machen um Geld zu verdienen und nicht um Radio zu machen !
 
Es gab auch bundesweite Initiativen, bspw. den Verband für mittelständische Rundfunksender, der von einem Mitarbeiter von MS One ins Leben gerufen wurde: http://www.radioszene.de/8417/vmr-verband-fur-mittelstandische-rundfunksender.html
Auch dieser Ansatz ist letztlich gescheitert.
Zu den bisherigen Aktivitäten des VMR zählen [...] die Unterstützung von laufenden FM-Extra-Testsendungen, Frequenzkoordinierungsunterstützungen in NRW [...]
 
Programmdirektor schrieb:
700 andere aber schon.
Auf die Anspielung gehe ich jetzt mal nicht ein. ;)

Es kommt leider noch ein weiteres Problem hinzu: Selbst wenn es gelingen würde, mehrere Radiomacher zu einer Zusammenarbeit zu bewegen, werden derartige Ansätze immer zu schwach bleiben, um gegen Riesen wie die WAZ Mediengruppe, DuMont Schauberg, Bertelsmann oder RTL etwas auszurichten: Die hängen ja alle beim NRW-"Lokalfunk" mit drin, genauso wie der WDR!

Ich habe bisher keine erfolgsversprechende Strategie gefunden, wie man gegen ein derart mächtiges Oligopol etwas ausrichten könnte und ich bin ganz gewiss nicht der einzige, der sich in dieser Frage den Kopf zerbrochen hat.

Konnte man in den achtziger Jahren voraussehen, dass sich derartige Strukturen herausbilden würden? - Ich weiß es nicht!
Wenn ja, glaube ich kaum, dass man so einen Weg beschritten hätte: So etwas kann ein Johannes Rau und seine damalige Regierungsmannschaft doch nicht ernsthaft gewollt haben, oder?

@Inselkobi: Wie gesagt: Der Verein existiert leider nicht mehr; die Domain http://www.vmrev.de ist inzwischen anderweitig vergeben.
In NRW gibt es praktisch keine mittelständischen Rundfunkunternehmen: Das sind fast alles kleine Webradios, die als Hobbyprojekte betrieben werden.
Außerdem: Was bringt es, für teures Geld eine Frequenz koordinieren zu lassen, wenn man diese schlussendlich sowieso nicht nutzen kann, weil die Medienkommission Domradio, Klassik Radio, Radio Teddy, Metropol FM oder sonst einem Programm für Minoritäten, welches dem "Lokalfunk" kaum Hörer abspenstig macht, den Zuschlag erteilt?
 
Ich habe bisher keine erfolgsversprechende Strategie gefunden, wie man gegen ein derart mächtiges Oligopol etwas ausrichten könnte und ich bin ganz gewiss nicht der einzige, der sich in dieser Frage den Kopf zerbrochen hat.

Warten auf Brüssel....
 
Und was soll "Brüssel" konkret unternehmen ?
Wie wäre es mal mit weitergehenden Informationen : wer hetzt "Brüssel" auf. Worum geht es ?
 
Schade, dass sich vor allem die im Film gezeigten Beispiele nicht durchsetzen konnten bzw. "durften". Man - das wäre so mal was gewesen!!!
Der "Mann mit Hut" (Dieter Hermans) in dem Video geht übrigens ab Mai in Vaals und Gulpen (Süd-Limburg) auf Sendung: http://www.pur-radio-krijtland.com (Livestream: http://fra.radiostream.de:33575/listen.pls)
Bin mal gespannt, wie gut der Empfang in Aachen sein wird; hier in Eupen wird wegen der 107,0 aus Henri-Chapelle wohl nichts zu empfangen sein.
 
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