Preamp-/Audio-Interface?

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Los-Drahmas

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Hallo,

ich möchte mir einen guten, aber günstigen Mic Preamp anschaffen und habe zwei Produkte im Auge.
Es ginge mir rein um Sprachaufnahmen.

Zum einen würde mich der PreSonus Studio Channel interessieren zum anderen der Mindprint Envoice.
Den Envoice gibt es ja mit Interface beim PreSonus habe ich etwas von einer "Digital Option Card" gehört, aber kein Angebot inkl. dieser Karte gefunden.

Meine Frage daher: gibt es ein gutes USB Audio Interface das man anstelle dieser Karte verwenden kann?Gute Qualität spielt freilich eine Rolle. Hat zudem irgendjemand Erfahrungen sammeln können mit einem dieser Preamps? Gibt es adequate Alternativen in diesem Preissegment?

Wie bereits gesagt, es geht rein um Sprachaufnahmen. Ich muss mit USB in den Rechner kommen und der Preamp soll natürlich einen Equalizer + Kompressor haben.

Wäre für Tipps und Ratschläge dankbar.


Beste Grüße
 
Hi

Also...
Ich habe für den Studiobetrieb (wo ich arbeite) jetzt testweise 2 Presonus StudioChannel eingebaut.

Grundsätzlich sind die Dinger für den Preis sehr gut. Nur diesen TubeDrive kannst vergessen.

Für reine Sprache durchaus brauchbar.

Aber es ist auch wichtig welches Mikrofon du dafür verwenden möchtest.

Wir nehmen damit derzeit eigentlich nur Sprachbeiträge auf. Dazu haben wir (wenn im Aufnahmeraum nur 1 Sprecher sitzt) ganz klassisch ein AKG C414. Wenn ein Interview aufgenommen wird, also 2 Personen beteiligt sind, testen wir gerade Rode Procaster Mikros.

Mit dem C414 harmoniert der StudioChannel sehr gut aber ein C414 kostet eben... Mit der Vorverstärkung des Rode Procaster bin ich nicht ganz so glücklich, aber es ist recht brauchbar und wir produzieren damit und senden das Signal auch. Der Preisunterschied der Mikros ist aber auch gewaltig

Wir werden aber auch noch andere Mikros testen. Das nächste wird es das Rode Broadcaster sein. Mal sehen.

Wie das Signal dann in den Rechner kommt ist eine anders Geschichte.

Unsere Studiolösung ist für zu Hause eher unerschwinglich da wir nach den StudioChannel in ein Jünger Audio D02 (2500,- €) gehen der dann auch gleich digitalisiert und dann in ein Tascam Digitalpult weiterfahreb welches in den Rechner mit Firewire fährt.

Aber ganz ehrlich, eine semiprofessionelle ext. USB Soundkarte tut es ganz genau so.

Wie gesagt, es kommt immer darauf an was genau du machen möchtest, aber auf die A/D Wandlung wird oft viel zu viel Wert gelegt.

Wenn du keinen akustisch gestalteten Raum hast in dem auch noch Nebengeräusche sind (Rechner usw) und du nur Sprache aufnehmen möchtest würde ich mal das Rode Procaster nehmen und das entweder gleich in eine ext. Soundkarte laufen lassen oder den StudioChannel dazwischen hängen (damit hättest du auch einen Kompressor und einen guten EQ für das Mic). Damit kannst du schon sehr professionell arbeiten und hast keine Störgeräusche auf der Aufnahme. So könntest du um rel. wenig Geld Sendefähiges Material produzieren.

Wenn du was anderes aufnehmen möchtest (Gesang, Instrumente,...) dann muss man sich das Setting nochmal ansehen.
 
Zum einen würde mich der PreSonus Studio Channel interessieren zum anderen der Mindprint Envoice.
Den Envoice gibt es ja mit Interface beim PreSonus habe ich etwas von einer "Digital Option Card" gehört, aber kein Angebot inkl. dieser Karte gefunden.

Meine Frage daher: gibt es ein gutes USB Audio Interface das man anstelle dieser Karte verwenden kann?Gute Qualität spielt freilich eine Rolle. Hat zudem irgendjemand Erfahrungen sammeln können mit einem dieser Preamps?

Ach ja, du wirst keinen Vorverstärker finden, der EQ und Kompressor hat, danach digitalisiert und dann auf USB geht. Diese Option-Cards digitalisieren nur und geben digitales Audio im AES/EBU oder Spdif oder ADAT Format aus. Um das auf USB zu bekommen brauchst du dann eine ext. Soundkarte die das auch noch kann und damit teurer ist als eine normale Soundkarte. Somit kannst du dir auch diese Option-Cards sparen.
 
Hallo,

danke für deine hilfreiche Antwort!
Der Raum, in dem ich aufnehmen möchte, hat keinerlei Störgeräusche, weder von außen noch von innen. Störende Reflexionen bekomme ich durch einige Akustikelemente in den Griff, sodass "trockene" Aufnahmen möglich sein sollten. Der Bau einer Sprecherkabine wäre darüber hinaus trotzdem denkbar, wenn es irgendwann drauf ankäme.

Es geht, wie gesagt, rein um Sprache und zunächst einmal zu Übungszwecken, mit theoretisch "sendefähiger" Qualität.
Ich habe zur Zeit das Rode NT-2 im Auge, das mir klanglich ganz gut gefallen hat, besser noch als das NT-1.
Der Mindprint EnVoice hat doch einen USB-Ausgang, Kompressor und EQ?

Meinst du die Röhre im PreSonus ist generell unbrauchbar oder lediglich das Poti? Ich vergleiche immer mit dem EnVoice, da dies der Einzige ist, den ich kenne. Da scheint die Röhre OK zu sein.

Hättest du zum Schluss noch einen Tipp, welches Audio Interface sinnvoll wäre um auf USB zu kommen? Hab bei Tmann schon gesucht, glaube aber nichts zu finden.

Besten Dank
 
Hi

Also wenn du keine Störgeräusche und eine trockene Raumumgebung hast, würde ich dir ein Großmembrankondensatormikrofon empfehlen. Rundfunk-Standart ist ja das AKG C414 und das nicht ohne Grund. Nur ist es halt etwas kostenintensiver. Aber es gibt ja auch abgespeckte Varianten wie z.B.: das AKG 214 (um mal bei AKG zu bleiben) dass dem C414 recht nahe kommt. Dass man die Richtcharakteristik beim C214 nicht mehr ändern kann stört bei Sprache aber nicht, da eine Niere ohnehin gut ist. Natürlich gibt es auch noch einige andere Hersteller die sehr gute Mikros bauen. Wir haben im Studio z.B.: ein Beyerdynamic-Großmembran dass nicht ganz so hart klingt wie das C414. Ich habe auch ein SE-Großmembran (X1 glaub' ich) dass wiederum sehr klar aber auch sehr hart ist. Auch ein Microtech Gefell Großmembran macht einen guten Eindruck (ist abe auch etwas teurer).

Wenn's mal zum "Probieren" sein soll, bist du aber mit den günstigeren Schienen von guten Marken auf jeden Fall mal gut beraten. Man liest es sicher raus, ich bin AKG gewohnt... Also würde ich ein AKG 214 für den Anfang empfehlen. Möglicherweise bleibst du auch gleich dabei :)

Was du auf jeden Fall bei einem Großmembran Mikro brauchst ist dann aber klarerweise noch ein Popp-Schutz. Aber der kostet nicht viel...

Was die Soundgeschichte betrifft...

Mich hat die "Röhren-Funktion" vom Presonus Studio-Channel nicht vom Hocker gerissen. Der Knopf selbst ist (wie alle Knöpfe) sicher gut aber klanglich (und das ist Geschmackssache!) bin ich dagegen. Wobei ich an und für sich für die Produktionen hier rel. clean fahre und bei mir ja auch noch nach dem Vorverstärker ein JüngerAudio D02 hängt der dazu führt dass ich beispielsweise die Kompressor-Funktion des Studio-Channels nur als Limiter vor der A/D-Wandlung durch den D02 sehe. Ich bin zudem der Meinung, dass der Klang einer Sprachaufnahme 1. vom Sprecher (also nicht nur Stimme sondern auch Mikrofontechnik des Sprechers) und 2. vom Mikrofon und 3. von der Kompression abhängt und dann kommt laaaange nichts...

In meinem Tontechnik-Studium hat unser Professor immer gemeint:" Leute, ihr könnt technisch nur verschlechtern. Merkt euch eines: Wenn das was in das Mikro reinkommt Scheiße ist, dann kommt bei den Lautsprechern auch immer nur Scheiße raus. Da könnt ihr machen was ihr wollt" Und der Satz hat schon etwas...

Was USB betrifft...

Ich habe eh' schon erwähnt, dass ich es nicht für sinnvoll erachte einen Mikrofonvorverstärker zu suchen der gleich direkt als Soundkarte fungiert. Meines Wissens gibt es so etwas nicht unbedingt, zumindest nicht in einem sinnvollen Preis/Leistungsverhältnis. Zudem solltest du beachten, dass sich die EDV-Industrie mit Normen so rasch ändert, dass ich das nicht für Sinnvoll halte wenn du dir ein Mikrofon u.s.w zulegst dass du sicher 10 Jahre und mehr verwenden möchtest und dann kannst nach 3 Jahren dein USB 2.0 Ding wegwerfen, weil es keine Treiber mehr gibt oder (aus irgendwelchen gründen) dein Gerät mit einem neuen Rechner (der dann ja USB 3.0 haben wird) nicht mehr mag u.s.w.

Ich habe bei USB Geräten (Bei FireWire ist es noch schlimmer) immer wieder erlebt, dass professionelle Audio-Geräte nur mit bestimmten USB Chipsätzen harmonieren und man sonst immer Probleme hat.

Ich rate daher eher dazu einen guten Mikrofon-Vorverstärker zu kaufen und dann eine günstige externe Soundkarte anzuschaffen, wo es dann nicht so schmerzt wenn man durch einen EDV-Wechsel mal eine neue braucht. Und wie bereits erwähnt: die A/D-Wandlung wird generell überbewertet. Klar hat sie auswirkungen, aber die sind nicht gravierend.

Soweit von mir.
 
Hättest du zum Schluss noch einen Tipp, welches Audio Interface sinnvoll wäre um auf USB zu kommen? Hab bei Tmann schon gesucht, glaube aber nichts zu finden.

Nachdem du Tjomann gesagt hast...

Wir haben im Studio bei einem Rechner das Teil:

http://www.thomann.de/at/maudio_pro_tools_mp9fast_track_pro.htm
(aber wir haben es mal ohne ProTools bekommen)
Wir haben das Teil aber auch wegen den digitalen Ein- und Ausgängen ...

Aber wenn du nur 1 Kanal aufnehmen möchtest müsste sogar das Teil genügen:

http://www.thomann.de/at/maudio_essential_recording_studio.htm

Aber es gibt sicher auch noch andere Teile.
 
Hallo,

vielen Dank für die Antwort.
Meine Idee wäre ohnehin gewesen, über einen Preamp auf eine externe Soundkarte zu gehen.
Sind die Interfaces von M-Audio möglichst frei von Eigenrauschen, etc.? Nicht dass mir das letzte Glied in der Kette dann ein ansich ordentliches Signal versaut?

Ich hab mir die Demos vom AKG noch nicht angehört (gerade nicht zu Hause), da Du aber sagst die AKGs klingen "hart", eignet sich ein solches Mikrofon dann z.B. auch für Aufnahmen, bei denen es auf mehr "Volumen" ankommt, oder ist das prinzipiell eine Sache der EQ Einstellung am Preamp?

Ein Freund nimmt z.B mit einem SE 3300 auf und das klingt recht "voll".
Soll ein gutes Mikro also eher von sich aus schon "färben" oder besser linear und unspektakulär klingen, wobei der Rest Sache von EQ und Nachbearbeitung je nach Bedarf ist?

Bin noch Laie auf dem Gebiet, daher die dumme Fragerei. :)

Beste Grüße
 
Sind die Interfaces von M-Audio möglichst frei von Eigenrauschen, etc.? Nicht dass mir das letzte Glied in der Kette dann ein ansich ordentliches Signal versaut?
Nimm' lieber Focusrite, da sind die Vv besser. M-Audio muss man zu weit aufreißen.
! Das Essential Recording Studio von M-Audio liefert keine Phantomspeisung!

Ach ja, und das mit der Röhre ... würde ich einfach mal vergessen. Frag mal Jörg Wuttke, wenn du ihm auf einem Vortrag begegnest. :)
 
Hi

Also wenn du ohnehin mit einem Vorverstärker arbeitest ist es ganz egal mit welcher Soundkarte du arbeitest. Du hast ja dann schon ein verstärktes Signal und das musst du dann ja nicht mehr noch weiter verstärken. Daher geht ziemlich jede Soundkarte. Das Rauschen bekommst ja meist nur wenn du ein Mikro hochverstärken musst. Und zum Thema Phantomspeisung. Die hast du ja auch im Vorverstärker.

Was das Rauschen betrifft. Dan muss man auch mit dem Studio-Channel aufpassen. Aber wie gesagt mit dem C414 geht's sehr gut weil das ein ordentliches Signal bringt und man da nicht noch voll aufreissen muss.

Das mit der Röhre, ja da bin ich der gleichen Meinung, vergiss es.

Aber ein netter parametrischer EQ bei dem du ein bißchen bei 2kHz anhebst, und etwas bei 11kHz, und du hast eine sehr gute Spachverständlichkeit. Aber wirklich nur "kitzeln" also max. 2dB oder so.

Zu den Mikros...
Du kennst sicher die Sprachaufnahmen von Universum oder auch von anderen zB auf Deutsch synchronisierten BBC Dokus. Ich weiß, dass die alle, vor allem die älteren Aufnahmen, mit AKG C414 aufgenommen sind. Die staatlichen Rundfunkanstalten ORF, ZDF, ARD usw. arbeiten auch viel mit dem C414. Es ist irgendwie so ein Standard Mikro geworden. (Ich weiß das, weil ich viel mit den genau diesen Sprechern zusammenarbeite und früher auch mal beim ORF gearbeitet habe.)

Natürlich ist Klang immer subjektiv. Der warme Klang von dem du sprichst, den erreichst du wenn du bei einem C414 nah rangehst. (natürlich max. zum Poppschutz)

Ich finde (für Sprache) die SE Mikros schriller und härter als ein C414 und die Beyerdynamic weicher aber nicht viel wärmer als ein C414.

Wenn ich einen Chor abnehme, dann nehm ich gerne die Beyerdynamic's. Für Sologesang hab ich letztens das SE genommen da sich durch den härteren Klang Solos besser im Musikbett und im Chor rausstechen. Aber für Sprache, für die Sprache im "Universum Stil" nehm ich im Studio immer ein C414.

Es ist halt auch immer eine Kostenfrage. Aber wenn du sagst du kannst mehr investieren, dann nimm dir ein C414 + einen guten Vorverstärker (es gibt sicher bessere als den StudioChannel aber der würde auch gehen) und einen Jünger Audio D02 und danach eine günstige Soundkarte.
Dann bist aber schnell 4000,- und mehr los. Ansonsten musst halt sehen dass du mal mit dem Presonus StudioChannel + einer günstigen Soundkarte + einem günstigeren Mikrofon (C214?) startest. Funktioniert auch gut.

Ach ja, noch was grundsätzliches. Ich hoffe dein Platz zum Aufnehmen ist wirklich so trocken wie du sagst. Denn ein Großmembran hört "Alles". Das nimmt trotz Nahbesprechung immer noch extrem viel Raum mit!

Aber am Besten ist, du kannst das irgendwie ausprobieren. Mein Händler des Vertrauens lässt mir schon manchesmal ein paar Teile übers Wochenende zum Testen und wenn ich nicht glücklich bin nimmt er es wieder zurück. An deiner stelle würde ich das auch machen.
 
Hallo,

prima, danke noch mal für die Tipps. Das C414 wäre natürlich reizvoll, ist leider aber nicht im Budget, jedenfalls am Anfang nicht.
Kann mir aber das 214er als nächsten Schritt gut vorstellen.

Kennst Du die ART Preamps auch? Hatte mir bevor ich auf den PreSonus kam, mal den ART Pro Channel II rausgesucht, der ist preislich im gleichen Rahmen.
Ist halt ein reiner Röhren Preamp. Ebenfalls aufgeschnappt hatte ich noch das Motu Audio Express Interface, dann allerdings ohne vorgeschalteten Preamp, sondern mit dem Internen. Was kann man davon halten?

Wenn ich jetzt mal von drei Kombinationsmöglichkeiten ausgehe Focusrite Scarlett + PreSonus oder Focusrite Scarlett + ART oder nur das Motu ohne alles, was würdest du bevorzugen, vor dem Hintergrund, später mal ein besseres Mikro anzuschaffen? (Anfangs mit einem Rode NT-2)

Rein Interessehalber, da ich keinerlei Vorstellung davon habe, was genau ist denn so ungut daran, wenn das Signal durch die Röhre läuft?

Schöne Grüße
 
Hi

Also ich finde, du solltest keinesfalls mit einem echten Röhrending anfangen. Das Mysterium um die Röhre ist viel zu hoch geschraubt. Wenn man wirklich mal mit Röhren arbeiten möchte sollte man vorher mal ein Setting haben das sauber und clean läuft. Glaube mir, für gute Sprachaufnahmen brauchst du keine Röhre.

Ansonsten muss ich sagen, dass ich die anderen Teile die du angibst nicht in Händen hatte und daher kann ich dazu keine Empfehlung abgeben.

Meines Erachtens könntest du aber auch vorerst gänzlich auf einen Preamp verzichten und ein C214 auch direkt an eine Soundkarte mit Phantomspeisung rangehen. Das Problem mit dem Rauschen sollte auch nicht so schlimm sein wie oft beschrieben wenn du ordentlich aussteuerst (aber halt nicht übersteuerst). Mit einem Preamp (mit Kompressor usw) hast du halt schneller ein satteres Signal.

Aber wie schon erwähnt. Den Händler deines Vertrauens mal wegen einer Testmöglichkeit anreden, Teile mitnehmen und testen.
 
... Ein Freund nimmt z.B mit einem SE 3300 auf und das klingt recht "voll".
Soll ein gutes Mikro also eher von sich aus schon "färben" oder besser linear und unspektakulär klingen, wobei der Rest Sache von EQ und Nachbearbeitung je nach Bedarf ist?...
Das mit "voll" und "fett" und "geiler Stimme" ist immer so eine Sache - ein Mikro kann dazu nichts beitragen außer sie dementsprechend zum Klingen zu bringen wie sie ist. Und Nachbearbeitung sollte bei einem sinnvollen Recording-Setup nicht nötig sein (ein wenig Kompressor ist schon ok - aber wenn man vor dem Mic nicht zu viel rumeiert, brauchts den eigentlich auch nicht wirklich). Leider ist das immer so eine Sache mit der Fähigkeit zur Selbstkritik - ich hab noch keinen gehört, der seine eigene Stimme so halbwegs neutral einstellen möchte wie sie ist. Das wird dann meistens vermeintlich "fett" (was immer das ist) und objektiv häufig vorzugsweise "dumpf" und "basslastig" bis hin zur Unverständlichkeit :eek: und jeden Atemzug hört man wie bei einem Asthmatiker. Grundsätzlich: jedes Mic "färbt", manches mehr, manches weniger - die Beurteilung welches die eigene Stimme "schön" färbt, ist aus den o.g. Gründen selber kaum machbar - dazu ist ein neutraler Mensch ganz brauchbar.


... Das Mysterium um die Röhre ist viel zu hoch geschraubt... Glaube mir, für gute Sprachaufnahmen brauchst du keine Röhre...
Ja, so ist es - auch wenn die Ansicht "meine Stimme klingt zu dünn - ich brauche einen Röhrenverstärker" weit verbreitet ist. Musik- und Gesangsaufnahmen sind was anderes, für Sprache brauchts das nicht. Es stört aber auch nicht, wenn man als Hobbytechniker der Faszination des Glimmstängels erlegen ist :rolleyes:
 

Das mit "voll" und "fett" und "geiler Stimme" ist immer so eine Sache - ein Mikro kann dazu nichts beitragen außer sie dementsprechend zum Klingen zu bringen wie sie ist. Und Nachbearbeitung sollte bei einem sinnvollen Recording-Setup nicht nötig sein (ein wenig Kompressor ist schon ok - aber wenn man vor dem Mic nicht zu viel rumeiert, brauchts den eigentlich auch nicht wirklich). Leider ist das immer so eine Sache mit der Fähigkeit zur Selbstkritik - ich hab noch keinen gehört, der seine eigene Stimme so halbwegs neutral einstellen möchte wie sie ist. Das wird dann meistens vermeintlich "fett" (was immer das ist) und objektiv häufig vorzugsweise "dumpf" und "basslastig" bis hin zur Unverständlichkeit :eek: und jeden Atemzug hört man wie bei einem Asthmatiker. Grundsätzlich: jedes Mic "färbt", manches mehr, manches weniger - die Beurteilung welches die eigene Stimme "schön" färbt, ist aus den o.g. Gründen selber kaum machbar - dazu ist ein neutraler Mensch ganz brauchbar.

Ja, dem kann ich nur zustimmen.
Da ich selbst nicht spreche sondern "nur" aufnehme und witerbearbeite und bei mir die verschiedensten Sprecher ein und ausgehen verwende ich im Studio (das ohnehin hier schon oft beschriebene Setting) ein C414. Damit kommen alle Sprecherinnen und Sprecher gut zurecht und die Aufnahmen klingen auch ohne Preamp direkt an einem Mixer sehr gut. Den Preamp habe ich nun eingebaut, weil ich gerne schon bei der Aufnahme die bereits beschriebene EQ Einstellung mache um die Sprachverständlichkeit zu erhöhen und ich da analogen EQ's angenehmer empfinde als die digitalen EQ's des Digi-Mixers. Aber wie bereits erwähnt, ich spreche hier von geringem "kitzeln" am EQ. Bei Sprache wären stark eingestellte EQ's absolut falsch.

Meine eigene Stimme aufzunehmen wäre wahrscheinlich nix weil ich meins eigene Stimme nicht gut beurteilen kann. (so wie fast alle Menschen).
Ich bewundere die professionellen Sprecher die auch selbst produzieren und gelernt haben ihre Stimme zu beurteilen.
 
Deswegen ist es kaum möglich seine eigene Stimme objektiv zu beurteilen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Knochenleitung

Beim Hören der eigenen Stimme wird der subjektive Höreindruck von den durch die Knochen geleiteten Schallanteilen erheblich mitgeprägt. Nach Ausschaltung dieses Knochenschallanteils, zum Beispiel bei der akustischen Wiedergabe der eigenen Stimme von einem Magnetband oder einem anderen Tonträger, bemerkt man deutlich die gehörte Veränderung.
 
Was das Interface angeht: http://www.thomann.de/at/maudio_fast_track_c400.htm.
Ich würde dieses M Audio Interface vorziehen.
Oder aber dieses: http://www.thomann.de/at/m-audio_delta_1010lt.htm, allerdings mit etwas veraltetem PCI Anschluss,aber
qualitativ fürs Geld konkurrenzlos. Ein Kollege benutzt sie seit mehr als 5 Jahren, ohne Probleme, Reparaturen oder ähnliches.

Wie bereits erwähnt, es gibt viele brauchbare Teile am Markt.

Aber vor eingebauten Soundkarten Rate ich generell ab. Je nach PC hat man dabei oft Störungen durch den eigenen PC-Prozessor und dem ganzen anderen elektronischen Zeug der im eigenen Rechner verbaut ist. Durch die elektromagnetischen Strahlen im PC kann man dann ein Surren oder Pfeiffen auf der Aufnahme finden was man natürlich nicht möchte. Ganz ehrlich hab ich noch keine interne Karte erlebt bei der diese Probleme am Analogeingang nicht da gewesen wären. Daher empfehle ich immer nur externe Soundmodule egal ob via USB oder FireWire.

Interne Karten verwende ich ausschließlich nur dann bei Aufnahmen, wenn ich bereits mit einem digitalen Signal zum PC komme denn dann hat man diese Probleme nicht.
 
Ich habe mich jetzt zunächst einmal für eine Focusrite Scarlett entschlossen, welches gar nicht mal so schlecht zu seien scheint. Das lässt sich ja ggf. recht schnell gegen ein anderes tauschen im Bedarfsfall.
Zudem werde ich mir nun doch das AKG C214 zulegen, da mir das nach allen Recherchen am besten gefällt im Vergleich.
 
Hi

Also ich finde, du solltest keinesfalls mit einem echten Röhrending anfangen. Das Mysterium um die Röhre ist viel zu hoch geschraubt. Wenn man wirklich mal mit Röhren arbeiten möchte sollte man vorher mal ein Setting haben das sauber und clean läuft. Glaube mir, für gute Sprachaufnahmen brauchst du keine Röhre.
Die Geschichte Röhre vs. Transistor ist so alt wie die Sache Diesel vs. Benziner, Automatik vs. Schaltgetriebe, Cabrio vs. Kombi.....
Es ist einfach nur die Frage wie man fahren möchte.... gut und heil angekommen sind wir bis dato alle .

Ich für meinen Teil liebe meine Röhren Pre-amps , mein Transistoren in meinem Pult , mein alten Diesel-Kombi , Ich finde aber auch Äpfel und Birnen super und weiß manchmal nicht wen ich zuerst streicheln soll : meinen Hund oder meine Katze....
Ja , es bleibt schwierig.
 
Eine weitere Frage die sich mir noch stellt: wie sinnvoll ist es eigentlich, das Mikrofonsignal vor dem Digitalisieren, also direkt nach dem Preamp, noch durch einen Kompressor zu schicken?
Bringt das Qualitativ Vorteile gegenüber eines Logic PlugIns z.B.? Hätte dafür den dbx 266XS im Auge.
 
Eine weitere Frage die sich mir noch stellt: wie sinnvoll ist es eigentlich, das Mikrofonsignal vor dem Digitalisieren, also direkt nach dem Preamp, noch durch einen Kompressor zu schicken?
Bringt das Qualitativ Vorteile gegenüber eines Logic PlugIns z.B.? Hätte dafür den dbx 266XS im Auge.

Tja, das kommt ganz darauf an was du erreichen möchtest. Solange man sich analog bewegt kann man mit Signalen über dem Maximum arbeiten und hier auch gezielt Kompressoren einsetzten in die man dann "voll reinfährt". Ob das Sinn macht ist eine andere Frage. Für Sprachaufnahmen im klassischen Sinn eher nicht.

Wo ein Kompressor im analogen Weg aber schon was bringt ist, wenn er als "Wächter" also als Limiter vor der A/D Wandlung sitzt und so jegliches Klippen bei der Wandlung verhindert. Das schöne dabei ist aber, dass man ihn dabei weicher einstellen kann als einen echten Limiter was im Fall des Falles schon gut ist.

Bei meinen Sprachaufnahmen laufen aber in Summe gleich mehrere Kompressoren zwischen Mikrofon und fertigem Mix. Zum einen ein Kompressor als Limiter vor der A/D Wandlung. Danach ein Jünger Audio D02 digital Kompressor für ein sattes Signal und am Ende des Mixes kommt noch eine Summenkompression.

Der wichtigste Teil ist aber der D02. Ist zwar etwas Kostenintensiv aber absolut sein Geld wert.
 
Hallo,

danke dir für die Antwort.
Entschuldige bitte die etwas frevelhafte Frage, aber macht vom Grundprinzip (von eventuellen Qualitätsunterschieden und der analogen Signalverarbeitung bei dbx mal abgesehen) der dbx 166 bzw. 266 nicht das Gleiche wie der Jünger D02? Der dbx 166 hat ja ebenfalls einen Expander, einen Kompressor und einen Limiter. Die Idee scheint ja identisch zu sein, oder?
 
Wo ein Kompressor im analogen Weg aber schon was bringt ist, wenn er als "Wächter" also als Limiter vor der A/D Wandlung sitzt und so jegliches Klippen bei der Wandlung verhindert. Das schöne dabei ist aber, dass man ihn dabei weicher einstellen kann als einen echten Limiter was im Fall des Falles schon gut ist.

ÖÖHM? lol??
limitieren und komprimieren das sind 2 verschiedene paar schuhe.
wo ist denn ein alter D02 teuer???
 
So, zunächst mal zum D02 und dem Preis: neu: 2500€. Gebraucht nur schwer zu finden weil ihn keiner hergeben möchte. Ich hatte das Glück zu meinem D02 auch noch einen D07 und einen D03 gebraucht zu erhalten. Selbst gebraucht sind die Teile noch rel. teuer.

Zu Kompression und Limiter: Nein in der Grundfunktion ist ein Limiter nichts anderes als ein sehr hart eingestellter Kompressor. Also kann ich mit einem Kompressor sehr wohl einen Limiter realisieren und kann den dann noch etwas weicher einstellen.

Zu der Funktionsweise des D02:
Der D02 hat eine ganz eigene Art Signale zu verarbeiten. Ich habe mit keinem anderen Kompressor jemals diese hoch professionelle Sattheit erreicht als mit einem D02. Wer sich bei einem D02 allerdings viele Einstellungsmöglichkeiten erwartet der täuscht. Es gibt lediglich ein paar Voreinstellungen für Sprache, Musik, Live und so. Soweit ich das verstanden habe arbeitet ein D02 mit mehreren Kompressoren (virtuell da digital) parallel und berechnet daher ein exaktes Signal. Das schöne ist nur, dass man ihn nicht "bemerkt". Also das Signal "pumpt" nicht. Diese Art der Kompression ist meines Erachtens einzigartig. Leider sind die Teile recht Kostenintensiv aber ihr Geld Wert.

Wer noch einen "alten" D02, D03 oder D07 loswerden möchte darf sich gerne bei mir melden. Je nach Baujahr (vor einem bestimmten Baujahr ist noch eine alte Platine mit alter Programmierung drinnen) bin ich jedenfalls daran interessiert.
 
Erzähl doch nicht so einen Schwachsinn.
Ein Limiter kann nur eine Signalspitze limitieren und nicht mehr.
Ein Kompressor komprimiert das ganze Signal zusammen.
 
Erzähl doch nicht so einen Schwachsinn.
Ein Limiter kann nur eine Signalspitze limitieren und nicht mehr.
Ein Kompressor komprimiert das ganze Signal zusammen.

?? Geht's dir gut?

Ein Limiter reduziert den Pegel, wenn dieser einen gewissen Schwellwert (Threshold) überschreitet. Der Grad der Reduzierung ist bei einem Limiter (je nach Qualität) sehr hoch. Unterschreitet das Signal den Schwellwert dann wird die Pegelreduktion in der vorgegebenen Release-Time zurückgenommen.

Ein Kompressor funktioniert exakt gleich nur kann ich dort Threshold, Ratio Release u.v.m. noch nach Belieben variieren. Setzte ich den Threshold niedrig und die Ratio auch, dann wird das ganze Signal komprimiert. Setzte ich den Threshold hoch und die Ratio auch, dann habe ich einen Limiter.

Bei dem was am Markt oft als "Limiter" angeboten wird kommt es oft zu dem was man "Pumpen" nennt. Das Signal wird zu schnell reduziert weil zb bei Musik die Base-Drum schlägt. Dann wird das Signal sofort wieder hochgeschraubt und beim nächsten Schlag der Base-Drum geht es wieder los. Das klingt einfach nur schlecht. Daher arbeite ich gerne mit einem Kompressor und stelle mir die Werte selbst etwas weicher ein. Wenn du möchtest kannst du sagen dass das dann kein klassischer Limiter mehr ist. Aber zu behaupten dass ein Limiter und ein Kompressor komplett andere Teile sind ist einfach falsch.

Wenn du das nicht verstehst, dann bitte ich dich hier nicht mehr zu posten. Danke.
 
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