Das Olympiaangebot der Öffentlich-Rechtlichen ist spürbar kleiner als in den vergangenen Jahren; begründet wird es mit dem allgemeinen Spardruck.
Im Fernsehen wird es, wie früher, nur die Übertragung auf den Hauptprogrammen geben, also im täglichen Wechsel auf Das Erste und im ZDF. Die Übertragung auf den Digitalprogrammen oder - wie ganz früher - auf 3sat entfällt. Dafür gibt es verschiedene Onlinestreams.
Im Radio entfällt das ARD-Olympiaradio, dass es zu den vergangenen Jahren immer gegeben hatte. Das ist besonders absurd,
weil der WDR (als federführende Anstalt in diesem Jahr) ursprünglich sogar geplant hatte, das Sportangebot deutlich auszubauen, aber nach der ersten VPRT-Pressemitteilung (die so sicher war wie das Amen) sofort die Segel gestrichen hat - nicht nur, was den Ausbau des Angebots angeht, sondern auch was den Beibehalt des Angebots der vergangenen Jahre betrifft. Somit wird es nur kurze Einblendungen auf den ARD-Service- und Infowellen geben. Und ein paar Programme wie NDR Info und DLF bauen ein paar zusätzliche Sportblöcke in ihr Programm ein.
Interessant ist das diesjährige Projekt der EBU, während den olympischen Spielen,
die Olympiaberichterstattung fast aller EBU-Mitglieder auf der EBU-Homepage europaweit verfügbar zu machen. Man kann sich darüber also hierzulande die Olympiaübertragungen von ORF, BBC oder dem Slowenischen Rundfunk anschauen, oder den ARD- oder ZDF-Livestream in Griechenland oder Norwegen. Die eigentlichen ARD&ZDF-Livestreams werden meines Wissens nur in Deutschland verfügbar sein.
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Nachtrag zum Olympiaradio: Die BBC wird übrigens nicht nur eines, sondern gleich zwei Olympiaradios anbieten, um die verscheidenen Sportarten abzudecken: Radio 5Live und Radio 5Live Olympics extra. Und außerolympische Sportarten, die während der Spiele stattfinden, werden auf 5Live Sports extra übertragen. Alle drei Programme sind landesweit auf DAB verfügbar.
In Italien wird RAI Radio 1 rund um die Uhr live übertragen.
Und merkwürdigerweise ergibt sich daraus gar kein Widerspruch zur lebendigen Privatradioszene im Vereinigten Königreich und in Italien. Woran liegt's? Könnte es am Ende doch sein, dass ein vielfältigeres öffentlich-rechtliches Radioangebot den privaten Programmen nicht schadet, sondern nutzt, weil es den Wert des Mediums Radio an sich verstärkt und hervorhebt?