Radiolandschaft Belgiens

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@Radiocat: Ich habe mich an den Angaben im Impressum orientiert: http://www.radio-sunshine.info/impressum.html

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Dann ist die Verwaltung wohl vom offiziellen Firmensitz getrennt.

@Pfui!: Es gibt auch einen Webplayer: http://www.radio-sunshine.info/livestream/index.html ;)
 
Wahrscheinlich wird der geriatrische Shitstorm im Grenzecho jetzt wieder ganz dick sein. Aber eins kann man dem Medienrat nicht nachsagen: Dass man nicht alle Geduld der Welt gehabt hat (in Worten: 2 (!) Jahre), um die Missstände aus dem Weg zu räumen. In anderen Ländern, selbst innerhalb Belgiens hätte man da schon viel früher Tabula rasa gemacht. Irgendwann muss man einfach mal konsequent sein. Ich denke es ist auch im Sinne der Hörer, denn was da in den Reiseversteigerungen abging (dass man z.B. nie die Stimmen der Bieter On Air gehört hat), kann einem bei böswilliger Betrachtungsweise schon recht unkosher vorkommen.

Von daher: Daumen hoch für Fantasy und glückwunsch an den Medienrat für diese faire und im Sinne des Verbraucherschutzes gefällte Entscheidung.
 
Der Ofen für R. Sunshine ist noch immer nicht ganz aus. In der PDF heißt es lediglich:
Einziger Artikel. Die Beschlusskammer stellt fest, dass die in ihrem Beschluss Nr. 2012/2 auferlegten Bedingungen nicht erfüllt wurden.

Und weiter unten:
Gegen diese Entscheidung können Sie Einspruch erheben. Sie verfügen über eine Frist von sechzig Tagen ab Mitteilung der Entscheidung, um deren Nichtigerklärung vor dem Staatsrat zu beantragen.

Das Ärgerliche an der Entwicklung ist, das derartige Probleme, wie sie mit dem besagten Anbieter zutage getreten sind, Wasser auf die Mühlen derer bringen, die sich generell gegen unabhängigen Privatfunk auf sublokaler, lokaler oder regionaler Ebene aussprechen.

Ein derartiges Verhalten schadet der Sache des freien Radios ungemein!

Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen von R. Sunshine dies erkennen und von einem Showdown mit dem Medienrat absehen.
 
Einziger Artikel. Die Beschlusskammer stellt fest, dass die in ihrem Beschluss Nr. 2012/2 auferlegten Bedingungen nicht erfüllt wurden.

Was impliziert, dass die Sendelizenz zum 15. Oktober aus dem anderen Beschluss nicht erteilt wurde.
Faktisch hat Radio Sunshine nun den Status eines Piratensenders. Meiner Auffassung nach müssten sie sofort Abschalten, beim Staatsrat eine Klage einreichen, dieser wird dann feststellen ob die Lizenzverweigerung rechtens oder unrechtens war.

Die Frage ist, wenn die Entscheidung unrechtens war, heisst das aber m.E. noch nicht, dass der Staatsrat die Entscheidung revidiert, sondern das Ganze an den Medienrat zurückgeht. Wahrscheinlich müsste dann das gesamte Lizenzierungsverfahren von vorne aufgerollt werden.

Ich hege aber Zweifel, dass eine Klage durchkommt, schliesslich ist man selbst im 2ten Anlauf erneut mit Pauken und Trompeten aus Frackigkeit und gekränkter Eitelkeit, so wie sich das in den diversen Textstellen liest, gescheitert. Schade ist es für die Leute, die dort Ihre Sendungen gemacht haben, dass diese durch die offenkundig inkompetente Führung nun wohl ohne Hobby dastehen. Aber vielleicht hat ja BRF2 bald Sendegefässe frei, wo da jetzt so extrem gespart werden muss...

Radio Fantasy kann man nur wünschen, dass sie den Warnschuß des Medienrats verstanden haben und nach der neuerlichen Frequenzausschreibung die irgendwann ja stattfinden wird und der ggf. erfolgten Zuteilung nicht wieder mit beliebiger Power durch die Gegend funken und auch die anderen Auflagen, wie die Discothekenübertragung ignorieren, frei nach dem Motto: Ätsch, verarscht.

Und Pur Radio 1? Meine Vermutung: Das wird ne finanzielle Bauchlandung anno 198x, wie bei BNL, getrieben von einer Person, die an völliger Selbstüberschätzung leidet. Weiß eigentlich jemand, warum deren Kurzwellensendungen holterdipolter von heute auf morgen eingestellt wurden, obwohl sie ja immer noch auf der Webseite pr1.be announciert werden? Ein Schelm, der böses denkt.

Es bleibt spannend, gerade jetzt nach den Wahlen!
 
Na, wenn es eine Widerspruchsfrist gibt, wird man wohl noch legal bis zum Ende dieser Frist und der nachfolgenden endgültigen Entscheidung senden dürfen. Da können schon noch ein paar Reisen versteigert werden! :) Die Lontzener müssen ja ein äußerst reisefreudiges Völkchen sein, wenn ihr Lokalsender, äh Regionalsender, dies so zum Schwerpunkt seiner Programminhalte macht. ^^
 
Die Idee der Reiseversteigerungen kommt ja ursprünglich von RSK. Bei Sunshine ist es IMHO so, dass die Moderatoren ihre Sendungen selbst finanzieren müssen.
 
Ohne Lizens sendet diese Station schon seit über 2 Jahren. Bereits in dieser Zeit hätte das BIPT jederzeit den Sender stillegen können. Nun ist der Ofen auch mit der bisher illegalen Duldung endgültig aus. Da nützt dann auch der Gang zum Staatsraat nichts mehr. Die senden schlicht illegal.
 
Wenn das für euer kleines Ego hilfreich ist....bitte.
In der Sache aber wie immer nix zu sagen.
Da ich das bedienen der Tastatur nicht gelernt habe und das sonst immer die Sekretärin machte, sehe ich gar nicht ein, mir für ****** mehr Mühe zu geben.
 
Ohne Lizenz sendet diese Station schon seit über 2 Jahren. Bereits in dieser Zeit hätte das BIPT jederzeit den Sender stillegen können. Nun ist der Ofen auch mit der bisher illegalen Duldung endgültig aus. Da nützt dann auch der Gang zum Staatsraat nichts mehr. Die senden schlicht illegal.
Ich denke, es ist eine Frage der Interpretation. Man könnte auch sagen: Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt.
Nach dieser Sichtweise müsste der Medienrat ein konkretes Datum festlegen, bis zu dem der Sendebetrieb auf UKW einzustellen ist.

Heute habe ich mal zeitweilig eine "Reiseversteigerungssendung" eingeschaltet.
Ich gebe zu, dass das, was ich da zu Gehör bekam, schon einen grenzwertigen Eindruck machte.
Das ist ja auch nichts anderes als reiner Kommerzfunk, nur um Längen unprofessioneller als bspw. 100'5!
Die Musikstücke wurden regelmäßig durch Ansagen, zum Schluss dann durch einen "Trommelwirbel" unterbrochen, der anzeigen sollte, dass wieder jemand ein höheres Gebot für die Reise abgegeben hatte.
Ich stelle mir da die Frage: Wer will so etwas hören? Ich jedenfalls empfand die Sendung fast schon als eine Zumutung.
Auch wenn dieser Ausdruck bereits im Paralleluniversum im Kontext der ostbelgischen Sender gefallen ist: So etwas erinnert tatsächlich an eine Kirmesbude.

Das mag jetzt mitunter eingebildet klingen, dennoch stehe ich dazu: Wenn man schon das Privileg hat, eine der wenigen noch freien UKW-Frequenzen zu nutzen, sollte man versuchen, ein hörerzentriertes Programm zu machen.
Die wenigsten Hörer interessieren sich dafür, eine Reise zu ersteigern. Die wollen einfach nur gut unterhalten werden.

Es kann doch nicht sein, dass alle Bereiche unseres Lebens ausschließlich dem Kommerz unterworfen werden!
Für mich hat der Rundfunk auch einen kulturellen Auftrag, jenseits der Erwirtschaftung eines finanziellen Gewinns; wobei letzterer natürlich unabdingbar ist, um den Sendebetrieb aufrecht zu erhalten.
Was mich ärgert, ist die Tatsache, dass so eine kleine Station ebenfalls mit dem ausschließlichen Ziel, Geld zu verdienen, betrieben wird und der Hörer da offenbar genauso wenig eine Rolle spielt, wie bei den großen Kommerzprogrammen.
Dass es auch anders geht, belegt ein Blick auf die privaten Kleinsender in Flandern: Ja, auch diese müssen sich durch Werbung refinanzieren, aber sie tun es auf eine akzeptable und weniger penetrante Art und Weise.
 
Was nicht ausdrücklich verboten ist, ist erlaubt.

So einfach ist es nicht, mein Freund. Schau ins Dekret.

Artikel 27.2 - Anerkennungspflicht
Abweichend von Artikel 27.1 muss der private Hörfunkveranstalter, insofern eine Funkfrequenznutzung beabsichtigt
ist, um einen oder mehrere Dienste über digitale oder analoge terrestrische Verbreitungswege anzubieten,
von der Beschlusskammer anerkannt werden. Jeder lineare auditive Mediendienst eines privaten Hörfunkveranstalters
bedarf der Anerkennung.

und

Artikel 50 - Funkfrequenzzuteilung
Jede Funkfrequenznutzung bedarf einer vorherigen Funkfrequenzzuteilung. Eine Funkfrequenzzuteilung ist
eine Erteilung eines Nutzungsrechts für Funkfrequenzen durch die Beschlusskammer unter festgelegten Bedingungen.
Die Funkfrequenzzuteilung erfolgt zweckgebunden nach Maßgabe des Frequenzplans und diskriminierungsfrei
auf Grundlage objektiver Verfahren, die die Regierung festlegt.

Schauen wir uns die nackten Fakten an:

Die alte Anerkennung ist seit 2 Jahren abgelaufen, wurde durch einen fragwürdigen, weil rechtlich nicht gedeckelten, präsidialen Akt - von manchen als fair, von anderen als feige tituliert - verlängert, die Frequenzzuteilung ist immer an die Laufzeit der Anerkennung gekoppelt, die neue Anerkennung ist nicht gesprochen worden, damit ist der Fall eigentlich klar: Der Sender ist ein astreiner Pirat. Dass es noch nicht zu einer Abschaltung durch das BIPT kam, lag wohl nur daran, dass alle "die Füsse still gehalten haben". Ein fairer Akt insbesondere der Mitbewerber, in Deutschland hätte das schon wieder ganz anders ausgesehen.


Du fragst:

Ich stelle mir da die Frage: Wer will so etwas hören? Ich jedenfalls empfand die Sendung fast schon als eine Zumutung.

Die Antwort:

»Radio Sunshine Reisekoffer« biete so auch minderbemittelten Menschen die Möglichkeit, in Urlaub zu fahren, hieß es beim Sender.

Quelle: http://www.grenzecho.net/ArtikelLoad.aspx?a=08090DA4-FE57-4E14-9017-F8AD0DD9DA94&mode=all

Meines erachtens hat Ostbelgien eins der simpelsten Mediendekrete der zivilisierten Welt, man verlangt wirklich keine Zauberei, was bei dem kleinen Gebiet auch kaum zu machen wäre. In anderen Orten (auch in der Wallonie und Flandern) wäre die Beschalltung von ein paar 10.000 Hörern an viel höherere Vorgaben und Auflagen (und auch finanzielle Abgaben an die Gemeinschaft) geknüpft. Wer in der DG nicht hinbekommt, einen haltbaren Lizenzantrag zu stellen und die Grundanforderungen an ein Programm zu decken, der ist wirklich im falschen Beruf, wenn er sich "Station Director" schimpft.

Auch wenn dieser Ausdruck bereits im Paralleluniversum im Kontext der ostbelgischen Sender gefallen ist: So etwas erinnert tatsächlich an eine Kirmesbude.

Die LfM hat das seinerzeit gerne als: Pommesradio bezeichnet, allerdings zeugt das auch von einem gewissen Grad an Kenntnislosigkeit, denn bei dort heißt das bekanntlich FRITTEN.
 
IRF schreibt gerne SEINE Meinung und SEINE Auffasung - und das eben so gar nicht forenzentriert.
Opp jeck-Tivität?
:D
Darauf derart ausführlich zu reagieren, hat nur weitere seiner Ergüsse zur Folge...
 
Und Pur Radio 1? Meine Vermutung: Das wird ne finanzielle Bauchlandung anno 198x, wie bei BNL, getrieben von einer Person, die an völliger Selbstüberschätzung leidet. Weiß eigentlich jemand, warum deren Kurzwellensendungen holterdipolter von heute auf morgen eingestellt wurden, obwohl sie ja immer noch auf der Webseite pr1.be announciert werden? Ein Schelm, der böses denkt.

Der Bruchpilot soll wohl angeblich die Rechnungen des Sender-Betreibers nicht bezahlt haben. Das haben sich angeblich schon ein paar tausend Euro angehäuft.
 
@chapri: Die inhaltliche Beurteilung eines Programms kann niemals objektiv sein, obwohl es dennoch möglich ist, es als gut oder schlecht zu bezeichnen; - ansonsten landen wir bei einer reinen Subjektivität.

Nobier schrieb:
Der Bruchpilot soll wohl angeblich die Rechnungen des Sender-Betreibers nicht bezahlt haben. Das haben sich angeblich schon ein paar tausend Euro angehäuft.
Wundert sich da noch jemand, dass es in der freien Radiozene kaum Projekte gegeben hat, die von Dauer waren?
 
Welches Projekt?

Die Bemühungen, in NRW etwas auf politischem Wege zu verändern, betrachte ich vorerst als gescheitert: Es gibt zwar eine Reihe von Mitstreitern, insgesamt sind es aber zu wenige, um effektiv Lobbyarbeit leisten zu können.
 
Die Frequenzausschreibung wurde gestartet. http://www.ejustice.just.fgov.be/mopdf/2012/10/22_1.pdf ab Seite 61499.

Zusammengefasst:

92,6 mit 160 Watt in Lontzen-Rabotrath oder Raeren-Petergensfeld für einen Lokalsender (als Kandidat käme nur Radio Fantasy in Frage)
107,0 mit 160 Watt in Raeren-Eynatten für einen Lokalsender (als Kandidat käme nur Radio Fantasy in Frage)
91,8 mit 300 Watt in Kelmis oder in mit 800 Watt in Lontzen für einen Regionalsender (als Kandidat käme nur Pur Radio 1 in Frage, aber ob der mit seinem "Freund" Benoît Gauder noch mal reden will...)
97,5 mit 1000 Watt in Lontzen für einen Regionalsender (als Kandidat käme nur Pur Radio 1 in Frage)
96,7 mit 2000 Watt in Eupen für ein Sendernetzwerk (als Kandidat käme nur... ja wer eigentlich... eventuell Radio Contact?! in Frage)
98,0 mit 1000 Watt in Bütgenbach für ein Sendernetzwerk (Radio Contact?)
107,3 mit 800 Watt in St. Vith für ein Sendernetzwerk (Radio Contact?)

Bleibt also festzuhalten, dass offenbar einiges in der DG im Umbruch ist, und Radio Contact seine Frequenzen entzogen bekommt, weil sie ja jahrelang dort betrieben wurden, wo die Wallonen zuhause sind).

Besonders lesenswert sind in der Ausschreibung die Fußnoten.

Bis zum 23. November kann nun das muntere Hauen und Stechen losgehen.
 
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