Würden Programme im ARD-Stern Sinn machen?

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adrian1982BO

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Würde es Sinn machen, wenn man hingeht und sagt, es soll für die Sparten jeden Tag von anderen Sendeanstalten senden? Montags zum Beispiel SR, Dienstags HR, usw.

Dann würde es ungefähr so aussehen:

Stern 1: Jugendprogramme: N-Joy, 1Live, on3,....
Stern 2: Information und Pop: WDR 2, hr 1, SR 1, NDR 2,...
Stern 3: Klassik: mdr Klassik, WDR 3, HR 2 Kultur,....
Stern 4: Schlager: Bayern 1, WDR 4, NDR 1,....
Stern 5: Informationsprogramm: WDR 5, NDRinfo, SWRinfo, MDRinfo,....

Am jedem Tag sendet ein anderer Sender.
 
hatten wir so etwas ähnliches nicht mal bei der ARD Popnacht, aber viele Anstalten haben dann aus Kostengründen eine " eigne Sendung " aufgegeben und das ganze an SWR 3 abgegeben ?
 
Absolut abwägig diese Idee.
Wo wäre demnach z.B. SWR3 einzuordnen, Stern 1 oder 2?
Hörfunk ist derzeit auch noch eine Quelle für landespolitische Themen, das würde dann völlig wegfallen. Klar, bei reinen Musikprogrammen geht das ohne Probleme, bei WDR3 also zu rund 80-90%, bei 1Live würd ich auch sagen das rund 40-50% keinen landesspezifischen Bezug hat. Bei WDR2 und 5 allerdings undenkbar. Bei den anderen Landesanstalten wäre das ähnlich.
 
@Richard Stern 2, da DasDing reines Jugendprogramm ist.

Dann bleibt da aber noch SWR1.

Ich denke es gibt mehr als 5 Programsparten in der ARD, wovon aber nicht jede Anstalt alle abdeckt.

1.) Jugendprogramme (CHR): Fritz, N-Joy, Bremen 4, 1LIVE, Das/unserDing, YOUfm, on3radio und SPUTNIK
2.) Rocklastige Infowellen (AC): radio eins, NDR2, WDR2, SWR3, SR1, HR3, Bayern 3, JUMP
3.) Oldielastige Infowellen (oldie-AC): Berlin 88,8, Bremen 1, SWR1, HR1
4.) Schlagerwellen: Antenne BB, NDR1, WDR4, SWR4, SR3, HR4, Bayern 1, MDR1
5.) Inforadios: RBB Inforadio, NDR Info, SWR info, Antenne Saar, hr Info, B5aktuell, mdr Info
6.) Wort- und Kulturprogramme: Nordwestradio, WDR5, Bayern 2, mdr Figaro
7.) Klassik- und Kulturradios: Kulturradio, NDR Kultur, WDR3, SWR2, SR2, HR2, BR Klassik, mdr Klassik
8.) Integrationsprogramme: Funkhaus Europa (bereits jetzt schon als gemeinschaftsprogramm)

Und die Übergänge sind auch hier fliessend und sicherlich kann man auch mdr Figaro eher SWR2/HR2/SR2 gleichsetzen. Ich habe diese Einteilung nur so gestaltet, dass in jeder Sparte von jeder Anstalt nur ein Programm auftaucht und sich dabei z.B. NDR und Radio Bremen (inkl. Nordwestradio) ergänzen, so das rund um Bremen alle Programmsparten genau einmal (abgesehen von N-Joy) abgedeckt sind.

Wie gesagt, ich halte von diesem Stern-Programmkonzept nichts. Was durchaus mögöich wäre ist allerdings ein gemeinschaftsprogramm bei bestimmten Programmen, so wie es jetzt schon bei Funkhaus Europa der Fall ist. Aber prinzipell wird das ja schon praktiziert, vor allem bei den Kulturradios, aber auch zwischen NDR Info, WDR5 und Nordwestradio. Bremen 4 und 1 LIVE tauschen sich meines Wissens auch mit vielen (auch Menschen am Mikrofon) aus. Zwischen SR2 und HR2 gab es in den 90er Jahren eine intensive Zusammenarbeit. Der MDR versorgt alle anderen Inforadios mit dem Nachtprogramm usw.

Und ganz ausbleiben darf auch nicht der historische Vergleich, Stichwort "Gleichschaltung".
 
Euch Protagonisten eines solchen "ARD-Sterns" ist aber schon bewusst, dass dann genau nur die Programmelemente bzw. -teile der heutigen einzelnen Programme überleben werden, die den kleinsten gemeinsamen Nenner aufweisen und eine Durchhörbarkeit von 24/7/365 garantieren? - Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, dass dem nicht so sei; nur bedarf es dazu entsprechender Argumente.
 
Eine vertikale Programmstruktur wie einst in den Niederlanden (Avro am Montag, VARA am Dienstag, KRO am Mittwoch etc.) fände ich durchaus reizvoll, aber nur bei Beibehaltung der Eigenheiten der Anstalten und nur, wenn die Unterhaltungsprogramme des NDR (oben irrtümlicherweise als "Infowelle", "Jugendprogramm" oder "Schlagerwelle" bezeichnet) davon ausgeschlossen blieben :D Da beides unrealistisch ist, soll's von mir aus ruhig so bleiben, wie es ist.
 
Früh der eine ARD-Sender, Nachmittags ein anderer oder wechselnde Wochentage ist IMHO völlig unpraktikabel. Das müssten dann schon
dauerhafte Kooperationen werden, wie z.B. bei der ARD-Infonacht.

Mit nur 5 Kanälen/"Formaten" käme man aber hinten und vorne nicht hin und könnte niemals einen halbwegs vermittelbaren gemeinsamen Nenner finden.

Insbesondere Klassik und die restlicher Kultur sollte man besser auseinanderhalten, also
Stern 6 für sowas wie Bayern 2/WDR5/Nordewestradio
Stern 3 die Klassik dominierten Wellen NDR 3, WDR 3, Bayern 4 usw.
Nachtprogramm von NDR Info täte dann auch besser auf Stern 6 passen...

Dann wäre das etwa so
1) Jugendwellen (on3/fritz/das ding/you fm/njoy/sputnik)
2) Pop-Servicewellen (WDR2, NDR2, SWR 3, HR3, SR1, Bayern 3/Bremen 4,leider dann wohl auch rbb Radio Eins)
3) Klassik, Jazz etc. (Bayern 4/WDR 3/NDR3)
4) Schlager und Evergreens (WDR 4 und HR4 )
5) Nachrichten/Info(einzig im WDR-Sendegebiet gibt's da noch gar nichts dergleichen)
6) Kultur, alles, wass sich nicht in die Formate quetschen läßt (Bayern 2/WDR5/Nordewestradio)
eigentlich bräuchte man dann noch was 7. für Funkhaus Europa, also fremdsprachige Sendungen

Wo da Bayern 1, Bremen 1, die Landessender bei NDR und MDR, SWR 1, SR3, HR1, Antenne Brandenburg usw. hinpassen würden, ist mir unklar. Irgendwo zwischen 2 und 4...
Die müssten dann wahrscheinlich tatsächlich regional aufgeteilt bleiben als Nummer 8)... oder lässt sich das mit 4) kombinieren?

Auf UKW ist eine solche Aufteilung sicherlich völlig unrealistisch, insbesondere bei den ARD-Anstalten, die (bislang) nur 3 oder 4 der genannanten Formate anbieten können.
Auf DAB+ wäre das aber machbar, wenn dann die jeweiligen Multiplexe mit den im jeweiligen Bundesland fehlenden Formaten aufgefüllt werden würden...

Und ARD-Wellen, die bislang 2 Formate auf einem Programm bedienen (hauptsächlich 3 und 6), könnten dann aufgeteilt werden...
 
Ein "Gefällt mir" kann ich zum Inhalt des Postings von teeküche über mir nicht geben, aber es beschreibt leider die Realität sehr treffend... Aber man wird doch noch träumen dürfen.
 
Naja... ich halte mal fest, dass es durchaus gewollt ist, dass jedes Bundesland selbst über sein Rundfunkangebot entscheiden sollte. Um allerdings das UKW-Band auszudünnen und den Wechsel zu DAB+ attraktiver zu gestalten würde ich folgendes vorschlagen:

Jede Landesrundfunkanstalt der ARD behält weiterhin zwei bis drei gemischte (Informationen, Regionales, Unterhaltung) Programme (z.B. NDR1&NDR2&N-Joy/Bremen1&4/WDR2&4&1LIVE/SWR1&3&4/HR1&3&4/SR1&3/Bayern1&2&3/MDR1&JUMP/RBB Antenne Brandenburg&radioBerlin&radioEins) auf UKW bereit, hinzu kommt eine flächendeckende Versorgung von DLF und DRadio Kultur. Diese "erben" also die Frequenzen der ARD Kultur-Radios. Alle anderen, also die "spezielleren" Programme ziehen auf DAB+ um.

Bei anderen Radioprogrammen muss für die Beibehaltung (Lizenz-Verlängerung) von UKW-Frequenzen ein lokaler Bezug bestehen. Dies ist bei allen Landessendern mit Regionalstudios, bei den Landessendern der 4 kleinen Ländern und bei Lokalradios (kommerziell wie auch nichtkommerziell) insgesamt gegegeben.

Das UKW-Band hätte also somit die Funktion der Grund- und Lokalversorgung.
 
Ich frage mich gerade, woher die Annahme kommt, dass DAB+ unbedingt und mit allen brachialen Gewaltmitteln kommen muss? Die einzigen, die davon profitieren würden, wären DLF, DKultur und Dradio Wissen, die keine (flächendeckende) UKW-Versorgung haben. Per UKW-(Teil)-Zerobase könnte man da aber vielleicht noch etwas machen. Ach ja, und die Hersteller der Geräte und Sendetechnik profitieren. Man kann aber nicht Dinge gegen den Markt durchdrücken wollen, schon gar nicht, wenn das betrachtete System für den Konsumenten keinen Mehrwert bringt, er somit auch gar nicht nachfragt.
 
Wozu muss man Neubaugebiete erschließen und neue Autobahnen bauen? Die einzigen, die davon profitieren sind doch Bauunternehmer. Und die Mitarbeiter im Bauamt, die Anträge bearbeiten müssen, müsste man nach dieser Logik denken. Erst Recht bei einer sinkenden Bevölkerungszahl.
Warum musste man vor 180 Jahren unbedingt schneller als 20 km/h reisen? Das lief doch bis dahin auch ohne Lokomotiven. Damals gab es da auch keinen Mehrwert gegenüber von Kutschen. Wenn man damals trotzdem diese Technik aufgegeben hätte würden wir alle heute noch unsere Felder mit Ochsen pflügen...

Beim Satelitten-Empfang hat man umgestellt, beim terrestischen TV sogar über Nacht. Da wär es doch durchaus sinnvoll sich langsam Gedanken zu machen wie man es, aufgrund der unzählig vorhandenen Empfangsgeräte SCHRITTWEISE, auch beim terrestischen Hörfunk macht. Leute mit speziellen Hörinteressen sind früher bereit sich entsprechende Technik zuzulegen (übrigens auch im kommerziellen Sektor, siehe 90elf), die Grundversorgung bleibt aber vorerst (die nächsten 30 Jahre) per UKW erhalten. So werden nach und nach Frequenzen für neue Technologien frei und alte bleiben übergangsweise nutzbar.

Ein Info-Programm mit Nachrichten im 15'-Takt hat für mich den selben stellenwert wie ein WDR VeRA oder NDR Traffic, ist also was für Konumenten mit Sonderwünschen. Klassik-Liebhaber sind zu einem großen Teil bereit für Qualitätsverbesserungen (z.B. Empfang in 5.1) einmalig Geld für ein neues Empfangsgerät hinzublättern. Und was wär daran schlecht, wenn es der Wirtschaft hilft? Es sollte lediglich die Grundversorgung beeinflusen bzw. die Konsumenten gezwungen werden für ihre Einheitsdudelei Geld auszugeben.
 
Gerade die Regionalisierung ist eines der Pluspunkte des deutschen Radiomarkts. Diesen bei der ARD zugunsten eines "Sterns" (es lebe das Früher) aufzugeben, würde keinen Sinn ergeben.
 
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