Suche speziellen Jingle-Effekt

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netzrock

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Hallo zusammen,

ich produziere schon seit einiger Zeit Jingles für Webradios. Ich suche aber immernoch vergeblich
an einem speziellen Effekt für die Stimme, den ich, egal mit welcher Software/Pult auch immer,
so nicht hinbekomme.

Ich würde sagen es klingt wie "extremes Stereo", weis leider net, wie ich
das beschreiben könnte. Vielleicht kann ja jemand damit was anfangen, oder mir auch eventuell einen
Tipp geben, mit welcher Software man professionelle Produktionen erstellen kann. Bis jetzt arbeite ich
mit einigen teils kostenlosen Tools, möchte aber die Qualität steigern.

Vielen Dank schonmal
 
Interessant.

Ich lege mal nach meinem Gutdünken aus:

1. Maximale Vergewaltigung eines Audiosignals = "professionelle Produktion"

Wenn man bedenkt, dass "Amateur" für "Liebhaber" steht, und eben nicht für "Volltrottel", womit es - übertrieben ausgedrückt - in unserer Gesellschaft gegenwärtig negativ besetzt ist, und man gleichzeitig bedenkt, dass "professionell" primär etwas mit Broterwerb zu tun hat und nicht mit fachlicher "Correctness", dann macht mir persönlich deine Anfrage hier schon heftige Bauchschmerzen.
Das ist - wie schon ich sagte - zwar meine persönliche Auslegung dessen, was ich lese, aber ich muss just auch keinen Hehl daraus machen, dass mich diese offensichtliche Fehlauslegung und das Mißverständnis von "Professionalität" zunehmend... OK: ordinär: anpisst.
Das musste einfach mal gesagt werden.

2. "extremes Stereo" - what the f**k ^^

Um zu wissen, was "extremes Stereo" sein soll, scheint es mir nötig zu wissen, was Stereo überhaupt ist. Nun gehöre ich wahrlich nicht zu denjenigen, die behaupten, man müsse Automechaniker sein, um gut Autofahren zu können, oder in der Farbchemie arbeiten, um gute Bilder malen zu können. Im Gegenteil: physikalisch-technische Abstraktion ist der Kreativität im Umgang mit den Mitteln oft sogar regelrecht hinderlich. Umso mehr stellt sich mir die Frage, was für ein schräger Effekt mit "extremes Stereo" gemeint sein soll. Physikalisch-technisch fällt mir da eine Menge ein; und "kreativ"?

Was ich daraus mache, hängt ja wohl, selbst wenn mir Physik eher fremd wäre, davon ab, ob ich meine Effektgeräte - sei es elektronisch oder virtuell - kenne und weiß, was sie leisten können und wie sich in eine Kette schalten lassen, damit hinten wenigstens - auch mit kostenfreier Software - ungefähr das herauskommt, was ich mir vorstelle. Ich persönlich kann das zwar nicht ohne technische Betrachtung, aber das liegt an meinem Verständnis. Es gibt genügend Kreative auf dieser Welt, die zwar leider oft technisch Abwegiges abliefern, aber mit Ideen beeindrucken. Idealerweise arbeiten beide zusammen und der Techniker hilft dem Kreativen, das umzusetzen, was er sich vorstellt, während der Kreative dem Techniker seine Sicht solange aufzeigt, bis dieser technisch ansprechend umsetzt, was dem Kreativen vorschwebt.

3. "Qualität steigern" - wiederum: what the f**k ^^

Was ist im Zusammenhang mit der Produktion eines Jingles "Qualität"?
Im Allgemeinen - und das unterstelle ich auch hier - ist wohl eher Quantität gemeint, stimmt's? Doch wo ist der Unterschied?
Ich - ich gehe wieder von mir aus - möchte mit einem Jingle kurzfristig die Hörer erreichen, ihnen etwas "einbrennen". Ich habe dazu mehrere Möglichkeiten: Ihnen
  1. in die Ohren zu kotzen, oder
  2. sie wie Menschen anzusprechen
Auch wie das jeweils empfunden wird, ist individuell verschieden, und hier tritt die Frage nach der Zielgruppe auf dem Plan. WEN will ich denn überhaupt ansprechen und warum? Was will ich ihm sagen? Was soll es auslösen? Wie soll es wirken? Und: Wozu soll "extremes Stereo" beitragen?

Sollte jemand anderes dir jetzt einen Tipp für schweineteure, "professionelle" Software geben... nur zu! Ich nehme jetzt aber an, du würdest vor deren Möglichkeiten nicht minder ratlos sitzen als jetzt, denn das Grundproblem liegt wohl ganz woanders.
 
Wow, mein hochvereherter dea!

Auch wenn wir uns in anderen Bereichen in der Vergangenheit das eine oder andere Mal "in die Haare" bekommen haben, bleibt mir jetzt nichts anderes übrig, als Deinem Posting #2 in diesem Thread zuzustimmen. Es ist doch immer wieder amüsant - vor allen Dingen hier in diesem Forum - zu beobachten, wie Amateure vereinzelte Punkte aufgreifen (Stichwort: "extremes Stereo") und "Qualität" darüber dann entsprechend definieren.

Okay, wir haben alle irgendwann einmal in unserer Branche angefangen und mussten dabei auch ('ne Menge) LERNEN, von daher würde ich den Thread-Eröffner "netzrock" doch um ein oder zwei HÖRBEISPIELE bitten, WAS er KONKRET mit "extremen Stereo" meint. Dann könnten wir ihm u.U. in der Tat verraten, wie er jenen "Effekt" realisiert bekommt. Ich vermute, er glaubt wahrscheinlich, es wäre eine "Zauberkiste" (Stichwort: professionelle Software) dafür verantwortlich, die jenen "extremen Stereo"-Effekt mal eben so aus dem Ärmel schüttelt. Oder wahlweise anstelle der physischen "Zauberkiste" ein virtuelles "Zauber-Plugin", oder so!? Oftmals ist die Realität aber viel simpler, als sich mancher Laie in seiner Begeisterung vorstellen kann.

Also, verehrter "netzrock" - bitte her mit den Hörbeispielen!

Und Dir, verehrter dea, vielen Dank für Dein Posting. Versuchst Du damit doch jenen Laien das Bewusstsein zu schärfen und sie "für die Sache" aus professioneller Sicht entsprechend zu sensibilisieren. Und DAS finde ich sehr gut! Deshalb meine volle Zustimmung zu Deinem Posting... :thumbsup:

Cheers,
- DV -
 
Er meint wohl den Effekt, der, noch heute als "spatial Stereo" verbreitet, Hardwareseitig z. B. bei Koffergeräten erzeugt wurde - nl. "verbreitertes Stereo".
Und mit "Qualität" ist scheinbar die Rauschminderung und Abdeckung des hörbaren/sendefähigen Frequenzbereichs gemeint.
Wie soll er ein Hörbeispiel bringen, wenn er hier erst fragen muss?
 
Wie soll er ein Hörbeispiel bringen, wenn er hier erst fragen muss?
Hörbeispiele, die ihm als Vorbild dienen, deren Art er gerne selber produzieren möchte?
Von irgendwoher muss die Idee ja stammen, das wird er ja schon mal gehört haben - und das möge er doch bitte mal vorstellen, damit man besser helfen kann.
 
Wie soll er ein Hörbeispiel bringen, wenn er hier erst fragen muss?

Genau das ist Punkt. Wenn er schon so viele Jingles produziert hat, wie er schreibt, wird er ums Experimentieren nie herumgekommen sein. Daher liegt nahe, dass er bei dem Problem, welches er hier anspricht, auch schon Wege beschritten, aber sein Ziel nicht erreicht hat.

Klar könnte man jetzt sagen: "Nimm einfach einen Stereo-Expander!" Da findet sich vielleicht auch etwas Freies im Netz. Aber so wirklich effektvoll und "extrem" ist das nicht, wenn ich nur versuche, Basisbreite zu schwindeln. Im Gegenteil: Das kann zu unglaublicher Leere führen und setzt - je nach Schaltungskonzept - sogar bereits ein Stereosignal voraus.
Wäre sich der Kreative - ich unterstelle das ausnahmsweise jetzt mal positiv - darüber im Klaren, dass Stereo zunächst etwas mit Zeit zu tun hat, könnte er ja auf ganz andere Ideen kommen, noch bevor er irgendein PlugIn in die Chain geworfen hat: Die Zeit könnte er ja schon ins Spiel bringen, indem er im wahrsten Sinn des Wortes Samples schubst und Versatz herbeiführt.
Damit hat er zwar noch lange keinen räumlichen Eindruck, weil zu Stereo als Summe sämtlicher Rauminformation noch eine Menge mehr gehört als die simple Laufzeit eines Signals um unseren Kopf, aber immerhin... Also was gehört noch dazu? Zum Beispiel die spektrale Selektion, weil Schallwellen aus verschiedenen Richtungen je Ohr unmöglich gleichmäßig aufgenommen werden können. Mit simplen Equalizern, die in jedem Spielzeug-Editor verfügbar sind, ist so schon der nächste Schritt machbar, etwas "Schräges", "Extremes" zu basteln, ohne einen Cent zu investieren oder - ganz und gar unkreativ - ein paar Klicks in einem vorgefertigten PlugIn "professioneller" Software zu hinterlassen, um dann ein Ergebnis zu erhalten, dass jeder andere auch haben könnte, würde er nur tief genug in die Tache greifen.
Was wäre noch? Reflexionen und sonstiges, was die Umwelt einem Schallereignis hinzufügt, bevor es uns endgültig erreicht. Alles Dinge, die unserem Gehörsinn die Möglichkeit einer Ortung geben. Aber auch Hall und Echos sind nichts lineares, sondern tragen die Fingerabdrücke ihrer Reflektoren: Auslöschungen und Fokussierungen im Spektrum dessen, was sie zurückwerfen.

So könnte man jetzt munter weiterdenken und sich ein "Stereo" regelrecht zu Fuß basteln. Eines, das so nie wiederkommt, eine unverwechelbare Handschrift trägt, meinetwegen auch ordentlich unnatürlich, schräg und extrem ist. Bei Kreativen und Amateuren ("Liebhaber"!) ist da das Gold vergraben und nicht in vermeintlicher Professionalität - ein Begriff in inflationärer Verwendung und ebensolcher Auswirkung.

Fazit: Die Websuche primär nach Fakten und Lernstoff für Hintergründe bemühen, statt Software. Die ist der zweite Schritt, selbst wenn sie vorher schon da war. Dann schwindet die Ratlosigkeit. Bleibt sie, ist möglicherweise das Hobby falsch gewählt.
 
@netzrock: Ich denke du wirst beim Sound von oldiesproject deinen extremen Stereo-Effekt finden.
Am kommenden Sonntag ab 11:00 Uhr wird die BIG L FAB 40 gespielt. Hör mal rein.

Die senden mit 128kbps und verwenden wohl richtig teure Dynamikprozessoren.
Meine Original-CDs hören sich nicht so gut an wie die 128 kbps bei oldiesproject.

Ich habe viel mit Adobe Audition probiert, bei Sprachaufnahmen und bei Musik.
An die Qualität komme ich nicht ran.
 
Ich habe bald das dumme Gefühl, daß netzrock einfach eine Verzögerung (Anhaltspunkt 30ms) zwischen Links und Rechts meint. Damit wird die Stimme vom Mikrofon (mono) auch "breit". Man kann die beiden Kanäle dann auch noch unterschiedlich pitchen, um den gewünschten Sound zu kreieren. Man kann auch noch weitere Spuren einfügen und stundenlang basteln...

Just listen.
 

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