Aufgabe der Grundverschlüsselung bei Unitymedia

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Berry

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Der Kabelanbieter Unitymedia, für Nordrhein-Westfalen und Hessen, gibt die Grundverschlüsselung für die privaten Digitalprogramme auf. Dies ist eine Auflage des Kartellamts für die Fusion von Unitymedia mit Kabel BW. Die Umstellung wird am 2./3. Januar 2013 erfolgen. Dann sind neben den öffentlich rechtlichen auch die privaten Programme, wie RTL, SAT1 und Pro7, digital frei zu empfangen. Das gilt nicht für die HD-Programme und das Pay-TV.
Betroffen sind wahrscheinlich auch die privaten Rundfunkprogramme, wie Radio BOB, JAM FM und Radio Paloma. Bereits frei geschaltet sind Sunshine Live, ERF und Radio Horeb.
 
Alleine wegen den Rundfunkprogrammen lohnt sich Kabelanschluss nicht. Es geht vorwiegend um Fernsehen, Telefon und Internet. Radioempfang (analog oder digital) über Kabel wird aber trotzdem häufig genutzt.
 
Ja, wenn man eh schon am Kabel ist sollte man die Möglichkeit auf dem Weg Radio zu hören auch nutzen.
Die Telekom hat damals gerne mit ungetrübtem Fernseh- und Hörfunkgenuss geworben. Aber Störungen gabs trotzdem. Da wurden bei uns ins Kabel über Monate hinweg die Programme von mdr1 Radio Sachsen-Anhalt, mdr life und Radio Brocken mit ziemlich nervendem Rauschen eingespeist.
 
Dann erhöht man eben das Kabelgrundentgelt um den vermeintlich ausgefallenen Betrag, schließlich müssen die Gesellschafter mehr denn je mit spitzer Feder kalkulieren. Immerhin rollt auf die Kabelbetreiber eine beachtliche Kostenlawine zu, weil die unter Spardruck stehenden Öffentlich-Rechtlichen nicht mehr gewillt sind, die bisher fraglos überwiesene jährliche Einspeisegebühr von netto rund 45 Millionen Euro im Jahr zu überweisen.

Nachdem ARD und ZDF die Kabelverträge Mitte des Jahres fristgerecht gekündigt hatten, entbrannte ein Streit um die Abschaltung digitaler öffentlich-rechtlicher Zusatzkanäle und exterritorialer Dritter, für die nach Ansicht der Kabelgesellschaften kein Grundversorgungsanspruch und damit auch keine Durchleitungspflicht besteht (d.h. kein BR mehr in Rheinland-Pfalz, kein WDR in Baden-Württemberg, bundesweit kein "Eins Festival" oder "ZDFneo"...). Allerdings gehen die Kabelunternehmen damit das Risiko ein, dass eine größere Anzahl von Kunden auf Satellitendirektempfang ausweicht, über den das volle öffentlich-rechtliche Fernseh- und Hörfunkangebot kostenlos in Anspruch genommen werden kann.

Die Einspeisegebühr ist ein Relikt aus den 80er-Jahren, als die Politik einerseits den Kabelausbau bezuschussen und andererseits die Kabelgebühren möglichst niedrig halten wollte. Das Kabelnetz befand sich damals nämlich noch in öffentlicher Hand, die Telekom besaß als Staatsunternehmen gleichsam das Monopol auf die großflächige Verbreitung von Rundfunkprogrammen über Kupferkabel. Mit der Privatisierung des Telekomnetzes entfiel um die Jahrtausendwende die Rechtsgrundlage für die Einspeisegebühr, ARD und ZDF zahlten zunächst aber ohne Murren weiter.

Die neue Gangart der Öffentlich-Rechtlichen lässt bei den Kabelgesellschaften die Alramglocken läuten, befürchtet man doch dass sich die private Konkurrenz deren Argumentation zu eigen macht und ihrerseits die Zahlungen einstellt.
 
Dann kommt ja auch noch dazu, dass z.B. ausländische Radioprogramme wie die aus Frankreich gar nicht ins Kabel eingespeist werden. Das ist ein netter Nebeneffekt des Sat-Empfangs.
 
Die neue Gangart der Öffentlich-Rechtlichen lässt bei den Kabelgesellschaften die Alramglocken läuten, befürchtet man doch dass sich die private Konkurrenz deren Argumentation zu eigen macht und ihrerseits die Zahlungen einstellt.
Hinzu kommt, dass Unitymedia wegen der Auflage vom Bundeskartellamt die Grundverschlüsselung aufheben muss und dadurch nicht mehr die Gebühr für ein verschlüsseltes Basicpaket vom Kabelkunden nehmen kann, immerhin 2,- Euro pro Monat.
 
Wir haben uns vor 4 Jahren vom Kabel verabschiedet und es nicht bereut.
Schade nur, dass man auch über Sat sonst nicht so einfach an lateinamerikanisches Fernsehen kommt. :(
 
Das gilt nicht für die HD-Programme

Wie ist das eigentlich rechtlich? Da zahlt man zwangsweise Haushaltsabgabe für den erhöhten Aufwand für HD, hat aber keine Möglichkeit HD zu sehen, weil über das Unity-Kabel kommt nur ARD, ZDF und arte in HD Auflösung. Satellit verbietet der Vermieter und andere Möglichkeiten gibt es nicht.
 
Für die privaten HD-Programme muss man bei Unitymedia 4,- Euro im Monat zusätzlich zahlen. Aber auch über Satellit sind HD-Programme, wie RTL HD und SAT1 HD, nicht kostenfrei, soviel ich weiß.
 
Irgend einen Zusatznutzen muss das Kabel ja haben - KDG hat ja ein paar Exclusivkanäle an Bord aber noch lange nicht genug.

Mit "Discovery", "Sky Krimi" oder "Sky Nostalgie" oder "National Geographic" hätte man ein paar Pfunde in der Hand, die den kostenlosen Satellitendirektempfang mit seinen 300 fremdsprachigen umnd 250 Standbild-Erotiknummernansagekanälen ganz schön alt aussehen ließen. Wenn man schon so viel Geld abdrückt möchte man zumindest einen echten Mehrwert haben; zur Zeit lohnt sich ein Kabel-Abo nur in Form sogenannter "Triple-Play"-Verträge.

Es ist richtig dass der FreeSat-Empfang eine beachtliche Masse an Sendern frei Haus liefert, aber die meisten kannst du in der Pfeife rauchen.
 
Um mal der Desinformation bezüglich RTL & Co. in HD entgegenzuwirken: Man zahlt da nicht für die Sender, sondern entrichtet eine "technische Servicepauschale" für die Verschlüsselung selbst. Ein Schwachsinn und eine Gängelung des Endkunden, den es übrigens nur in Deutschland gibt. HD+ ist ausserhalb Deutschlands ein Fremdwort, wird dort auch nirgendwo vermarktet oder angeboten.
 
Die Kabelnutzer werden sich am 3.Januar die Augen reiben, wenn sie das SD-Matschbild der PrimatenTVs frei sehen können.Im Vergleich zu Satellit wird im Kabel an Bandbreite gespart, weil die ja begrenzt ist. Nur die Öras werden in der gleichen Qualität wie über Satellit eingespeist.
 
Wieso müssen Mieter, die bei Unity Media sind, die Herstellung der deutschlandweit ausgestrahlten Programme PHOENIX HD, zdf_neo HD, zdf.kultur HD, 3sat HD, KI.KA HD, ZDFinfo HD, SWR HD, BR HD, NDR HD und WDR HD bezahlen, haben aber keine Chance oder Anrecht sie zu sehen? Nicht mal gegen Aufpreis?
 
Die ÖRas bieten ihre Programme doch für Jedermann in Deutschland und teilweise Europa kostenfrei und bester Qualität an. Wo ist das Problem?
 
Die ÖRas bieten ihre Programme doch für Jedermann in Deutschland und teilweise Europa kostenfrei und bester Qualität an. Wo ist das Problem?
Aber eben nicht für alle Kabelkunden. Da fehlen noch diverse HD-Kanäle der ÖRen. Aber das wird sich irgendwann ändern wenn wieder 3-5 analoge rausgeschmissen werden um Platz zu schaffen für die digtialen Kanäle. Vielleicht hilft es auch einfach wenn sich die Kabelkunden beschweren und nach den fehlenden HD-Pogrammen fragen.

Und das Thema "Mietwohnungen und SAT-Schüssel" haben wir schon xmal diskutiert.
 

Nein. Die von mir aufgezählten (und bezahlten) Programme PHOENIX HD, zdf_neo HD, zdf.kultur HD, 3sat HD, KI.KA HD, ZDFinfo HD, SWR HD, BR HD, NDR HD und WDR HD sind in "Unitymedia HD" oder einem anderem Angebot von Unitymedia nicht enthalten.


Wo ist das Problem?

Das wüßte ich auch gerne.

Falls SatellitenEmpfang gemeint ist, den meisten Mietern ist es - durch Gesetze gedeckt - untersagt Satellitenschüsseln anzubringen
 
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