Wer hat Heino in der Rotation?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

matthiasmorr

Benutzer
Das neue Heino-Album "Mit freundlichen Grüßen" ist ja unfassbar erfolgreich. Welcher Sender haben denn Musik aus diesem Album in der Rotation? Das sind ja durchaus Titel, die sonst im Original auch in den Popwellen laufen würden...
 
Geht aktuell über einzelne Einsätze nicht hinaus (1-2 seit Freitag), am häufigsten "Junge", jeweils 1-2 Einsätze insgesamt für Titel wie "Sonne", "MfG", "Ein Kompliment" oder "Haus am See". Wo? U.a. bei SWR4, SWR3, Regenbogen, Gong, MDR Thüringen, FFH, hr1, njoy.​
 
Herrlich...quer durch alle Musikformate. Das will ja mal was heissen. Ja, für die Rotation wird es sicher zu sehr polarisieren!
 
Für einigen Tagen lief im DLF ein Beitrag zu Heinos neuen Album. Dabei bot sich die Gelegenheit, in vier oder fünf Songs der LP reinzuhören. Klang recht schräg. :)
Würde mich auch interessieren, wo man Heino regelmäßig hören kann. Die Berater der Pop-Wellen werden wohl im Quadrat springen, sollte er dort in der Roation auftauchen. :)
Ich erinnere mich, daß Anfang der 90er Heino schonmal auf WDR I, SWF III & Co regelmäßig lief. Er hatte damals seinen "Enzian" aus den 70ern auf Kirmestechno gecovert.
 
Die Rezension der CD auf Bremen Eins letzte Woche war in meinen Ohren ein einziger verriss; der Moderator der gerade laufenden Sendung war der Meinung, man spiele lieber die Originale, und so lief denn Nena danach. - Apropos Originale: Wenn sie es sonst nur so genau nähmen, denn da laufen dann oftmals doch die (wenn auch erfolgreichen) Coverversionen diverser Titel.
 
Besonders gelungen finde ich ja "Junge" von den Ärzten.

Kennte man den Urheber der Textzeilen nicht, nähme man Heino unbesehen die Rolle des etwas bornierten, sorgengeplagten Vaters ab.
Man sieht den resignierten, verzweifelten gutbürgerlichen Spießer direkt vor sich!

"Guck Dir den Dieter an . . . der hat sogar ein Auto!"

Mit sattem Big Band-Sound und anmutigen Background-Chören lässt er das Original locker hinter sich.

Chapeau Heino!
 
Also WDR 4 hat erstaunlich viele Heino-Einsätze:

03.02.2013
11.38 Uhr Junge Heino
03.33 Uhr MFG Heino
02.02.2013
15.21 Uhr Willenlos Heino
01.02.2013
10.18 Uhr Junge Heino
07.54 Uhr Haus am See Heino
31.01.2013
19.17 Uhr MFG Heino
29.01.2013
18.11 Uhr Junge Heino
 
Geheime Quellen flüstern mir zu, "Junge" liefe schon bei der Radiogroup, bei FFH, Ostseewelle, Gong Regensburg, SLP, Radio Regenbogen, HR1 und SWR3. Nicht unbeachtet bleiben möge die Tatsache, dass das Album auf dem Label "Starwatch" erschienen ist. Ein Chart-Entry auf Eins ist also denkbar. Ein Verriss von Bremen Eins? Was schert es den Mond, wenn die Möpse ihn anbellen?
 
Die Rezension der CD auf Bremen Eins letzte Woche war in meinen Ohren ein einziger verriss; der Moderator der gerade laufenden Sendung war der Meinung, man spiele lieber die Originale, und so lief denn Nena danach. - Apropos Originale: Wenn sie es sonst nur so genau nähmen, denn da laufen dann oftmals doch die (wenn auch erfolgreichen) Coverversionen diverser Titel.

Der Unterschied zwischen den meisten anderne Coverversionen und denen von Heino erscheint mir darin zu liegen, dass er möglichst die Originale nur neu auflegen will, um ihnen eben keine eigene, ganz spezielle Note zu geben, da dies dazu führen könnte, das tatsächlich die anderen Plattenverlage / die Gema finanziellen Anspruch erheben könnte. Wenn ich mir andere Coverversionen in Erinnerung rufe, sind das dann doch eher, teilweise ganz eigene Versionen: musikalisch meist stark aufgepeppt, etwas flotter im Gesand, usw. Heino ist da - offenbar bewusst - stärker an den Originalen dran.

Wenn ich nicht die Originale kennen würde, wäre das ganze Album ja durchaus gelungen im Gegensatz zu dem, was Heino sonst so bietet und bot. Aber im an die Originale reicht das ganze meines Erachtens dann doch nicht einmal ansatzweise heran. Und da es sich eben auch nicht um bspw. "modernisierte" Neuauflagen handelt, die ja bewusst anders klingen und somit ggf. auch eine jüngere Zielgruppe ansprechen können (die vielleicht langfristig auf die Originale umschwingen), fehlt mir hier ehrlich gesagt jeglicher Anspruch. Die Aufmerksamkeit ist natürlich perfekt, für einen verarmenden älteren Künstler nicht schlecht. Musikalisch dann doch nichts für mein CD-Regal.

Auf der folgendne Seite gibt es übrigens seit diversen Jahren Abstimmungen, ob die Cover oder die Originale besser sind: www.cover-vs-original.de. Hin und wieder stößt man dort nicht nur zum Erstaunen auf Songs, von denen man gar nicht weiß, dass es sich um Coverversionen handelt, man findet auch zahlreiche Coverversionen, die ansprechender als die Originale sind (vielleicht weiß man auch deswegen von den Originalen nichts :D).
 
@count down: Dass WDR 4 soetwas bringt, finde ich nicht erstaunlich, aber bei der Radiogroup, FFH, Ostseewelle, SWR 3 und den anderen von Dir genannten Programmen wundert mich das schon.
Heino ist ja so etwas wie eine No-go-Area für viele poplastige Stationen, war es zumindest.
 
Sagen wir es mal so: Wenn man die Platte durchhört, fängt sie irgendwann an zu nerven, weil das Cover-Schema bei allen Songs dasselbe zu sein scheint. Deshalb wird es dann auch irgendwann langweilig. Dennoch ist die Platte bei Betrachtung des restlichen Heino-Singsangs gar nicht mal so übel. Aus meiner Sicht recht gut gelungen: Junge, Haus am See und Leuchtturm von Nena. Was gar nicht geht ist MfG von Fanta4. Das hätte er sich sparen sollen.
Das die Platte auf eins geht ist bei der Promotion die im Vorfeld lief, nicht wirklich verwunderlich. Dass das dt. Radio im Großen und Ganzen mal wieder eine Spaßgeschichte ignoriert, verwundert ebenfalls nicht. Blos nicht mal 3 Minuten was spielen, das aus dem Rahmen fällt. Es könnten ja 2 Hörer umschalten...
 
Wie dem auch sei, jedenfalls schmiert es Heino den Bands, von denen er abgepinnt hat, unmißverständlich auf's Brot, wie beliebig und auswechselbar ihre vermeintlich ach so individuelle Musik ist. Ohne Heinos neuer LP wäre das vermutlich 99,9% der Konsumenten nicht aufgefallen. Schade, daß er sich nicht noch Grönemeyer vorgeknöpft hat.
Die Musikpädagogen klatschen aber auch so garantiert alle Beifall. :)
 
Heino ist ja so etwas wie eine No-go-Area für viele poplastige Stationen, war es zumindest.

No-go-Areas scheint es nicht mehr zu geben. Heutzutage ist ja alles erlaubt, was früher verpönt war und alles ist möglich: Bohlen darf darüber richten, was gute Musik ist, BILD bekommt Preise für guten Journalismus, das Dschungelcamp wird für den Grimme-Preis nominiert... Willkommen im Zeitalter der absoluten Beliebigkeit. Wo ist mein Spazierstock, ich möchte schimpfend mit ihm in der Luft herumfurchteln, wie andere Rentner, die den Verfall der Sitten beklagen! ;)
Ich habe in Heinos Pop-Parodien reingehört und empfinde sie bestenfalls als skurril. Nicht dazu geeignet, gut begründete jahrzehntelange Feindbilder zu verwerfen! :) Wie Mannis Fan schon treffend schrub, hat der blonde Blödelbarde nur seine Schmalz-Soße über gängige Popsongs drübergegossen. Da gestehe ich schon eher Roberto Blanco zu, mit seinen Souleskapaden bewiesen zu haben, dass er auch anders könnte, wenn er nur wollte.
Fazit: Als Gag kann man das lustigste Remake von jener CD vielleicht mal anspielen, evtl. mit anschließendem Recordcrash, aber in der Rotation hat das nix zu suchen.
 
Welche Beweggründe auch immer in das Schaffen dieses Heino-Albums hineininterpretiert werden, ich sehe die Dinge einfacher: Die Idee entsteht bei Produzent und Künstler (vielleicht sogar in dieser Reihenfolge?), statt einem kaum noch zu vermarktendem Studioalbum, vielleicht ein Album mit Coverversionen von Titeln zu produzieren, deren Originalinterpreten in Deutschland bei Medien und Publikum exakt so sehr geliebt werden wie Heino gehasst wird. Gesagt, getan, Genehmigungen sind nicht vonnöten, Starwatch wird die Kooperation angeboten (das kostet Plattenfirma ja richtig Geld!) und eingetütet. Was Heino da macht, ist sogar für Bild die Schlagzeile überm Knick wert, den Rest beobachten wir gerade.

Ich glaube nicht, dass Heino irgend jemanden etwas auf Brot schmieren will. Ich glaube eher, dass er und seine Leute nur im Kopf hatten, wie man gut Geld mit dieser Idee verdienen könnte. Sicher haben die auch Songs von Grönemeyer geprüft.

Ich gehe jede Wette ein, dass das Album nicht wegen der Arragnements, Umsetzungen der Songs und Heinos Interpretation gekauft wird, sondern blind. Weil er es getan hat. Aus Neugier, wie das bei dem klingt.


edit: Danke, K 6!
Jetzt ist das auch noch gut, was der Sonnenbebrillte da macht. Köstlich!
 
No-go-Areas scheint es nicht mehr zu geben.

Dafür aber Schill-Aut-Äreah. :D

Hab mir das Machwerk auch mal runtergeladen. Sicherlich, Songs wie Junge, Leuchtturm, Ein Kompliment oder auch Vogel der Nacht sind durchaus anhörbar. Dafür gehen viele Songs wie z.B. MfG, Sonne, Augen auf, LIebeslied überhaupt nicht. Eigentlich sagt der letzte Titel auf der CD alles.

WAS SOLL DAS?

Jedenfalls geht bei vielen Titel der eigentliche Sinn total verloren. Das könnten auch irgendwelche Volkslieder sein, so wie sie teilweise von Heino interpretiert werden. Jedenfalls könnte man das vermuten, wenn man die Originale nicht kennen würde.
 
Das könnten auch irgendwelche Volkslieder sein, so wie sie teilweise von Heino interpretiert werden.

Damit hast du exakt eine Intention dieses Albums herausgearbeitet. Heino zeigt auf, dass einige von Kritikern hochgelobte Künstler im Grunde auch nur mit Wasser kochen und textlich im Seichten fischen.
Besonders köstlich finde ich die Interpretation von "Augen auf" (Original von Oomph). Das Stück wird als das entlarvt, was es im Grunde ist: Absoluter Schwachsinn.
 
Welche Beweggründe auch immer in das Schaffen dieses Heino-Albums hineininterpretiert werden, ich sehe die Dinge einfacher: Die Idee entsteht bei Produzent und Künstler (vielleicht sogar in dieser Reihenfolge?), statt einem kaum noch zu vermarktendem Studioalbum, vielleicht ein Album mit Coverversionen von Titeln zu produzieren, deren Originalinterpreten in Deutschland bei Medien und Publikum exakt so sehr geliebt werden wie Heino gehasst wird.

Es steht also zu befürchten, dass weitere Protagonisten der siechenden Schlagerszene ihr Asyl im Rock- und Pop-Genre suchen. Ernst Mosch ist ja leider nicht mehr unter uns, sonst würde er uns gewiss gern mal was von Katy Perry auf der Tuba blasen.
Dass sich Schlagersänger aus dem Repertoire internationaler Popmusik bedient haben, ist übrigens alles andere als neu. So gesehen wundert mich der Hype doch etwas.
Meist wurden internationale Hits mit einem erschreckend dummen Text für Schlagerfans neu eingesungen. Zu dem schlimmsten deutschen Coverversionen zählt Roland Kaisers "Wind auf der Haut und Lisa" zur Melodie von Chris Reas "Fool if you think it´s over". :censored:

Ich gehe jede Wette ein, dass das Album nicht wegen der Arragnements, Umsetzungen der Songs und Heinos Interpretation gekauft wird, sondern blind. Weil er es getan hat. Aus Neugier, wie das bei dem klingt.

Ebenfalls d´accord. Wenn wir recht haben, ist der Hype in einigen Wochen vorbei und die ganzen CDs gibts für 0,01 € bei Amazon Marketplace gebraucht zu kaufen, da die Käufer gemerkt haben, dass das Album nach mehrmaligem Anhören nicht mehr lustig ist. Aber bis dahin kriegt Heino vielleicht noch ne goldene Schallplatte. Hossa, Hossa, HOSSA!!
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben