NDR 1 Niedersachsen – aktuelle Entwicklungen

@Avox: Wie bereits bei der Musik, so ist man auch bei den Moderationsschichten schon in eine enge Rotation verfallen. Wenn man sich mal auf radio.ard.de durchklickt (eine Sendungsübersicht gibt es ja auf der Homepage von NDR 1 genau genommen gar nicht), sieht das so aus:
05:05 bis 09:00 Hellwach
Im Wechsel mit Christiane Köller und Lars Cohrs.
09:05 bis 12:00 NDR 1 Niedersachsen am Vormittag
Oldies, Pop und aktuelle Informationen
Egal ob bei der Arbeit, unterwegs oder zu Hause - Julia Vogt oder Jens Krause sorgen für gute Laune am Vormittag. Reportagen über spannende Themen aus Niedersachsen, die Bedeutung von Ortsnamen, wie die Sterne stehen und der regionale Veranstaltungskalender - immer Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr bei NDR 1 Niedersachsen.
12:12 bis 13:00 Plattenkiste
Hörer machen Programm.
Moderation: Carsten Thiele, Martina Gilica und Anke Genius
13:00 bis 16:00 NDR 1 Niedersachsen am Nachmittag
Oldies, Pop und aktuelle Informationen
Mit Monika Walden oder Michael Thürnau geht es entspannt und gut gelaunt in den Nachmittag: Die schönsten Oldies und aktuelle Schlager, die Radiocomedy "Der kleine Erziehungsratgeber" und interessante Reportagen aus Niedersachsen stehen auf dem Programm.
16:12 bis 19:00 NDR 1 Niedersachsen Feierabend
Oldies, Pop und aktuelle Informationen
Moderation: Anke Genius, Martina Gilica und (Kerstin Werner)
Mit ausführlichen Nachrichten beginnt die Sendung zum Feierabend. Die Tageszusammenfassung um 16 Uhr informiert über die Ereignisse in Niedersachsen und der Welt. Regional um 17 Uhr berichtet aus der Region.
Unterhaltung kommt aber auch nicht zu kurz - mit Comedy, Musik und Radioquiz geht es entspannt und gut gelaunt durch den Spätnachmittag.
(...)
Samstags:
06:00 bis 10:00 Hellwach
Aufgeweckt, gutgelaunt und topinformiert!
Moderation: Christiane Köller, Lars Cohrs und (Julia Vogt)
Die Frühsendung Hellwach sorgt auch am Wochenende für einen aufgeweckten, gutgelaunten und topinformierten Start. Christiane Köller oder Lars Cohrs wecken mit aktuellen Informationen, spannenden Geschichten aus Niedersachsen und der Welt, guter Laune und natürlich den schönsten Oldies und beliebtesten Schlagern.
10:00 bis 14:00 NDR 1 Niedersachsen Wochenende
Entspannt ins Wochenende
Entspannt durchs Wochenende - mit viel Musik und launigen Reportagen. Außerdem ist Mitreden gewünscht: Kerstin Werner und Michael Thürnau fragen nach Erlebnissen und Meinungen der Hörer zu aktuellen Themen, interessanten Erinnerungen oder besonderen Ereignissen.
14:00 bis 17:30 NDR 1 Niedersachsen Wochenende
Oldies, Pop und aktuelle Informationen
Moderation: Anke Genius und Jens Krause
Interessante Reisethemen, das spannende "Fragezeichen der Woche", Reportagen aus Niedersachsen und der richtige Musikmix sorgen für ein entspanntes Wochenendgefühl. Ab 17:30 Uhr berichtet der Sport - insbesondere natürlich über die Fußball Bundesliga.
(...)
Sonntags:
10:00 bis 14:00 NDR 1 Niedersachsen am Wochenende
Oldies, Pop, Schlager und aktuelle Informationen
Entspannt und gut gelaunt geht"s mit den Moderatorinnen Kerstin Werner und Martina Gilica durch den Sonntag. Beim "Niedersachsenduell" treten zwei Hörer mit ihrem Wissen gegeneinander an und Gerd Spiekermann beobachtet liebevoll augenzwinkernd die kleinen Dinge des Alltags.
14:00 bis 15:00 Stars am Sonntag
Stars ganz nah
Moderation: Reinhard Stein
Zuhören ist richtig spannend, wenn Stars aus ihrem Leben erzählen: Immer sonntags begrüßt der Moderator prominente Gäste zum Talk - von Mario Adorf bis Ulrich Tukur.
15:00 bis 17:30 NDR 1 Niedersachsen Wochenende
Oldies, Pop und aktuelle Informationen
Moderation: Anke Genius und Jens Krause
In Niedersachsen ist immer was los - genauso in der Sendung: Die Reporter Anja Westphal und Thomas Stahlberg sind in Niedersachsen unterwegs und haben viel zu berichten. Dazu viele schöne Oldies und moderne Schlager. Ab 17:30 Uhr berichtet der Sport über die sportlichen Ergebnisse des Wochenendes.
18:00 bis 20:00 Unsere Oldies
Die schönsten Oldies
Ob Superstar oder One-Hit-Wonder - in der Oldie-Sendung sind sie alle zu hören. Beste Unterhaltung von Elvis über die Beatles, von Cliff Richard und den Bee Gees bis zu ABBA und Elton John. Dazu präsentiert Moderator Rainer Ballin* interessante Geschichten von den Stars und Sternchen von gestern.
(...)
*Ballin stimmt ja nicht mehr.
So viel müsste da in den Beschreibungen wohl auch nicht verändert werden, das Wort "Schlager" kommt gerade 4 mal in den ganzen Angaben vor...
 
Im Norden regt sich schon erster Protest, aber sicher ohne jeglichen Erfolg!
Interessanterweise dreht sich in dem Artikel und den Leserkommentaren fast alles um die Musik. Andere Faktoren scheinen bei einer altersgerechten Ansprache der Hörer kaum noch eine Rolle zu spielen. Schön auch, dass der "NDR-Sprecher Kleine" die Welle Nord als Marktführer bejubelt. In der Tat lag die Welle Nord 2012 mit 22,4 % Marktanteil knapp vor R.SH. Zehn Jahre zuvor betrug der Marktanteil allerdings noch 27,2 %. Wenn sich zudem die Altersstruktur der Hörer "nicht nennenswert" verändert hat, dann ergibt sich daraus doch rückblickend die Frage, was diese Programmveränderungen eigentlich sollten. Zumal das Mainstreamsuperhitpublikum durch den NDR auch vorher schon gut versorgt wurde. Aber eigentlich ist das ja ein ganz anderes Thema, hier geht's ja um Niedersachsen...
 
Noch ein paar Lieblingslieder von Radio Blockflöte:
Hoffmann & Hoffmann - Alles, was ich brauche, bist du
Chris Norman & Suzi Quatro - Stumblin' in
Ryan Paris - Dolce vita (wobei das wenigstens so gut wie nirgendwo anders läuft)
Juliane Werding - Stimmen im Wind
Maywood - Rio (siehe Ryan Paris...)
Smokie - Lay back in the arms of someone (nebst einigen anderen von dieser Band meines persönlichen Grauens)
Amanda Lear - Follow me
Searchers - Needles and pins
Rose Laurens - Africa
Ottawan - Hands up
...alle heute gelaufen und nicth statistisch unterwandert, sondern "nach Gefühl" ausgewählt jene Nummern, die mir bei JEDER Playlistabfrage und bei jedem zweiten Reinzappen dort entgegenkommen.
 
Wohlgemerkt eine Marktforschung für alle Wellen.

Und diese Marktforschung ergab, dass bis auf die "Grufties" und Kurzstreckenfahrer kein normaler Mensch mehr NDR-Flachfunk hören will. Die Grufties interessieren uns aber nicht :censored: , wenn wir schon keine Werbezeit verhökern können, wollen wir zumindest die Statistiken ein wenig aufhübschen und den "Altersschnitt" senken. Bei uns läuft jetzt angesagter Pop :wow: à la ffn /RSH plus ein paar Oldies für uns Altrocker. Macht sich voll gut beim Quotenvergleich mit den Privaten. Damit man uns von den anderen Coolfunkern unterscheiden kann müssen wir halt ein paar mal öfter claimen, aber was soll's, knackige Sprüche liegen eh im Trend. Lieber ein paar Zehntausend Unter-30-Jährige, die während des nachmittäglichen Durchzappens auf der Stadtautobahn 10 Minuten auf unserer Senderkette hängenbleiben, als Millionen Senioren, die uns dieses bescheuerte Rentnerimage umhängen. Wie uncool.

So weit der Status Quo.

In wenigen Jahren droht ein ungemütliches Szenario: Jugend weg, Senioren weg, Werbeeinnahmen im freien Fall und dann folgt das große Köpferollen. Ich freu mich schon auf die Canossagänge der Sendeverantwortlichen und die wiederentdeckten "öffentlich-rechtlichen" Ideale, die landauf, landab für viel Heiterkeit sorgen werden.

Im Norden regt sich schon erster Protest, aber sicher ohne jeglichen Erfolg!

Die Zeitungen vermissen den Schlager. Was für ein unerträgliches Geheuchel.

Ich habe es schon oft gesagt: Wenn man beizeiten Genresender eingeführt hätte, die die großen Geschmacksrichtungen abbilden, wäre die Radioverdrossenheit lange nicht so ausgeprägt. Man kann in allen Genres für fetzige Neuzugänge sorgen, dann würde sich auch dieses absurden Altersraster erledigen, entlang derer man "Schlager-" und "Pop-"Wellen (sind beides ohnehin nur hohle Begriffe) definiert.
 
Noch ein paar Lieblingslieder von Radio Blockflöte:
Hoffmann & Hoffmann - Alles, was ich brauche, bist du
Chris Norman & Suzi Quatro - Stumblin' in
Ryan Paris - Dolce vita (wobei das wenigstens so gut wie nirgendwo anders läuft)
Juliane Werding - Stimmen im Wind
Maywood - Rio (siehe Ryan Paris...)
Smokie - Lay back in the arms of someone (nebst einigen anderen von dieser Band meines persönlichen Grauens)
Amanda Lear - Follow me
Searchers - Needles and pins
Rose Laurens - Africa
Ottawan - Hands up
...alle heute gelaufen und nicth statistisch unterwandert, sondern "nach Gefühl" ausgewählt jene Nummern, die mir bei JEDER Playlistabfrage und bei jedem zweiten Reinzappen dort entgegenkommen.


Kann ich voll und ganz bestätigen. ich werfe nochmal "Rose Garden" von Lynn Anderson und "Georgie" von Pussycat mit in den Ring. Nach meiner Beobachtung und aufmerksamen Horchen wird auch noch mal die deutsche Version von Georgie gespielt.
Ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Song mittlerweile nur noch nervt. ;)
 
Mir gefällt NDR 1 Radio Niedersachsen zunehmend besser. In letzter Zeit laufen vermehrt internationale Titel aus meiner Jugendzeit und das gefällt mir.

Wenn NDR 1 es schafft durch weitere Änderung der Musikfarbe meine Generation an den Sender zu binden wird der Sender auch in den kommenden Jahren bei der MA die meisten Hörer hier in Niedersachsen haben.

Ist nicht NUR die Musik. Es sind auch die Moderatorinnen und Moderatoren denen man gut zuhören kann.
Bin mal gespannt.
 
vermehrt internationale Titel aus meiner Jugendzeit und das gefällt mir.

Irgendwann ist im deutschen Erwachsenenradio die Zeit stehen geblieben. Und wenn es sie noch geben würde spielten sie auch in tausend Jahren noch die schönsten 70er- und 80er.

Versteht mich nicht falsch, natürlich gehört diese Musik ins Radio, aber nicht in dieser vermaledeiten stilistischen Enge und Einfallslosigkeit. Die 80er gehören in ein solides AC-Programm oder in eine Classic-Hits-Station (glattpolierter Mainstream der Jahre 65-99, der noch frisch kllingen muss), so kriegt man genau die Hörer die man haben will und muss keine faulen Kompromisse eingehen. Für 80er-Rock und 60er/70er-Hardrock gibt es das Classic-Rock-Format. Und die softere Seite der 80er zuzüglich 70s Disco, 50s/60s Rockabilly, Hippiekram, Doo-Wop und Schunkelmusik verfrachtet man in einen Oldiesender.

Da man im deutschen Radio Zielgruppen nicht effektiv vermarkten kann landet alles in der selben Sülze, Geschmäcker spielen keine Rolle und Programmacher wie Berater tasten sich hilflos an unlogischen Altersvorgaben entlang. Die wenigen Neuerscheinungen müssen vor allem den Jüngsten gefallen und laufen nach Möglichkeit überall gleichzeitig. Wer von euch kann das nachvollziehen?
 
Wenn NDR 1 Niedersachsen eine Reform seines Programms durchführen sollte, so bitte ich doch um die Abschiebung der Sendung „Miteinander“ (Partnersuchformat, freitags von 17 bis 19 Uhr) auf einen anderen Sendeplatz, wenn es dieses Formates überhaupt bedarf. Macht das meinetwegen mal abends unter der Woche oder am Wochenende, aber nicht freitags zum Feierabend.​
 
Danke Jungs, ihr habt mir heute den ersten Lacher des Tages beschert:

Da schreibt einer in einem Internetforum

Er wisse aus verlässlicher Quelle,daß ein Programm sich ändern wird , ohne diese Quelle nur ansatzweise zu nennen und die üblichen Verdächtigen stürzen sich wie die geier darauf

Oh Mann seid ihr berechenbar :)
 
es wird so kommen wie beschrieben und die MA-Trends bei NDR1 NDS scheinen nicht gerade durch die Decke zu gehen.
Die haben in den letzten Jahren kontinuierlich Hörer verloren und jetzt zieht einer die Reissleine nachdem Ackermann da weg ist.
 
Die haben in den letzten Jahren kontinuierlich Hörer verloren und jetzt zieht einer die Reissleine...
Abgesehen davon, dass Ackermann schon relativ lange weg ist, wer zieht endlich die Reißleine bei NDR 2 und N-JOY? Deren Zuspruch ist ja nun auch nicht berauschend, wenn den MA für Niedersachsen geglaubt werden darf. - Oder sind's die besseren Gebührenzahler, die dort lauschen?
 
Für eines sei NDR 1 Niedersachsen mal ausdrücklich gelobt: Ich meine den häufigen und doch auch noch recht vielfältigen Einsatz von Instrumentalmusik! Außer hr4 fiele mir gerade kein deutscher Radiosender ein, der hier mit den Hannoveranern auf einer Ebene schwimmt.
 
Die haben in den letzten Jahren kontinuierlich Hörer verloren und jetzt zieht einer die Reissleine

Richtig, NDR1NDS hat kontinuierlich Hörer verloren, dies aber auf hohem Niveau. Für mich wäre das kein Grund, Reißleinen zu ziehen, noch in Panik zu verfallen. Eher ist es wie ich meine, ein angeblicher Zwang, es den gut performenden Wellen in Kiel und Schwerin nach zu tun. Hamburg wurde schon auf diesen Kurs eingeschwenkt, wenn wundert also der Programmstrukturreformdruck in und auf Hannover?

...wer zieht endlich die Reißleine bei NDR 2 und N-JOY?

Da wirst Du lange warten können. Das sind die Wellen, die jung sind, die "cool" sind. Mit den auch hier im Forum hinlänglich diskutierten, von den Programmentscheidern vorgetragenen, fadenscheinigen Argumente gegen das Schlagerformat (Hörer sterben weg, Hörer sind mit Beatles und Rolling Stones aufgewachsen, Hörerdurchschnitt ist zu alt etc, etc.) geht man mit Eifer viel lieber die 1er-Programme an. Was da so läuft und unter Ackermann höchst erfolgreich war, ist doch in den Augen der coolen Reformer nur unterirdische Mucke.
 
Und was bleibt den bisherigen NDR 1-Hörern, denen die neue Musik zu schrill ist? Die haben eigentlich nur die Möglichkeit ein Wort- oder Infoprogramm einzuschalten, oder das Radio ausgeschaltet zu lassen.
Es sei denn sie haben Sat. Da gibts ja noch Ausweichmöglichkeiten.
 
Nein, werden sie nicht. Sie werden ihren Heimatsender weiter hören wollen, ihre Lieblingssendung, ihren Lieblingsmoderator. Sie werden finden, dass die Musik früher viel besser war, werden Sendungen und Moderatoren vermissen und sie werden sagen, dass sie gestern NDR1 Niedersachsen gehört haben. Notgedrungen. Gibt ja nichts "Besseres".
 
Für eines sei NDR 1 Niedersachsen mal ausdrücklich gelobt: Ich meine den häufigen und doch auch noch recht vielfältigen Einsatz von Instrumentalmusik! Außer hr4 fiele mir gerade kein deutscher Radiosender ein, der hier mit den Hannoveranern auf einer Ebene schwimmt.
Ich kann mir leider nicht vorstellen, dass dieses bei einer Neuausrichtung, wann auch immer sie genau kommen mag, so bleiben wird :(
 
Dann auch noch diese Panik vor Balladen, die ein "durchhörbares" Programm unbedingt benötigt. Auf der einen Seite müssen die Hörer diesen unerträglichen Quark aus Teenie-Hip-Pop und 80er-Hits aushalten, auf der anderen Seite wurden fast alle Zwischentöne eliminiert.

Die haben wirklich nur noch die Kurzstrecken-Zapper im Visier, alle anderen haben sie längst aufgegeben.

P.S.: Meine NDR-Ironie bezog sich "noch" nicht auf die Hannoveraner aber sehr wohl auf den allgemeinen NDR1-Formatierungstrend. über kurz oder lang fallen sie mit dieser Strategie sowieso auf die Nase, weil man das Radio als solches mit derartigen Kurzschlussreformen immer unattraktiver macht und die Konkurrenzmedien und -technologien über Gebühr aufwertet.

Wenn das Radio niemanden mehr anspricht weichen die Leute auf mobile Geräte aus, die bescheren den Produzenten und Telekomunternehmen satte Gewinne und der Wettbewerb sorgt dafür, dass die Preise alsbald in den Keller gehen. So monopolistisch, hörerfeindlich, ignorant und eindimensional wie sich das deutsche Musik- und Serviceradio derzeit gebärdet, macht es sich binnen kürzester Zeit selbst überflüssig. Die einzigen Gewinner dieser technologischen Wende sind die content-starken Radiosender wie DLF, WDR5, SWR1, oder MDR Info, denn deren Angebote sind zu jedem Zeitpunkt beliebig abrufbar. Sie haben dadurch das Potential, ihre nunmehr exakt messbare Reichweite erheblich auszubauen, für alle anderen ist eine Umkehrstrategie unumgänglich.

Die MA- und Werbeentourage muss irgendwann einsehen, dass sie 2013 nicht mehr genauso selbstherrlich und rücksichtslos herumfuhrwerken kann wie noch vor 10 oder 15 Jahren, als die einzigen Konkurrenten Satellit und Walkman hießen. Ein Tarifsteigerungsmarathon um jeden Preis, der selbst ehemaligen "Seniorenradios" die Gunst der verengt operierenden Agenturen verschaffen soll und keinen Stein auf dem anderen lässt, sorgt in Windeseile für noch höhere Werbeeinbußen, zumal sich schon zu viele auf Gleichschritt gedrillte Radiosender um die Zuwendungen der verärgerten Werbekundschaft balgen.

Und am Ende haben immer die Zeitungsradios die Nase vorn, denn die haben als Premiumkunden die volle Rückendeckung der Agenturen. Dass sie mit dieser einseitigen Programmpolitik in absehbarer Zeit selbst den Bach runtergehen ist in diesem Zusammenhang gar nicht mehr sonderlich erwähnenswert.
 
Im Prinzip bräuchte der NDR eine ähnliche Abstufung wie es der SWR mit SWR1 und SWR4 macht (oder der HR mit HR1 und HR4), denn die "Zielgruppe 50+" hat sich mittlerweile in mehrere Milieus aufgespalten. Da gibt es nach wie vor die "Konservativen", jene mit Geranien am Balkon, die Sonntags pünktlich um 11 den Opel Vectra zum Landgasthof spazierenfahren und um halb vier den Pflaumenkuchen auf den Tisch bringen, um danach in "TV Hören und Sehen" nachzuschauen, wann das Frühlingsfest der Volksmusik kommt. Daneben wohnt der Alt-68er, der gerade seinen 63. Geburtstag gefeiert hat, in der Garage an seiner Harley rumschraubt, am Wochenende beim Deep-Purple-Tribute-Konzert war, sonntagmittags im Garten Steaks grillt und mit ein paar Kisten Bier und seinen Kumpels ne gemütliche Party schmeisst, worüber sich Oma Pflaumenkuchen nebenan jedesmal aufregt.
In Baden-Württemberg hören Herr und Frau Opel Vectra SWR4 und Mr. Harley SWR1, wo er sich schon mal bei Matze Holtmann Hells Bells von AC/DC wünscht.
In NDR-Land schaltet Oma Pflaumenkuchen nach "Hör mal 'n beten to" mit einem genervten "Neee neeee neee" das Küchenradio aus, nachdem sie gerade Olly Murs begrüsst hat und Mr. Lederjacke würde am liebsten das Radio gegen die Wand hauen, weil NDR2 nur Phil Collins, Lady Gaga, Ace of Base und Hausfrauenrock von Bryan Adams und Bon Doofi und Roxette spielt.
Sagen wir so: Der NDR sendet eigentlich mit ALLEN seinen Programmen immer EXAKT ein Stück weit an den Zielgruppen vorbei.
 
@ countdown
genau das wird passieren, sie werden ndr1 nds den erfolgreichen ndr 1 wellen anpassen !
@ ammerländer
stimmt äckerman ist zwar schon eine weile weg, allerdings war er immer noch in beratender funktion tätig und das hat sich jetzt auch erledigt. der ndr wird niedersachsen seiner 1er flottenstrategie anpassen.
 
Zurück
Oben