Sport im Radio

Welcher ARD-Sender hat die besten Sport-Reporter?

  • NDR

    Stimmen: 5 22,7%
  • Radio Bremen

    Stimmen: 1 4,5%
  • MDR

    Stimmen: 2 9,1%
  • RBB

    Stimmen: 1 4,5%
  • WDR

    Stimmen: 11 50,0%
  • HR

    Stimmen: 0 0,0%
  • SR

    Stimmen: 0 0,0%
  • SWR

    Stimmen: 1 4,5%
  • BR

    Stimmen: 1 4,5%

  • Umfrageteilnehmer
    22
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Wie bewertet ihr die Sportberichterstattung im Radio?
Welche Sender fallen positiv auf? Gibt es BESONDERS gute Reporter?
Mir fällt bei der Bundesliga-Konferenz immer wieder auf: es gibt Sender mit sehr guten Reportern (NDR und WDR) und welche mit weniger guten (SWR und RB)...
 
Eigentlich fällt mir da nur der Name Sabine Töpperwien ein. Ich höre sie allerdings nicht so gerne, da ich ihre Stimme irgendwie als nervig empfinde. Das dürfte aber wohl Geschmacksache sein. ;)
 
Um das "objektiv" zu beantworten, müssen wir auf jeden Fall noch die Frage klären: Was ist "gut", was ist "schlecht". Ich finde (nicht nur, weil er ein Kollege ist) Volker Hirth vom hr herausragend - weil: er sich in vielen Sportarten perfekt auskennt, unser Mann bei der Formel 1 ist, packend reportiert, ein grandioses Timing hat und und und. Martina Knief ist eine Sportreporterin "aus dem Buche", die in der Bundesligakonferenz (neben Töpperwien) engagiert und hochkompetent kommentiert. Vielleicht sollten wir uns also erst mal auf Kriterien einigen.
 
Naja, gute Sportreporter sind für mich kompetent, aber unterhaltsam, originell mit Wortwitz und ausgestattet mit guter Stimme. Da fallen mir spontan Armin Lehmann vom WDR oder Alexander Bleick und Michael Augustin vom NDR ein. Diese beiden Sender sind in der Breite übrigens sehr gut aufgestellt.
Volker Hirth ist gut in seinen Sportarten (macht er außer Leichtathletik und Formel 1 noch was?), es gibt aber jeweils noch einen besseren: Jens-Jörg Rieck vom SWR ist spitze, nicht nur in der Leichtathletik, und Jens Gideon vom NDR macht die Formel 1 sehr gut. Martina Knief gefällt mir übrigens auch...
Ich will mich gar nicht auf Fußball beschränken - aber die Bundesliga-Konferenz ist gut zum Beobachten, weil man da den direkten Vergleich hat. Und da fällt mir auf, dass die Reporter vom SWR und Radio Bremen meist extrem viel Schwung rausnehmen und vom Niveau her abfallen, manchmal auch der BR...
 
Am schlimmsten sind die nicht dem hochdeutschen mächtigen Reporter vom BR - heute Karlheinz Kas (der sich anhört als hätte er früher die bayerische Wochenschau moderiert),
früher Rubenbauer mit seinem rollendem "R". Ich hatte immer gedacht, gerade im Radio zählt klare und hochdeutsche Aussprache. Henry Vogt oder die NDR-Jungs kommentieren doch
auch nicht auf plattdeutsch....
 
Henry Vogt [...] kommentieren doch
auch nicht auf plattdeutsch....
... und das wohl aus gutem Grunde, denn er antwortet hier auf folgende Frage:

Ick snack Platt: a) Dschawoll! b) ´n beten c) Wat?
Alln’s wat Du wullt, aber nich unfallfree.
Aber ist es wirklich dem Medium "Rundfunk" abträglich, wenn deren Moderatoren eine regional angehauchte Aussprache haben?
 
Auch ich würde Jens-Jörg Rieck noch einen Tick vor Volker Hirth sehen. Ob das mit der DDR-Ausbildung zu tun hat, lasse ich mal offen, wobei ich das durchaus für möglich hatte (beim Fernsehen sind Leute wie einst Peter Woydt und weiterhin Dirk Thiele, Ulli Jansch ... auch Eckhard Herholz und sicher der frühe bimediale Heinz-Florian Oertel alle top, interessante Typen, gut vorbereitet).
Rieck ist sicher, der der im Vergleich mit Lebemann Hirth etwas trockener wirkt. Aber man darf sich (gerade in Sachen Hörfunk) nicht nur von Äußerlichem leiten lassen. Ich bin mit beiden nur so ein wenig in Berührung gekommen, da schien mir Hirth zugänglicher. Für attraktive junge Damen hat er möglicherweise noch mehr ein offenes Ohr, aber ich will da gar nichts negativ rüberbringen, sondern versuche nur so ein bißchen den Typ im Vergleich darzustellen.
Was mir bei Rieck schonmal sympathisch ist, dass er offenbar auch sehr zum Radio hält - und die Vielfalt (im Stillen) lebt. Hirth ist beim "Heimspiel" zu sehen (ist einer, wie man in gerade heutzutage gern vor die Kamera stellt), moderiert bei HR 4, die Reportagen im Radio sind nur ein Baustein. Da er keinen Fußball kommentiert hat Rieck in der Radio Live-Kommentierung mehr Profilierungsmöglichkeiten - auch wenn Hirth auch live bei der Formel 1 drauf ist.
Rieck könnte mit Sicherheit (zumindest halt als Kommentator, Beitragsmacher) 100 Prozent beim Fernsehen sein - will er aber scheinbar gar nicht. Gut, Leichtathletik machen im Radio eher beide, wobei ich da in Rieck eher den "Dirk Thiele" (den Mann für alles) und in Hirth den "Sigi Heinrich" (Mann für das Leichte und Leichtere) sehe. Auch das ist gar nicht abwertend gemeint, soll eben einfach Riecks Vorzüge betonen. Ski nordisch machen auch beide, wobei, passt wieder ins Bild, ich Hirth nur beim (gefragten, hippen) Skispringen wahrnehme, während Rieck, der sicher genauso die Möglichkeit hat, das (gut) zu machen, oft Skilanglauf begleitet - wenngleich das gewöhnlich fürs Fernsehen ist. Soweit ich weiß, reist Rieck auch mal noch PRIVAT zum Fußball (kann ich mir bei Hirth und auch den meisten solchen Kalibern nicht vorstellen: Michael Antwerpes im Fanblock bei den Stuttgarter Kickers? Nö, glaube das erleben wir nicht mehr). Rieck hat im Fernsehen genial (stimmungsvoll etc.) das 2012-er Zweitliga-Relegationsrückspiel Karlsruher SC - Jahn Regensburg kommentiert (in den Dritten), da war interessant, dass der reine SWR-FERNSEH-Kollege am nächsten Tag beim denkwürdigen Fortuna Düsseldorf gegen die Berliner Hertha auch gut war, aber obwohl der angesehenere, der größere Star, definitiv nocht so stark wie Rieck.
Nun, Karlheinz Kas, sehe ich mal so mal so. Er ist der Vater von Tennis-Doppelspezialist Christopher Kas, beide heißen auch "Kasi". Naja, ich wundere mich so ein bißchen, warum viel beschäftigte Radio-Kommentatoren (und vermeintlich gute) nicht immer voll beim Radio bzw. den elektronischen Medien sind. Kas leitet eigentlich das Trostberger Tagblatt, sein "Vorläufer" Günter Koch war hauptsächlich Lehrer. Naja, ich mag`s am Liebsten, wenn Medienleute voll Medienleute sind (aber die Realität zeigt zugleich, dass es eine "kitzlige" Branche ist und daher ein Vorteil, wenn man ein anderes Spielfeld und vielleicht eben ein Hauptspielfeld hat). Koch fand ich grundsätzlich nicht soooooo toll, kultig, aber diese 99-er Abstiegskonferenz ("Ich melde mich vom Abgrund ..."), da war der Nürnberg-Mann vom BR schon klasse. Beim DSF war er ja auch, auch Hallenfußballsprecher. So wenig begeistert ich im Wortsinn von ihm bin, fand`ich`s wiederum komisch kürzlich irgendwie sowas gelesen zu haben, wie er habe nicht zum Fernsehen gepasst, sei als TV-Kommentator gescheitert. Hans-Reinhard-Scheu - auch ein (scheinbar) trockener Typ - war für mich noch ein ganz großer breit Aufgestellter (alte Schule). Also heute; viele Radio-Sportler (Öffentlich-Rechtliche) mögen ja nicht schlecht sein, aber Durchschnitt. Da fehlt Profil. Klassisch reportertiert wird auch kaum, eher referiert: Nur Kommerz-FUSSBALL-Minis, da hat man kaum Gelegenheit viel falsch zu machen.
Manni Breuckmann - ja. ABER bißchen Selbstdarsteller diese Krokodilstränen Ich-verabschiede-mich (aber mach trotzdem weiter was auch Kasse ...) und komm`dann am Ende doch zurück - überzeugt mich nicht. Wobei da weniger er was falsch macht, als die Leutchen, die ihn nicht nur ganz gut finden, sondern vergöttern.
Sehr positiv überrascht war ich vom Vollreportage-Team Edgar Endres/Andre Siems in der Champions League beim Hinspiel Bayern München - Juventus Turin. Hat Spaß gemacht der Fernseh-freie Abend mit ihnen. Sie waren informativ, auch witzig, haben gut zusammengepasst. Fan bin ich von beiden nicht, wobei ich auch diese beiden einzeln trotzdem in Ordnung, eher schwer in Ordnung finde ...
 
Noch eine Anekdote. Von Holger Pfand (kommentierte für WDR im Radio 1997 Schalkes Uefa-Cup Sieg), dass er während der Leichtathletik WM 1999 im Auto unterwegs war, als Jens-Jörg Rieck die 400 Meter der Frauen kommentierte (keine deutsche Domäne). Danach rief Pfand, damals schon zum Fernsehen gewechselt, beim WDR, bei den alten Kollegen an, und wollte unbedingt einen Mitschnitt haben. Naja, vielleicht, weil er ja Live-Kommentierung-Fortbildungen im Angebot hat. Ich hab`besagte Reportage auch gehört und kann Pfand verstehen: Das war einfach ein typischer Rieck, der Situation angemessen, alles passte. Wie gesagt, ich finde Volker Hirth zumindest ähnlich gut. Trotzdem, dass jemand von einer seiner Reportagen so nachhaltig beeindruckt ist - bisher kann ich mir das schwer vorstellen.
Ist ja auch immer eine Frage, was da passiert: Herbert Zimmermann war schon klasse, aber viel weniger wegen "Rahn schießt ... Deutschland ist Weltmeister"), sondern wegen der Gesamtleistung. Es wird halt nur, weil wir im Nachhinein wissen, wie`s ausgegangen ist und dass es historische Bedeutung hat, immer dasselbe abgenudelt (zum Fernsehbild! - auch in X anderen Fällen, wo der TV-Kommentar leichtestens zugänglich wäre).
Martina Knief ... ist schon mal die bessere Sabine Töpperwien. Die ist in der KOMMENTIERUNG sicherlich der bessere Rolf Töpperwien (der lebte halt vom interviewen, Beiträge machen - völlig in Ordnung). Sabine Töpperwien ist halt WDR-Chefin (da ist es dann nicht sooo wichtig wie gut sie nun genau jedes Mal ist). Am Beispiel ihres Vorgängers Dietmar Schott beispielsweise lässt sich zeigen, wie schwierig das ist, die verschiedenen Felder (Anforderungsfelder) gleichermaßen gut bis sehr gut zu spielen. Samstags moderierte er ja vor allem, dazu fällt mir gerade nichts ein. Bei der für Deutschland starken Basketball-EM 2001 war er in der aktuellen Berichterstattung (live vom Spiel) sehr geschätzt - war ansonsten ja auch kein anderer da. Die Stimmen, die er bekam, exzellent zu verknüpfen und mit Zwischentexten zu versehen, gelang ihm dann weniger gut.
Also an Martina Knief ist zwar weniger als an Sabine Töpperwien ein Reporter-Mann verlorengegangen: Knief ist o. k., kennt sich aus, ist vorbereitet, hat `nen guten Blick, bringt`s gut rüber eigentlich ... aber so irgendwie, also ihr Stil (Kopier den Reporter-Mann?) ist nicht so ganz meins.
Noch ein Tipp - zur Zeit läuft ja noch die Eishockey-Saison, da lässt sich sicher bei DEN PRIVATEN Alternatives hören, bei einigen Sendern, nicht allein bayrischen: Radio IN, Radio Oberland, Radio Trausnitz, Radio WSW sicher auch bei Berlinern, Antenne Düsseldorf, Radio MK usw. - hört da ruhig mal rein. Da ist sicher alles dabei. Wenn ich im Positiven oder auch im Negativen erwähnen könnte, wüsste ich grad selbst nicht. Ausprobieren ...
 
Sagte ich nicht, der Reporter ist auch ein Stück weit abhängig von de, was da passiert: http://www.pz-news.de/sport_artikel...er-Torwunder-zum-Nachhoeren-_arid,410449.html

Da werd`ich fast ein wenig neidisch, erstmal auf die, die da live dabei waren - und dann auf den Kommentator. Finde diese vier Minuten sehr interessant. Gut, keine Frage, sehr gut. Es klingt aber irgendwie auch, als gäbe es eine Art Distanz - er wird doch nicht im Studio gewesen sein (vorstellen kann ich`s mir nicht). Ausflippen ist für mich noch etwas anderes. Ich find`das gerade gut, dass es auf eine Art doch weitgehend "sachlich" klingt. Da können wir gespannt sein, inwiweit das der Karriere einen Kick gibt.Nach Lage der Dinge (bald keine Bundesliga-Rechte mehr beo 90 elf) könnte der Mann, den sicher eher brauchen als nicht brauchen: http://www.wuv.de/medien/tor_tor_to...andet_viralen_hit_mit_dem_wunder_von_dortmund
 
Die vier Torwunder-Minuten sind aber nicht der Bewretungsmaßstab, denn wer da als Sportreporter nicht glänzt, der hat in diesem Job nichts zu suchen.
Die Bewährungsprobe kommt erst, wenn 45 Minuten nichts passiert - oder ein Tor umfällt, oder ein Start immer wieder verschoben wird und dennoch live reportiert werden muss. Da scheidet sich die Spreu vom Weizen. Und wer wissen will, wie es geht, der schaut sich mal Harry Valerien bei alten Übertragungen von alpinen Skirennen an.
 
ich höre ganz gern die Zweit-und Drittliga-Übertragungen auf mdr Info. Das rein fußballerische Interesse an Begegnungen wie ZFC Meuselwitz gegen Red Bull Leipzig hält sich bei mir in Grenzen. Aber wie mdr info das umsetzt, finde ich ziemlich gut. Zur Geschichte von Fußballreportagen in Radio und Fernsehen in Ost und West empfehle ich "5 Jahrzehnte Fußball im Originalton". Martin M. Schwarz hat für den HR eine fünfteilige Sendereihe zusammengestellt, in der man viel über Fußball im Allgemeinen, aber auch über den Zeitgeist und die Reporter selbst erfahren kann. Gibts als 5-CD-Box.
 
Ich hab mal einen Frage an unsere Insider im Forum:

Was mich immer umtreibt, ist; warum wird die Berichterstattung; sowohl in den 1.Programmen als auch in den Infokanälen durchgeführt ???

Für Antworten wäre ich sehr dankbar:)
 
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