Meiner Erfahrung nach ist das Ploppen beim EV RE-20 in Verbindung mit dem VIP nicht wahrnehmbar. Zumindest habe ich die Konstellation schon in diversen Sendern gehabt.
Das RE20 ist ja auch "taub wie sau". Es wurde ja ursprünglich konstruiert um da mit ner Tröte reinzublasen. Dann entdeckte man es als besonders geeignet für den AM-Rundfunk, da es die Nebengeräusche im Raum gut ausblendet (..."taub") und der in der Praxis zu den Höhen hin abfallende Frequenzgang dafür vollkommen ausreicht. Irgendjemand in den Staaten kam dann auf die Idee, auch UKW damit zu beglücken, freilich mit dem typischen basslastigen und leicht dumpfen klang, den man z. B. schön bei Jump oder N-Joy begutachten kann. Man möge es an dem Typen, der das gemacht hat, am Liebsten gemäß seines Spitznamens verwenden.
Punk- und Bluegrass-Bands habe ich dadurch auch schon singen gehört, um einen besonders "schnoddrigen" Eindruck zu erzielen.
Zurück zum VIP. Ich musste so ein Gerät neulich einstellen, habe mich mit dessen Einstellsoftware schon mal auseinandergesetzt und fand sie Narrensicher. Da hat man Gain, Hochpass, EQ, Compressor und Expander und einen De-Esser, je nach Hardwareversion noch eine ACG und eine Hallsektion. Das sollte einem ja alles etwas sagen, wenn man so ein Gerät einstellen will.
Den De-Esser fand ich grottig, der war entweder wirkungslos oder hat deutliche klirrende Nebeneffekte produziert. Feste Werte kann ich natürlich nicht nennen, das hängt ja alles von Mikrofon, Sprecher, Raum, restlicher Hardware und dem was eigentlich erzielt werden soll ab.
Letztendlich habe ich bei dem Gerät den Hochpass bei 80Hz verwendet, ganz leicht den Bereich um 12k betont (dem verwendeten KMS 105 in Verbindung mit dem Poppschutz geschuldet) und eine ganz sanfte 1,2:1-Kompression gesetzt. Den meisten Soundschraubern wird das so aber noch viel zu natürlich klingen.