Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Vor zwei Stunden wurde LoungeFM im Bundesmuxx abgeschaltet. Auf dem Kanal läuft jetzt eine Nonstop-Musikschleife ohne Jingles und Radiotext, die Kennung lautet noch LoungeFM. Das "richtige" Lounge gibt's weiter per Webstream unter www.lounge.fm
 
http://tmgerlach.wordpress.com/2013/04/04/dab-radio-braucht-kein-mensch/

Die Marketing-Strategen von DAB machen derweil das, was sie seit 15 Jahren machen. Gerade wieder irgendwo gelesen, dass "mittlerweile in Deutschland 120 Sender via DAB+ empfangbar sind". "Super" denkt sich vielleicht der ein oder andere arme Tropf und kauft sich so eine Kiste, um dann festzustellen, dass er nur einen Bruchteil davon empfangen kann, denn natürlich ist nicht "überall" oder "an einem Ort" gemeint. Mit solchen Tricks versucht man ein paar Leute zum Kauf zu bewegen, aber zumindest die U30 kauft eh kein "Radio" mehr. Ist aus nachvollziehbaren Gründen überflüssig. Ich kaufe mir auch keine "Uhr" mehr.

Fazit: Solange DRadio und co. auf Zwangsgebührenzahlerkosten sowie "religiöse Programme" auf Spendenbasis dabei bleiben, dudelt der Bundesmurx vor sich hin, soviel zum "Potenzial".

P.S.: Die Zahl der verkauften Empfangseinheiten sagt nichts über die Nutzung aus, siehe 300% DVB-T Empfänger in deutschen Haushalten und 5% Nutzung.
 
Dürfen die das? Also 1. ein Zwischenprogramm veranstalten und 2. das LoungeFM nennen?

Das Media Broadcast beim originalen Lounge FM den Stecker ziehen darf, wenn dieses nicht mehr zahlt, ist klar. Aber für 1. bräuchte MB eine eigene Lizenz, und für 2. die Namensrechte.
 
Auf der Facebookseite von Lounge FM hat sich Lounge FM zu Wort gemeldet:

"wir arbeiten noch immer an der DAB+ lösung - wir geben sofort Bescheid, wenn es eine finale Entscheidung gibt! Danke Euch allen für Eure Anteilnahme!"
 
via Facebook:

Für alle DAB+Hörer: seit 15:15 Uhr gibt es auf der Frequenz von LoungeFM auch wirklich wieder LoungeFM zu hören! Mehr News zum Thema gibt es hier, sobald es Infos gibt!
 
Öffentlich rechtliches Kinderradio? Gibt es doch schon. Nennt sich Kiraka (Kinderradiokanal). OK, Bundesweit ist der nicht über DAB+ zu empfangen, sondern nur in NRW und im Saarland. Wenn DRAdio daran Interesse hat können sie sich ja beteiligen und das Programm in weiteren Landesmuxen aufschalten lassen. Als Kandidat für den Bundesmux sehe ich so ein Programm eher nicht an, oder kennt jemand einen Grund warum ein Kinderkanal (wo der stationäre Empfang wohl überwiegt, Kinder mit Auto sind hierzulande eher selten) Bundesweit auf der selben Frequenz empfangbar sein muss?

Naja, Kiraka besteht aber fast nur aus 90 Min. neuem Programm pro Tag (Kiraka 14-15 Uhr und Bärenbude am Abend), das wiederholt wird. Ansonsten sehr viel Musik, Musikwünsche und ein paar Geschichtchen. Aber bei weitem kein echtes Kinderradio - also ein von früh bis spät moderiertes Programm mit hoher Qualität, wie es Kinder, die angeblichen "Hörer von morgen" verdient hätten. Wäre es nicht ein Riesengewinn für die Radiolandschaft, ein Kinder-Vollprogramm zu haben. 60 UKW-Programme für Jugendliche bis Rentner - aber kein einziges für Kinder? Und als bundesweites DAB-Angebot würde es bestimmt viele Familien animieren, einen DAB-Empfänger fürs Auto oder Kinderzimmer zu kaufen. Klar, Kinder fahren kein Auto, aber seid ihr schon mal Kindern in den Urlaub gefahren...?
 
90 Minuten pro Tag, die dann wiederholt werden? Finde ich nicht schlecht, vielleicht sogar besser als eine "Kinderwelle".

Denn was soll das Kinderradio denn überhaupt darstellen? Soll es dazu dienen, dass es den ganzen Tag im Kindergarten oder im Kinderzimmer im Hintergrund dudelt, oder ist nicht eher die Idee, ein Angebot zu schaffen, das das Kind zu einem beliebigen Zeitpunkt einschalten, ein halbe Stunde konzentriert anhören kann, und dann wieder zum Spielen nach draußen oder zu den Hausaufgaben geht?

Lieber 90 Minuten Kinderprogramm als eine durchformatierte Kinderwelle mit dem besten Mix aus Rolf Zuckowski, Benjamin Blümchen und Hannah Montana.
 
Gut, das Loungefm wieder da ist. Auch, wenn verständlich ist, daß bei fehlenden Zahlungen eine Abschaltung erfolgt, sollte Media Broadcast da im eigenen Interesse etwas kulanter sein. Grund: DAB+ ist ja immer noch erst im Kommen und kommen tut es nur, wenn ein attraktives Programm vorhanden ist. Und erst dann sprudeln bei den Sendern auch so richtig die Einnahmen. Da wäre es im Sinne der Attraktivität und weiteren Durchsetzung sinnvoll, die eigenen Ansprüche ab und an mal etwas hinten anzustellen und insolventen Sendern mehr Zeit zu geben. Sonst passiert das, was in einer Marktwirtschafft IMMER passiert, wenn etwas neues hochgezogen wird, der lange finanzielle Atem fehlt: Ein Sender nach dem anderen geht insolvent ---> DAB+ wird unattraktiv ---> DAB-Radio tot. Besser täten sie da, solch einem Sender erstmal einige Monate Aufschub zu gtewähren, bis sich DAB+ soweit verbreitet hat, daß eben genug Geld sprudelt, nur so kann da was draus werden. Bei 90elf war es was anderes, die haben die Fußballrechte eben nicht bekommen und hatten damit ihren Sendezweck verloren :( Das Prioblem ist einfach, daß die Summen heute im Fußball so abartig hoch sind :(
Und es zeigt auch mal wieder, daß exklusivrechte eine fragwürdige sache sind, vielleicht sollte die eu hier mal reformieren und exklusivrechte abschaffen... Wenn beliebig viele sender zu einem angemessen preis senderechte erwerben könnten, wäre der Wettbewerb doch realistischer...
 
DAB+ ist ja immer noch erst im Kommen... Und erst dann sprudeln bei den Sendern auch so richtig die Einnahmen.
Selten so gelacht!
DAB ist tot und wird nur noch von Subventionen und Zwangsgebühren am Leben gehalten.
Vor 20 Jahren wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um mit 50 Programmen via DAB überall on air zu gehen. Der Zeitschlitz für die Einführung einer neuen Technik wurde aber verpasst und so ist DAB der Transrapid des Rundfunks.
 
Vor 20 Jahren wäre der richtige Zeitpunkt gewesen, um mit 50 Programmen via DAB überall on air zu gehen. Der Zeitschlitz für die Einführung einer neuen Technik wurde aber verpasst und so ist DAB der Transrapid des Rundfunks.
Ich befürchte, dass da etwas Wahres dran ist.

Wirklich interessant wird DAB+ erst dann, wenn ein auf diesem Wege ausgestrahltes Programm sich durch Werbung selbst tragen kann.
Solange es einer Subventionierung über UKW-Stützfrequenzen bedarf, hält sich das Interesse der privaten Veranstalter verständlicherweise zurück.

Leider hat man es in Deutschland verpasst, einen zweiten nationalen Multiplex, der sich ausschließlich auf die Ballungsräume beschränkt, zu starten, damit es wenigstens eine halbwegs attraktive Programmauswahl gibt.
 
Gerade wieder irgendwo gelesen, dass "mittlerweile in Deutschland 120 Sender via DAB+ empfangbar sind". "Super" denkt sich vielleicht der ein oder andere arme Tropf und kauft sich so eine Kiste, um dann festzustellen, dass er nur einen Bruchteil davon empfangen kann, denn natürlich ist nicht "überall" oder "an einem Ort" gemeint.

Nun, das ist beim mobilen UKW-Empfang auch nicht anders. Dabei kommt ja auch kein vernünftiger Mensch mit der Forderung, beispielsweise den NDR in München empfangen zu können.

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin regelmäßig in der Schweiz und Norditalien und kann mir daher ein Urteil erlauben. Es ist zumindest bei meinem Autoradio auffällig, daß UKW in Italien einfach keinen Spaß (mehr) macht. Und ich habe den Eindruck, daß das in den letzten Jahren schlimmer geworden ist. Das beginnt schon in der Nähe von Chiasso bzw. wenn man über den Brenner in Richtung Italien fährt. Es "sprazelt", als würde man auf dem Alex in Berlin stehen und sich damit die Eingangsstufe zudonnern. Ekelhaft. In Italien ist das ganze UKW-Band mehr als "voll" und es gibt auch Sender, die noch im 50kHz Kanalraster senden. Aus "Spaß" habe ich schon oft versucht, mit dem im "Pure-Highway" eingebauten Minizünder gegen diese "Hintergrundstrahlung" anzukämpfen und die ital. DAB-Sender über eine freie UKW-Frequenz möglichst störungsfrei ins Autoradio zu bekommen. Das kann man prakisch vergessen - dazu ist die Sendeleistung vom "Highway" wohl zu gering. ;)

Kurzum - ich möchte DAB im Auto nicht mehr missen. Mit Kanalwechsel und einer anständigen Außenantenne kann ich heute "Rete Tre" notfalls von Chiasso bis Freiburg hören. Okay, das war jetzt ein "schlechtes" Beispiel, da "Rete Tre" auch in der Nordschweiz im Mux ist. Im Normalfall ist das Sendegebiet kleiner. In der Lombardei sind 25 verschiedene ital. Programme hörbar, in Südtirol sind es wohl 30. (Wobei in Südtirol stellenweise noch weitere private Programme empfangbar sind -> Alles eine Frage des Ausbaus des DAB-Sendernetzes.)

Die Größe der jeweiligen Sendegebiete ist schon immens und läßt sich - mit Abstrichen - auch auf Deutschland übertragen.

Das bringt mich zur ersten Frage, auf die ich wirklich keine Antwort habe, da ich kaum UKW höre und ansonsten erst bei FMSCAN alle UKW-Senderketten der Gegend durchgehen müßte:

Angenommen wir fahren von Basel über Karlsruhe nach Stuttgart und weiter bis nach Ulm.

Wie viele einzelne UKW-Programme kann ich auf dieser Strecke _durchgängig_ hören?

Puh - keine Ahnung.

Für DAB läßt sich die Frage etwas leichter beantworten. Es sind mit ziemlicher Sicherheit die Programme, die auf Kanal 11B senden (das sind 10) und die, die um Bundesmux vertreten sind. Das sind nochmal 14.

Auf UKW wird man sicherlich keine 24 Programme finden...


Was ich sagen will: Gerade Sender mit schlechter UKW-Ausstattung sollten doch ein vitales Interesse daran haben, daß DAB ein Erfolg wird, weil sich nur so mehr Reichweite erzielen lässt.



Grüßle
 
Ich bin gerade im Hotzenwald unterwegs .Es ist schon genial wie hier die schweizer DAB-Muxe gehen .Diese Programmvielfalt kann UKW nie abbilden. Das ohne Spratzer und Rauscheinbrüche .
 
Im Münchner Petueltunnel ist gerade im Zuge einer Nachrüstung auch der Empfang der BR-Programme via DAB+ verbessert worden.

Quelle: http://www.br.de/unternehmen/inhalt/technik/tunnel-rundfunk-versorgung-petueltunnel-100.html

Digitalradio DAB/DAB+ im Petueltunnel und in München:
Münchner Programme, u.a. Bayern 1 München Kanal 11 C
Umfangreiches bayernweites BR-Angebot: Kanal 11 D
Bayernweites Angebot u.a. Bayern plus, on3-radio: Kanal 12 D
Weitere bundesweite Programme Kanal 5C
 
Nun, das ist beim mobilen UKW-Empfang auch nicht anders. Dabei kommt ja auch kein vernünftiger Mensch mit der Forderung, beispielsweise den NDR in München empfangen zu können.

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich bin regelmäßig in der Schweiz und Norditalien und kann mir daher ein Urteil erlauben. Es ist zumindest bei meinem Autoradio auffällig, daß UKW in Italien einfach keinen Spaß (mehr) macht. Und ich habe den Eindruck, daß das in den letzten Jahren schlimmer geworden ist. Das beginnt schon in der Nähe von Chiasso bzw. wenn man über den Brenner in Richtung Italien fährt. Es "sprazelt", als würde man auf dem Alex in Berlin stehen und sich damit die Eingangsstufe zudonnern. Ekelhaft. In Italien ist das ganze UKW-Band mehr als "voll" und es gibt auch Sender, die noch im 50kHz Kanalraster senden.

Dann hat Dein Autoradio definitiv ein Problem. Ich bin sehr häufig in Südtirol und im Trentino unterwegs - und keiner meiner Empfänger zeigt diese Störungen. Im Gegenteil: Die RAS ist scheinbar bei der Standortplanung für ihre Sendemasten sehr gewissenhaft vorgegangen. Man versteht dort die Topographie des Alpenraumes und schafft es scheinbar problemlos, die Provinz Südtirol störungsfrei mit einer erklecklichen Anzahl von UKW Programmen zu bespielen...
 
Irgendwie ist mir gerade aufgefallen, dass die Empfangsprognosen auf digitalradio.de auch nur bedingt brauchbar sind. Beispiel: Hier im Saarland sind zwei Multiplexe in Betrieb. Der bundesweite von Media Broadcast, Senderstandort Schocksberg, und der Landesmultiplex des SR auf der Göttelborner Höhe. Wenn auf der Karte jetzt für einen Ort Indoor-Empfang steht, gilt das dann für beide, oder nur für einen der beiden Multiplexe? Ein genauere Aufschlüsselung wäre hier wünschenswert.
 
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