Mobilfunkbetreiber wollen nicht zahlende Internetradiohörer loswerden

Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Der Radiotor

Benutzer
Die nicht zahlenden Dauerstreamer sind den Mobilfunkbetreibern ein Dorn im Auge, daher wird es demnächst bei fast allen Mobilfunkbetreibern Drosseln auf 32 kbit/s geben, selbst 16 kbit/s, wie sie in Nachbarländern usus sind, sind bereits in Diskussion. Bisher mit 64 kbit gingen zumindest noch Low Bandwith-Streams bis ca. 48 kbit/s (z.B. AAC) ruckelfrei. Damit ist dann Schluss. Als erstes wird eplus die Drossel-Halbierung einführen, heute wurde bekannt, dass man von o2 geschluckt wird, die schon auf 32 kbit drosseln. Für mobiles Webradio bedeutet das: Entweder zahlen und Highspeed-Volumen hinzubuchen oder auf Dienste wie Internetradio verzichten. Damit ist zumindest der mobile Zweig dieses Verbreitungsweges bald tot. Finde ich persönlich schade, da man so unterwegs eine Super-Vielfalt geboten bekam. Ich selbst bin oft mit dem Smartphone im Auto unterwegs und konnte Webradio per Bluetooth auf die Auto-Anlage streamen, was recht gut funktioniert hat. Viele Berater sahen darin ja sogar die einzige Zukunft des Radios. Dabei haben sie aber die Rechnung ohne den Wirt, sprich, die Telcos gemacht. Denn denen sind die Dauerstreamer, die die Zellen blockieren, seit langem ein Dorn im Auge. Zumindest diejenigen, die Webradio munter nach Drosselung ohne Gebühr weiter genutzt haben. Ich hatte da zuletzt erst ein interessantes Gespräch mit einem Menschen von o2. Ich bin mir nicht sicher, ob es in Zukunft Codecs gibt, die Webradio auch noch mit 32 oder gar 16 kbit/s ermöglichen. Aber alles in allem ist es ein Rückschritt für das Radio. Nutznießer sind mal wieder die etablierten UKW-Stationen.
 
Auch für dieses Problem wird sich bald eine Lösung finden. So etwas geht immer schnell heutzutage. Einen Vorteil für die UKW-Stationen sehe ich nicht. Ich glaube nicht, dass ein einziger zu einem Programm zurückkehrt, das ihm nicht schmeckt. Bei mir bleibt die Kiste lieber aus, als dass ich mir irgendeinen Dudler antue, der mir auf die Nerven geht.
 
Für mich persönlich wird sich da nicht viel ändern, da ich mobil bevorzugt Podcasts nutze. Und die sind natürlich von einer Drosselung nicht betroffen. Gut, es gibt via Podcast in der Regel keine Musik, doch auch hier gibt es löbliche Ausnahmen, wenn auch nicht aus Deutschland.
 
Für mich persönlich wird sich da nicht viel ändern, da ich mobil bevorzugt Podcasts nutze. Und die sind natürlich von einer Drosselung nicht betroffen. Gut, es gibt via Podcast in der Regel keine Musik, doch auch hier gibt es löbliche Ausnahmen, wenn auch nicht aus Deutschland.

Passt zwar nicht wirklich hier rein, aber ich bin trotzdem gespannt, wann der DUDEN für jedes in seinem Buch enthaltene Wort Urheberrechte beansprucht, dann sind sämtliche Foren und Internetwebseiten Geschichte ... :eek:

Ich denke, wer Internetradio über Smartphones hören will, wird auch ein paar Euro mehr in einen ruckelfreien Stream investieren.
 
Solange es mit ein paar Euro getan ist, magst Du recht haben. Ich sehe die Gefahr nur darin, dass eben genau hier kräftig seitens der Telcos zugelangt wird. Man stelle sich nur vor, es wird zusätzliches Volumen in Cent pro MB abgerechnet, dann ist aber relativ schnell Essig mit Webradio.
 
Aktuell verlangen die Telcos für 200 MB Highspeed im Schnitt sechs Euro, das reicht gerade mal für zwei Stunden Radiohören unterwegs mit mittlerer Datenrate. Also ich sehe nicht dass viele sich dieses kostspielige Zeuch leisten werden, so viel ist Radio dann doch nicht wert. Boomen könnten Recording-Apps, da könnte man zu Hause via WLAN quasi aufnehmen und unterwegs kostenlos mit Zeitversatz hören.
 
Achja… Danke für die Erinnerung an dieses Thema, da war nämlich noch was offen. Und zwar hast du hier (komisch, da war es noch ein Mann von Vodafone) ausgesagt, wegen der Streamhörer könnten weniger Leute telefonieren. Mit Verlaub, das ist Unsinn, denn wie ich inzwischen weiss hat Telefonie vorrang. Zuerst werden die Telefonierer bedient, und was dann an Bandbreite übrig bleibt, wird für für Datenübertragungen zur Verfügung gestellt, und nicht anders rum. Wenn die Mobilfunkanbieter also stärker drosseln, dann nicht wegen der telefonierenden Kundschaft, sondern schlicht und ergreifend um die Margen zu erhöhen. http://www.radioforen.de/index.php?...projekte-gescheitert.36929/page-3#post-637339
 
Solange man nach Erreichen des Höchstvolumens zumindest noch mit niedriger Datenrate weiterhören konnte, war es für einen speziellen Kreis von Hörern vielleicht noch eine interessante Spielerei. Aber bei 32 kbit/s und weniger, hört der Hörspaß wohl endgültig auf. Um jedoch für Internetradiohören als Hauptradioquelle für unterwegs richtig Geld hinzulegen, ist - zumindest mir - die ganze Angelegenheit viel zu unzuverlässig und instabil.

Ich denke, zum richtigen Durchbruch kann es erst kommen, wenn andere, innnovative Streamingverfahren für den Massenempfang per Mobilfunk anwendungsreif sind.
 
In Frankreich treibt Skyrock das Thema IP-Multicast über Mobilfunknetze voran. Bin mal gespannt wie das funzt, ist ein interessanter Testballon. Hier sagen alle Techniker es sei zu teuer da prinzipiell bei jeder Basisstation die technischen Voraussetzungen geschaffen werden müssten, und das bei vier Netzbetreibern. Im Gespräch sind ja auch kostenpflichtige Radiopakete, für die die User und Veranstalter extra zahlen müssen, die dann aber von der Drossel befreit werden. Der beste Ausweg aus dem Dilemma wäre DAB+, auch als Integration in Smartphones/Tablets, aber das wollen bekanntermaßen wiederum die Veranstalter ja nicht, bzw. es ist ihnen (noch) zu teuer.
 
Die nicht zahlenden Dauerstreamer sind den Mobilfunkbetreibern ein Dorn im Auge, daher wird es demnächst bei fast allen Mobilfunkbetreibern Drosseln auf 32 kbit/s geben, selbst 16 kbit/s, wie sie in Nachbarländern usus sind, sind bereits in Diskussion.

Eine Nachricht die die UKW-Platzhirsche sicherlich sehr gerne hören.
 
@iro:
Das wäre schön. Aber das wird glaube ich nicht so kommen. :(

Zumindest nicht so lange wie Radioveranstalter in jedem Smartphone auch ein potenzielles Radio sehen und die verkauften Smartphones den verkauften Digitalradios entgegen stellen.

Ich glaube Radiohören über Apps ist derzeit der meist überschätzte Verbreitungsweg im Radio-Biz. Genau so wie das Hören von DAB+ der am meisten unterschätzte ist.
 
Es ist schon sehr merkwürdig. Die Handys werden immer weiterentwickelt, und können immer mehr. Aber im Bereich des terrestrischen Radios sind sie mit ihrer Entwicklung in der Steinzeit steckengeblieben.

Nö, die Handys sind technisch auf dem neuesten Stand. So sieht ein Galaxy S2 aus, dass in Asien und Australien verkauft wird:

actuallead.jpg


Ein kleines Antennchen ist an Bord, und eine App für DAB/DAB+/DMB. Aber beim Versand nach Europa wird das Antennchen mal abmontiert, die App in der Firmware runtergeschmissen. Bleibt nur die DAB-Schnittstelle über, die aber alleine auch nix taugt. Und warum das alles? Weil die Mobilfunker, die die Geräte häufig subventionieren, es nicht wollen. So wie die Privatsender DAB+ verhindern wollen, so wollen es auch die Mobilfunker. Die Leutchen sollen schön Volumina hinzubuchen um Radio über App zu hören. UKW wird da gerade noch toleriert, weil es technisch halt nicht mithalten kann und störanfälliger ist (wobei Apple und Samsung bei neuen Modellen auch darauf verzichten).
 
Ich könnte echt kotzen! In einem freien Land bezogen auf Medien leben wir anscheinend nicht mehr. Irgendwann wird dann wohl auch die Wahl des Telefonanbieters und der zu hörende Radiosender vorgeschrieben!? Und wer dann in Grenznähe wohnt und nicht deutsches Radio hört wird bestraft. Passen würde es!
 
Ich könnte echt kotzen! In einem freien Land bezogen auf Medien leben wir anscheinend nicht mehr. Irgendwann wird dann wohl auch die Wahl des Telefonanbieters und der zu hörende Radiosender vorgeschrieben!? Und wer dann in Grenznähe wohnt und nicht deutsches Radio hört wird bestraft. Passen würde es!
Willkommen in der D(igitalen)A(udio)B(roadcasting)+ Welt.
Und: Guten Morgen!
 
In dem Zusammenhang ist der (geplante, noch haben die Kartellbehörden da ein Wörtchen mit zu reden) Zusammenschluss von O2 und E+ keine gute Nachricht. Ein Anbieter weniger, weniger Wettbewerb, d.h. die Preise für Datenübertragung bleibt damit wohl auf recht hohem Niveau.
 
Die bieten ja selber Streams an. Und dazu noch gehören ausgerechnet deren Streams zu den angeblich meistgehörten... (mobil auch...?)

Sicher aber warum soll ich mir einen Stream mit Aussetzern und mieser Klangqualität antun, wenn ich das ganze auch mit dem nassen Finger über UKW bekomme? Wenn ich schon Internetradio hören, dann würde ich garantiert nicht Antenne & Co. einschalten. Dafür wäre mir der Traffic echt zu schade.
 
Die nicht zahlenden Dauerstreamer sind den Mobilfunkbetreibern ein Dorn im Auge, daher wird es demnächst bei fast allen Mobilfunkbetreibern Drosseln auf 32 kbit/s geben, selbst 16 kbit/s, wie sie in Nachbarländern usus sind, sind bereits in Diskussion. Bisher mit 64 kbit gingen zumindest noch Low Bandwith-Streams bis ca. 48 kbit/s (z.B. AAC) ruckelfrei. Damit ist dann Schluss. Als erstes wird eplus die Drossel-Halbierung einführen, heute wurde bekannt, dass man von o2 geschluckt wird, die schon auf 32 kbit drosseln.
Was laut Aussage E-Pus, nicht den Tatsachen enspricht:
Es erfolgt eine Drosselung auf GPRS. Die Geschwindigkiet liegt hier bei bis zu 56 kbit/s.
Und das gilt auch für die Zeit nach dem Zusammenschluss mit O2?
An den Konditionen wird sich vorerst nichts ändern.
Soweit die Antwort auf eine Anfrage direkt bei E-Plus.
 
Für E+ Kunden wird sich vorläufig erstmal nichts ändern,bis Mitte 2014 werden erstmal die Kartellbehörden über den Deal entscheiden.Bis dann die Telefonica am Ruder ist,geht also mal locker noch ein Jahr ins Land wenn nicht noch mehr.Zumal selbst Telefonica an bestehende Verträge nicht so ohne weiteres ran kann,denn dann hat der Kunde ein Sonderkündigungsrecht.
 
Och joo, wie oft wollten sie uns schon abzocken? Und wie oft ging das schon in die Hose? Exakt...schreib zweimal dieselbe Zahl hin und die Rechnung stimmt. ;)
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben