Warum Jugendliche lieber Seniorenwellen hören

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Da ist in der Tat was Wahres dran.

Gerade Wortbeiträge unterscheiden das Medium "Rundfunk" von webbasierten Diensten wie bspw. Spotify; - und genau dort können Rundfunksender auch Punkten.
Das Problem dabei: Gesprochenes Wort ist teurer, als einfach nur einen Musikteppich abzufahren, noch dazu, wenn die Inhalte eine gewisse Qualität aufweisen sollen, was bspw. im Fall eines Jugendradios bedeutet, dass sie entsprechend der Zielgruppe altersgerecht aufbereitet werden müssen.
Trotzdem: Die Entwicklung des Internets lässt sich nicht wieder rückgängig machen, daher sollten etablierte Radiostationen nicht versuchen, dem Beispiel von moderationslosen Angeboten im World Wide Web hinterher zu rennen.
Wichtiger wäre es hingegen, sich auf das "Kerngeschäft" zu fokussieren, also Wort und Musik in einer ausgewogenen und, was die Musik anbelangt, abwechslungsreichen Mischung zu präsentieren.

Interessant finde ich übrigens folgendes Statement:
Welcher von allen guten Geistern verlassene Vollidiot hat eigentlich entschieden, dass man aus DAB jetzt DAB+ machen muss. Mein teures Radio funktioniert nicht mehr! Damit hat man alle Digital-Pioniere vor den Kopf gestoßen. Dümmer geht’s kaum. Ein wirklicher Vorteil ist nicht zu erkennen.
Ganz unrecht hat der Verfasser m.E. nicht (siehe das Programmangebot in konventionellem DAB auf den Britischen Inseln). ;)
 
Welcher von allen guten Geistern verlassene Vollidiot hat eigentlich entschieden, dass man aus DAB jetzt DAB+ machen muss. Mein teures Radio funktioniert nicht mehr! Damit hat man alle Digital-Pioniere vor den Kopf gestoßen. Dümmer geht’s kaum. Ein wirklicher Vorteil ist nicht zu erkennen

Auch wenn es etwas OT ist, aber wenn sein Radio nicht mehr funktioniert, dann ist entweder das Gerät Schrott oder er muss die Garantie/Gewährleistung in Anspruch nehmen. Es gibt ja noch Sender die in DAB alt senden, also daran kann es nicht liegen

Ganz unrecht hat der Verfasser m.E. nicht (siehe das Programmangebot in konventionellem DAB auf den Britischen Inseln).

Programmangebot hat aber nichts mit dem Übertragungsstandard zu tun. Als Gegenbeispiel könnte ich Malta, Niederlande oder auch die Schweiz anführen. DAB alt war einfach Mist, weil zu hohe Datenraten benötigt werden und das typische blubbern nun auch nicht gerade ein Hörgenuss war/ist.
 
neckarstudent schrieb:
Für mich ist nicht die Musik ein Einschaltgrund für Radio, denn wenn ich meine Musik hören will, kann ich über Programme wie Spotify oder Last.fm im Stream Musik hören die genau auf mich zugeschnitten ist

Peng!
Da sagt zum ersten Male jemand, dass die Musik nicht mehr der erste Einschaltgrund sei. Natürlich! Recht hat er. Das muss unbedingt in kommenden Diskussionen mehr und mehr berücksichtigt werden.
 
Dem schließe ich mich vorbehaltlos an und auch das ist ein Grund für mich warum ich MDR 1 Radio Sachsen oft nur kurz zu den Regionalnachrichten einschalte, obwohl auch die im Programm zu kurz kommen und schlecht eingepflegt sind.
Aber auch Wort ist nicht gleich Wort, wenn man sich z.B. wie auch beim MDR Radio Sachsen im Frühprgramm aller paar Minuten ein gekünzeltes gefeixe anhören muss (lachen ist was anderes).
Gut, es gibt da sicher verschiedene Ansichten, ich kenne auch Leute wo bei mehr als zwei zusammenhängenden Worten umgeschalten wird:eek:
 
Peng!
Da sagt zum ersten Male jemand, dass die Musik nicht mehr der erste Einschaltgrund sei. Natürlich! Recht hat er. Das muss unbedingt in kommenden Diskussionen mehr und mehr berücksichtigt werden.
Dann stellt sich aber dennoch die Frage weshalb die Infowellen so schlecht abschneiden. Denn auch dort sind die Beiträge zum Teil so durchformatiert, dass sie schon fast in die Servicewellen übernommen werden könnten.

So beklagen sich, hier im Forum gibt es z.B. einen Thread zu hr-info, ehemalige Stammhörer eine Durchformatierung Verflachung des Programmes, die selbiges als Infowelle fast nicht mehr erkennen lässt.

Das allein kann es also auch nicht sein.
 
@Inselkobi: Das ist der einzige Bereich, wo NRW in Sachen Rundfunk ausnahmsweise mal punkten kann: WDR 5 ist zum Glück noch nicht derart verflacht und durchformatiert wie bspw. hr-info oder B5 aktuell.
 
Auch wenn ihr Euch hier über den "neckarstudenten" und seine Erkenntnisse mokiert. Hier wird doch sicher niemand widersprechen, wenn er sich wie folgt über das SWR-3 Tagesprogramm äußert:
Die Beiträge im Tagesprogramm sind von der Qualität: „Es ist heiß draußen, wir schwitzen!“ – „Es ist kalt draußen, wir frieren!“ – „Es regnet – wie doof!“. Dann folgt das „Hey ist das bei dir auch so? Ruf uns doch an und wir reden ein bisschen über Irrelevantes“.
 
Ich weiss nicht was dieser neckarstudent studiert: Bestimmt so was wie Philosophie oder Soziologie. Aber keineswgs Medienwirtschaft. Sonst würde er kapieren warum die von ihm genannten Sender erst erfolgreich wurden, nachdem sie im Tagesprogramm nicht mehr über Bücher von James Patterson, Danielle Steel, Stephen King, Stephenie Meyer, Rick Riordan und John Grisham reden, sondern übers Wetter.
 
Ich weiss nicht was dieser neckarstudent studiert: Bestimmt so was wie Philosophie oder Soziologie. Aber keineswgs Medienwirtschaft. Sonst würde er kapieren warum die von ihm genannten Sender erst erfolgreich wurden, nachdem sie im Tagesprogramm nicht mehr über Bücher von James Patterson, Danielle Steel, Stephen King, Stephenie Meyer, Rick Riordan und John Grisham reden, sondern übers Wetter.
Das ist jetzt aber polemisch. Auch bei SWR 1 laufen keine derartigen Buchbesprechungen.
Die Frage, die er zurecht aufgeworfen hat, war ja die, ob Jugendwellen tatsächlich ihr Informationsangebot auf ein Minimum beschränken sollten.
Musik beziehen die meisten Jugendlichen aus dem Internet, daher wären die Sender gut beraten, wenn sie ein höheres Maß an niveauvollen Wortbeiträgen integrieren würden.

Im Übrigen denke ich, dass sich der Erfolg eines Radiosenders nicht allein an der Einschaltquote bemessen lässt.
Gerade im Hinblick auf das Zielpublikum von Jugendwellen wäre es erhellend, ebenso zu betrachten, wie viele aus dieser Gruppe überhaupt noch regelmäßig terrestrisch verbreitetes Radio hören und wie viele inzwischen gänzlich auf andere Wege der Musikzuführung ausgewichen sind.
Ich kenne kaum noch einen Jugendlichen, der nicht mobil über sein Smartphone Musik konsumiert. Jetzt stellt sich die Frage, warum er daheim ausgerechnet ein UKW-Radio nutzen soll, wenn er dort via Internet ein Angebot vorfindet, das weitaus stärker seinem persönlichen Geschmack entspricht.
 
Eigentlich traurig, dass der Deutschlandfunk seit Jahren im alten Trott dahin dudelt, ohne dass irgendjemand davon wirklich Notiz nimmt. Jeder, der schon mal eine kleine "Mini-MA" in seinem Umfeld gemacht hat und mal so geguckt hat, was in seinen Läden, Cafés, Bäckereien, im Freundeskreis, in Arztpraxen, Autowerkstätten oder in den Autos um einen rum im Stau läuft, wird festgestellt haben: Der DLF läuft im Grunde nie.

Dabei hätte der DLF so viel Potential, weil es in meinen Augen wirklich eine immer größer werdene Masse an Hörern gibt, die ähnlich wie der Student in seinem Blog, gerne mal gute Beiträge und Themen hören wollen, die mal länger als 1.30 sind und mehr Hintergrund bieten.
Nur laufen beim DLF diese Beiträge in einer so verschnarchten, altbackenen Art, dass man viele einfach abschreckt damit. Und diese Themenauswahl ist teilweise so weit von der Lebenswirklichkeit der Hörer weg, dass es zum Schreien ist.
Kurze Recherche: Heute morgen um 6.50 Uhr berichtete der DLF ernsthaft über "Zunehmende Proteste in Bulgarien". Das nenne ich mal klar am Hörer vorbei gesendet. Es ist Sommer, die Menschen werden im Büro heute alle über die Hitze sprechen und Urlausbpläne austauschen.
Es muss sicher nicht der ausgelutschte "Wie sauber sind eigentlich unsere Badeseen?"-Beitrag sein, aber wenn man morgens zur besten Sendezeit (!) über irgendwelche Proteste in Bulgarien berichtet, von denen kein Schwein bisher etwas gehört hat, dann muss man sich auch nicht wundern, wenn man so vor sich hindümpelt.

Ein flottes Jinglepaket, eine moderne Ansprechhaltung, gute Musik (BBC Radio 2 oder auch Radio Eins machen das ganz gut vor!) und eine Themenauswahl, die auch wirklich am Hörer dran ist. Schön und gut, dass der DLF wirklich gute Journalisten hat und sich Zeit für Themen nimmt - aber dann muss eben auch der Rest stimmen.
Ich bin mir sicher, wenn der DLF etwas mehr in Richtung Unterhaltung gehen würde und sich einfach modern aufmacht, würden viel mehr Leute ihn als echte Alternative sehen.
 
Kurze Recherche: Heute morgen um 6.50 Uhr berichtete der DLF ernsthaft über "Zunehmende Proteste in Bulgarien". Das nenne ich mal klar am Hörer vorbei gesendet. Es ist Sommer, die Menschen werden im Büro heute alle über die Hitze sprechen und Urlausbpläne austauschen.
Das liegt dann aber schon an dir wenn du vor heute morgen mit dem Thema noch nicht in Berührung gekommen bist. Seit Tagen wird auf den Nachrichtenseiten im Netz, den Tageszeitungen und natürlich auch im Radio über das Thema berichtet. Die eigene, verengte Sichtweise auf die Allgemeinheit übertragen zu wollen ist immer ein Griff ins Klo. Der Vorwurf an den Sender kann in dem Fall jedenfalls nicht gemacht werden.

Und die Urlaubspläne von sogenannten Kollegen interessieren mich einen Dreck.
 
Eigentlich traurig, dass der Deutschlandfunk seit Jahren im alten Trott dahin dudelt, ohne dass irgendjemand davon wirklich Notiz nimmt. Jeder, der schon mal eine kleine "Mini-MA" in seinem Umfeld gemacht hat und mal so geguckt hat, was in seinen Läden, Cafés, Bäckereien, im Freundeskreis, in Arztpraxen, Autowerkstätten oder in den Autos um einen rum im Stau läuft, wird festgestellt haben: Der DLF läuft im Grunde nie.

Mit Verlaub ... ;)

Das ist Stammtischgeschwätz, weiter nichts....

Ich habe das in meinem Umfeld auch festgestellt. In meiner Bäckerei lief vormals Ö3, jetzt Antenne Bayern und das obwohl Bayern 1 der meistgehörte Sender Bayerns sei! An was kann das liegen? *lach* ---> Ja, ich weiss ... an meinem "Stammtischgeschwätz!"


Ein flottes Jinglepaket, eine moderne Ansprechhaltung, gute Musik (BBC Radio 2 oder auch Radio Eins machen das ganz gut vor!) und eine Themenauswahl, die auch wirklich am Hörer dran ist. Schön und gut, dass der DLF wirklich gute Journalisten hat und sich Zeit für Themen nimmt - aber dann muss eben auch der Rest stimmen. Ich bin mir sicher, wenn der DLF etwas mehr in Richtung Unterhaltung gehen würde und sich einfach modern aufmacht, würden viel mehr Leute ihn als echte Alternative sehen.

Da bist Du, so leid es mir tut, einer von meinem Schlag und wir sind da wirklich wohl auch in der Minderheit und haben daher als "Laien" bitte unbedingt folgendes zu beachten:

Ein Programm wird so gestaltet, dass es die meisten Hörer erreicht und eben Massenkompatibel in der entsprechenden Zielgruppe ist! Alles andere ist Wunschdenken von Dir! [...] Aber Fredo, du weißt ja alles besser und was Radiomacher mit jahrzehnte langer Erfahrung schreiben und praktizieren ist alles Quatsch deiner Ansicht nach...

So wird es wohl sein ... :oops:
 
Das Bulgarienthema würde mich jetzt auch mehr interessieren als das Gestöhne über die Sommerhitze. Zudem finde ich den DLF auch so schon sehr unterhaltsam. Was fehlt, ist ein populäres Pendant zum DLF mit übersichtlicherer Programmstruktur, markanteren Persönlichkeiten, dynamischerer Präsentation, lebhafteren und trotzdem tiefgründigen Diskussionen, einem Morgenmagazin mit Günther Jauch, Live-Übertragung von Fußballspielen und was weiß ich nicht noch allem... aber ich glaube, da wiederhole ich mich jetzt auch zum x-ten Mal... hatten wir diese ganze Thematik nicht schon irgendwann irgendwo? :)
Dann stellt sich aber dennoch die Frage weshalb die Infowellen so schlecht abschneiden.
"Infowellen" sind ja nur eine Nische im weiten Feld möglicher Wortformate.
 
Das liegt dann aber schon an dir wenn du vor heute morgen mit dem Thema noch nicht in Berührung gekommen bist. Seit Tagen wird auf den Nachrichtenseiten im Netz, den Tageszeitungen und natürlich auch im Radio über das Thema berichtet. Die eigene, verengte Sichtweise auf die Allgemeinheit übertragen zu wollen ist immer ein Griff ins Klo. Der Vorwurf an den Sender kann in dem Fall jedenfalls nicht gemacht werden.

Und die Urlaubspläne von sogenannten Kollegen interessieren mich einen Dreck.

Ich persönlich habe von dem Thema in den letzten Tagen ja auch in der Tat schon etwas mitbekommen, maße mir aber nicht an, das auf die Allgemeinheit zu übertragen. Denn bei der breiten Masse jetzt mal nicht aus, dass sie von Bulgarien schon besonders viel mitgekriegt haben. Geht mal raus in die Fußgängerzonen, Freibäder und Parks der Städte - was wird die Menschen dort wohl im Moment beschäftigen? Richtig: Sommer, Job, Urlaub, das königliche Baby, NSA. Aber die Proteste werden sicher nicht auftauchen, die Mehrheit dürfte nicht mal wissen, was da überhaupt los ist. Bulgarien kommt höchstens als Reiseziel vor.
Das ist die Lebenswirklichkeit der Masse, das kann man gut oder schlecht finden - aber völlig falsch ist, die Augen davor zu verschließen. Bulgarien ist im Moment noch zu weit weg.

Deshalb ist es mir auch völlig unverständlich, dieses Thema morgens zu machen. Aber Themenauswahl ist ja immer eine subjektive Sache. Und deshalb sage ich jetzt ganz subjektiv: Wenn der DLF solch ein Thema morgens macht, dann sendet man am Großteil der Hörer schlicht und einfach vorbei.

Ansonsten gebe ich "stereo" vor mir in seinen Punkten völlig recht. Mehr hin zum Infotainment. Was man beim DLF für eine geile Morgensendung gestalten könnte! Bei so fetten Ressourcen im Hintergrund...traumhaft! Eine feste Morgen-Personality, die man zu einer bundesweiten Bekanntheit aufbauen könnte. Die BBC macht's auf seinen Wellen vor!
 
@stereo: Das beantwortet meine Frage aber nicht. Immerhin, wie ich oben bereits schrieb, wurden die meisten ebenfalls so Flachformatiert, dass deren Beiträge oftmals durchaus zu einer Servicewelle passen würde.
 
taTu schrieb:
Mehr hin zum Infotainment. Was man beim DLF für eine geile Morgensendung gestalten könnte!

Gnade! Nur das nicht.

Geht mal raus in die Fußgängerzonen, Freibäder und Parks der Städte - was wird die Menschen dort wohl im Moment beschäftigen? Richtig: Sommer, Job, Urlaub, das königliche Baby, NSA.

Welchen Informationsgehalt sollen diese Themen haben (mit Ausnahme von NSA). Das ist Boulevard und oberflächlich, gerne in der von Dir geforderten "geilen Morgensendung", aber bitte nicht in einem seriösen Infoprogramm. In Deinen Empfehlungen offenbart sich die ganze verquere Logik: Das sind die (banalen) Themen, über die alle reden (Sex fehlt noch), also stricken wir unsere ganze Berichterstattung da drum herum.
Echter Journalismus geht aber anders: Da präsentiert mir der Journalist Neuigkeiten, Themen und Hintergründe von Relevanz, damit ich dann darüber reden und nachdenken kann (falls ich dazu fähig bin). Bulgarien ist so ein Fall. Dort geht es um ein bisschen mehr als um Sommer, Urlaub und königliche Babys.
 
Echter Journalismus geht aber anders: Da präsentiert mir der Journalist Neuigkeiten, Themen und Hintergründe von Relevanz, damit ich dann darüber reden und nachdenken kann (falls ich dazu fähig bin). Bulgarien ist so ein Fall. Dort geht es um ein bisschen mehr als um Sommer, Urlaub und königliche Babys.

Mir scheint, als ob sich im Radio ein Dualismus entwickelt hat: Entweder wird das Tagesgeschehen auf eine gründliche, aber eher trockene Weise behandelt oder es werden belanglose Themen spritzig aufgegriffen. Die Frage ist doch: Gelingt es den Radiomachern, die wirklich wichtigen Themen auf eine ansprechende(re), mehrheitsfähige Weise zu vermitteln?

Die Mehrheit neigt wohl dazu, diese Frage zu verneinen. Auch wenn es hier und da Ausnahmen zu geben scheint. hr1 z.B. scheint in der hessischen Mittelschicht in der Gunst zu stehen, aber nicht in der Jugend.
 
Jeder, der schon mal eine kleine "Mini-MA" in seinem Umfeld gemacht hat und mal so geguckt hat, was in seinen Läden, Cafés, Bäckereien, ... in Arztpraxen, Autowerkstätten oder in den Autos um einen rum im Stau läuft, wird festgestellt haben: Der DLF läuft im Grunde nie.

Natürlich läuft er dort nicht, denn er ist eben kein Hintergrundsberieselungsmedium. Wer DLF einschaltet, hört zu. Und das tun - obwohl es sich sicherlich um ein Minderheitenprogramm handelt - nach meiner Beobachtung erstaunlich viele.
 
Eine MA-Festnetzumfrage, die an Arbeitstagen gegen 14 Uhr Senioren und in die Jahre gekommene Hausfrauen interviewt und "Antenne Bayern" oder "Radio NRW" zu Reichweitengewinnern kürt ist jedenfalls genauso seriös wie der Wetterbericht für das kommende Weihnachtsfest.
 
count_down schrieb:
Da sagt zum ersten Male jemand, dass die Musik nicht mehr der erste Einschaltgrund sei.
astranase schrieb:
Dem schließe ich mich vorbehaltlos an und auch das ist ein Grund für mich warum ich MDR 1 Radio Sachsen oft nur kurz zu den Regionalnachrichten einschalte, obwohl auch die im Programm zu kurz kommen und schlecht eingepflegt sind.
Dem kann ich mich auch nur anschließen. Bei mir wird dazu NDR1 RN kurz zu den (zu kurzen) Regionalnachrichten gezielt eingeschaltet. Danach läuft wieder Kassette.

Inselkobi schrieb:
Dann stellt sich aber dennoch die Frage weshalb die Infowellen so schlecht abschneiden. Denn auch dort sind die Beiträge zum Teil so durchformatiert, dass sie schon fast in die Servicewellen übernommen werden könnten.
Infowellen kann man sich ja nicht ganztags antun. Ich muss nicht jede Nachricht 4x pro Stunde hören. Ich muss noch nicht einmal die absolut aktuellsten Nachrichten hören. Aber wenigstens einmal am Tag eine Nachrichtensendung, in der alle relevanten Themen des Tages (oder Vortages) zusammengefasst werden.

taTu schrieb:
Jeder, der schon mal eine kleine "Mini-MA" in seinem Umfeld gemacht hat und mal so geguckt hat, was in seinen Läden, Cafés, Bäckereien, im Freundeskreis, in Arztpraxen, Autowerkstätten oder in den Autos um einen rum im Stau läuft, wird festgestellt haben: Der DLF läuft im Grunde nie.
Natürlich nicht. Im den genannten Umfeldern unterhält man sich - das verträgt sich nicht mit einem Programm wie dem des DLF, wo man zuhören muss. DLF nebenbei geht einfach nicht!

taTu schrieb:
Das nenne ich mal klar am Hörer vorbei gesendet. Es ist Sommer, die Menschen werden im Büro heute alle über die Hitze sprechen und Urlausbpläne austauschen.
(...)
Wenn der DLF solch ein Thema morgens macht, dann sendet man am Großteil der Hörer schlicht und einfach vorbei.
Der DLF sendet für SEINE (Stamm-)Hörer - und die hören ihn auch genau deswegen. Der DLF sendet nicht für Leute, die über die Hitze sprechen wollen. Wer das möchte hat genug Dummfunker zur "Auswahl".
Langweilige Präsentation... hat natürlich auch ein wenig mit "Seriosität" zu tun. Da kann man nicht einfach an den Gewohnheiten der Leute vorbei. Ein Tagesschausprecher mit Flower-Power-T-Shirt würde die Glaubwürdigkeit auch massiv beschädigen...
Umgekehrt geht's aber schon: Bulshitto im Anzug wird durch den Anzug auch nicht seriöser. Und bei Bankangestellten könnte man den Dresscode mittlerweile auch abschaffen, dort wurde die "Seriosität" mittlerweile verzockt! Da hilft auch kein Anzug mehr.
 
Infowellen kann man sich ja nicht ganztags antun. Ich muss nicht jede Nachricht 4x pro Stunde hören. Ich muss noch nicht einmal die absolut aktuellsten Nachrichten hören. Aber wenigstens einmal am Tag eine Nachrichtensendung, in der alle relevanten Themen des Tages (oder Vortages) zusammengefasst werden.
Einverstanden, den ganzen Tag muss auch nicht sein. Bei einer durchschnittlichen Hördauer pro Tag von aufgerundet 200 Minuten bleibt noch jede Menge vom Tag übrig ohne auch nur eine Infowelle zu hören.
Vier Mal pro Stunde Nachrichten? Verwechselst Du die Infowellen gerade mit tagesschau24, dem Nachrichtenfernsehen der ARD? hr-Info beispielsweise sendet Nachrichten wie folgt:
Nachrichten mit Sport, Wetter und Verkehr im 20-Minuten-Takt (jeweils zur vollen Stunde, zwanzig Minuten nach und zwanzig Minuten vor der vollen Stunde)
Zwischendurch noch Hintergrundberichte und Reportagen, von denen im Artikel geschrieben wurde, wie interessant und wichtig sie seien.

Also doch alles nur lauwarme Luft und man möchte eigentlich doch nur die durchformatierten 1:30 Nachrichten News in Schlagzeilenformat haben?
 
Kassette?? :eek: - Das waren noch Zeiten, als die Dinger jeder genutzt hat! :D
Stehst Du nicht so auf MP3s, Spotify und dergleichen?
MP3 ja.. Spotify und dgl. brauche ich nicht, da schon mehr mp3s vorhanden sind als ich meinen Lebtag werde hören können... Ich könnte mich jetzt schon mehrere Jahre ohne eine einzige Wiederholung beschallen ;)
Momentan werden die 1070 Kassetten auch digitalisiert... noch ca. 200, dann bin ich fertig. Gerade rechtzeitig, denn das Autoradio mit dem gutem UKW-Empfang und Kassettenteil fällt jetzt doch auseinander. Es begleitet mich immerhin schon im 7. Automobil :D
Das nächste soll dann vorzugsweise wieder eine empfindliche UKW haben, möglichst auch DAB, mp3-Foldernavigation, viele Anschlussmöglichkeiten und als Diebstahlsschutz ein möglichst grottig-billiges Aussehen. Kassette muss dann nicht mehr sein...

Vier Mal pro Stunde Nachrichten? Verwechselst Du die Infowellen gerade mit tagesschau24, dem Nachrichtenfernsehen der ARD?
Nö. Bei NDRinfo gibt es alle 15 min Nachrichten... Und dazwischen auch unnützes Zeug wie das Wetter in Tokyo, NY, Kapstadt etc. (falls ich da mal hinfliegen sollte ist das Wetter auch schon wieder vorbei... also: was soll das? ). Die Hintergrundberichte hole ich mir dann doch lieber beim DLF als beim NDR ab ;)
 
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