Runder Tisch zum Thema DAB+ bei der LMK

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Der Radiotor

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Das hier lese ich gerade. Einerseits wieder das übliche Gepolter der Platzhirsche, andererseits aber auch das Bemühen einer Medienanstalt etwas zu tun. Irgendwie ist es bei dem unleidigen Thema DAB+ überall das gleiche: Es wird kräftig draufgepoltert, ohne dass man sich einmal richtig mit Chancen und Möglichkeiten einer Technologie beschäftigt. Sonst würde es nicht so bescheuerte Falschaussagen wie "Um fünf Leute zu beschallen können wir auch in eine Telefonzelle gehen" geben, wie sie unter anderem sogar von etablierten Programmachern kommen. Auch zu besagtem Runden Tisch vernahm ich aus der Szene schon einige sehr nette Details. Einer der eingeladenen Programmanbieter soll die Veranstaltung schon lange vor deren Ende verlassen haben. Besser kann man einen Protest und sein Desinteresse nicht ausdrücken. DAB+ als der große Feind des Radios? Man sollte eher mal nachdenken ob dieser Feind nicht ganz woanders sitzt...

Runder Tisch: Privatradios haben große Skepsis an DAB+
Mit einem für die Medienanstalt ernüchternden Ergebnis endete ein Runder Tisch der rheinland-pfälzischen Landesanstalt für Kommunikation (LMK) zum Thema Digitalradio, der bereits am 4. Juli stattfand. Wie Joachim Lehnert, technischer Direktor der LMK gegenüber SatelliFax bestätigte, sahen vor allem die lokalen Veranstalter keine Perspektive beim Thema DAB+ und lehnen einen Einstieg in die digitale Terrestrik zum aktuellen Zeitpunkt kategorisch ab. Manko seien vor allem die immer noch viel zu wenig verkauften Radiogeräte in den Haushalten.

Der landesweite Veranstalter Radio RPR will sein Engagement bei DAB+ mit der Ethno-Welle bigFM Worldbeats zwar auch im kommenden Jahr fortsetzen, aber im Moment sich nicht mit weiteren Sendern, etwa den Hauptprogrammen RPR Eins und bigFM oder der nur noch im Internet ausgestrahlten Schlagerwelle RPR2, an DAB+ beteiligen. Von den Lokalradioveranstaltern will sich nur ein Sender näher mit dem Thema auseinandersetzen, was aber nicht mit einem Einstieg gleichzusetzen ist. Absolute Ablehnung signalisierte die Radio Group - das Unternehmen betreibt die meisten Lokalradios in Rheinland-Pfalz.

Die LMK habe den Programmveranstaltern eine Frist bis 9. August gesetzt ihre Wünsche und Vorschläge der Medienanstalt mitzuteilen. Danach will die Medienanstalt beraten ob es sich zum derzeitigen Zeitpunkt überhaupt lohnt einen rein privaten Multiplex auszuschreiben. Als Alternative seien der LMK neben dem landesweiten Multiplex Frequenzen für fünf regionale Multiplexe in Rheinland-Pfalz zugeteilt, bei entsprechendem Interesse könnte also auch nur ein Muxx für Ludwigshafen/Voderpfalz oder Mainz/Rheinhessen in Betrieb gehen.

Ferner wolle die LMK in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Kaiserslautern einen portablen DAB-Sender mit einer Open Source-Lösung anschaffen, der Privatradios die Möglichkeit einräumt etwa im Rahmen eines Veranstaltungsfunkes oder eines befristeten Testbetriebs kostengünstig auf Sendung zu gehen. Davon erhofft sich die Medienanstalt, dass Privatradios die Möglichkeit nutzen zumindest am digital-terrestrischen Hörfunk zu schnuppern. Der portable Sender habe auch die Möglichkeit Sendungen im alternativen Standard DRM+ auszusenden, den interessierte Programmveranstalter auf diese Art und Weise ebenfalls erproben könnten.

Quelle: SatelliFax
 
Die LMK sollte keinen runden Tisch mehr veranstalten, sondern ein Gesetz wie in Bayern installieren. Wer nicht auf DAB+ will, fliegt auch aus dem UKW Netz raus, fertig! Solche Ignoranz muss bestraft werden! Diskussionen sind da um Kompromisse zu finden!

Wie jetzt? Gesetzlicher Zwang oder Kompromisse? Entweder, oder. Beides zusammen geht nicht.
 
Steht doch alles im Bericht, die LMK ist gesprächs- und kompromißbereit und die Privatanbieter schalten auf Blockade, was für die Branche insgesamt schädlich ist, also dann nach meiner Meinung der richtige, bayerische Weg!
 
Erstmal finde ich Zwang fast immer eine schlechte Lösung. Ein Zwang wäre nur gerechtfertigt wenn er ein potenzielles Unternehmen dadurch nicht unnötig in wirtschaftliche Schwierigkeiten bringt. In Bayern und Sachsen-Anhalt müssen die Veranstalter auch über DAB+ senden, das ist richtig, aber dafür wird die Verbreitung auch massivst gefördert, die Sender zahlen für die zusätzliche Verbreitung kaum etwas. Das kann sich eine LMK vor allem aufgrund vorangegangener Gerichtsprozesse (Energy/EU etc.) und massiven Kosten nicht erlauben.

Was mich generell an der Sache stört ist die Herangehensweise der Sender. Dort wird so getan als stünden wir immer noch irgendwo im Jahr 2005, man hätte ein Rundfunksystem das vor sich hin dümpelt und es hätte keinerlei Neustart mit verbesserten Parametern und Marktbedingungen gegeben. DAB ist sowas von negativ im deutschen Privatfunklager besetzt dass den Vertretern schon die Kinnlade herunter kommt sobald man sich überhaupt traut diese Technologie in den Mund zu nehmen. Und mein eingangs erwähntes Zitat "Um fünf Leute zu beschallen können wir auch in eine Telefonzelle gehen" auf die Frage ob man nicht an einen Digitalableger denke stammt nicht etwa von einem Stammtisch im Jahre 2005, sondern von einem Vertreter eines großen deutschen Privatradios im Jahr 2013. Da fällt einem doch nix mehr zu ein...

Ich bin übrigens den Vertretern des deutschen Privatradios dankbar, die sich einmal ernsthaft mit den Chancen der Digitalisierung und des Verbreitungsweges DAB+ erkundigt haben. Denn, man soll es kaum glauben: Die gibt es auch. Frei von jener Polemik beschäftigen sie sich mal mit Fragen wie "Wie viele Geräte stehen denn wirklich schon in deutschen Zimmern?". Oder "Wie hoch ist denn heute schon der prozentuale Anteil an Digitalradios bei Radio-Neuanschaffungen" Und kommen schnell zu bemerkenswerten Ergebnissen. Da passen dann nicht mehr potenzielle fünf Hörer in eine Telefonzelle rein.
 
SatelliFax schrieb:
Wie Joachim Lehnert, technischer Direktor der LMK gegenüber SatelliFax bestätigte, sahen vor allem die lokalen Veranstalter keine Perspektive beim Thema DAB+ und lehnen einen Einstieg in die digitale Terrestrik zum aktuellen Zeitpunkt kategorisch ab. Manko seien vor allem die immer noch viel zu wenig verkauften Radiogeräte in den Haushalten.

[...]

Absolute Ablehnung signalisierte die Radio Group - das Unternehmen betreibt die meisten Lokalradios in Rheinland-Pfalz.

Es geht ja hier auch nicht um Hobbyradios wie bei den Planungen in der Schweiz, sondern um Programme, mit denen Geld verdient werden soll.

Der Radiotor schrieb:
Was mich generell an der Sache stört ist die Herangehensweise der Sender. Dort wird so getan als stünden wir immer noch irgendwo im Jahr 2005, man hätte ein Rundfunksystem das vor sich hin dümpelt und es hätte keinerlei Neustart mit verbesserten Parametern und Marktbedingungen gegeben.
Was würde es denn bringen, wenn bspw. Radio Idar-Oberstein, Radio Wittlich oder Antenne Bad Kreuznach in jeweils lokalen Multiplexen mit nur einem einzigen Programm verbreitet werden?
Der Radio Group entstehen dadurch nur Zusatzkosten, sonst nichts. Und wozu brauchen die Hörer ein Programm auf DAB+, das sich ebenso gut auf UKW empfangen lässt?
Ist es vor diesem Hintergrund nicht verständlich, dass ein privatwirtschaftliches Unternehmen wie die RG an DAB+ kein Interesse zeigt?

Eine ausschließliche DAB+-Verbreitung auf lokaler Ebene ist für ein Radio, das nicht in die Kategorie eines Hobbyprojektes fällt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt schlichtweg unsinnig, denn wenn schon auf Bundesebene kaum Hörer vorhanden sind, wie wenige dann erst im lokalen Bereich.
Vier, fünf Lokalsender in einen regionalen Mux zu packen, macht ebenfalls keinen Sinn.
 
@Internetradiofan: Wie wäre es wenn sich diese vier Lokalradios zusammen schließen würden um dann über DAB+ einen gemeinsamen Ableger mit innovativer Musikfarbe zu starten? Zum Beispiel. So haben es die Lokalsender in BaWü gemacht, und um Profgrammkosten zu sparen schloss man ein Abkommen mit einem bayerischen Zulieferer (egoFM). Und schon mal daran gedacht dass selbt ein Lokalsender mittels DAB+ auch sihre eigene Reichweite erhöhen kann? Du wirst zum Beisspiel erstaunt sein wie toll Antenne Mainz im offiziell zum Sendegebiet gehörenden Ingelheim oder Antenne Bad Kreuznach im ebenfalls zum Sendegebiet gehörenden Bingen auf UKW zu hören ist: praktisch gar nicht.

Außerdem möchte ich die Lüge nicht mehr hören, es seien keine Geräte in den Haushalten. Wenn selbst eine gfu, in deren Statistiken nur Verkäufe in deutschen Läden (keine Importe, noch nicht mal über deutsche Onlinehändler) einfließen, von inzwischen über einer Million Radios spricht. Und ebenso möchte ich keinen Vergleich mehr hören zu 300 Millionen UKW-Radios. Von denen vielleicht 50 Millionen noch real im Einsatz sind, und der Rest gammelt seit Jahrzehnten irgendwo in Schubladen oder Schränken rum.
 
@Der Radiotor: Das wäre in der Tat ein innovativer Ansatz.

Andererseits: Wenn sich die Verantwortlichen der RG auch dagegen aussprechen, dann vermutlich deshalb, weil sie auf diese Weise eine Technologie fördern würden, die potentiellen Konkurrenten einen Zugang zum Markt erleichtert. Im Grunde genommen wäre das ein Schuss ins eigene Bein, auch wenn der Hörer natürlich davon profitiert.
Dass in Deutschland nicht nur im Rundfunksektor Geld mehr zählt als Inhalte und Vielfalt, ist ja nichts Neues.

Obwohl es nicht nur ein deutsches Problem ist:
In den Niederlanden werden die Programmveranstalter zu einer DAB-Verbreitung verpflichtet, deshalb wird es dort ebenfalls künftig regionale Multiplexe geben. Im Nachbarland Belgien gibt es einen solche Verpflichtung nicht, daher besteht dort kein Interesse an DAB+, und das, obwohl die dortigen Ketten keine landesweite Abdeckung haben.
Ohne Zwang wird sich diese Technik wohl nicht durchsetzen.
 
Womit sich die Veranstalter gar nicht beschäftigen sind die interaktiven Möglichkeiten die Digitalradios bieten: Werbung in Slideshows, Internetlinks bei Hybrid-Geräten oder zumindest Werbung im DLS-Lauftext: Das alles kann UKW nicht.
 
Für mich geht der Weg nur über die Hersteller von Radios. Diese müssen verpflichtet werden, in jedes Gerät DAB+ und UKW zu verbauen. Dafür kann man die immer weniger attraktive Mittel- und Langwelle weglassen.
 
Die LMK sollte keinen runden Tisch mehr veranstalten, sondern ein Gesetz wie in Bayern installieren. Wer nicht auf DAB+ will, fliegt auch aus dem UKW Netz raus, fertig! Solche Ignoranz muss bestraft werden! Diskussionen sind da um Kompromisse zu finden!
Merkwuerdiges Verstaendnis von Medienpolitik. Statt zu ueberzeugen greifen wir doch viel lieber zu Druck und Dogmen, getreu der Devise: Und willst Du nicht mein Bruder sein....
 
Steht doch alles im Bericht, die LMK ist gesprächs- und kompromißbereit und die Privatanbieter schalten auf Blockade, was für die Branche insgesamt schädlich ist, also dann nach meiner Meinung der richtige, bayerische Weg!

Die LMK bietet eine Dienstleistung an, und die Privatsender sagen "Danke nein, brauchen wir nicht". Das ist keine Blockade sondern eine wirtschaftliche Entscheidung freier Unternehmen. Das muss einem nicht gefallen, aber man muss es in einem freien Land einfach akzeptieren. Wobei ich denke dass es eh wenig Sinn macht DAB+ dazu zu benutzen die grossen mit ins Boot der Landesmuxe zu holen, und so UKW möglichst detailsgetreu nachzubilden. Mit welchem Argument soll man dann die Leute dazu bringen Digitalradios zu kaufen, wenn sie die selben Sender schon auf UKW hören können? Die Sogwirkung (mindestens) eines weiteren Bundesmux schätze ich daher weitaus höher ein, da er weitere Programme brächte, die UKW gar nicht bieten kann.
 
Die LMK bietet eine Dienstleistung an, und die Privatsender sagen "Danke nein, brauchen wir nicht". Das ist keine Blockade sondern eine wirtschaftliche Entscheidung freier Unternehmen.

Aber nicht aller Unternehmen, wie ich heut früh lesen durfte. Und ich finde hier werden nun mal wirkliche Hintergründe warum DAB+ nicht ins Laufen kommt angesprochen

TopStar Radio will über DAB+ senden - "Sendervielfalt muss von der Politik gewollt sein"
Obwohl die etablierten Privatsender in Rheinland-Pfalz überwiegend skeptisch oder ablehenend auf das Thema Digitalradio (DAB+) reagieren und ihre Haltung auf einem Runden Tisch der Landesanstalt für Medien und Kommunikations (LMK) äußerten (SatelliFax berichtete gestern), gibt es offenbar doch Interessenten am digitalen Radio an Rhein und Mosel. Der jüngst von der LMK lizenzierte Sender TopStar Radio, der am 1. August im Internet gestartet ist und in Kürze sein Programm auch im Kabel verbreiten will, hat durchaus Interesse an der digital-terrestrischen Verbreitung:

"Der LMK sollte eigentlich aus unserem Antragsverfahren bekannt sein, dass zumindest wir als rheinland-pfälzischer Veranstalter durchaus mit einer Verbreitung auf DAB+ planen und uns im Rahmen einer Neuausschreibung selbstverständlich bewerben werden", sagte Geschäftsführer René Porwoll (früher RPR Eins, Antenne Kaiserslautern) gegenüber SatelliFax. "Dies vorallem vor dem Hintergrund, dass freie UKW-Frequenzen in RLP nicht vorhanden sind und wir schon allein aus vermarktungstechnischen Gründen dringend auf DAB+ angewiesen sein werden".

Dass nicht "alle privaten Veranstalter so denken wie die Radio Group", die einen Einstieg in DAB+ kategorisch ablehnt, "zeigen Radio RPR und der einzige, nicht der Radio Group angehörende Lokalveranstalter. Digitalradio ist die Zukunft, auch in Rheinland-Pfalz", so Porwoll.

Er bekräftigt aber auch, dass man "schwer gegen die Argumente" ankämpfen kann, "die gegen DAB+ sprechen. Die Zahl der verkauften Geräte hält sich natürlich noch in Grenzen. Und auch die Kostenfrage ist nicht von der Hand zu weisen".

Zu den Endgeräten: Schon vor zehn Jahren, bei DAB, stellte sich die gleiche Frage. Das Problem lasse sich aber nur dann lösen, wenn dem potentiellen Käufer dieser Radios auch ein entsprechendes Sender-Angebot zur Verfügung gestellt werde, so Porwoll. "Es reicht sicher nicht aus, nur die UKW-Landschaft abzubilden. Wozu sollte man dann umsteigen? Vielfalt wäre die Antwort! Doch diese Sendervielfalt muss gewollt sein. Daran krankte DAB, daran krankt heute DAB+".

Porwoll stellt als privater Hörfunkveranstalter jedoch auch Bedingungen an einen Start über die digitale Terrestrik: "Als ersten Schritt sollten die Landesmedienanstalten die interessierten privaten Veranstalter für eine gewisse Übergangszeit auf Seiten der Senderkosten entlasten. Wir reden hier nicht über eine Vollförderung, sondern über einen angemessenen Anteil. Warum nicht 70 Prozent der Kosten? Damit wären gerade für kleinere Veranstalter die finanziellen Hürden wesentlich geringer. Für uns würde dies beispielsweise bedeuten: Statt rund 70.000 Euro pro Jahr müssten wir lediglich 21.000 aus eigener Kraft aufbringen. Das sind monatlich 1.750 Euro statt rund 5.830 Euro bei einer landesweiten DAB+ - Verbreitung in RLP. Das ist durch gute Vermarktung durchaus ein Betrag, den man problemlos erwirtschaften kann. Das gilt auch und gerade in der Anfangsphase, wenn die Werbekunden erst noch vom neuen Medium überzeugt werden müssen".

Die finanziellen Mittel dazu sollten bei den Landesmedienanstalten eigentlich vorhanden sein, so der Radiomacher. Pauschal zu sagen "Wir haben kein Geld dafür" wäre nur ein weiteres Zeichen dafür, dass der Wille zum Wechsel ins digitale Zeitalter fehlt.

Porwoll begrüßt die bei der LMK geplante Anschaffung eines portablen DAB+ Senders auf Open Source-Basis. "Gerne würden wir - gerade in der jetzigen Anfangsphase - die Möglichkeit eines Probebetriebs nutzen", sagt Porwoll.

Quelle: Satnews

Dem ist glaube ich nichts hinzuzufügen. Und ganz ehrlich: Ich finde es auch sehr befremdend, dass die LMK die Entscheidung ob ausgeschrieben wird alleine von der Haltung der bereits auf UKW sendenden Anbieter abhängig macht und keinen allgemeinen Call-of-Interest-Aufruf gestartet hat. Das heißt in meinen Augen doch wieder: Man will gar keine Vielfalt!

BTW: Dieses TopStar Radio gefällt mir. Ist von der Musik etwas wie Absolut Radio und doch ganz anders: Sehr gut verträgliche Musik und viele Perlen die man lang nicht im Radio gehört hat. www.topstarradio.de
 
Für mich geht der Weg nur über die Hersteller von Radios. Diese müssen verpflichtet werden, in jedes Gerät DAB+ und UKW zu verbauen. Dafür kann man die immer weniger attraktive Mittel- und Langwelle weglassen.

Meine Rede! Dies ist die wichtigste Voraussetzung erst mal, dass Digitalradio ein Erfolg werden könnte. Aber immer noch werden rein analoge Empfänger verhökert. So wird das nichts. In anderen Ländern wurde von der Regierung der Verkauf rein analoger Geräte schon vor Jahren untersagt.

Was man hier bisher noch kaum angesprochen hat ist die Tatsache, dass die Senderbetreiber massig Geld sparen, wenn sie auf digitale Verbreitung umstellen. Weniger Energiekosten, weniger Wartungs- und Reparaturaufwand (die neuen Sender laufen nahezu störungsfrei über Jahre) und vor allem: weniger Antennenplatz an den Türmen (statt großer Felder nun kleine Rundstrahler), was nochmal viel Geld spart. DIES ist der wahre Ansporn der Betreiber, nicht der Wunsch, den Hörern mehr Programme oder gar eine bessere Qualität zu liefern. Das ist sozusagen das "Abfallprodukt" und wird als Argumentationshilfe für "Pro Digital" benutzt.

Und für den Staat ist der Ansporn, dass ein freies UKW-Band wieder gegen hohe Lizenzgebühren neu vergeben werden kann (digitale Dividende).
 
Meine Prognose: Es wird in absehbarer Zeit (2014 oder 2015) keinen landesweiten Muxx mit Privatsendern geben, man überlässt den 11A ganz dem SWR. RPR1 will regionale Programme aufschalten können und Rockland ist DAB+ zu teuer. Und das Schwenk in der Steinzeit lebt wissen wir schon lange...
 
Ähnliche Situation im Saarland. Der einzige (von der Hörerreichweite) nennenswerte Privatsender (Radio Salü) hat sich auf dem SR-Multiplex eingemietet, allerdings nur mit Mindestqualität, während SR1 mit 192 kbit/s mp2 sendet. Radio Group? Big FM Saarland? RMN Radio? Fehlanzeige.
 
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