Bundestagswahl 2013 im Hörfunk

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Möchte mich hier über das Thema Bundestagswahl 2013 im deutschen Hörfunk mit euch unterhalten. Für diese Diskussion hier im Forum habe ich mir einige Fragen überlegt die insbesondere den Hörfunk betreffen und wohl für die meisten von hier vom großen Interesse ist.


Was nervt euch und was gefällt euch an diesem Wahlkampf?
Wie sind die Wahlwerbespots im Radio? Eher nervig oder eher interessant?
Welche Sondersendungen laufen jetzt in der heißen Phase des Wahlkampfs auf den Radiosender?
Was hört man auf den privaten Sender, zum Thema Wahlkampf?
Wie objektiv gehen unsere Hörfunksender mit dem Thema um?
Was tun die Jugendsender dafür um die Jungwähler zur Wahl zu motivieren?

Alles andere zum Thema Wahlkampf im Hörfunk wie Hinweise auf Spezialsendungen, Vorschläge zur Verbesserung, Ideen für Werbespots und Kritik an Sendungskonzepte usw. kann hier alles rein.

Würde mich über eine starke und ausgewogene Diskussion und Beteiligung vieler politisch- und Hörfunk- Interessierte freuen und wünsche allen eine angenehme Unterhaltung zu diesem sehr aktuellen Thema.

Schreibt alles hier rein was euch ankotzt und was euch erfreut.

Alles was kein Zusammenhang mit dem Hörfunk hat, sollte wo anders behandelt werden.
 
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Mir fällt gerde auf, daß DLF und DKultur uns bei dieser Wahl noch nicht mit Wahlwerbung terrorisierten.
Oder kommt diese nervtötende Dummscheiße, die nichtemal die Unterschicht zu erreichen scheint, noch in den nächsten Wochen auf uns zu?
 
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Dass die Funkspots zur Wahl nicht wirklich ernst zu nehmen sind, dürfte ja in Zeiten unserer Schlagzeilen- und Phrasendemokratie niemanden mehr überraschen. Viel schlimmer finde ich, was sich in den Programmen abspielt. Das ist alles runterreduziert auf das reine O-Ton-Droping. Inhaltliche Auseinandersetzungen mit Themen und Kandidaten finden so gut wie überhaupt nicht statt. Bisher empfinde ich die Wahl(kampf)berichterstattung als ausgesprochen dünn und inhaltsleer. Da wo sich Sender pseudokritisch in Inhalte vertiefen, kauen sie lediglich die Phrasen und Parolen der Parteien nach. Musterbeispiel hierfür ist der ganze Themenkomplex "Energiewende".
 
Mir fällt gerde auf, daß DLF und DKultur uns bei dieser Wahl noch nicht mit Wahlwerbung terrorisierten.

Geniesse es! Neben den Parteien holt jetzt auch die "Bundeszentrale für politische Bildung" zum grossen Schlag aus.

Viel schlimmer finde ich, was sich in den Programmen abspielt. Das ist alles runterreduziert auf das reine O-Ton-Droping. Inhaltliche Auseinandersetzungen mit Themen und Kandidaten finden so gut wie überhaupt nicht statt.

Im Wahlkampf sind sie alle für Wachstum, gerecht, sozial, und überhaupt. Die wirklichen Absichten der Parteien sind im Wahlkampf kaum zu durchschauen, da sie entweder über den Umweg EU durchgedrückt werden (wie der Versuch der Wasserprivatisierung, oder der Vorratsdatenspeicherung) oder in irgendwelchen Nebensätzen, die bestenfalls Juristen verstehen, versteckt werden. Und notfalls kann man sich immer noch mit Sprüchen rausreden, das es unfair wäre, die Politik an Wahlkampfversprechen zu messen, wie einst Müntefering. Augen zu und durch. Ende September ist der Spuk wieder vorbei.
 
Mich würden mal Beiträge zu denjenigen Parteien interessieren, die nicht im Verdacht stehen, die 5 % Hürde zu schaffen. Die Personen dahinter sind mir gänzlich unbekannt und gerade das Radio könnte mir doch deren Meinungen, Motivationen und Persönlichkeiten mal näher bringen. Danach suche ich bislang vergebens.

Speziell würde mich freuen, wenn es mehr Beiträge zur AfD gäbe, die mit dem Thema "Euro = alternativlos?" doch ein allgemein interessantes Wahlkampfthema besetzt.
 
Was tun die Jugendsender dafür um die Jungwähler zur Wahl zu motivieren?
Auf den Sendern die ich normalerweise höre (1Live, WDR2, N-Joy, NDR2) ist mir bislang nichts aufgefallen, was von der üblichen politischen Berichterstattung abweicht.

Viel schlimmer finde ich, was sich in den Programmen abspielt. Das ist alles runterreduziert auf das reine O-Ton-Droping. Inhaltliche Auseinandersetzungen mit Themen und Kandidaten finden so gut wie überhaupt nicht statt.
So ist es, meist wird einfach unreflektiert die politische Propaganda verbreitet. Wenn Schäuble sagt, dass es schon immer gesagt worden sei, dass Griechenland weiteres Geld braucht - dann ist es so. Wir erinnern uns zurück an die Phase der "roten Linien" und der Forderungen, Maßnahmen zur Selbsthilfe zu ergreifen. Spielt alles keine Rolle mehr, Fakt ist, was gerade gesagt wurde.
Ich bin der Meinung, dass unsere Demokratie auf dem Rückzug ist. Und auch die Hörfunkjournalisten arbeiten fleißig an ihrem Abbau mit. Wenn gleich das natürlich nicht ihre alleinige Schuld ist, sondern auch weil ihre Chefs das sicher so wünschen.
 
Zu früh gefreut. Heut begann die hochnotpeinliche Dummschwätzerpest auch im Dradio. Diese unverschämten Belästigungen insbesondere im DLF stellen in den Augen aller mündigen Bürger eine Frechheit sondersgleichen gar! Gerade mit der Wahlwerbung auf diesem Sender zeigt sich, daß die Parteien ihre Wähler kein Stück ernst nehmen. Diese tönende Scheiße der ungenierten Hütchenspieler aus Berlin ist eine Beleidigung an alle halbwegs intellektuellen Bürger.:mad:
 
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Die Sender haben keinen Einfluss auf die inhaltliche und formelle Gestaltung der Wahlwerbung, die Länge und Häufigkeit der Ausstrahlung wird vom letzten Wahlergebnis bestimmt. Das regelt alles das Wahlgesetz. Dieser Zugang zu den Sendezeiten, erzählen dürfen, was sie wollen, ohne dass irgendwie hinterfragt oder in Kontexte gesetzt werden darf, soll die direkte Kommunikation mit den Wählern ermöglichen.

Das stellt keinewegs die Qualität der Demokratie infrage. Im Gegenteil, es abschaffen zu wollen, ist ein im Grunde undemokratischer Reflex. Wenn eine große Mehrheit der Wähler diese Werbung für unglaubwürdig hält, ist das ja auch eine Art der Kommunikation. "Interessiert mich nicht, alles Lügner" ist eben auch eine Antwort.

Ich glaube kaum, das ein Sender häufiger oder seltener Werbung ausstrahlt als andere. Es sei denn, auch die Parteien halten das Programm für so unattraktiv, dass sie darin lieber keine Spots platzieren wollen.
 
Die Sender haben keinen Einfluss auf die inhaltliche und formelle Gestaltung der Wahlwerbung, die Länge und Häufigkeit der Ausstrahlung wird vom letzten Wahlergebnis bestimmt. Das regelt alles das Wahlgesetz. Dieser Zugang zu den Sendezeiten, erzählen dürfen, was sie wollen, ohne dass irgendwie hinterfragt oder in Kontexte gesetzt werden darf, soll die direkte Kommunikation mit den Wählern ermöglichen.

Das stellt keinewegs die Qualität der Demokratie infrage. Im Gegenteil, es abschaffen zu wollen, ist ein im Grunde undemokratischer Reflex. Wenn eine große Mehrheit der Wähler diese Werbung für unglaubwürdig hält, ist das ja auch eine Art der Kommunikation. "Interessiert mich nicht, alles Lügner" ist eben auch eine Antwort.

Ich glaube kaum, das ein Sender häufiger oder seltener Werbung ausstrahlt als andere. Es sei denn, auch die Parteien halten das Programm für so unattraktiv, dass sie darin lieber keine Spots platzieren wollen.

Was mich so furchbar aufregt ist die Tatsache, daß wir den ganzen Werbescheiß auch noch bezahlen müssen!
Wahlwerbung müssen die großen Parteien endlich selbst blechen. Bei kleineren Parteien ist eine Unterstützung denkbar, um die Fairness zu wahren.
 
Und wer genau, meinst Du, bezahlt es dann?
Eventuell die "Schäfchen" der jeweiligen Parteien mit ihren Mitgliederbeiträgen? Da das Ganze Wahl-"Werbung" heißt, sollte für die Ausstrahlung auch der entsprechende (eventuelle halbe) Sekundenpreis der "normalen" Werbung gezahlt werden.

... und wenn es in der Kasse knapp sein sollte, die Parteien bekommen doch noch anteilig Geld über eine "Kopfpauschale" pro Wähler.
 
Und wer genau, meinst Du, bezahlt es dann? :rolleyes:
Eventuell die "Schäfchen" der jeweiligen Parteien mit ihren Mitgliederbeiträgen?
Dann erklär' mir mal, wie zum Beispiel gerademal rund 60.000 Mitglieder der Grünen einen Bundestagswahlkampf finanzieren sollen.

... und wenn es in der Kasse knapp sein sollte, die Parteien bekommen doch noch anteilig Geld über eine "Kopfpauschale" pro Wähler.
... und wer bezahlt die? :rolleyes::p
 
Und wer genau, meinst Du, bezahlt es dann? :rolleyes:

Soweit es mir bekannt ist, erhalten die Parteien für jede Zweitstimme, die mehr als 0,5 Prozent aller Stimmen bekommen haben, 70 Cent (für die ersten 4 Millionen Stimmen sogar 85 Cent) an Wahlkampfkostenerstattung aus Steuermitteln.
Genau diese Passage im Gesetz zur Parteienfinanzierung bringt mich auf die Palme!

Damit werde sogar ich, der hier zu Lande überhaupt kein Walhrecht besitzt, für den zu 99% unterirdischen Wahlwerbedreck der Parteien zur Kasse gebeten.
 
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Der DLF überträgt am Sonntag live das Duell Steinbrück - Merkel gegen den ausdrücklichen Willen der TV-Veranstalter...
Kleinlich von den TV-Sendern. Der DLF wird denen nur vergleichsweise wenige Zuschauer wegnehmen.

70 Cent (für die ersten 4 Millionen Stimmen sogar 85 Cent) an Wahlkampfkostenerstattung aus Steuermitteln.
Genau diese Passage im Gesetz zur Parteienfinanzierung bringt mich auf die Palme!

Damit werde sogar ich, der hier zu Lande überhaupt kein Walhrecht besitzt, für den zu 99% unterirdischen Wahlwerbedreck der Parteien zur Kasse gebeten.
Eine überschaubare Angelegenheit und dienlich zur Erhaltung unserer Parteienvielfalt. Für die Finanzierung von Banken und Pleitestaaten mit Zahlungen, Garantien, ESM, usw. - faktisch Geld, das wir nie wieder sehen werden - bist du schon jetzt mit mehreren tausend Euro dabei.
 
Sogar das Privatfernsehen mit RTL Plus ist bei dem "Duell" zwischen Merkel und Steinbrück dabei.
Ob die Luxemburger damit glücklich werden? Oder ist das mit dem Unterschichtenfernsehen nur ein Klischee und die Zuschauer schalten nicht massenweise ab?
 
Höre gerade via DLF in das vermeintliche "Duell" rein. Der Agenda-Mann Steinbrück vergießt Krokodilstränen über den wuchernden Niedriglohn- und Zeitarbeitssektor. Und Merkel stimmt mit ein. Welch ein widerliches und abstoßendes Theater! Ich krieg das Kotzen!
Was denken angesichts dieser Show wohl die zuschauenden "Aufstocker" (welch ein Euphemismus!), die gerade ihre Energiejahresabrechnung bekommen haben und vor lauter Verzweiflung ob der drohenden Stromabschaltung nachts nicht mehr schlafen können.

Mir reicht es nach zehn Minuten bereits. Schade, daß wegen dieser grundverlogenen Bigotterie das Feature ausfällt.
 
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Dafür kann sich die Nachbereitung hören lassen finde ich.
Gesprächsrunde nach dem Kandidatenduell
Im Anschluss an das "Kanzlerduell", voraussichtlich ab 22:05 Uhr, ordnet der Deutschlandfunk die Debatte dann mit Experten ein. Stephan Detjens Gäste im Atrium der Bundespresskonferenz sind: die Parteiensoziologin Jasmin Siri, der frühere ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender, ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und der Medienforscher Lutz Hachmeister.
 
Was denken angesichts dieser Show wohl die zuschauenden "Aufstocker" (welch ein Euphemismus!), die gerade ihre Energiejahresabrechnung bekommen haben und vor lauter Verzweiflung ob der drohenden Stromabschaltung nachts nicht mehr schlafen können.
Darauf ist man unter anderem auch eingegangen. Wäre also vermutlich doch noch interessant für Dich geworden und ein Grund um zuzuhören.
 
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