Warum die Radiomacher aus dem Quark kommen müssen - Kindermanns Appell bei hoerfunker.de

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Der Artikel von Kindermann ist schwach.

Und zwar aus zwei Gründen:

Kindermann hält Radio offenbar für nichts anderes als einen Ausspielweg für Musik. Selbstverständlich wird ein reiner Ausspielweg für Musik von Spotify und Google Play bedroht. Aber wer Radio für eine Aneinanderreihung von Musik hält, hat Radio nicht verstanden.

Kindermann macht denselben Fehler wie manche in diesem Forum: das mobile Internet wird zigtausende Radioprogramme ermöglichen, und dann kommen die NoNames und werden es den sturen Großen mal so richtig zeigen! Fakt ist: wenn ich meinen TV-Sat-Receiver einschalte habe ich theoretisch Hunderte von TV-Programmen zur Verfügung. Ich schaue jedoch lediglich 3 oder 4. Nämlich die, die ich schon immer geschaut habe. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und auch Neulinge in der Branche müssen erkennen, daß es wirklich neue Ideen gar nicht gibt.
 
Man mag auch zigtausende Internetradios zuhause hören können, doch als "Haussender" bleibt vermutlich beim größten Teil der Hörer der übliche, regionale Lokalsender.

wenn ich meinen TV-Sat-Receiver einschalte habe ich theoretisch Hunderte von TV-Programmen zur Verfügung. Ich schaue jedoch lediglich 3 oder 4.

Genau so ist, wohl auch beim Radiokonsum.
 
und Google Play bedroht.

Wie meinen?

Der Google Play Store ist eine Software, die meist auf Smartphones und Tablet-Computern mit dem Betriebssystem Android ausgeliefert wird. Mit dem Store von Google Play können Programme, Spiele und E-Books heruntergeladen und installiert werden.

Quelle: Wikipedia

Aber wer Radio für eine Aneinanderreihung von Musik hält, hat Radio nicht verstanden.

Was sind AC-Programme denn deiner Ansicht nach sonst?
 
Man mag auch zigtausende Internetradios zuhause hören können, doch als "Haussender" bleibt vermutlich beim größten Teil der Hörer der übliche, regionale Lokalsender.
Tja, der deutsche Michel ist nicht leicht dazu zu bewegen, einen anderen Sender einzuschalten, als jenen, den er bereits vor 20 Jahren gehört hat.

"Regionaler Lokalsender" - der Ausdruck gefällt mir, auch wenn es sich strenggenommen um einen Widerspruch handelt. Er trifft hervorragend auf den "NRW Lokalfunk" zu, der bekanntlich kein Lokalfunk ist: Nicht nur, weil das Programm in weiten Teilen in einem zentralen Funkhaus in Oberhausen produziert wird, sondern sich das Sendegebiet eines echten Lokalsenders lediglich auf eine Stadt und nicht auf das komplette Kreisgebiet erstreckt.
 
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Jammerjammer. Google mal nach "relevant set" – das ist kein Phänomen, dem sich nur der deutsche Michel unterwirft.
 
Der Artikel von Kindermann ist schwach.

Und zwar aus zwei Gründen:

Kindermann hält Radio offenbar für nichts anderes als einen Ausspielweg für Musik. Selbstverständlich wird ein reiner Ausspielweg für Musik von Spotify und Google Play bedroht. Aber wer Radio für eine Aneinanderreihung von Musik hält, hat Radio nicht verstanden.

Kindermann macht denselben Fehler wie manche in diesem Forum: das mobile Internet wird zigtausende Radioprogramme ermöglichen, und dann kommen die NoNames und werden es den sturen Großen mal so richtig zeigen! Fakt ist: wenn ich meinen TV-Sat-Receiver einschalte habe ich theoretisch Hunderte von TV-Programmen zur Verfügung. Ich schaue jedoch lediglich 3 oder 4. Nämlich die, die ich schon immer geschaut habe. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und auch Neulinge in der Branche müssen erkennen, daß es wirklich neue Ideen gar nicht gibt.

Man könnte auch meinen, dass du den ganzen Artikel von Kindermann komplett nicht verstanden hast.
 
Die Geschichte spielt im Jahr 2013 n. Chr. in Ukahwelien. Die Protagonisten, gut 200 Privatradios, leben in Städten wie Hamburg, Berlin, Essen, München, Frankfurt und Hannover. Analogix und die übrigen Bewohner erhalten durch einen Zaubertrank, der vom Druiden Frequenzolix gebraut wird, übermenschliche Kräfte und können mit dessen Hilfe der Digitalisierung widerstehen, die von den vier befestigten Lagern Internettum, Deahbeehplussum, Mobilfunkium und Strimium aus das Dorf bedroht, und Politiker manipulieren, das Ukawehllien noch lange bestehen wird.
 
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wenn ich meinen TV-Sat-Receiver einschalte habe ich theoretisch Hunderte von TV-Programmen zur Verfügung. Ich schaue jedoch lediglich 3 oder 4. Nämlich die, die ich schon immer geschaut habe.

Der Unterschied zum Fernsehprogramm ist aber evident; die Mehrheit der Zuschauer fühlt sich mit dem über weite Strecken durchaus ansprechenden, vielfältigen und gehaltvollen Programm der führenden Fernsehsender gut verorgt. Im Radio wird aber mit Ausnahme der weniger genutzten Wortprogramme nur der Mangel verwaltet, von zwölf populären Musikstilen werden gerade mal anderthalb bedient und das Gesamtangebot hat nicht zuletzt wegen der absurden Zwänge auf dem printbeherrschten Werbemarkt eine demographische Delle ("demographic bias"). Dennoch gelingt es den Verantwortlichen trotz extremster Konzentrationstendenzen in keinster Weise einen interessanten Angebotsfächer zu gewährleisten, der zumindest den begehrten Zielgruppen ein Minimum an Auswahl beschert. Das Fernsehen schafft es hingegen spielend verschiedene Interessen anzusprechen und ein heterogenes Angebotsportfolio bereitzustellen.

Die netzgebundenen Musikdienste und Radioautomaten sind zumindest in der Lage die zu drei Viertel heimatlosen Musikliebhaber (irgendwo ist doch jeder ein Musikliebhaber) zufriedenzustellen und das bei einem Bruchteil an Werbeschaltungen sowie unter Verzicht auf abgewürgte Musikstücke und infantile, zwanghaft witzige Ansagen, Beiträge oder Aktionen. Der Informationswert des Dudelradios ist sogar noch kleiner als der der Bild-Zeitung, obwohl alle Sender große Zeitungs- bzw. Nachrichtenredaktionen im Rücken haben.

Die Verfechter des gegenwärtigen Systems sind überaus lichtscheu und fühlen sich einer öffentlichen Debatte gar nicht mehr gewachsen, zumal ihre Argumente nicht einmal mehr im näheren Umkreis verfangen. Kritik lässt man abperlen um die Glut nicht weiter zu schüren und verharrt ideenlos in den alten Geleisen um noch eine gewisse Zeit seinen Schnitt zu machen, immerzu den Untergang vor Augen.
 
Er prangert nicht das Konsumverhalten von Radiohörern an, sondern die Haltung von Radiomachern, davon auszugehen, dass sich Gewohnheiten nicht ändern.

Ich dachte eigentlich, der Verweis auf die gedruckte Zeitung hätte ich Dich da auf die richtige Spur gebracht. Die Zeitungsverlage gehen daran gerade zugrunde, dass ihr auf Frühstücks-Gewohnheiten basierendes Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.
 
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Herr Kindermann stellt die richtigen Fragen auch wenn sein Befund (dem Radio geht es gut, dem Fernsehen nicht) wohl auch Brancheninsider schwer irritieren dürfte. Die Fernsehsender waren schon lange nicht mehr so erfolgreich, wenn es darum geht Werbekunden an Land zu ziehen und Inhalte crossmedial zu verbreiten. Dass das belanglose und selbst von Jugendlichen belächelte "Dudelradio" von Anfang an nur als Zuschussgeschäft gedacht war um die "kranken Zeitungen" aufzupäppeln oder die Portokasse der öffentlich-rechtlichen Sender zu füllen, darf ein unter seinem Klarnamen publizierender Medienmanager natürlich nicht offen aussprechen. Dafür hat jeder vollstes Verständnis.

Ansonsten geht die demonstrativ mit Fragezeichen versehene Analyse in die richtige Richtung, mit seinen rhetorischen Fragen, die sich quasi von selbst beantworten, hat der Autor geradewegs ins Schwarze getroffen. Ein sehr guter und wertvoller Beitrag, Herr Kindermann!

Nur in Sachen Content warne ich vor unüberlegten Schnellschüssen! Ein Bewegtbild-Radio braucht niemand, Studio-Cams sind langweilig und Radiosender, die sich mittels Fernsehlizenz auf der SAT-Fernbedingung nach vorne mogeln müssen kranken in Wahrheit an uninteressanten Inhalten. Natürlich kann man auf der Radio-App Spiele und Musik bewerben, Videolinks einbinden oder mit multimedialen Partnerdiensten kooperieren, zuallerst bedarf es aber einer gediegenen Radioplattform, auf der alle wesentlichen Musikgeschmäcker saturiert werden und auf der journalistische und unterhaltende Eigenleistungen wiederverwertet werden können!
 
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Er prangert nicht das Konsumverhalten von Radiohörern an, sondern die Haltung von Radiomachern, davon auszugehen, dass sich Gewohnheiten nicht ändern.

Ich dachte eigentlich, der Verweis auf die gedruckte Zeitung hätte ich Dich da auf die richtige Spur gebracht. Die Zeitungsverlage gehen daran gerade zugrunde, dass ihr auf Frühstücks-Gewohnheiten basierendes Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert.

Kindermann kann anprangern was er möchte. Wenn jemand sagt: "Gewohnheiten ändern sich nicht", dann ist dieser Mensch für mich intelligenter als die ganzen Spackos, die glauben, das Publikum würde sich ändern, nur weil sie ein Alternativ-Angebot offerieren, das aber nicht angenommen wird.

Natürlich ist das TV-Programm von heute identisch mit dem TV-Programm in den 70ern. Ach? Stimmt nicht? Quark. Es ist immer dasselbe, nur in einer anderen Geschmacksrichtung. Die TV-Sender probieren mal dies, sie probieren mal das. Aber nur die altbewährten Konzepte funktionieren.

Die Zeitungen gehen daran zugrunde, weil sie nur wenig eigenständigen Content haben. Bei meiner Zeitung beginne ich auf Seite 10 oder 12, weil die ersten paar Seiten mit Krempel vollgemüllt sind, den ich schon einen Tag vorher irgendwo im Internet gelesen habe. Radio und Zeitungen sind aber auch nur schwerlich zu vergleichen, finde ich.

Und Radio? Jemand spricht ins Mikrofon, und am Ende wird es von Tausenden gehört. Das Konzept wird sich in diesem Leben nicht mehr ändern. Warum auch?
 
Kindermann kann anprangern was er möchte. Wenn jemand sagt: "Gewohnheiten ändern sich nicht", dann ist dieser Mensch für mich intelligenter als die ganzen Spackos, die glauben, das Publikum würde sich ändern, nur weil sie ein Alternativ-Angebot offerieren, das aber nicht angenommen wird.
Da bleibt mir nichts anderes, als Deinen Landsmann zu zitieren: "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."

Man braucht doch nur mal die jungen Menschen von heute zu betrachten: Früher haben wir in diesem Alter Radio gehört. Wer von denen macht das noch im Zeitalter der Smartphones?
Genau deshalb gilt es mit neuen Konzepten die Jugend wieder für das Medium "Radio" zu begeistern, und nicht mit irgendwelchen altbackenen und innovationslotsen Ansätzen, die nicht die geringste Anpassung an den technischen Fortschritt und den veränderten Zeitgeist erkennen lassen.

Die Gewohnheiten ändern sich eben sehr wohl: Die Menschen sind heute wählerischer als früher.
Klar gibt es noch diejenigen, die nur Radio hören, um sich abzulenken und sich den ganzen Tag lang volldudeln lassen. Die wird es auch künftig geben, doch deren Zahl sinkt stetig. Und wenn diesem Trend nicht durch ein differenzierteres Angebot entgegengewirkt wird, wird der Rundfunk noch schneller als es manch einem lieb ist an Bedeutung verlieren.
 
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Werd' erwachsen, Kindermann! Du bist beim Radio und hast keine Chance. Also nutze sie, verdammt nochmal!

Man braucht doch nur mal die jungen Menschen von heute zu betrachten: Früher haben wir in diesem Alter Radio gehört. Wer von denen macht das noch im Zeitalter der Smartphones?

Wo ist der Unterschied? Jemand spricht in ein Mikro, Tausende hören zu. Der Übertragungsweg spielt keine Rolle.
 
Dass die jungen Menschen das Smartphone zum Radio hören nutzen wird wohl nicht so häufig vorkommen. Da wird einfach die eigene mp3-Sammlung raufgeladen, und fertig.

In der letzten Woche hatte ich mal die Gelegenheit bei einer Bekannten (25) im Auto zu sitzen. Das Radio wurde nur zum Empfangen der eigenen mp3-Kollektion per Minisender am Zigarettenanzünder genutzt.
 
Auch wenn du es scheinbar überhaupt nicht verstehen möchtest, MokkaMoskwaMoldawia Radio: Kindermann schreibt völlig zu Recht davon, wie sich unsere gesamte Medienwelt in den nächsten Jahren verändern wird. Wenn man sich die Mühe macht (keine Sorge, verlangt keiner von dir) sich mit seinen Fragen zu beschäftigen, kommt man sehr schnell zu dem Ergebnis, dass wir in den nächsten Jahren vor radikalen Veränderungen stehen.

Der Übertragungsweg spielt dabei eine gewichtige Rolle, die technischen Plattformen und wer darauf wo vertreten ist. Das hat überhaupt nichts mehr zu tun mit der Internetradiowelt der vergangenen Jahre, aus der du dein Phlegma schöpfst, denn "das Radio" hat es künftig nicht mehr zu tun mit einer unüberschaubaren Zahl von 1-Mann-Internetradio-Klitschen, die überhaupt nicht in der Lage sind, vernünftigen Content herzustellen, wobei man sich gemütlich zurücklehnen kann, weil der einzig relevante Übertragungsweg (UKW) von wenigen Anbietern vollständig besetzt war.

In 10 Jahren hört niemand mehr UKW. In weniger als 10 Jahren wirst du keinen Neuwagen mehr kaufen können, in dessen Radios Programme via UKW empfangen werden. Und dann konkurriert NDR 2 nicht mehr nur mit einer Handvoll privater Programme um die ersten sechs Festspeicherplätze. Dann konkurrieren wir deutschen Medienschaffenden mit den fettesten globalen Medienunternehmen, die dafür sorgen, dass ihre Apps oder Channels (oder wie auch immer du das nennen willst) diejenigen sind, die auf deiner Benutzeroberfläche prominent platziert sind.

Wer das nicht erkennt und begreift, vor welchen Herausforderungen wir stehen, kann nicht nur an Blindheit allein leiden. Und die Konzepte der letzten 50 Jahre, die sich deiner Meinung nach nicht mehr ändern werden, kannst du dann im Lokalradio deines Vertrauens zu Spottpreisen bewerben, sofern die dann überhaupt noch Werbezeiten verkauft kriegen.
 
Kindermann schreibt völlig zu Recht davon, wie sich unsere gesamte Medienwelt in den nächsten Jahren verändern wird.
Das mag durchaus so sein, dass sich die Rundfunk-Medienlandschaft komplett verändern wird. Sie wird sich, vermutlich wie schon so oft, neu erfinden. Nur mit einem Unterschied: Diesmal wird sie sich nicht mehr so grundliegend neu erfinden, sondern nur einfach noch ein kleinwenig weiter entwickeln. Man wird sehen ob "zum Guten" oder "zum Schlechten", was natürlich auch auf die Perspektive ankommt.
In 10 Jahren hört niemand mehr UKW. Und dann konkurriert NDR 2 nicht mehr nur mit einer Handvoll privater Programme um die ersten sechs Festspeicherplätze. Dann konkurrieren wir deutschen Medienschaffenden mit den fettesten globalen Medienunternehmen, die dafür sorgen, dass ihre Apps oder Channels (oder wie auch immer du das nennen willst) diejenigen sind, die auf deiner Benutzeroberfläche prominent platziert sind.
Richtig, UKW wird dann vermutlich in Deutschland niemand mehr (offiziell) terrestrisch hören, aber NDR2 wird noch immer um die vorderen sechs Festspeicherplätze konkurrieren. Denn schließlich muss man sich gegen weitere Mitbewerbende Sender (bisherige Betreiber-) und deren ehemalige Internetangebote versuchen durchzusetzen. Immerhin haben diese nun den Platz, nebst jeder Menge neuer Angebote, unter dem Deckmäntelchen neuer Projekte, dank DAB+ gefunden.
Natürlich sind auch die ÖR Anstalten dem gleichgezogen und haben sich einige Kanäle für zusätzliche Angebote gesichert. So bietet man nun auch aus dem Hause des NDR 24-h-Beschallung der einzelnen Genre, sowie Kinderprogramme in verschiedenen Sprachen, nebst Nachrichtenprogrammen in diversen Sprachen an. Manche Programme werden in Kooperation, andere eigenständig betrieben.
Das gilt natürlich für jede ÖR Anstalt, die ihre eigenen Angebote betreibt!

@Keek: Die Werbung wurde in den vergangenen Jahren immer billiger und wird - vorausschauend - immer billiger werden. Da nützen auch noch so viele Angebote, die die Frequenzen zuballern nichts. Ganz im Gegenteil.

Es ist schon richtig: Der Mensch IST ein Gewohnheitslebewesen und er wird IMMER das konsumieren, was er von kleinauf kennengelernt hat. - IMMER!
 
Es ist schon richtig: Der Mensch IST ein Gewohnheitslebewesen und er wird IMMER das konsumieren, was er von kleinauf kennengelernt hat. - IMMER!

Du vergisst dabei einen ganz entscheidenden Faktor: Der Mensch lernt in Zukunft von kleinauf etwas völlig anderes kennen als du und ich und jeder, der in dieses Forum schreibt, kennen gelernt haben.
 
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