Internetradio einfacher in Fahrzeuge integrieren

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So, nachdem DAB mit und ohne Plus nun schon zweimal in Deutschland gescheitert ist, sollte man mal über tatsächliche Szenarien für den Rundfunk der Zukunft nachdenken. Wie schaut es denn aktuell beim Thema Internetzugänge und Internetradio in Fahrzeugen aus? Die Autobauer packen das Thema ja an, was sehr erfreulich ist, Audi und Co. liefern m.W schon Internet serienmäßig im Fahrzeug mit Zugang zu Portalen wie Radio.de und Co. Das Problem ist ja immer noch, dass alle Kosten auf dem Rücken der User liegen und alles für den Kunden eher unattraktiv ist, technisch wg. Einbindung eines Smartphones als Signalgeber aber auch bezüglich Datendrossel usw. usf.. Kann man da nicht Modelle entwickeln, wonach die Radiosender Geld an die Mobilfunkbetreiber überweisen (die Mobilfunker also quasi in die Rolle des Netzbetreibers wie Media Broadcast seigen) und das Radioangebot über Mobilfunk kostenlos und ohne Datendrossel (und ohne SIM-Karten etc.) an die Hörer weiter geleitet wird? Das halte ich persönlich für sehr lukrativ. Die Netze sind top-ausgebaut, diesen Ausbaustand hätte DAB selbst in 10 Jahren nicht erreicht. Mir schwebt etwa ein Radio-Bouquet vor aus über 200 Sendern oder mehr das bundesweit über LTE-Broadcast ausgestrahlt wird. Gibt es diesbezüglich Pläne oder gar reelle Szenarien? Die Raciosender, mit denen ich immer kommuniziere, wollen dieses Thema als Gegenpol zum gescheiterten DAB wohl auch demnächst mal forcieren. Nicht als Ersatz, sondern Ergänzung ihres UKW-Angebots, also quasi der verlängerte Arm in der digitalen Welt.
 
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Und wieder laberst du ziemlichen Müll:

Unabhängig davon, dass du wohl Mitarbeiter bei einem Platzhirsch bist, so lass dir gesagt sein, dass DAB+ alles andere als gescheitert ist. Du bist offenbar ziemlich beratungsresistent.

3 Millionen DAB-Radios nach 2 1/2 Jahren sagen etwas anderes aus, als dass DAB+ gescheitert ist.

Du meinst weil KissFM jetzt rausgeht, ist DAB+ gescheitert. Flasch! KissFM ist EIN Programm im Bundesmux. Findet sich ein Nachfolger und geht sonst keiner, ist dein Strohfeuer abgebrannt.

Es geht zunächst um den BM, nicht um DAB+ als ganzes. Die KEF wird die weiteren Gelder für den DAB-Ausbau genehmigen. Die ÖR halten weiter zurecht daran fest.

Und wo bitte soll das mobile Internet hervorragend ausgebaut sein? Bei dir in der Großstadt mag das sein, aber setzt mal einen Fuß aufs Land. Da gibt es vielerorts nicht mal Edge. Und wenn doch, ist dieses quälend langsam, weil die ohnehin viel zu wenige Bandbreite noch mit vielen anderen Nutzern geteilt werden muss.

Und denk nun mal einen Schritt weiter:
JEDER hört auf einmal Radio übers Netz. Viel Spaß wenn dann gar nix mehr geht ;)

Von den Verkehrstoten, die in die Höhe schnellen werden wenn erst mal in jedem Auto Internet verfügbar ist ganz zu schweigen.

Deutschland würde zur Lachnummer verkommen, weil uns immer mehr Länder zeigen werden, wie es richtig gemacht wird auf DAB+. England und Schweiz sind nach wie vor Musterbeispiele.
 
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Aha, Netze top ausgebaut, die Aussage kann nur von einem Städter kommen. Mit deinem Szenario hätte ich Zuhause schon mal keinen Radioempfang mehr, LTE gibt es nicht und ist auch nicht geplant, gibt nicht mal 3G und im Keller auch kein GPRS oder EDGE, DAB+ gibt es dagegen im ganzen Haus.
Im Auto habe ich Internetradio wieder entfernt, ein Systemwechsel von LTE zu 3G oder zu EDGE führt fast jedes mal zu einem Aussetzer und dort wo nur EDGE geht ist vielleicht ein 16-24 Kbit Stream brauchbar zu empfangen, so viel dann zur Tonqualität. Und natürlich habe ich auch hier in eine gescheite Antenne investiert, also WLAN Hotspot mit externem Anschluss und diesen dann an die Außenantenne.
 
Und wo bitte soll das mobile Internet hervorragend ausgebaut sein? Bei dir in der Großstadt mag das sein, aber setzt mal einen Fuß aufs Land. Da gibt es vielerorts nicht mal Edge. Und wenn doch, ist dieses quälend langsam, weil die ohnehin viel zu wenige Bandbreite noch mit vielen anderen Nutzern geteilt werden muss.

Dem stimme ich zu.
Warum muss es immer Radio übers Internet sein und dann sogar noch im Auto?
DAB+ hat den Vorteil, dass man es mit einem entsprechenden Radio auch im Büro, etc. empfangen kann.
Nicht jeder kann/darf am Arbeitsplatz das Internet nutzen.
 
In wenigen Jahren werden Rundfunkprogramme über LTE-Netze übertragen werden, und zwar ganz ähnlich wie derzeit bei UKW, DAB usw., mit anderen Worten: Ein Streampaket, bei dem man mittels einer App zwischen einer gewissen Anzahl an TV- und Radioprogrammen wird wählen können.
 
Genau Internetradiofan, davon habe ich viel wenn es kein LTE gibt und nen 40-Euro-im-Monat Tarif für das binde ich mir sicher auch nicht ans Bein, dafür hat mir mein Versuch gereicht, das dauert eher noch Jahrzehnte.
Vodafone hat hier z.B. schon massive Netzprobleme, telefonieren ist mitunter zu bestimmten Tageszeiten unmöglich und bricht ständig ab und ihr träumt schon von TV Sendern übers Mobilfunknetz. Nicht umsonst hat unsere Firma die Register gezogen und Vodafone den Laufpass gegeben.
 
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Kann mal einer diese DAB-Fanatiker hier in einen Faradyschen Käfig packen. Ich wollte eine sinnvolle Diskussion über Zukunftsszenarien von Internetradio in Fahrzeugen und keine Pro/Contra-DAB-Diskussion anregen. FCS-Fan: DAB wird auch nicht lebendiger, wenn du in jedem Beitrag erwähnst dass (übermagere) 3 Millionen Radios verkauft sind. Ihr seid ja echt schlimmer als Taliban, Salafisten und Zeugen Jehovas zusammen...
 
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Eher sollte man dich wegsperren, ich argumentiere mit schlechtem Netzausbau und mit Netzproblemen bei Vodafone, auf die du nicht mal reagierst. Wer führt hier also die sachliche Diskussion?, du bist es schon mal nicht.
 
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Genau Internetradiofan, davon habe ich viel wenn es kein LTE gibt und nen 40-Euro-im-Monat Tarif für das binde ich mir sicher auch nicht ans Bein, dafür hat mir mein Versuch gereicht, das dauert eher noch Jahrzehnte.
Das klingt in etwa so, also würdest Du sagen: Weil ich einmal schlechte Erfahrungen mit einem Mobilfunkanbieter gemacht habe, werde ich in Zukunft niemehr einen Mobilfunkvertrag abschließen.

Vodafone hat hier z.B. schon massive Netzprobleme, telefonieren ist mitunter zu bestimmten Tageszeiten unmöglich und bricht ständig ab und ihr träumt schon von TV Sendern übers Mobilfunknetz. Nicht umsonst hat unsere Firma die Register gezogen und Vodafone den Laufpass gegeben.
Moment: Vergleich' mal das Festnetz-Internet von heute mit dem vor 10 oder gar 15 Jahren; - zwischen damals und heute liegen Welten!
Der Ausbau des mobilen Internets wird weiter voranschreiten, denn es gibt ein entsprechendes Interesse in breiten Schichten der Bevölkerung. Für ein reines Rundfunkübertragungsverfahren, wie es DAB(+) nunmal ist (die paar lächerlichen Datendienste, lasse ich bewusst außen vor), kann man heute kaum mehr jemanden begeistern.
 
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Das klingt in etwa so, also würdest Du sagen: Weil ich einmal schlechte Erfahrungen mit einem Mobilfunkanbieter gemacht habe, werde ich in Zukunft niemehr einen Mobilfunkvertrag abschließen.

Hä, warum? Ich sagte ja nur zum Radiohören ist es einfach ungeeignet, ich habe ja nach wie vor einen Mobilfunkvertrag bzw. sogar mehrere. Nur von denen bei Vodafone bin ich auch weg, denn wenn man nicht mal mehr telefonieren kann, surfen geht sowieso nicht, dann ist halt Schluss mit lustig.


Moment: Vergleich' mal das Festnetz-Internet von heute mit dem vor 10 oder gar 15 Jahren; - zwischen damals und heute liegen Welten!
Der Ausbau des mobilen Internets wird weiter voranschreiten, denn es gibt ein entsprechendes Interesse in breiten Schichten der Bevölkerung. Für ein reines Rundfunkübertragungsverfahren, wie es DAB(+) nunmal ist (die paar lächerlichen Datendienste, lasse ich bewusst außen vor), kann man heute kaum mehr jemanden begeistern.

Lässt sich das Festnetz so mit dem Mobilfunk vergleichen? In Sachen Stabilität ist und bleibt das Kabel einfach der Gewinner. Gerade Funk in diesen hohen Frequenzen kann man doch niemals in jedem Winkel realisieren, wo im Moment UKW oder DAB+ funktionieren, ganz zu schweigen von einer Zweiklassengesellschaft, die dadurch entsteht wenn sich eben einige diesen 40-Euro-im-Monat Tarif leisten können und andere nicht. Wie gesagt, vom LTE Tarif bin ich wieder weg, weil das einfach nur noch Abzocke ist, was da für ein paar GB verlangt werden. Es ist zwar echt toll wenn ich Sky Go überall nutzen kann (geht natürlich auch mit 3G), bringt mir nur nichts wenn ich Bundesliga schaue und das Datenvolumen an einem Samstagmittag schon weg ist.
 
Kann mal einer diese DAB-Fanatiker hier in einen Faradyschen Käfig packen. Ich wollte eine sinnvolle Diskussion über Zukunftsszenarien von Internetradio in Fahrzeugen und keine Pro/Contra-DAB-Diskussion anregen. FCS-Fan: DAB wird auch nicht lebendiger, wenn du in jedem Beitrag erwähnst dass (übermagere) 3 Millionen Radios verkauft sind. Ihr seid ja echt schlimmer als Taliban, Salafisten und Zeugen Jehovas zusammen...

Ich sag nur: "Wer im Glashaus sitzt"
Die sachliche Diskussion ist schon aufgrund deines Startposts schon nicht möglich. So wie du alleine schon da gegen DAB+ hetzt, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn entsprechender Gegenwind kommt.

So wie du die DAB-Anhänger als Salafisten etc. bezeichnest, genau so radikal gehst du gegen DAB vor. Also.
 
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Lässt sich das Festnetz so mit dem Mobilfunk vergleichen? In Sachen Stabilität ist und bleibt das Kabel einfach der Gewinner.
Es geht ja hier in erster Linie um den mobilen Empfang.
Einen klassischen Internetanschluss, über den sich tausende von Programmen konsumieren lassen, hat daheim sowieso jeder.

Es ist zwar echt toll wenn ich Sky Go überall nutzen kann (geht natürlich auch mit 3G), bringt mir nur nichts wenn ich Bundesliga schaue und das Datenvolumen an einem Samstagmittag schon weg ist.
Das Volumen für das TV- und Radio-Bouquet wird eben nicht auf das monatliche Volumen zum surfen angerechnet:
Jörn Krieger schrieb:
Das im Mobilfunktarif enthaltene Internet-Datenvolumen wird dadurch nicht reduziert.
http://de.rapidtvnews.com/neue-technologien/21745-tv-via-mobilfunk-vodafone-testet-lte-broadcast
 
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Okay, dann klingt das ganze doch mal sinnvoll und kann auch ich begrüßen, nur einfach nicht als Ersatz des klassischen Broadcasts. Und bevor der für mich schlechteste Anbieter Deutschlands sowas testet, sollten sie lieber erst mal ihr Netz auf Vordermann bringen.
 
Hier geht's ja mal wieder rund...

Dem stimme ich zu.
Warum muss es immer Radio übers Internet sein und dann sogar noch im Auto?
Warum darf es eigentlich nicht über UKW sein? Neulich wieder mal ne längere Strecke gefahren - und die beiden Programme, die ich hören wollte (NDR Info / WDR 5) dank schön nachgeführtem RDS störungsfrei bekommen. Ohne ermüdenen, künstlich klingenden Hochtonbereich.
 
Warum darf es eigentlich nicht über UKW sein? Neulich wieder mal ne längere Strecke gefahren - und die beiden Programme, die ich hören wollte (NDR Info / WDR 5) dank schön nachgeführtem RDS störungsfrei bekommen. Ohne ermüdenen, künstlich klingenden Hochtonbereich.

Solange dir die Auswahl genügt, ist selbstverständlich auch UKW eine Lösung. Von einer gewissen Vielfalt kann man allerdings abseits des öffentlich-rechtlichen Rundfunks nicht sprechen. Dazu einige Beispiele:

NRW: Hier liegt das erste Problem schon in der Zerstückelung des privaten Marktes, also der Aufteilung der RadioNRW-Stationen in diverse Radiosender, sodass das durchgängige Hören nicht möglich ist. Eine zweite Kette wird zwar geschaffen, allerdings wird die ja definitiv auch nicht am Stück zu hören sein.

Niedersachsen: Hat bis dato zwei große private Sender, von denen einer quasi so klingt wie der andere. Musikauswahl bietet allenfalls Radio 21, allerdings dann auch für nur ein zweites Genre (und auch hier gibt es keine flächendeckende Abdeckung). Eine breite Auswahl wie sie sowohl das Internet als auch DAB+ versprechen können, ist nicht möglich. Soetwas wie ein Jugendradio gibt es gar nicht.

Bayern: Landesweit geht meines Wissens nur Antenne Bayern, darüber hinaus ist Schluss. Selbst der öffentlich-rechtliche Rundfunk schafft es schon nicht sowohl ein Kultur- als auch ein Jugendformat gleichzeitig landesweit zu verbreiten.

Das nur als Blick auf drei Bundesländer. Das wiederum heißt nicht, dass es nicht auch bessere Situationen gibt. Die Großsstädte sind mit Sicherheit ganz gut abgedeckt, da bedarf es grundsätzlich eigentlich nicht einer Alternative - nur verlassen sollte man diese Städte dann auch nicht. In Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Hessen gibt es zumindest etwas mehr Vielfalt im privaten Bereich, allerdings kommt das meiste aus einem Hause. Letztlich führt das zu einer Duopolisierung des Hörfunkmarktes, einer Monopolisierung des privaten Hörfunkmarktes. Hinsichtlich der Musiauswahl ist das noch nicht einmal verwerflich, wenn es um Nachrichten, Meinungen, gar Politik geht, wird es allerdings probematisch. Ich erinnere hier beispielsweise daran, wie massiv Hessischer Rundfunk und FFH gegen die NRJ Group in Frankfurt feuerten (da stand quasi der Untergang des Abendlandes bevor), weil die eigenen Marktanteile geschützt werden mussten (umso erstaunlicher, dass ein etwas wortreicheres Programm wie Antenne Frankfurt auch gleich gar nicht mehr kritisiert wurde). In Bayern läuft es darauf hinaus, dass man (zugespitzt) den CSU-nahen BR hört oder alternativ das wirtschaftsfreundliche Antenne Bayern - wo sind denn da die Alternativen hinsichtlich einer pluralistischen Meinungsvielfalt?

Meines Erachtens ist es also sehrwohl sinnvoll auf Alternativen zu setzen. Prinzipiell fände ich Internetradio ja sehr sinnvoll, wobei mich - zumindest im Auto - wohl die Vielfalt eher vom Verkehr ablenken würde (außerdem muss man sich innerhalb dieser Vielfalt zurecht finden, denn viele Sender bieten einfach keinen Mehrwert, auf den ich im Auto angewiesen bin wie bspw. Verkehrsservice, Wetterverhältnisse, etc.). Insofern sind dies erst einmal recht individuelle Gründe, um Internetradio im Auto nicht als gelungene Alternative zum bisherigen UKW-Standard anzusehen. DAB+ - um auf die Alternative (prinzipiell ginge aber auch beides) zu sprechen zu kommen - bietet hingegen eine eingeschränkte und übersichtliche Vielfalt, hat allerdings gegenwärtig natürlich noch das gleiche Manko wie die Verbreitung über das Internet, nämlich keinen Mehrwert im Auto (was bringt mir bei KissFM der Verkehrsservice für Berlin, bei Energy ist gar keiner vorhanden, usw.). Deutschlandweit wohl auch eher unrealistisch, aber zumindest in den Bundesländern eine Möglichkeit.

Dann zum Empfang: Internetradio scheint mir auch in den kommenden Jahren keine gelungene Alternative zu UKW oder DAB+ zu sein. Wenn ich mir anschaue, wie lange hier schon darüber diskutiert wird, dass "demnächst" Internet in jedes Auto einzieht, wage ich am Verfassungszustand der Autoren zu zweifeln. Noch immer hat der Mobilfunkmarkt mit ähnlichen Problemen wie 2010 oder gar 2005 zu kämpfen: Auf Großveranstaltungen bricht heute selbst bei bester Netzabdeckung das Internet und auch die herkömmliche Telefonfunktion zusammen bzw. ist nur eingeschränkt möglich. Auf Autobahnen ist Internetradio so eher das Problem an einer mangelnden Abdeckung im leistungsfähigen Bereich, in den Städten ist es schlicht die Masse der Datenströme, welche die Probleme verursacht. Wie gut das Internet im Mobilfunk funktioniert, wenn jeder es auch noch in seinem Auto nutzt, kann man sich gut vorstellen - nämlich gar nicht. Insofern erscheint mir auch hier gegenwärtig DAB+ die einzige Alternative, um die oben angeprangerte mangelnde Vielfalt zu überwinden.
 
@BSF: Wie lässt sich Deiner Meinung nach das Finanzierungsproblem bei DAB+ lösen?

Wenn Du eine nationale Abdeckung gerade für die Bedürfnisse von Autofahrern haben möchtest, kostet das Geld, viel Geld.
Wie sollen private Anbieter das stemmen?
Pay-Radio via DAB+, analog zum nordamerikanischen XM Satellite Radio, kommt nicht in Frage; dafür sind die Geräte nicht ausgelegt.
 
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Via Bluetooth geht das Internet(radio) schon heute in den meisten Fahrzeugen bzw. ich streame oft aus meiner Sammlung bei Google Play Music auf die Auto-Lautsprecher.

Wie das künftig technisch am besten gelöst wird, sollen die Ingenieure ausbaldovern. Wenn menschlicher Erfindungsreichtum Roboter auf dem Mars steuern kann, kriegt man auch mobiles Internet in die Fahrzeuge, mögen die Rundfunkdinosaurier auch grummeln.
 
@BSF: Wie lässt sich Deiner Meinung nach das Finanzierungsproblem bei DAB+ lösen?

Beziehst du dich nun auf den Ausbau des Netzes und die laufenden Betriebskosten oder beziehst du dich auf das Nachfolgende? Dahingehend gibt es ja bereits andere Diskussionen hier im Forum, daher nur angeschnitten: Hier fehlt mir letztlich ein klares Bekenntnis zu einem oder zwei (wieso nicht DAB+ und Internetradio?) Standards. Das muss nicht einmal eine finanzielle Förderung sein, sondern kann bspw. auch ein klares Abschaltdatum oder die Verpflichtung aller UKW-Sender auch auf DAB+ senden und diesen Verbreitungsweg bewerben zu müssen sein. Damit schwinden gegebenenfalls dann nämlich auch mittel- und langfristig die Kosten für die Aufrechterhaltung diverser Verbreitungswege.

Wenn Du eine nationale Abdeckung gerade für die Bedürfnisse von Autofahrern haben möchtest, kostet das Geld, viel Geld.
Wie sollen private Anbieter das stemmen?
Pay-Radio nach dem nordamerikanischen Vorbild von XM Satellite Radio kommt nicht in Frage; dafür sind die Geräte nicht ausgelegt.

Meines Erachtens ist das eine Frage, die jede nationale Lösung betrifft, sowohl DAB+ als auch Internetradio. Gerade in Nachrichten, Magazinen, Wetter und Verkehrsservice liegt meines Erachtens der klare Vorteil gegenüber alternativen Medien; andernfalls kann ich mir auch nen USB-Stick oder ne CD reinschieben und gut ist (da spielt dann garantiert auch nur de Musik, die mir gefällt). Gerade auf diese Services bin ich im Auto angewiesen, da ich nicht wie daheim noch parallel im Netz surfen, meine Tages- oder Wochenzeitung durchlesen kann. Gerade deswegen wird hier - wie auch an anderen Stellen im Forum - darüber diskutiert, welcher Verbreitungsweg sich nun durchsetzt, weil die Autoindustrie maßgeblich dazu beitragen kann, weil man eben dort als Nutzer auf das Radio angewiesen ist.

Zur Finanzierungsfrage: Wie oben angeschnitten, ist es letztlich erst einmal davon abhängig, dass es klare Bekenntnisse zu einem oder zwei Verbreitungsstandards gibt. Meines Erachtens betrifft diese Frage vor allen Dingen DAB+, weil es mit Sicherheit nicht hunderte oder gar tausende Internetradios geben kann, die solchen Service anbieten (das erschiene mir in der Tat viel zu teuer). Insofern betrachte ich Internetradio eher als Zusatz zu DAB+ / UKW, nicht als Alternative. Das durch die Werbewirtschaft diverse Sender finanziell getragen werden können, zeigt sich doch bereits in der Gegenwart - von Flensburg bis zum Bodensee refinanzieren sich Sender weitgehend durch Werbung. Wieso das also im Falle eines flächendeckenden DAB+-Angebots nicht möglich sein sollte, erscheint mir fraghaft.
Die Mehrkosten erscheinen mir in den meisten Fällen eher gering:
Verkehrsmeldungen werden ohnehin seitens der Bundesländer herausgegeben, insofern kann man daraus ziemlich einfach alle Verkehrsmeldungen auch bundesweit zusammentragen ohne einen wesentlich höheren finanziellen Aufwand. Man kann hier über den Sinn diskutieren (ist es sinnvoll eine halbe Stunde das Programm jeweils mit aktuellen Verkehrsdaten zu füllen oder wäre die Aufteilung wie bislang nach Ländern eine sinnvollere Lösung?), finanziell ist es meines Erachtens aber genauso tragbar wie bislang auch.
Die Mehrkosten für Wetterdaten ist ebenfalls eher gering, hängt aber letztlich vom jeweiligen Verbreitungsgebiet ab. Ein bundesweiter Sender muss sicherlich nicht auf jeden Straßenzug in Berlin, Hamburg und München eingehen, sondern ein allgemeines Bild mit bestimmten Schwerpunkten zeichnen (für welche Gebiete liegen Gefahrenmeldungen vor, usw.). Ein landesweiter Sender kann zwar nach Städten sortieren, allerdings ist das auch gegenwärtig schon finanzierbar, darin sehe ich ebenfalls kein Problem. Am teuersten sind meines Erachtens ohnehin regionalspezifische Daten, aber auch die sind gegenwärtig bereits finanzierbar (sieht man an der Existenz diverser Regionalsender).
Bleiben die Nachrichten: Hier ist die Schwerpunktsetzung ähnlich zu gewichten wie bei den Wetterdaten (ein Sender muss nicht überall vor Ort sein, bundesweite Fernsehsender betreiben auch nicht in jeder Stadt ein großes Studio); zumal es beim Radio ja in erster Linie darum geht, kurz zu informieren und nicht eine 24-stündige Liveberichterstattung aus jeder Stadt in der Bundesrepublik zu betreiben. Ein Großteil läuft auch gegenwärtig schon über die Meldungen von Presseagenturen, landesweite Sender haben ggf. noch Außenstudios, lokale Sender fahren fix hin. Die wesentlichen Mehrkosten entstehen durch die Vor-Ort-Berichterstattung. Wäre meines Erachtens aber bereits möglich, würden sich landesweite Sender zusammenschließen (ein fiktives bundesweites RTL auf DAB+ könnte bspw. auf das Material der landesweiten RTL-Sender zurückgreifen) und ist durch höhere, weil bundesweite, Werbeeinnahmen durchaus finanzierbar.

Das ganze nun an zwei konkreten Fällen: Das KissFM-Programm wäre bundesweit wesentlich attraktiver, würde man den Fokus nicht nur auf Berlin legen. Verkehrsmeldungen und Wetterdaten wären nahezu ein Nullsummenspiel gewesen, die Moderatoren moderieren ohnehin schon. Größtes Problem wären hier vor allen Dingen bundesweite Nachrichten, aber die laufen letztlich gegenwärtig auch schon (dort vermutlich basierend auf eingekauften O-Tönen und Agenturmeldungen). Im Prinzip hätte man also einen Überfall auf eine Eckkneipe in Kreuzberg eher weglassen können, anstatt über lokalspezifischen Themen im Detail zu berichten.
Große Senderketten wie die NRJ Group, RTL Group oder RadioGroup könnten ihr Programm weitgehend kostengünstig realisieren. Wetter und Verkehr bundesweit auszurichten sollte nicht das Problem darstellen. Nachrichten können von Landessendern kostengünstig zusätzlich produziert werden oder werden bei einem Dienstleister eingekauft. Diverse andere Inhalte werden ohnehin nur einmal produziert und durch die halbe Bundesrepublik gejagt, damit füllt die NRJ Group gegenwärtig schon ihr DAB+-Programm und ich möchte bezweifeln, dass nicht auch "Der kleine Nils" oder sonstige Formate bundesweit laufen könnten ohne Mehrkosten zu verursachen. Gegebenenfalls entstehen Mehrkosten dort, wo man nicht auf bereits existierende Formate zurückgreifen kann, nämlich eigene Moderatoren, die durch das Programm führen. Das sind meines Erachtens, neben den Kosten für den ausgewählten Verbreitungsweg, die wesentlichen Mehrkosten, die eine Sendergruppe zu tragen hätte.
 
Die Kosten für Nachrichten, Wetter und Verkehr sind sicher das geringste Problem.
In Bezug auf die Umsetzung in einem bundesweit verbreiteten Programm gibt es garantiert Lösungen.

Das Problem liegt doch an einer ganz anderen Stelle:
Wie oben angeschnitten, ist es letztlich erst einmal davon abhängig, dass es klare Bekenntnisse zu einem oder zwei Verbreitungsstandards gibt.

Ein klares Bekenntnis gibt es nur zu UKW; die Platzhirsche wollen überhaupt kein DAB+, weil dadurch einer Technik Vorschub geleistet wird, die potentiellen Konkurrenten mittelfristig eine attraktive Verbreitungsmöglichkeit eröffnet.
Eine gesetzlich erzwungene Parallelverbreitung auf UKW und DAB+, so wie in den Niederlanden, wäre sicher keine schlechte Idee, aber das in Deutschland bei dem dort vorherrschenden Verlegerfilz durchzusetzen, halte ich für ausgesprochen schwierig; noch schwieriger indes wäre die Festlegung eines UKW-Abschalttermins.
Selbst aus UKW könnte man mit einer bundesweiten Zerobase (die natürlich international koordiniert sein muss) vielleicht noch mehr als bisher rausholen, aber auch das ist politisch leider nicht realisierbar.

Dass durch die Werbewirtschaft diverse Sender finanziell getragen werden können, zeigt sich doch bereits in der Gegenwart - von Flensburg bis zum Bodensee refinanzieren sich Sender weitgehend durch Werbung. Wieso das also im Falle eines flächendeckenden DAB+-Angebots nicht möglich sein sollte, erscheint mir fraghaft.

Weil die Zahl der Empfänger noch zu klein ist.
Gut, für Anbieter wie FFN, FFH, PSR, RPR1 usw. wäre eine landesweite DAB-Verbreitung finanziell verkraftbar, aber sie wollen diese aus dem oben genannten Grund nicht und tun daher so, als läge die Zukunft des Rundfunks neben UKW allein beim Webradio in seiner bisherigen Form (sprich: verbunden mit einer separaten Streamzuführung pro Empfangsgerät).
Für kleinere Anbieter wie Kiss FM, LoungeFM usw. sieht die Sache komplett anders aus. Die haben keine derart satten Einnahmen via UKW, mit denen sie eine Verbreitung im Bundesmux auf die Dauer intern subventionieren können.
 
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Die Kosten für Nachrichten, Wetter und Verkehr sind sicher das geringste Problem.
In Bezug auf die Umsetzung in einem bundesweit verbreiteten Programm gibt es garantiert Lösungen.

Das Problem liegt doch an einer ganz anderen Stelle […]

Ein klares Bekenntnis gibt es nur zu UKW; die Platzhirsche wollen überhaupt kein DAB+, weil dadurch einer Technik Vorschub geleistet wird, die potentiellen Konkurrenten mittelfristig eine attraktive Verbreitungsmöglichkeit eröffnet.
Eine gesetzlich erzwungene Parallelverbreitung auf UKW und DAB+, so wie in den Niederlanden, wäre sicher keine schlechte Idee, aber das in Deutschland bei dem dort vorherrschenden Verlegerfilz durchzusetzen, halte ich für ausgesprochen schwierig; noch schwieriger indes wäre die Festlegung eines UKW-Abschalttermins.
Selbst aus UKW könnte man mit einer bundesweiten Zerobase (die natürlich international koordiniert sein muss) vielleicht noch mehr als bisher rausholen, aber auch das ist politisch leider nicht realisierbar.

Da widerspreche ich dir nicht (letztlich habe ich ja gleiches angeführt), nur geht es ja in diesem Diskussionsfaden um Internetradios in Fahrzeugen und deren Zukunft sieht für mich nicht unbedingt besser aus als die von DAB+. Für die UKW-Platzhirsche stellen sowohl Internet als auch DAB+ keine Alternativen dar, da sie an der monopolähnlichen Position rütteln.

Den UKW-Abschalttermin (war es nicht das Jahr 2015?) gab es doch de facto schon, eine Parallelausstrahlung gibt es zumindest in einigen Bundesländern und offensichtlich ist DAB+ immerhin auch nicht ganz unerfolgreich, schließlich gibt es gerade in den Bundesländern recht viele Bewerbungen (bundesweit sieht es gegenwärtig nicht ganz berauschend aus), so zieht sich das ganze Verfahren eher in die Länge und kleinere Anbieter werden abgeschreckt. Dieser mangelnde Wille seitens der Politik hängt mit einem Grundproblem zusammen, nämlich der Verzahnung von Printmedien in der privaten Radiobranche, das was du "Verlegerfilz" nennst: De facto wird ein nicht unerheblicher Druck auf Politiker ausgeübt, wenden diese sich gegen die Forderungen des VPRT, wird im Zweifelsfall in der einzigen lokalen / reginalen Zeitung, die anteilig am landesweiten Platzhirschen beteiligt ist, nicht mehr über diesen berichtet bzw. mal ordentlich gefeuert. Ist man als Politiker dann nicht gerade überregional bekannt oder betreibt ansonsten eine Politik, die auf viel Zustimmung seitens der örtlichen Zeitung stößt, bedeutet es im Zweifelsfall am Ende nicht nur sein Mandat zu verlieren, sondern darüber hinaus in breiten Teilen der Bevölkerung auch nach Mandatsende schlecht dazustehen (ohne tatsächlichen Einfluss darauf nehmen zu können). Am Ende bedarf es eines klaren, fraktionsübergreifenden Bekenntnisses seitens der Politik und das ist nur äußerst schwer hinzubekommen (in aller Regel ist die Opposition ja sowieso gegen alles wofür die jeweilige Regierung steht und wenn man dann von den Medien gelobt wird, fällt diese Haltung natürlich noch leichter). Dass es kein brennendes Interesse dafür gibt, sich mit den Medien anzulegen, liegt allerdings auch in der Bedeutung der Radiosender: einerseits betreiben gerade diese gerne "Hofberichterstattung" (jeder Fernsehsender, jede Tages- und Wochenzeitung erscheint mir kritischer), andererseits stehen Radiosender aber auch in aller Regel nicht für journalistische Spitzenqualität.

Weil die Zahl der Empfänger noch zu klein ist.

Ja, das zieht sich meines Erachtens in die Länge. Zunehmend kommen die Empfangsgeräte aber auch in den Discountern (hier ein Link zu Aldi, die dürften die Geräte wohl in wenigen Tagen wieder komplett los sein, heißt tausende neue DAB+-Empfangsgeräte in den Haushalten der Bundesrepublik) und Fachmärkten an, wodurch die Verbreitung dann letztlich doch gesteigert wird. Aber eine klarere Position, wie ein Abschaltdatum, würden sicherlich das Interesse stärker befeuern.

Gut, für Anbieter wie FFN, FFH, PSR, RPR1 usw. wäre eine landesweite DAB-Verbreitung finanziell verkraftbar, aber sie wollen diese aus dem oben genannten Grund nicht und tun daher so, als läge die Zukunft des Rundfunks neben UKW allein beim Webradio in seiner bisherigen Form (sprich: verbunden mit einer separaten Streamzuführung pro Empfangsgerät).
Für kleinere Anbieter wie Kiss FM, LoungeFM usw. sieht die Sache komplett anders aus. Die haben keine derart satten Einnahmen via UKW, mit denen sie eine Verbreitung im Bundesmux auf die Dauer intern subventionieren können.

In einigen Bundesländern läuft es ja zumindest halbwegs gut: In Hessen sind alle größeren Sender über DAB+ empfangbar, in Baden-Württemberg gibt es gegenwärtig diverse Bewerbungen (was sicherlich darauf zurückzuführen ist, dass die Konkurrenz hier schlichtweg durch die Aufteilung in verschiedene Sendergebiete größer ist), in Sachsen-Anhalt sind die großen Sender ebenfalls via DAB+ zu hören und in Bayern gibt es auch die Verpflichtung auf DAB+ zu senden. Immerhin auch im Saarland (bis auf BigFM; dafür ist BigFM worldbeats in Rheinland-Pfalz zu hören ;)) laufen die großen über DAB+, in Berlin / Brandenburg laufen zumindest einige Programme über DAB+. Insgesamt ist das Bild zumindest in den Landesmuxen durchaus gemischter. Würde man hier also seitens der Länder konsequenter handeln, würde der Bundesmux selbst an Zuspruch gewinnen. Für kleinere Anbieter dauert es aber definitiv zu lang.
 
Wie das künftig technisch am besten gelöst wird, sollen die Ingenieure ausbaldovern. Wenn menschlicher Erfindungsreichtum Roboter auf dem Mars steuern kann, kriegt man auch mobiles Internet in die Fahrzeuge, mögen die Rundfunkdinosaurier auch grummeln.

Eines ist doch klar, vor 20 Jahren hätte es niemand für möglich gehalten, daß es in Deutschland mehr Handies als Einwohner gibt, und daß in bei den 12-18-Jährigen praktisch eine Vollversorgung vorhanden ist.

Vor 10 Jahren wagte es noch niemand, überhaupt von mobilem Internet auf mobilen Endgeräten (Smartphone, Tablet) auch nur zu träumen, und genausowenig, daß eines Tages mehr Inhalte über YouTube konsumiert werden, als über das klassische, lineare Fernsehen.

Warum soll irgendetwas dagegensprechen, daß wir in 10 Jahren wie selbstverständlich allgegenwärtig Radio (bzw. das, was dann das Radio als Musiklieferant beerbt haben wird) über mobile Datendienste konsumieren, jeder nach seiner Facon, und sich niemand mehr mit 20 terrestisch empfangbaren linearen Programmen begnügen muß, von denen 18 inhaltsgleich sind?

Internetradio wird kommen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Und ich werde in 10 Jahren genau dieses Posting mit den Worten "hab' ich es nicht damals schon gesagt?" hervorholen!
 
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