Sprecherstudio - Vorschläge

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Bengalia

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Hallo zusammen
Wir bauen unser eigenes Sprecherstudio. Sinn des Ganzen: Es soll eine kleine Kabine werden, die ausschliesslich SPRACHE AUFZEICHNEN soll. Wichtig: Es soll keine Liveaufzeichnung sein, sondern Aufnahmen für Dokumentarfilme, TV Spots etc. dienen.

Wir haben uns schon mal umgeschaut…was meint ihr zu folgendem Aufbau?

Mic: SE Electronics 2200 T //// oder alternativ SE Electronics Gemini 5
Channel Strip SPL Frontliner 2800
RME Interface Fireface UC
Schalldämmplatten
Pop Filter SE Dual POP
Mik Kabel VOVOX Sonorus
Mik Stativ
Kleine Holzkabine
?

Eine andere Frage wäre da noch, dass uns viele Leute Avalon M5 oder Avalon 373 empfohlen habt….
Was meint ihr dazu? Gibt es für den Channel Strip noch eine Alternative, die gleiche Qualität bringt aber preiswerter ist?


Herzlichen Dank!
 
was macht se electronics zwischen rme, vovox oder spl? wenn gut, dann bitte auch durchgängig und kein mikro mit chinakapsel bzw.großer serienstreuung. neuman oder gefell bitte, auch im hinblick auf soundkompatibilität zu anderen amtlichen aufnahmen.
 
Aber nun ernsthaft, jenseits aller Theorie, wir sind hier in einem Radioforum. Da reicht das vom Beitragseröffner vorgeschlagene Equipment völlig aus. Großes Augenmerk sollte er allerdings auf die "kleine Holzkabine" samt Dämmaterial richten. Da wären vielleicht ein paar Details bzw. eine moderate Kabinenvergrößerung hilfreich. Das vorgeschlagene Mikro samt den anderen Geräten in Verbindung mit einem preiswerten XLR Kabel aus dem einschlägigen Fachhandel reichen, auch für professionelle Ansprüche, völlig aus. Das ewige Geschrei nach Neumann und ähnlich hochpreisigen Produkten samt sauerstoffreduzierten Kobaltkabeln mit goldvaposrisierten Platin-Kontakten gehört hier nicht hin und bringt den Fragesteller keinen Millimeter weiter.
 
Schalldämmplatten

Kleine Holzkabine

Schalldämmplatten reichen nicht aus, weil kleine Holzkabinen dröhnen.

Die stehende Luftsäule wird durch die menschliche Stimme unter einer bestimmten Größe zum schwingen angeregt.
Das dröhnt blöde auf der Aufnahme, egal welches Mikro ihr benutzt.

Wichtig ist es Hall dämpfende Maßnahmen z.B. durch Hallkassetten in der richtigen Größe einer Sprecherkabine durchzuführen.
Lasst euch dazu am besten von einem Akustikfachmann beraten, wenn ihr mit dem Nachvertonen von Dokus Geld verdienen wollt.

Man muss etwa ein viertel der Summe in die akustischen Eigenschaften des Spercherraumes investieren,
damit die dort eingebaute Technik ihre Fähigkeiten positiv entfalten kann.
Es kommt also nicht auf das Mikrofon an (eure Vorschläge sind völlig ok), sondern vielmehr auf die akustischen Eigenschaften des Raumes, in dem es besprochen wird!

Benutze mal die Suchfunktion hier im Forum nach Hallkassetten, Studiobau, Sprecherstudio Eigenbau usw.
Da wirst Du fündig.


Gruß Codo
 
Zuletzt bearbeitet:
Zunächst muss die Holzkabine wirklich eine anständige Akustik aufweisen, sonst ist alles dahinter vergebene Liebesmüh. Idealerweise einen Akustiker konsultieren, das ist nicht so trivial.

Anstelle der SE-Mikrofone würde ich auch zu einem Neumann greifen, für den Anwendungszweck sollte auch schon das kleine TLM 102 ausreichen. Das allerdings in eine elastische Halterung hängen, falls das Stativ irgendwie mit dem Tisch gekoppelt sein sollte.

Mit Metallpopfiltern ahbe ich nicht die besten Erfahrungen gemacht (meistens hat es trotzdem geploppt), das hängt aber auch sehr vom Sprecher ab. Immer gut funktioniert habe jene mit zwei "Lagen" Nylon.
Über die esoterischen Mikrofonkabel à la Vovox gehen die Meinungen stark auseinander. Ich halte das Zeug für Unfug - wenn man überhaupt etwas messen kann, dann entweder in Bereichen, die gar nicht mehr im zu übertragenden Frequenzbereich liegen - oder in Größenordnungen, die von allen anderen Geräten der Kette locker plattgemacht werden, am meisten wohl noch vom Raum, egal wie gut der ist.
Kabel klingen nicht, es sei denn, man verwendet explizit ein für den Einsatzzweck ungegeignetes, oder es ist mechanisch etwas kaputt.
Von dem Sonorus würde ich sogar explizit Abstand nehmen, für ein Mikrofonsignal ist das - ich möchte sagen - eine Fehlkonstruktion. Die Leiter sind nicht abgeschirmt, die Gefahr, sich da allen Dreck einzufangen extrem hoch.
Ließt man einige Produktbeschreibungen auf deren Homepage, kann einem nur der Hut hochgehen:
www.vovox.ch schrieb:
VOVOX® textura Klangleiter sind mit High-tech Polymeren und einem speziellen Geflecht von Naturfasern ummantelt. Obwohl nicht direkt an der Signalleitung beteiligt, wirkt sich die Qualität der Kunststoffe, welche zur Ummantelung verwendet werden, auf das Klangverhalten aus. Bei VOVOX® Kabeln kommt kein PVC zum Einsatz. Es werden ausschliesslich hochreine, absolut weichmacherfreie Kunststoffe verwendet. Selbst auf den Zusatz von Farbpigmenten wird verzichtet.
WTF?!
Ja, die Kapsel eines Neumann klingt auch anders, wenn ich sie in ein nickelfarbenes statt in ein schwarzes Gehäuse stecke...
Außerdem sind drei identisch farbcodierte (oder eben gar nicht farbcodierte) Leiter äußerst hinderlich bei der schenllen Fehlersuche.

Das Geld nicht mit diesem Esoterik-Quatsch vernichten, sondern lieber ein ordentliches Mikrofonkabel von Klotz oder Sommer als Meterware in der passenen Länge ordern und selbst konfektionieren.
Das Zeug ist was fürs HiFi-Hobby, sieht ja auch Nett aus - oder was für sensible Musiker - die denken, an so nem Schlauch sind sie an der Gitarre virtuoser. Steigert das Selbstbewusstsein, der Gig wird besser ;)

Be wechselnden Sprechern empfiehlt sich evtl. ein Tischarm statt eines starren Stativs, ist einfacher einzustellen. Idealerweise sollte das Mikrofon dann "von oben hängen", damit man noch ein bisschen Platz fürs Manuskript hat.
 
Idealerweise sollte das Mikrofon dann "von oben hängen", damit man noch ein bisschen Platz fürs Manuskript hat.

Kann mir mal jemand erklären, warum man auf so vielen Studiobildern neuerdings die Mikrofone von unten kommen sieht?

Ich staune immer wieder, wenn ich Freitags auf dem Fernseher in meiner Lieblings-Sandwichbude in Soumagne mit ansehen darf, wie sich die Nachrichtensprecherin bei Radio Contact zum Fleischerhaken verbiegt, um neben dem Mikrofon noch ihr Manuskript lesen zu können, weil darunter kein Platz mehr ist. Kein Wunder, dass die schon beim dritten Satz völlig außer Atem gerät, was sich bei dem Processing dann gleich anhört, als sei der Leibhaftige hinter ihr her.

Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen
Ganz herzlichen Dank für die bisherigen Antworten! Ja das mit dem Akustiker ist wohl wahr, der fehlt.
Wir tendieren mittlerweile eher zu einem Neumann TLM 49, aus verschiedenen Gründen.

Nun noch eine Frage bezüglich Channelstrip:
Wir möchten gerne den SPL Frontliner 2800 und den Avalon 737 vergleichen, bis jetzt wissen wir nur dass der Avalon Channelstrip mehr Wärme an die Stimme abgibt. Welchen würdet ihr da empfehlen? Und wieso lohnen sich 500.- mehr für einen Avalon auszugeben, als mit einem Frontliner zu fahren?

Liebe Grüsse
 
Hallo Bengalina,
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Wenn Ihr die Akustik gut hinbekommt wird es einfach nur gut klingen.
Dann ist es auch eher zweitrangig welches Mikro es nun genau ist und die 500.- für den Avalon brauchst du dann auch nicht ausgeben. :)
Jemanden mit etwas Erfahrung im Akustikbau solltet Ihr schon mit im Boot haben.
Es gibt zwar im Internet viele Informationen zum Selbstbau von Sprecher bzw. "Gesangskabinen", vieles davon ist aber grundfalsch.

bestens,
Stephan
 
Wenn Ihr die Akustik gut hinbekommt wird es einfach nur gut klingen.
Wird es nicht zwingend.

Dann ist es auch eher zweitrangig welches Mikro es nun genau ist
eben erst recht nicht! Dann rückt das MIkrofon nämlich in den Fokus.

und die 500.- für den Avalon brauchst du dann auch nicht ausgeben.
... wodurch das Mikrofon erst recht und noch weiter in den Fokus rückt.

Was richtig sein mag: wenn ich vorhabe, mittels eines Channelstrips das Signal ohnehin zu verbiegen, dann relativiert das den Punkt Mikrofon wahrlich erheblich.

Was sonst noch beim Thema
sein könnte, relativiert sich wiederum anhand deines Statements oben.
 
Man muss etwa ein viertel der Summe in die akustischen Eigenschaften des Spercherraumes investieren,
damit die dort eingebaute Technik ihre Fähigkeiten positiv entfalten kann.
Ein Viertel? Nein, also das reicht nur, wenn der Raum zufällig schon recht gute Eigenschaften hat. Ich würde mal eher von 50:50 ausgehen. Einstiegswerte: 5.000 EUR für die Technik und 5.000 EUR für die Akustik.

Matthias
 
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